elephant in rio

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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mass
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elephant in rio

Beitrag von mass »

moin moin, hab grad festgestellt daß die pins u. gurthalter an 2 meine gitarren aus elfenbein sind. das der erwerb eine gitarre mit Riopalisander nach 1992 strafbar ist,das weiß ich.wie sieht es mit den pins,gurthalter aus elfenbein aus?daß elfenbein verboten ist usw. ist ja sonnenklar aber anscheind hatte es sich anfang 80er noch nicht herumgesprochen und durchgesetzt gehabt.weißt jemand ab welchem jahr der elfenbein in deutschalnd auf index gesetzt würde?mass
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guitar-hero
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Re: elephant in rio

Beitrag von guitar-hero »

mass hat geschrieben:moin moin, hab grad festgestellt daß die pins u. gurthalter an 2 meine gitarren aus elfenbein sind. das der erwerb eine gitarre mit Riopalisander nach 1992 strafbar ist,das weiß ich.wie sieht es mit den pins,gurthalter aus elfenbein aus?daß elfenbein verboten ist usw. ist ja sonnenklar aber anscheind hatte es sich anfang 80er noch nicht herumgesprochen und durchgesetzt gehabt.weißt jemand ab welchem jahr der elfenbein in deutschalnd auf index gesetzt würde?mass

Au! Heilige Schei**e!
Da würde ich jetzt echt vorsichtig sein!!!

Die Pins kann manN natürlich problemlos austauschen.
Und ansonsten ... weitere Hilfestellung gibt www.duden.de

SCNR
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Sorry, Riesenquatsch !! Erstens, seit wann ist der Erwerb einer Rio-Palisander-Gitarre strafbar ( hey, Ulli Bögershausen, sofort ab in den Knast ) und zweitens, seit wann der Besitz von pre-Cites Elfenbein ???

Und.. wer hat zweifelsfrei festgestellt das das wirklich Elefanten-Ivory ist ? Vielleicht isses auch Walrus-Ivory oder Fossilized ?

In USA ist Elefanten-Elfenbein mittlerweile wieder völlig legal, ebenso sind die Bestimmungen in der EU weitgehend gelockert... Kilopreis liegt bei ca. 75 Euro, wer welches braucht - kein Problem :lol:

Ausserdem gibt es in Deutschland ganze Ortschaften die sich auf's Elfenbeinschnitzen spezialisiert haben und verkaufen das Zeugs als Souvenirs...

Man kann aber auch übertreiben :roll:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

In einem tollen Land wie unserem, welches aus mir unbekannter Ursache an allen Fronten vorne mit dabei sein will (sei es beim Umweltschutz, beim Fußball, beim Pro-Kopf-Bierkonsum oder sonstwo) sollten manche Dinge nicht verwundern...

...ich verweise auf diese Diskussion:

http://www.woodworker.de/forum/rio-pali ... t3263.html

Holger Danske
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
mass
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Beitrag von mass »

Also es nicht quatch mit dem riopalisander.solltest du jetzt eine eine gitarre mit riopalisander kaufen der meinetwegen in den 80er gebaut würde, ist im prinzip der erwerb strafbar!!!uli bögerhausens rio ist wohl aus dem gezüchteten bestand der Rio. ich habs schwarz auf weiß gelesen, und die quelle war kein 08/15 bericht.das mit dem elfenbeinschnitzerei in deutschalnd mag stimmen.wundert mich aber trotzdem ein bißchen.danke für die info.mass
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Mass, muss ich dir widersprechen: Nur die Herkunft des Holzes muss eindeutig geklärt sein. Selbst nach inkrafttreten der Handelsbeschränkung durften noch völlig legal Bestände von Baumstümpfen ("Stump Wood") importiert und gehandelt werden. Viele der heute gebauten Rio-Gitarren sind aus diesem Holz. Man hat nämlich vor dem Handelsverbot die Bäume ca. 1 Meter über dem Boden abgeholzt und den Rest, der nicht ganz so gerade gemasert ist, stehenlassen.

