Ist Deutschland musikerfeindlich ?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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The Fake Dirk
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Beitrag von The Fake Dirk »

Ein Bekannter von mir spielt an Wochenenden in einem Restaurant in Sacramento, Kalifornien, Gitarrenmusik. Er sitzt zwar auf einer Bühne, aber die Musik untermalt eher den Abend, als dass er die Hauptattraktion wäre. Ohne ihn, wäre die Atmosphäre dort aber wesentlich dünner.

Bei einem Urlaub in Schottland gab es in einem kleinen Fischerdorf Musik von Einheimischen. Vier Musiker klemmten sich auf eine Sitzbank zwischen Billardtisch und Spielautomaten und spielten Folklore. Auf die Frage "Any singers?" begannen der Reihe nach mehrere der Gäste die Musiker mit Gesang zu unterstützen. Unprätentiöser und natürlicher geht es nicht.

Beides Fälle, die ich mir in Deutschland so nicht oder nur Ausnahmefällen vorstellen könnte. Aber das mag an meinem eingeschränkten Erfahrungshorizont liegen.
Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?
maxpo
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Beitrag von maxpo »

Vielleicht noch eine andere Sichtweise eigener Erfahrungen.

Früher, damals gab es fast überall noch eine Kneipenkultur die es heute nicht mehr gibt. Ob auf dem Land oder in einem Stadtteil: es gab Kneipen en Masse für jeden Geschmack. Neben den Speiseschankwirtschaften für das honorige Publikum gab es die Aufrisskneipen für die Beute des Tages = Gelegenheitssex , die Höhlen und Reservate der Barflies von betrunkenen Prolls bis Akademiker mit Alkoholproblem......und es gab die halberwachsenen Jugendkneipen , wo der Wirt max 5-10 Jahre älter war das das typische Publikum , meist irgendwo zwischen 16-30. In der Vorfamiliengründungsphase. Es wurde gequalmt und gesoffen, was des Zeug hielt.

Die ideale Basis, ein meist neugieriges Publikum zu unterhalten. Keine "bestuhlten Konzerte" a la Jazzclub, sondern von der Band oder dem Solisten erzeugte Entertainer Stimmung. Zwischen den Stücken kurze Stories und Publikumsdialoge, man spielte 2-3-4 Sets über den Abend und lies dann selbst den Abend ausklingen, mit oder ohne Beute.

Man mußte aber dafür was tun, sich örtlich und regional einen Namen machen. Das war in der VorInternetzeit ein richtiges Stück zeitraubender Arbeit :

zum Karrierebeginn in wüsten Jugendtreffs, druch Kneipengigs und irgendwann kamen die Veranstalter / Kneipenbetreiber wie lokale Veranstalter wie auch Fetenausrichter automatisch auf einen zu.

Bedingung war "verläßlicher Stimmungsmacher" und gute Coverbands mit Profil hatten bessere Chancen als introvertierte Experimentalkünstler.

Gutes Eigenmarketing war ebenfalls ein Dauerjob und beste sich erarbeitete Kontakte in den lokale bis regionale Presse , Veranstaltungskalender , Kulturbüros auch der umliegenden Städte , überregionale Szene/Studi-Zeitschriften im Ruhrgebiet wie Prinz, Coolibri Pflicht.

Mal gab es richtig gut bezahlte Gigs, mal hat man für einen gut bezahlten Gig als Gegenleistung auf einer privaten Party für ein Taschengeld + Speis + Trank gespielt. Das lief dann trotzdem top, weil als "bezahlte Probe" dankbar angenommen.

Aber ohne konstanten Fleiss gabs eben nix und es gab jede Menge wirklich guter Musiker, die das System nicht verstanden hatten oder einen zu hohen Anspruch hatten was Gage und/oder künstlerische Spielfreiheit und Programm Gestaltung betraf. Einige wollten lieber STARS werden und träumen noch heute davon.

Heute wäre es ungleich schwerer, seine eigene Musik konstant irgendwie vermarkten zu können: tollste Bewerbungsclips gehen entweder in der Masse unter , die Entscheidungsträger und Veranstalter versinken in einer Müllflut von belanglosem Musiklärm, den keiner hören will oder zumindest dafür bezahlen will.

