Hochwertige Gitarren als Geldanlage - was haltet ihr davon?

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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Seid ihr hier schon beim Vererben?
Ja das ist so eine Sache bei mir. Zwei Töchter, die eine spielt Gitarre und singt sehr schön in einer Countryband. Ich andere hat mal angefangen, aber es nicht weiter verfolgt. An Gitarren sind die beide nicht interessiert. Die Kleine die selbst spielt hat eine sagt sie die reicht ihr aus. Sie ist Linkshänderin (wie ich auch) spielt auch linkshändig (ich nicht). Also Gitarren passen nicht wirklich. Ich hab ´ne Liste der Gitarren und die Rechnungen im Tresor, wenn meine Frau mich überlebt soll sie den Kram verkaufen oder sich einen Gitarristen suchen. Oder die Töchter machen das nach uns.
Gruß Wolfgang Hemd aus der Hose macht noch keinen Varoufakis
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

ralphus hat geschrieben:
Rolli hat geschrieben:...Das Auto das ich fahre kostete gebraucht nicht mal ein 10tel meiner "wertvollsten" Gitarre. Meine 66er Tele z.B. habe ich damals für 1700 US Dollar gekauft. Heutiger Wert zwischen 6000 - 8500 US Dollar. Und dazu klingt sie noch toll und mach mir mehr Spaß als alle Autos zusammen.
Hi Rolli,

da würde mich mal das Jahr des Kaufes interessieren!

Verkauft hast Du sie (noch) nicht - oder? So verstehe ich Deinen Satz...
Nein - meine Vintage-Schätze bleiben bei mir. Die Tele - das wird Anfang der 1990 er gewesen sein. Aber ich habe auch zu Euro Zeiten noch einige 50/60er Jahre E-Gitarren zu einem guten Kurs gekauft. mein Tipp, wenn man Geld für so was übrig hat: Spass mit den Instrumenten haben und dabei vergessen, dass sie jetzt irgendeinen vielleicht höheren Wert haben' von denen man sich einen Daimler kaufen könnte.
Schöne Grüße, Rolli
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Rolli hat geschrieben:Nein - meine Vintage-Schätze bleiben bei mir. Die Tele - das wird Anfang der 1990 er gewesen sein. Aber ich habe auch zu Euro Zeiten noch einige 50/60er Jahre E-Gitarren zu einem guten Kurs gekauft. mein Tipp, wenn man Geld für so was übrig hat: Spass mit den Instrumenten haben und dabei vergessen, dass sie jetzt irgendeinen vielleicht höheren Wert haben' von denen man sich einen Daimler kaufen könnte.
Ich habe mal so ein wenig hin&her gerechnet mit unterschiedlichen DM/EUR-Dollar-Kursen im Jahr 1990 und 2012 und einem Verkauf der Gitarre von 8000$ bis 6000$.

Danach kommen je nach entsprechenden Werten Verzinsungen von 6,5 % bis 4% heraus - immer bezogen auf die inländische Währung.

Die $-Werte für sich betrachtet trügen, da allein der Dollar je nach Wechselkurs in der Zeit von 1990 -2012 gegenüber DM/EUR 10-20% verloren hat.


Die 4-6,5% Verzinsung gilt auch nur, wenn man weitere Einkaufs-und Verkaufskosten, die ja wie wir bei den ebay und Auslandskauf-Fäden erfahren, ja auch immer noch zu Buche schlagen. Wenn man das mit einberechnet, kann man das Geld auch gleich in eine LV stecken ;-)

Mein Fazit!

Wenn Du eine Gitarre haben/spielen willst kauf Sie Dir. Wenn dabei sowas wie eine Wertsteigerung rauskommt, kannst Du dich freuen, wenn nicht - brauchst Du Dich nicht zu ärgern.

