Fundstück der Woche: Halsstab und Saitenlage

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Ralle
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Beitrag von Ralle »

RB hat geschrieben:Mir glaubt ja keiner.
Doch ich ... aber mir glaubt ja auch keiner :mrgreen:
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

RB hat geschrieben:Statt hier Chips zu fressen könntest Du mir gefälligst beistehen. Die Erfahrung der vergangenen Parallel-Threads hat gezeigt, daß die Aussage eines Gitarrenmachers meist geglaubt wird. Mir glaubt ja keiner. Wo kann man sich hier wegen Mobbings beschweren ?
Ich hab´nur Nüsschen abgekriegt :cry:
Die Chips hat meine Frau nicht aufgerissen.
Aber das Märzen ist echt ´ne Wucht. Hab´gefühlt 3200 Lumen auf´m Kopf.
Will heißen, ich bin zu keiner fundierten Aussage mehr fähig.

GUUUUDNABND
Christian
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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RB
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Beitrag von RB »

Dafür war ich heute beim Kriechen. Die haben gespielt und für die Tore einen ausgegeben und so genau gezählt haben sie dabei auch nicht. Beim Ausgeben. So kennt man die Griechen, beim Zählen sind die irnxwie eigen.
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

emptypockets hat geschrieben:...Der Halseinstellstab ist n i c h t erfunden worden, um allgemein und immer die Saitenlage bei gleichzeitiger Schnarrfreiheit einszustellen...
Das habe ich nicht behauptet!

Aber lieb haben wir uns in Wahrheit doch eh alle, gell. Nach reichlich Obstler und Weissbier
in den Tiroler Bergen sind mir Krümmungen jedweder Art sowieso (zeitweise) sch....egal.
Prost! :mrgreen:
Gruß
von
Ralf
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Mir glaubt ja keiner.
Das hättest du dir überlegen sollen, bevor Du Anwalt würdest. Augen auf bei der Berufswahl!!

PS.: Glauben tue ich dir übrigens auch nicht, weil ich genau weiß, dass du recht hast.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Ich hab meine OCR-Software mal in dem Buch „Akustische Gitarren“ lesen lassen.
Das hier:
http://www.amazon.de/Akustische-Gitarre ... e+Gitarren

Der letzte Absatz ist der entscheidende!


Auszug von Zitaten:

Der Stahlstab
(engl. Truss rod)
Ein Stahlstab ist eine Form von Verstärkung die in den Hals einer Gitarre
eingelassen wird, um der Zugkraft der Saiten entgegenzuwirken...
Geschichte
Schon seit Anfang des 18. Jahrhunderts haben Gitarrenbauer mit verschiedenen
Formen der Halsverstärkung experimentiert. Die ersten Halsstäbe
bestanden lediglich aus einem Streifen Ebenholz….
…..Als aber amerikanische Gitarrenbauer zu Beginn des 19. Jahrhunderts
anfingen, Stahlsaiten-Gitarren herzustellen, stellten sie fest, dass die Ebenholzstäbe
unter der Zugkraft der Saiten nachgaben....
… Irgendwann in den frühen 1920er Jahren erfand ein Gibsonangestellter namens Ted McHguh den einstellbaren Stahlstab...

….In den frühen 1930er Jahren entwickelte Epiphone ihr eigenes Stahlstab-Design und vermarktete
es unter der Bezeichnung "Thrust rod", statt dem üblichen "Truss rod".
Im Allgemeinen entschieden sich Gitarrenbauer aber für Stäbe, die nicht
einstellbar waren. Als Gibsons Patent Anfang der 1950er Jahre jedoch ablief,
wechselte jeder Gitarrenhersteller außer Martin zu diesem Design. Martin
hatte es nie besonders eilig, Neuerungen einzuführen. Die Firma benutzte
noch bis in die frühen 1930er Jahre Stäbe aus Ebenholz, erst dann führte man
nicht-justierbare Metallstäbe in Form eines T ein. Diese wurden bis 1967
beibehalten und dann von eckigen Stäben abgelöst. Erst ab 1985 verwendete
auch Martin endlich Stahlstäbe, die justiert werden konnten...

...Die meisten justierbaren Stahlstäbe funktionieren auf die gleiche einfache
Weise. Ein Ende des Stabes ist entweder am Halsansatz oder nahe dem
Griffbrett verankert, während das andere mit einer Schraube oder einer
Mutter abschließt. Der Stab, der etwas gebogen verläuft, ist in eine kanalähnliche
Vertiefung eingelegt, die in den Hals unter das Griffbrett gefräst
wurde. Wird der Stab gelöst, ziehen die Saiten den Hals in einer weichen
Wölbung nach vorne. Diese Wölbung nennt man im Amerikanischen
"Relief'. Wird die Stabmutter angezogen, spannt sich der Stab leicht, was
wiederum dazu führt, dass der Hals nach hinten gedrückt wird. Er dehnt sich
und wird gerader.
Stahlstäbe sind nicht in erster Linie dazu entwickelt worden, den Halswinkel
oder die Saitenlage zu verändern. Das letztere erreicht man, indem man den
Sattel und den Steg höher oder tiefer einstellt. Doch manchmal, wenn man
neue Saiten mit anderer Stärke aufzieht, muss man den Stahlstab justieren...
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aktoj
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Beitrag von aktoj »

Gitarrenspieler hat geschrieben: Stahlstäbe sind nicht in erster Linie dazu entwickelt worden, den Halswinkel oder die Saitenlage zu verändern...
Das Stichwort hier ist "...nicht in erster Linie...".
Das ist korrekt, es fehlt aber der Zusatz "...aber eben auch...".