Es ist richtig dass man für Rio entsprechende Papiere benötigt (CITES), es sei denn die Gitarre wurde nachweislich vor 1980 gebaut, da gibt's natürlich noch keine Papiere.

Aber strafbar ist das nicht eine zu besitzen, und wegen des Elfenbeins musst du dir keine Gedanken machen. Sowenig wie der Besitzer eines Steinway-Flügels mit Elfenbeintasten.

Gruss, H-bone
chevere

Beitrag von chevere »

BeitragVerfasst am: Mi Nov 02, 2005 1:37 pm

" Spyk, hab ich gerade gecheckt: Wo Du Recht hast hast Du Recht!

(Ansonsten gilt aber hoffentlich weiterhin wie überall in D. "Erst mal meckern...!) Manch einer würde sich sonst gar nicht mehr zurechtfinden, oder?


Übrigens, auf Seite 102 ein interressanter Brief von H.-J. Kremers bzgl.
"Befreiung vom Vermarktungsverbot" für Dalbergia nigra, welches dummerweise an der von ihm über ebay verkauften Martin D-21 "angebracht" war! Bin ja gespannt, wer seine Rio-Klampfen pre-cites jekoft hat oder mit "echten" (s.u.) Papieren besitzt.

Artenschutzabkommen Cites
gem. Artikel 8 (3) VO (EG) Nr. 338/97
muß er bei der zuständigen Landesbehörde eine Befreiung beantragen, was schwierig bis unmöglich sein dürfte.

Näheres zum Artenschutzabkommen:

http://www.cites.org/eng/disc/what.shtml

Ansonsten biete ich für eine entsprechende Jahresgebühr bis zur Wiederaufforstung des Brasilianischen Tropenwades jedem Besitzer an , seine Guitarre in einem entsprechend klimatisiertem Raum zu verwahren und vor dem Zugriff der staatlichen Kontrollorgane zu sichern... Wink

Aber es geht auch anders (FSC-Gitarren):

http://www.waldportal.org/aktuell/news/ ... 200510284/

Man beachte auch rechts unten die entsprechenden TV-Tipps.

Außerdem kann man beim Bundesamt für Naturschutz gut recherchieren:

http://www.bfn.de/ für Eilige Telnr in Bonn: 0228-84910

Es gilt zu klären, ab wann dalbergia nigra (Bras.Palisander) geschützt ist, bzw. welche Voraussetzungen für eine Befreiung vorliegen müssen.

Na denne!

Grüße
_________________
"...die Clave sei mit Dir! "
"...2 - 3 oder 3 - 2 ...???")!



So! Hab mich schlau gemacht beim BfN Bundesamt für Naturschutz:

Dalbergia Nigra ist erst seit dem Frühjahr 1992 auf der 8, Vertragstaatenkonferenz in Kyoto unter "internationalen" (Vertragsstaaten) Schutz gestellt worden.

Wer also eine mit Rio-Palisander verarbeitete Klampfe oder Holz dieser specie vermarktet (hierzu gehört auch der private Weiterverkauf über ebay oder sonstwie!), welche vor dem 20.07.92 (90 Tage nach Inkrafttreten der Beschlüsse obiger Vertragsstaatenkonferenz) nachweislich in den Besitz gekommen ist, handelt legal. Allerdings muß das natürlich nachgewiesen werden, falls eine Behörde danach fragen sollte.

Durch EG-Bescheinigung (gelb) VO(EG) 338/97 kann das muntere legale Handeln dann los gehen.

Rechnung für pre- Eg-Washingtoner Holz dürfte ausreichen.

oder die alte blaue EG-Bescheinigung 36/26/82 , welche 1997 außer Kraft getreten ist.

Ein Rätsel ist mir, weshalb die ermittelnde Untere Münchener Naturschutzbehörde eine 1968er Martin und harmlose Bürger in Ihre Ermittlungen verwickelt.

Eigentlich müßten die es ja wohl wissen, dass 1968 noch keinerlei Import-oder Handelsverbote existierten. Aber nein: "Den Bazi schickn mir erschtamol ufd Amd!"

