...etwas Mathe...

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Liederbolt
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...etwas Mathe...

Beitrag von Liederbolt »

Da hab ich eine "neue" alte Stimmgabel bei ebay erstanden. Wüßte gerne, mit wie viel Hz sie schwingt. Wenn ich sie an mein Stimmgerät halte, zeigt es -27 Cent Abweichung vor dem á an. Eine andere, die ich auf 435 Hz vermute zeigt -20 Cent, und die "Normale" 440 Hz-Gabel eben 0 cent Abweichung.


Stimmgabel A - á = 440 Hz = 0 Cent

Stimmgabel B - á = 435 Hz = -20 Cent

Stimmgabel C - á = ??? Hz = -27Cent

Müssten doch genug Konstante am Start sein, um das hiermit berechnen zu können!(?) :idea:
Bin leider völliger Mathe-Depp. Wer weiß was?
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

Schade, dass es nicht darum geht, wie weit man sie werfen kann, das könnte man messen! :D
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

433,25 Hz
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Heckschleuder
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Beitrag von Heckschleuder »

Das ist einfachster Dreisatz mein Lieber. ;)

5 Hz / 20 Cent * 7 = 1,75 Hz

435 Hz - 1,75 Hz = 433,25 Hz
...mal andere Saiten aufziehen!
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RB
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Beitrag von RB »

Das ist nicht Mathematik, sondern Rechnen. Im Grunde Dreisatz, also Grundschule, siebte Klasse.

a) 5 hz = 20 cent

b) also ist 1 hz = 4 cent (20 : 5)

c) 27 cent : 4 hz = 6,25 hz

d) 440 hz - 6,25 hz = 433,25


PS: Da waren welche wieder einmal schneller.
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Wobei ich zwei Sachen zu bedenken geben möchte:

1) Wie sehr traust du deinem Stimmgerät, was die Angabe der Abweichung in Cent angeht?
Ich persönlich würde da bei den meisten Standard-Stimmgeräten nicht sonderlich viel drauf geben.

2) Die ganze Hz-Skala unterliegt dem Logarithmus. Prinzipiell sollte man das miteinbeziehen. (tendenziell ist eine Aussage wie "5 Hz = 20 cent" falsch. 5 Hz können auch 1000 Cent sein. Je nachdem, wo man sich in der Skala befindet)
Für den Fall hier mag man das vernachlässigen, weil die Unterschiede ziemlich gering sind. Ich halte aber jede Wette, dass sämtliche Zahlen nicht genau sind ;-)

Ich würde einen praktischeren Ansatz wählen und ein Stimmgerät nehmen, bei dem man die Frequenz von A bestimmen kann. Dann auf 433 Hz stellen und gucken, ob die Anzeige für die Stimmgabel dann korrekt ist.

Ansonsten: Was spielt es für eine Rolle?
Wenn alle mit der Stimmgabel stimmen passt's schon. Wenn ein Instrument da ist, dass sich nicht stimmen lässt, sollte man sowieso von demjenigen einen Stimmton holen und auf die Gabel verzichten.
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

TorstenW hat geschrieben:

Ansonsten: Was spielt es für eine Rolle?
....Wenn ein Instrument da ist, dass sich nicht stimmen lässt, sollte man sowieso von demjenigen einen Stimmton holen und auf die Gabel verzichten.
Was hat denn das mit einem Banjo zu tun? :mrgreen:
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hmarke
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Beitrag von hmarke »

Das ist eher 10. Klasse, weil Exponent und Logarhithmus und so.
Unter der Voraussetzung dass die anderen Angaben genau sind, kommt 433,19 Hz heraus, was sich von 433,25 noch kaum unterscheidet.
Wenn es aber um Intervalle von Halbtönen oder mehr geht, dann ergibt die Dreisatzmethode bereits hörbare Fehler.
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RB
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Beitrag von RB »

Ich glaube, da müßte man schon sehr genau hören, um die Abweichung mitzubekommen. Daher ist der Dreisatz mit "Bordmitteln" die Methode der Wahl. Man will doch nicht gleich übertreiben.
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

@hmarke: Richtig. Siehe hierzu z.B. diesenWikipediaartikel.

Interessant ist btw, daß der Tonschritt a - as in der Reinstimmung (bei beispielhaft gegebener C-Tonalität) lediglich 70 Cent beträgt, statt der uniformen 100 Cent, wie sie die sozialistisch anmutende, gleichstufige Stimmung vorgibt. 8)

Herzlichen Gruß, Uwe
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(Anton Bruckner über seine 8.)
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

Schönen Dank erstmal Euch allen!