Der Ausgang dieser Diskussion war, daß einem Fachautor (ich nehme mal an, es handelt sich um PF, der auch selbst Gitarren baut) aufgrund eines losgelösten Zitats Unwissenheit und Fehlinformation vorgeworfen wurde.
Er hat aber nichts anderes behauptet, als daß die getestete Gitarre einen zu losen Trussrod hatte, was eine unkomfortablen Saitenlage bewirkte.
Und daß dieses kleine Manko durch eine simple Korrektur der Halskrümmung behoben werden konnte, ohne daß ein lästiges Feilen der Stegeinlage nötig war.

Mich stört bei der Diskussion hier und in anderen Foren, daß immer wenn der Trussrod als ein Faktor genannt wird, der die Saitenlage beeinflusst (wie auch Sattel, Kerben, Stegeinlage, Deckenwölbung...) dies als absoluter Unsinn abgetan wird.
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

aktoj hat geschrieben:... PF, der auch selbst Gitarren baut) aufgrund eines losgelösten Zitats Unwissenheit und Fehlinformation vorgeworfen wurde...
Naja in irgendwelchen Kursen auf einer warmen Insel unter Anleitung von erfahrenen Gitarrenbauern vermute ich mal.
Stahlstabverstellung ist nur zum einstellen der Halskrümmung nix weiter. Das sich dadurch auch der Abstand zu den Saiten verändert (mehr in der Mitte, zum Sattel und zum Griffbrettende Richtung Schallloch hin weniger) ist nur eine Folgeerscheinung. Diese reguliert man dann am Steg wenn der Sattel schon richtig gefeilt ist.
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Beitrag von Ralle »

aktoj hat geschrieben:Fachautor (ich nehme mal an, es handelt sich um PF, der auch selbst Gitarren baut)
nein
aktoj hat geschrieben:Er hat aber nichts anderes behauptet, als daß die getestete Gitarre einen zu losen Trussrod hatte, was eine unkomfortablen Saitenlage bewirkte. Und daß dieses kleine Manko durch eine simple Korrektur der Halskrümmung behoben werden konnte, ohne daß ein lästiges Feilen der Stegeinlage nötig war.
nein

zur Erinnerung:
Es wird jedoch sofort deutlich, dass die Saitenlage sehr rustikal ist. Das lässt sich aber mit einem Dreh am Halsstellstab leicht optimieren
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

@gitarrenspieler: Natürlich dient der Stab nur zum Einstellen der Halskrümmung. Die ist aber doch kein
Selbstzweck. Ein wesentlicher Bestandteil des Halses, den wir weder als Flitzebogen noch als Waschbrett
nutzen wollen, ist das Griffbrett, auf dem wir mit möglichst ansprechender Saitenlage (im Rahmen
der Einstellvarianz und der persönlichen Dynamikanforderungen) den schnarrfreien Klang der Drähte
produzieren wollen. Ist das für Dich tatsächlich eine nicht folgerichtige Ursache-Wirkung-Kombination?
Gruß
von
Ralf
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Beitrag von Gitarrenspieler »

bookwood hat geschrieben:@gitarrenspieler: Natürlich dient der Stab nur zum Einstellen der Halskrümmung. Die ist aber doch kein
Selbstzweck. Ein wesentlicher Bestandteil des Halses, den wir weder als Flitzebogen noch als Waschbrett
nutzen wollen, ist das Griffbrett, auf dem wir mit möglichst ansprechender Saitenlage (im Rahmen
der Einstellvarianz und der persönlichen Dynamikanforderungen) den schnarrfreien Klang der Drähte
produzieren wollen. Ist das für Dich tatsächlich eine nicht folgerichtige Ursache-Wirkung-Kombination?
Hab ich was gegenteiliges geschrieben? Wenn ja wo?
Wofür die Halskrümmung ist wollte ich jetzt auch nicht noch wieder erklären.
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

GÄÄÄÄÄÄHN

http://www.youtube.com/watch?v=pQ0nAUCbu6E

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Christian
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Orange
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Beitrag von Orange »

Alles nur Vermutungen ! Ich würde warten bis sich unser 'maxpo' zum Thema äußert,
der hat da mit seiner jahrelangen Studio-Erfahrung mit Profi-Musikern sicher mehr Fachwissen
dazu und kann sich mit mind. 80 Zeilen dazu äußern (drunter wäre ich wirklich enttäsucht). :mrgreen:
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Ich bin so müde auf einmal! Ausserdem ist mir das hier alles zu deutsch!

Gruß Ralf
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Beitrag von Gitarrenspieler »

Gitarrenmacher hat geschrieben:GÄÄÄÄÄÄHN

http://www.youtube.com/watch?v=pQ0nAUCbu6E

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Christian
Du sollst hier nicht im Internet lesen du sollst Gitarren bauen..., jetzt aber an die Arbeit und das mir da die Halskrümmung stimmt.


@Jürgen
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