Grüße!

PS:

Wer von euch hat denn Rioklampfen (54er, Schneider, Martin z. B.)
und welches Baujahr haben die denn?

Hat jemand eine nach dem 20.07.1992 gekauft und keine Papiere?

Wie sind Eure Erfahrungen? "

ODER:

Thread "Holzkombinationen"


Viel Spaß!
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Babycakes
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Was ist mit alten Wohnzimmern?

Beitrag von Babycakes »

Hallihallo,
nachdem Ihr hier so spannende juristische Dinge klärt, mal eine Frage in (fast) eigener Sache: Meine Quasi-Schwiegereltern haben Teile ihres Wohzimmers mit Rio-Palisander vertäfeln lassen, muss in den späteren 70ern gewesen sein (oder halt frühe 80er), war damals wohl auch legal.
Im Falle deren Ablebens (oder einer Neu-Vertäfelung): Kann man aus dem Holz 'ne Gitarre bauen, und wäre das dann legal? Oder ist Holz aus Täfelungen völlig ungeeignet und ich habe Illusionen?

Cheers,
Nina
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Hi Nina, wenn das Massivholz ist besteht schon eine evtl. Chance und legal wäre es in diesem Falle auch - nur:

Meistens wurden diese Hölzer für Vertäfelungen "fladermässig" aufgesägt um eine möglichst wilde Maserung zu bekommen. Dann ist es für eine Gitarre kaum geeignet... Piopalisander ist schon "quartersawn" aufgesägt ziemlich berüchtigt für seine Neigung Risse zu bekommen, da wirst du mit "flatsawn" Holz nicht glücklich... der Gitarrenbauer übrigens auch nicht... :wink:

Gruss, H-bone
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H-bone
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Re: Was ist mit alten Wohnzimmern?

Beitrag von H-bone »

Babycakes hat geschrieben: Im Falle deren Ablebens (oder einer Neu-Vertäfelung)...
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
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Babycakes
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Beitrag von Babycakes »

H-bone hat geschrieben:Hi Nina, wenn das Massivholz ist besteht schon eine evtl. Chance und legal wäre es in diesem Falle auch - nur:

Meistens wurden diese Hölzer für Vertäfelungen "fladermässig" aufgesägt um eine möglichst wilde Maserung zu bekommen. Dann ist es für eine Gitarre kaum geeignet... Piopalisander ist schon "quartersawn" aufgesägt ziemlich berüchtigt für seine Neigung Risse zu bekommen, da wirst du mit "flatsawn" Holz nicht glücklich... der Gitarrenbauer übrigens auch nicht... :wink:

Gruss, H-bone
Schade. ... hätte ja sein können... allerdings sind mir am WE schon bei einer alten und leider gesprungenen Ovation ( - Sprung zwischen Decke und Plastik + Riss in Decke - huhu, und wieder verleimt, liebe Gitarrenbauer, nicht in Ohnmacht fallen - sie klang trotzdem noch nach Gitarre...und ich war's nicht, sondern mein großer Bruder) die NEUEN Saiten um die Ohren geflogen. Ich bin da künftig wohl etwas vorsichtiger... aber ist ja nun OT...
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Beitrag von Admin »

Man sollte sich über das Inventar lebender Personen keine Gedanken machen, auch wenn sie aus Rio-Palisander sind. Vielleicht lesen diese Leute hier mit und gehen dann zum Notar, Testament ändern.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Admin hat geschrieben:Man sollte sich über das Inventar lebender Personen keine Gedanken machen, auch wenn sie aus Rio-Palisander sind. Vielleicht lesen diese Leute hier mit und gehen dann zum Notar, Testament ändern.
Moment... gab's da nicht mal irgendwann ein Lied: "... wir versaufen uns'rer Omma ihr klein' Häuschen..." oder so ?? :whistler:
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Beitrag von Admin »

Ja, aber die Oma hat es freiwillig zu Lebzeiten hergegeben, damit die Enkel nicht dürsten müssen.
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