Die Durststrecke wo man jeden Job annehmen muß oder sich Jobs und Spielmöglichkeiten zum Nulltarif schaffen muß, darum betteln muß, ist lang. Die Kneipenszene hat sich vielerorts gewandelt bis zur perfektionierten Systemgastronomie.

Aber ob Solist , Duo oder Band: einfach raus und creativ sein, anders als die anderen die meinen Facebook oder Whats App würde reichen um Spielmöglichkeiten zu bekommen.

Private Netzwerke mit Handschlagqualitäten und sehr viel Demut gehört dazu, mögliche Veranstalter wie Restaurants oder Gaststätten zu bitten, dort GRATIS spielen zu dürfen z.B. bei Themenabenden, Frühstückbuffet oder Buffetveranstaltungen mit dezenter und leichtverdaulichem Musikberieselungsprogramm. Eine Matinee organisieren, warum denn nicht ?

Meist springt zumindest ein leckeres Abendessen und die passenden Getränke für lau heraus, vielleicht ein Taschengeld wenn es gut war und die Chance wieder kommen zu dürfen.

Eine "Probe" vor Publikum in einem Lokal , gut gegessen und getrunken , bekannt geworden durch Plakataushang und Lokalradio (worum man sich auch wieder selbst kümmern muß!) ist immer noch besser als nirgendwo ein Publikum zu finden ausser in der Fußgängerzone bei Wind & Wetter neben durchorganisierter rumänischen Bettlermafia und dem abgestürtzen Bodensatz der Gesellschaft.

Ist der reale Mehrwert eine Lifemusikberieselung für den Gastromen nachhaltig und meßbar, kommen mehr Gäste, die länger bleiben und mehr verzehren, wird man früher oder später freundlich gefragt, wann man wieder dort spielen möchte , gegen angemessene Bezahlung
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docsteve
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Beitrag von docsteve »

The Edge (der von U2) berichtet, in seinen Anfangszeiten habe ihm der Ober-Countrymusiker von Dublin den Tipp gegeben, statt eigener Stücke lieber Country zu speilen. Kommentar von The Edge war sinngemäß: Recht hat er, viele Jahre lang hat der viel mehr Geld verdient als wir!

Soviel zum Thema 1. Irland und 2. Eigenkompositionen...

Viele Grüße, Stephan
tbrenner
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Die Frage geht...

Beitrag von tbrenner »

...(wohl ausgelöst durch Kollegen Laschek)wohl dahin, wo es denn Auftritts-/Konzert-Möglichkeiten für die Szene "ambitionierter/engagierter Amateure mit einem gewissen Qualitätsanspruch" gibt, oder?
Die etablierte "Profiliga" sorgt doch ganz gut für sich selbst + hat wohl (folge ich scifis link) eher noch größere Gagenforderungen durchsetzen können.
Und dann wird das regional über ganz D verteilt + nochmal musikgenrespezifisch ganz unterschiedlich sein.

Ich hänge immer mehr der Idee an, sich zumindest teilweise von der anstrengenden Musikkneipenszene abzukoppeln + hier und dort für sich selbst oder gemeinsam mit anderen etwas selbstorganisiert auf die Beine zu stellen. Eine Erfolgsgarantie gibt´s da zwar auch nicht, aber immerhin hat man einige Parameter mehr selbst in den Händen. Bisher brachte das zwar mir/uns jeweils eine gewisse Mehrarbeit ,aber unter dem Strich die schöneren Gigs .

Die anderen Faktoren (eine heute "gefühlte" Überfülle an Musikern, die irgendwo auftreten wollen - sowie die weitgehende Entwertung des Produkts Musik durch das I-net) lasse ich jetzt mal am Rande stehen.