Der Ansatz ich kaufe Gitarren um damit einen Werterhalt / Wertsteigerung zu erlangen ist so gut wie Lotto spielen. (BTW, wenn man den Werterhalt/Wertsteigerungsaspekt erhalten will, muss man mehrere/viele Gitarren kaufen, um das Risiko des Fehlgriffe zu minimieren, bzw. um die Chancen für den Glücksfall zu erhöhen - um dann im Durchschnitt einigermaßen da zu stehen).
Viele Grüße

ralphus
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

ralphus hat geschrieben: Danach kommen je nach entsprechenden Werten Verzinsungen von 6,5 % bis 4% heraus - immer bezogen auf die inländische Währung.
Immer noch respektabel. Da müsstest DU heute schon in Risikofont gehen.
Bei mir kommt noch hinzu, dass ich die Gitarre steuerlich abschreiben konnte und ich auf vielen, vielen Gigs mit ihr gutes Geld verdient habe :)
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string
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Beitrag von string »

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Mein Anwalt ist angewiesen, meiner Frau nach meinem Tod nicht zu erlauben die Gitarren zu dem Preis anzubieten, zu dem ich sie angeblich gekauft habe! 
Aha, auch Du Principal :rotfl:
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
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aventinus53
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Beitrag von aventinus53 »

Jetzt mal was Anderes - aber da ich in meinem Eröffnungspost von hochwertigen Gitarren gesprochen habe, passt das im weitesten Sinne hier rein, deshalb mach' ich keinen neuen Fred auf! Als ich dieses Thema vor ein paar Tagen mit meinem Jamming-Kumpel diskutiert habe, erzählte er mir von einem Gespräch backstage mit Allan Taylor letztes Jahr. Bild

Allan schwört ja - trotz seines Namens, der eher eine andere Wahl nahelegen würde - auf Martin-Gitarren. Und diese würde er, so hat er ihm erzählt, nach ein paar Jahren immer mal wieder auswechseln, weil sie dann 'totgespielt' wären :shock: ! Kann ich mir nicht so richtig vorstellen, dann dürfte es ja eigentlich gar keine Vintage-Gitarren geben. Und auch meine gute TAMA TG 120-12, die mittlerweile über 35 Jahre auf dem Buckel hat - die klingt heute besser als je zuvor! Oder ist das vielleicht dem stressigen Bühnen-Einsatz mit häufigen Konzerten geschuldet?
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

für flamenco gitarren kann das durchaus zutreffen, auch ein t. emanuel wird eine gitarre "verbrauchen" und andere die auf den dingern rumkloppen sicher auch.

bedenken sollte man auch, dass die legendären e-gitarren, vorzugsweise strats selten original sind. eric clapton, rory gallagher etc. haben ihr lieblingsinstrument ständig aufgebessert in dem sie hälse, pickups und andere teile austauschten.

in unserem kreise würde ich das aber für unwahrscheinlich halten, meine ersten gitarren sehen immer noch ziemlich gut aus, die reifen so vor sich hin.
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aventinus53
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Beitrag von aventinus53 »

Herigo hat geschrieben: auch ein t. emanuel wird eine gitarre "verbrauchen"
Ja, Tommy E. ist klar - bei dem möchte ich auch nicht Gitarre sein :heul2: :rotfl: !
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clone
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Beitrag von clone »

aventinus53 hat geschrieben:'totgespielt'
Na ja, dann liegt das wohl an deren speziellen `Technik`. Ich sehe z.B. einen Paul Mccartney immer noch life mit seiner Epi Texan. Er ist jetzt vielleicht nicht die besondere Referenz für A-Gittenspiel, aber dennoch. Jahrzehnte Studio - und Bühneneinsatz mit dem gleichen Gerät... .

Und es gibt Fotos aus den Mitte der 60er, da steht die Klampfe in der Sonne, locker an die Reling einer Jacht gelehnt und von ihr tropft Salzwasser....
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JazzDude
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Beitrag von JazzDude »

clone hat geschrieben:Ich sehe z.B. einen Paul Mccartney immer noch life mit seiner Epi Texan. Er ist jetzt vielleicht nicht die besondere Referenz für A-Gittenspiel, aber dennoch. Jahrzehnte Studio - und Bühneneinsatz mit dem gleichen Gerät... .

