VORSICHT Betrüger "Joe Wilson" wieder aktiv!

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stephan
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VORSICHT Betrüger "Joe Wilson" wieder aktiv!

Beitrag von stephan »

Hallo zusammen,

dieser Thread ist als MAHNUNG zur VORSICHT gegenüber einem hier tätigen SCHECKBETRÜGER namens JOE WILSON gedacht, der auch ANDERE NAMEN benutzt!

Zur Sache:

zu Jahresanfang hatten wir das Thema schonmal:
http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... e3fc46e60b

Seitdem ist der Betrüger nicht wieder aufgetaucht.

Seit vorgestern ist er mit neuem Elan am Werk:

Ich hatte Ende letzen Jahres eine sehr teure Gitarre zum Kauf angeboten.
Er hatte sich gemeldet und um meine Adresse gebeten, damit ein Bekannter von ihm die Gitarre sehen und antesten könne. Er selbst lebe in England.
Da ich damals keinen Grund für Zweifel hatte, habe ich ihm meine Adresse gemailt.

Alles weitere kann man in dem obigen Link nachlesen.

Vorgestern kam dann wieder eine Email von ihm. Ich habe nur zurückgeschrieben, dass die Gitarre bereits verkauft sei.
Ich dachte, dass diese Antwort klüger sei als seine Mail zu ignorieren und erhoffte mir, nun von ihm in Ruhe gelassen zu werden.

Gestern kam dann eine erneute Mail, in der er ankündigte, dass versehentlich bereits ein Scheck an mich unterwegs sei und ich ihm helfen solle die Summe an ihn zurück zu überweisen.
Ich habe darauf nicht geantwortet.

Heute kam tatsächlich ein Scheck über 15.000,- Euro auf meinen Namen.
Kein Absender war auf dem Brief.
Meine Adresse war in krakeliger Handschrift mit Kugelschreiber notiert.
Anhand des Postwertzeichens oder Stempels war nicht einmal das Absendeland festzustellen.
Im Brief kein Anschreiben, lediglich der Scheck in ein unbeschriftetes, gefaltetes DIN-A-4-Blatt eingelegt.
Bei der Bank handelt es sich um eine (ich habe gegoogelt) baskische Bank namens "kutxa".
Der Scheck ist echt, hat alles wie IBAN etc.

Wie der Trick funktioniert kann man überall im Web nachlesen.
Kurz: der Scheck ist nicht gedeckt, wird aber eventuell sogar gut geschrieben, innerhalb einer bestimmten Frist wegen fehlender Deckung aber wieder zurückgebucht.
Hat man bis dahin aufgrund der scheinbaren Deckung Geld überwiesen, ist das verloren.

Es gibt auch Varianten dieser Masche: er kauft eine Gitarre für z.B. 5000,- Euro, schickt aber "aus Versehen" einen (ungedeckten, siehe oben) Scheck über 8000,- und bittet darum, ihm die Überzahlung zurück zu überweisen.

In meinem Fall hatte ich überhaupt nicht mit "Joe Wilson" über einen Preis verhandelt.
Die Summe von 15.000,- Euro ist also von ihm frei gewählt.

Aufgrund eigener Recherchen weiß ich, dass eine Strafverfolgung bzw. Anzeige vergebens ist, denn weder die IP-Adresse wird zum tatsächlichen Auffinden der Person führen, ebensowenig Erkundungen bei dieser Bank.

Ich werde auf nichts mehr reagieren und den Scheck an mein schwarzes Brett hängen als Belustigung und Mahnung aufmerksam zu sein.


Da ausser mir auch schon andere Mitglieder dieses Forums von "Joe Wilson" kontaktiert wurden, schreibe ich diesen Thread und bitte um Vorsicht.

Lieben Gruß

Stephan
Zuletzt geändert von stephan am Do Jul 26, 2012 1:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Auch wenn ich gerade nichts zu verkaufen hab, DANKE!

Das schlimme ist: solche Leute geben nicht auf. Noch schlimmer ist: jeden Tag steht ein blöder auf, bei dem sie Erfolg haben.
Wobei es schon besonders krass ist, dass möglicherweise sogar das Geld (15.000 Euro!!!) auf das Konto gutgeschrieben wird... um dann wieder abgebucht zu werden. Gefährliche Sache.
chevere

Beitrag von chevere »

Wahrscheinlich kann man das Geld nach Einreichung nich einfach abheben und dasKonto danach direkt kündigen, oder?
Hängt wahrscheinlich mit der Wertstellung zusammen?
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elfer
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Beitrag von elfer »

echt krass. und auch irgendwie traurig, dass manche
leute so viel energie darauf verwenden, andere
abzurippen.

danke für den hinweis.

liebe grüße
johannes
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
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guitar-hero
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Re: VORSICHT Betrüger "Joe Wilson" wieder aktiv!