Ja ja, der Dreisatz... :( (... ich kann ja nicht mal mehr schriftlich teilen...) :oops:
TorstenW hat geschrieben: Ich würde einen praktischeren Ansatz wählen und ein Stimmgerät nehmen, bei dem man die Frequenz von A bestimmen kann. Dann auf 433 Hz stellen und gucken, ob die Anzeige für die Stimmgabel dann korrekt ist.

Ansonsten: Was spielt es für eine Rolle?
Wenn alle mit der Stimmgabel stimmen passt's schon. Wenn ein Instrument da ist, dass sich nicht stimmen lässt, sollte man sowieso von demjenigen einen Stimmton holen und auf die Gabel verzichten.


Nun, hätte ich solch ein Gerät da, hätte ich es wohl so gemacht.

Wozu? Wollte das Teil geschichtlich einordnen - scheint ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel zu haben: http://www.ebay.de/itm/alter-Saitenhalt ... true&rt=nc

Der Buchstabe "A" ist eingraviert.

Habe sie nun mal mit den Frequenzen auf der Wiki-Kammerton-Seite verglichen: http://de.wikipedia.org/wiki/Kammerton. Bei 433 Hz sind die geringsten Abweichungen zu vernehmen - nur eine ganz leichte Schwebung. Insofern scheint das Ergebnis 433,25, bzw. 433,19 ja auf jeden Fall sehr nah dran zu sein. Leider ist über die historische Verwendung dieser Frequenz nichts verzeichnet. Könnte vielleicht auch ein lokaler, eigener Stimmton sein(?). Es ist ganz leichter Flugrost drauf, sowie ein kleiner Kleks getrockneter Lack - evtl. ist sie auch etwas verschoben(?).
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RB
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Beitrag von RB »

Von 435 Hz als a´ habe ich gehört, das muß nach meiner Erinnerung im 19ten Jahrhundert gewesen sein. Vielleicht handelt es sich um eine Gabel, die eigentlich mit diesen 435 schwingen soll, dies aber aus materialtechnischen Gründen nicht mehr tut.

PS: Ich sehe, auf der Seite steht ja alles schönstens aufbereitet.
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

RB hat geschrieben:Von 435 Hz als a´ habe ich gehört, das muß nach meiner Erinnerung im 19ten Jahrhundert gewesen sein. Vielleicht handelt es sich um eine Gabel, die eigentlich mit diesen 435 schwingen soll, dies aber aus materialtechnischen Gründen nicht mehr tut.

PS: Ich sehe, auf der Seite steht ja alles schönstens aufbereitet.
Finde ich eher unwahrscheinlich, da 435 Hz ja höher klingt als 433 Hz. Würde sie durch Korrosion oder Abnutzung Substanz verlieren, würde sie dann doch eher höher als 435 Hz statt tiefer klingen - oder?

Dann kämen als Ursprungsfrequenz historisch eher in Betracht:

- Tonhöhe des Orchesters in der grossen Oper zu Paris im Jahre 1822, denn dasselbe hatte damals eine Stimmgabel mit 431 Schwingungen

- Stimmton nach Giuseppe Verdi - plädierte 1884 für eine Frequenz für a1 von 432 Schwingungen pro Sekunde
Zuletzt geändert von Liederbolt am Do Mai 23, 2013 6:55 pm, insgesamt 3-mal geändert.
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Heckschleuder
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Beitrag von Heckschleuder »

Evtl. waren die Fertigungstoleranzen schon während der Produktion zu groß und richtig gestimmt hat sie nie.
Oder der Geigenbauer hat aus einer Eigenart heraus auf einen ganz speziellen Kammerton wert gelegt.
Der Flugrost und der Lackklecks werden ihr übriges tun - je nachdem vllt. ~1 Hz Abweichung dadurch? Keine Ahnung was sowas ausmachen kann.

Edit:
Liederbolt hat geschrieben:Finde ich eher unwahrscheinlich, da 435 Hz ja höher klingt als 433 Hz. Würde sie durch Korrosion oder Abnutzung Substanz verlieren, würde sie dann doch eher höher als 435 Hz statt tiefer klingen - oder?
Korrekt. Es sei denn, man würde die veränderte Oberfläche durch die Korrosion mit einbeziehen - die hat nun einen erhöhten Luftwiderstand und würde die Frequenz damit verlangsamen. :)
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Geli
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Beitrag von Geli »

Am 1. Februar 1859 wurde der Kammerton A durch die französische Akademie mit 435 Hz definiert.
1939 wurde dann in London 440 Hz als Kammerton festgelegt.

Die meisten Orchester stimmen heutzutage aber schon auf 442Hz.

Gruß
Geli


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