Und es gibt Fotos aus den Mitte der 60er, da steht die Klampfe in der Sonne, locker an die Reling einer Jacht gelehnt und von ihr tropft Salzwasser....
Wieso bist du so sicher, dass das immer noch dieselbe Gitarre ist?
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

JazzDude hat geschrieben:
clone hat geschrieben:Ich sehe z.B. einen Paul Mccartney immer noch life mit seiner Epi Texan. Er ist jetzt vielleicht nicht die besondere Referenz für A-Gittenspiel, aber dennoch. Jahrzehnte Studio - und Bühneneinsatz mit dem gleichen Gerät... .

Und es gibt Fotos aus den Mitte der 60er, da steht die Klampfe in der Sonne, locker an die Reling einer Jacht gelehnt und von ihr tropft Salzwasser....
Wieso bist du so sicher, dass das immer noch dieselbe Gitarre ist?
ich denke auch der hat das Teil im 10er Pack, und ab und an wenn genug Spielspuren drauf sind, gibt es eine Original Mccartney Gitarre, für einen Produzent oder guten "Freund"
Gruß Rainer
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Resophonic_Picker
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Beitrag von Resophonic_Picker »

Hochwertige Gitarren als Geldanlage, was haltet ihr davon?

NIX !

Ein hochwertiges Instrument gehört in die Hände einer Person die damit umgehen kann und die es zu würdigen weiss und die sich damit beschäftigen will.

Wenn es ein ganz besonderes Museumsstück ist, weil es durch einen Vorbesitzer zu eigener Berühmtheit gelangt ist gehört es in ein Museum und nicht in ein Wohnzimmer.

Geldanlage ist aus meiner Sicht kein Kaufargument. Die Lust am Klang, an der Optik, der Wunsch das Instrument zu spielen und sich immer wieder damit zu beschäftigen, alle Facetten und Möglichkeiten auszuloten und es immer wieder neu zu entdecken kann dauerhaft Freude an einem Instrument bringen. Alles andere ist nur ein vorübergehendes 'Haben wollen' - die Freude daran ist schnell verflogen. Der Glanz eines Idols geht nicht auf die Personen über, die seine alten Instrumente besitzen.

Meine Meinung.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Resophonic_Picker hat geschrieben:...NIX !
…. Die Lust am Klang, an der Optik, der Wunsch das Instrument zu spielen und sich immer wieder damit zu beschäftigen, alle Facetten und Möglichkeiten auszuloten und es immer wieder neu zu entdecken kann dauerhaft Freude an einem Instrument bringen. Alles andere ist nur ein vorübergehendes 'Haben wollen' - die Freude daran ist schnell verflogen. Der Glanz eines Idols geht nicht auf die Personen über, die seine alten Instrumente besitzen. ..
Jepp - insbes. der letzte Satz.
Viele Grüße

ralphus
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clone
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Beitrag von clone »

Rainer H hat geschrieben: ich denke auch der hat das Teil im 10er Pack, und ab und an wenn genug Spielspuren drauf sind, gibt es eine Original Mccartney Gitarre, für einen Produzent oder guten "Freund"
Gruß Rainer
Möglich, aber wir wissen es nicht.

Ich denke, es ist sinnvoll anzunehmen, dass Macka die ersten Jahre nach Kauf gar nicht auf die Idee gekommen ist gleiche Gitarren als backup zu horten.

Wobei er inzwischen vermutlich tatsächlich 1,2 von den jeweiligen Modellen besitzt. Aber wie auch immer.... .
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string
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Beitrag von string »

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Der Glanz eines Idols geht nicht auf die Personen über, die seine alten Instrumente besitzen.
Super auf den Punkt gebracht.
Der Glanz wäre mir wurscht aber etwas von den kompositorischen Fähigkeiten zu bekommen wäre grandios :D
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