Beitrag von guitar-hero »

stephan hat geschrieben:...
Wie der Trick funktioniert kann man überall im Web nachlesen.
Kurz: der Scheck ist nicht gedeckt, wird aber eventuell sogar gut geschrieben, innerhalb einer bestimmten Frist wegen fehlender Deckung aber wieder zurückgebucht. ...
Ich würde mir den Spaß einfach mal machen.

Vielleicht geht's ja gut. :guitar1: :mrgreen:
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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Gitarrenmacher
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Re: VORSICHT Betrüger "Joe Wilson" wieder aktiv!

Beitrag von Gitarrenmacher »

guitar-hero hat geschrieben:
Ich würde mir den Spaß einfach mal machen.

Vielleicht geht's ja gut. :guitar1: :mrgreen:

Davon würde ich SEEEEHR abraten. Da sind Kriminelle am Werk, die auch nicht vor körperlicher Gewalt zurückschrecken.

Munterbleiben
Christian
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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string
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Beitrag von string »

"Zum Glück gibt es ja die diversen Foren"!!
Ich bin nur über die dümmliche Art verwundert, immer den gleichen Namen zu verwenden. Das deutet nicht gerade auf professionelle Kriminalität hin.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden, wenn das Bürschlein nicht vorher in eine Falle tappt - was ich mir und ihm sehr wünsche. :wink:

Bei mir hat er jedenfalls, Gott sei Dank, Pech gehabt. Er muß sich ziemlich über mich geärgert haben, als ich ihm mailte, dass ich die Gitarre jetzt doch nicht verkaufe. Er schrieb mir darauf eine kurze mail: "BETRÜGER".

Gruß
Klaus
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sondern der Zusammenklang".
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

chevere hat geschrieben:Wahrscheinlich kann man das Geld nach Einreichung nich einfach abheben und dasKonto danach direkt kündigen, oder?
Hängt wahrscheinlich mit der Wertstellung zusammen?
genau.
Jensy
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Beitrag von Jensy »

Hallo stephan,

sehr hilfreich . Danke für den Thread!
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stephan
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Beitrag von stephan »

Ich habe heute mal den 15.000,- Euro Scheck meiner örtlichen Volksbank vorgelegt und die Umstände erläutert.

Die Bankangestellte ist eine Bekannte von mir, die mir kein dummes Zeug erzählen würde.

Sie sagte, dass man den Scheck annehmen würde und die Annahme bescheinige mit einem Vordruck, auf dem angekreuzt ist, dass mir der Betrag erst nach Eingang bei der Bank gutgeschrieben werden würde.
Den Vordruck hat sie mir gezeigt.

Da weder die Bank, noch der Aussteller bekannt seien, würde man die den Scheck ausstellende Bank kontaktieren und erst wenn das Geld tatsächlich auf meiner Bank angekommen sei, mir den Betrag gutschreiben.
Das könne mehrere Tage, manchmal sogar Wochen dauern.

Unterm Strich könnte mir also nichts passieren, wenn ich den tatsächlichen Eingang abwarten und vorher keine Überweisungen aufgrund des vermuteten Geldeingangs tätigen würde.

Auf meine Frage, ob die erstgenannte Verfahrensweise der Bank etwas mit dem hier im Thread genannten Begriff "Wertstellung" zu tun habe, sagte sie, das sei etwas anderes.
Das wollte ich dann nicht genauer wissen.


Das hier nochmal zur Klärung.

Gruß

Stephan
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scifi
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Beitrag von scifi »

@stephan

Für mein Allgemeinwissen:

Hat sie auch gesagt, ab welchem Zeitpunkt eine Rückbuchung nicht mehr möglich ist, falls doch keine Deckung vorliegt? Da muss es ja doch irgendwann mal eine Grenze geben. Soweit ich den Kommentaren entnommen habe, bedingt eine Gutschrift ja nicht sofort eine Deckung.
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Wurstfinger
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Beitrag von Wurstfinger »

Hallo Stephan,

da du keine Gegenleistung erbracht hast (z. B. Gitarre verkauft), hast du eigentlich auch keinen Grund, den Scheck einzureichen. Wenn dir das Geld gutgeschrieben wird - dann wofür eigentlich? Würd' ich nicht riskieren.
Ich würde dem Absender bestenfalls anbieten, dass er mir einen frankierten Rückumschlag zuschicken kann, mit dem ich ihm den "versehentlich zugeschickten" Scheck auf sein Risiko zurücksenden könnte, wenn er ihn denn wiederhaben will. Das Porto muss natürlich für ein Einschreiben reichen...

