Zwei Tage vorher kam mir diese Offenbarung: Samstag ist das Fest der Musik. Zum esrten Mal werde ich an diesem Tag spielen ! Dieses Konzert ist schon seit jeher gebucht, ich hatte noch nicht einmal darüber nachgedacht, und die Organisatoren auch nicht!
Während den letzten Woche sah mein Samstag immer mehr nach unmöglich aus. Schwimbad mit der Familie, Probe, ein Geburtstag bei Verwanden.und dann die lange Fahrt fast bis zur deutschen Grenze. Unmöglich ? Nicht für meine Lovely Roadie, die alles fein und sauber in meinem Agenda geordnet hat ! Im Laufe des Tages fühlte ich fast wie Tetris Blöcke nach unten kamen, sich drehten, und die Linien der Stunden verschwanden eine nach der anderen mit einem kleinen freudigen Klang des Sieges über die Zeit. Letzte Etappe vor dem Konzert, ein Geburtstag.
So, hier sind wir gefüttert mit Geburtstagskuchen und ein Glas Champagner, auf dem Weg zu der Region, wo ich geboren wurde und die ich seit langem verlassen habe.
Es bleibt stressig, weil ich leide an einer sozialen Behinderung: kein gutes Gedächtnis für Namen und Gesichter. Nachbarn, Freunde, ehemalige Mitschüler oder Freunde meiner Eltern: Nach mehr als 20 Jahren, alles ist durcheinander ?
Der Gig ist ein bisschen kompliziert: das Musikfest mit Konzerten überall, Fußballweltmeisterschaft, und schönes Wetter. Mal sehen ob das Publikum kommt..
Wir kommen in Krewinkel, dem östlichsten Ort in Belgien. Ich erkenne die Kapelle. Sie war hübsch auf den Fotos. Am Tor erwartet uns Paul, der Veranstalter.

Diese Kapelle wurde im Jahre 1500 gebaut, und war eine Ruine. Ein Verein hat sich zur Aufgabe gegeben, mit Hilfe der Gemeinde, um diesem Ort ein neues Leben als Kulturraum zu geben. Der Verein organisiert seit dem Ausstellungen und Konzerte. Die nüchterne, Ambiente und die Akustik dieses Ortes ist einfach perfekt. Wir sollten es wagen, ohne Verstärker spielen, aber ich mag den Klangteppich meines Verstärkers.
Diese Kapelle hat nicht die Strukturen mit Säulen und Kreuzgängen der großen Kirchen, die den Ton in alle Richtungen reflektieren, was zu fast unlöslichen Sound-problemen führt. Nach der Montage ist der Soundcheck recht kurz in diesen Bedingungen. Wichtig ist nicht zu laut zu spielen um die Akustik nicht zu überfordern.
Das Publikum kommt nach und nach und der Abend sieht ziemlich gut aus. Ein paar mehr Leute wären willkommen, der Veranstalter hät gerne auch die letzten zwei Reihen von Stühlen belegt. Aber wir sind zufrieden, es klappt, trotz Fußball und Wetter. Ich erkenne Gesichter, manchmal bekomme ich Hilfe von meinen Eltern, die geben mir einen Namen für ein Gesicht oder umgekehrt.
Das Konzert beginnt. Wir testen eine neue Setliste, aus unsere Gedanken der letzten Konzerte genährt. Einige Duostücke, einige meiner Solo-Kompositionen, Mundharmonika-Solos von Olivier Poumay voller wilden Improvisationen. Olivier wirft mit seinem Talent eine neue Klangpalette auf meine Kompositionen. Dies ist nicht ein anderes musikalisches Universum, sondern eine zusätzliche Dimension in meinem.

Der Respekt der Zuschauer ist ein pures Glückgefühl. Es ist ein perfekter Ort für Ton und Interpretation. Ich habe Olivier gewarnt das die Leute hier bis zur letzten Vibration und sogar eine schöne Sekunde der Stille warten, bevor geklatscht wird. Das Publikum ist freundlich, aufmerksam und positiv gesinnt, das lädt uns ein, das Beste aus uns selbst zu geben. Die Energie, die sich daraus ergibt ist unglaublich, manchmal fast schwer zu kanalisieren.
Ich genieße die Pause in der Mitte des Sets um ein wenig mit dem einen oder anderen zu diskutieren, manchmal ein wenig gescheut durch die Tatsache, dass ich die Leute kaum erkenne.
Mein Lovely Roadie nimmt Fotos, und ist dafür verantwortlich, die Papiere für eine kleine Auslosung zu sammeln. Ich habe nicht genügend der Compilation-CD , um sie zu verkaufen, so dass ich diese lieber verschenke um ein schönes Moment im Konzert zu schaffen.
Ich spiele Sorrow , mit tiefster Intensität ... es erstauent mich noch immer das Balladen mehr Energie verbrauchen als die meisten dynamischen Stücke, die „nur“ Geschicklichkeit erfordern, ohne zu tief in das Reservoir der Gefühle einzugreifen.
Der nächste Song gibt mir den Eindruck, gegen den Strom zu schwimmen.
Mein Abendessen mit Geburtstagskuchen und Champagner wird zum Verhängnis: Zucker und Alkohol, als blutzuckersenkendes Cocktail durch alle Sportler anerkannt. Ich nutze ein Solo von Olivier und trinke zwei Gläser Fruchtsaft and der Bar. Fühlt sich an wie ich ein Shoot-von Zucker, aber alle Lichter sind auf grün für die Fortsetzung und den Abschluss des Konzerts.