Zum Thema Scheckgutschrift:
es gibt für eine Bank zwei Möglichkeiten:
- die für sie weniger arbeitsaufwändige (und deswegen der Standardfall - entsprechende Bonität des eigenen Kunden vorausgesetzt): Gutschrift "Eingang vorbehalten". Das Geld wird dem Kundenkonto schon mal gutgeschrieben, und nur den Schecks, die nicht eingelöst werden, muß die Bank nachgehen (d. h. Kundenkonto wieder belasten etc.).
- die aufwändigere: Gutschrift "nach Eingang".
Die Bank bucht also den Scheck erst mal nur auf ein Zwischenkonto, muss sich vormerken für welches Konto der Betrag eigentlich gedacht ist. Dann wird der Scheck weitergegeben, sollte das Geld wirklich eintreffen bekommt es der Kunde (=du) auf sein Konto umgebucht.
Logischerweise gibt es bei dieser Variante mehr Sicherheit, denn eine Rückbuchung kommt eigentlich nicht mehr in Frage.
Zweiteres ist wohl die Variante, die deine Bekannte dir angeboten hat.
Aber nochmal: eigentlich steht dir das Geld doch gar nicht zu, warum willst du dich auf das Spiel einlassen? Es ist auch strafbar, (vermeintliche oder echte) Betrüger betrügen zu wollen.

EDIT: wobei ich selbstverständlich hiermit nicht sagen will, dass du betrügerische Absichten hast. Und da ich kein Rechtsanwalt bin gilt die Aussage bezüglich der Strafbarkeit auch nur als meine Meinung.

2. EDIT: ganz risikofrei ist auch die Scheckgutschrift nach Eingang nicht. Wenn beispielsweise der Scheck gar nicht vom Kontoinhaber ausgestellt war - Stichwort Unterschriftenfälschung - oder sonst eine Geldwäscheaktion dahinter steckt - dann kann es auch im Nachhinein noch Ärger für dich geben. Und wenn du dann das Geld auf ein anderes Konto zurücküberwiesen hast, als da wo der Scheck herkam - dann bist du doch wieder der Gelackmeierte...

Gruß Martin

ach ist das lange her, als ich den Bank-Krempel mal gelernt habe....
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stephan
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Beitrag von stephan »

Hallo Martin,

ich glaube, da hast Du mich gründlich missverstanden.

Ich wollte nie und werde nie den Scheck einreichen.
Schon im Eingangsthread schrieb ich, dass ich den Scheck zwecks Belustigung und Mahnung an mein schwarzes Brett hängen werde.

In meinem letzten Beitrag hatte ich geschrieben, dass ich meiner Bekannten bei der Bank "die Umstände erläutert" habe, d.h. ich habe ihr als allererstes gesagt, dass ein versuchter Scheckbetrug vorliegt, den ich aber rechtzeitig durchschaut habe.

Alles was ich von ihr wissen wollte, war, was denn seitens der Bank passiert wäre, wenn ich den Scheck (fiktiv) hätte einlösen wollen.
Das hat mich ganz einfach interessiert und ist auch für die hier Mitlesenden interessant, deshalb habe ich die Antwort der Bankangestellten hier gepostet.

Oder um es noch einfacher zu sagen: ich wollte lediglich wissen was passiert wäre, wenn ich naiv auf den Betrug reingefallen wäre.
Sonst nichts.

Ich hoffe, das ist nun klar.


Gruß

Stephan
chevere

Beitrag von chevere »

Als ich da letzte mal das per Scheck gutgeschriebene Geld vom Konto abgehoben habe, waren zwei Wochen später zwei dunkel gekleidete Herren mit Sonnenbrillen und ganz langen Mänteln (bei dem Wetter)
vor meiner Wohnungstür.
Komisch sahen die aus.
Ich habe aber nicht geöffnet...
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Viele Grüße

ralphus
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