Grüssle,

tbrenner :wink:
Zuletzt geändert von tbrenner am Do Aug 21, 2014 3:54 pm, insgesamt 1-mal geändert.
http://www.souled-out-band.com" onclick="window.open(this.href);return false;
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Bisher brachte das zwar mir/uns jeweils eine gewisse Mehrarbeit ,aber unter dem Strich die schöneren Gigs .
Kann ich nur zustimmen; selbstorganisierte Veranstaltungen / solche, bei denen alles "aus einer Hand" kommt sind idR wirklich besser. Ich freue mich jedes Jahr auf unser "heavy x-mas". Doch es ist wirklich enorm anstrengend und auch nur dann machbar, wenn man einige gute Freunde / erweiterten Bekanntenkreis hat, die Schub auf sowas haben.
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

https://www.youtube.com/watch?v=9xzVq2Bf6FA

Die Scheibe habe ich mir zugelegt.
Es geht um das Thema. Gut.

V.H.
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Was die Folklore in Wirtshäusern betrifft:

Die Besucher in irischen und schottischen Pubs, die man in seinem gelegentlichen oder einmaligen Besuchen dort im Urlaub sieht, sind übrigens keine Statisten, sondern regelmäßige Besucher.
Ist man in Irland oder Schottland, findet man das ganz toll, dass in Pubs immer so tolle Stimmung ist. Daheim würde man über Leute, die täglich irgendwo ihre Biere trinken, höchstens die Nase rümpfen.

Als ich noch jünger war, war das auch hier im tiefen Bayern noch üblicher, dass im Wirtshaus gesungen wurde. Eine "Quetschn" hatte jeder Wirt und irgendwer hat sie dann schon mal umgeschnallt. Die "Folklore" ging dann los und das Wirtshaus sang. Heute wird das zwar weniger, aber wenn, dann herrscht Begeisterung. Von Musikerfeindlichkeit merk ich zumindest nichts. Ganz im Gegenteil.
wuchris
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Beitrag von wuchris »

laschek hat geschrieben: Das Problem liegt doch bei den Veranstaltern und dem Druck/Drang, möglichst viel Gewinn zu machen. Und ne reudige Top 40 Coverband zieht nun mal mehr Publikum als ein Singer/Songwriter mit eigenen Texten.
Ist das wirklich so? Auch bei Veranstaltern gilt das Prinzip "Angebot und Nachfrage". Wenn "der Kunde" mehr nachfragen würde, gäbe es mehr.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Wenn "der Kunde" mehr nachfragen würde, gäbe es mehr.
Ganz genau. Doch bei den meisten Kunden einer gewöhnlichen Veranstaltung, bei der auch Livemusik vorgetraten wird ist es wohl so wie bei einer Person, die weder weiß, dass die Erde eine Kugel ist noch glaubt, dass sie eine Scheibe sei - denen ist das schlichtweg & vollkommen total egal. Aber die Musik, ja...die war definitiv zu laut, man konnte sich gar nicht gescheit unterhalten...
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tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ich glaube Regensburg ist nicht so msuikerfeindlich.
Im Irish Pub gibts ne Gage und dort zu spielen ist für viele Bands
eine "Ehre", bzw. es gibt mehr Bands, die dort spielen wollen, als
Tage.
In der Heimat Regensburg findet jeden Montag ne Open Stage statt und am Wochenende mesit ein Konzert einer unbekanntern lokalen oder
internationalen Band.
Dann gibt es zahlreiche Bürgerfeste und Kleinbühnen im Landkreis, wo man
spielen kann.
wuchris
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Beitrag von wuchris »

Toni: richtig.

Holger:
Was kann man also mutmaßen? Dass das Problem tiefer liegt.
Offenbar wurde "dem Deutschen" dann der Wert von echter Musik sukzessive abgewöhnt, wenn es andernorts besser ist.

Was mich ehrlichgesagt stört, ist die "Verkulturisierung" von vielen Musikarten. Wenn man die Leute nur noch für Musik begeistern kann, wenn damit offiziell "Kultur" transportiert wird, ist das schade. Selbst Volksmusik findet man schon in solchem Rahmen. Da gehen die Leute dann hin, wie in's Theater. Find ich komisch.
So hebt man das Ganze auf eine Ebene, die vielleicht vielen zu weit weg ist.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

So hebt man das Ganze auf eine Ebene, die vielleicht vielen zu weit weg ist.
"Kulturinitiative", "Kulturhaus", "Kulturverein" etc. :?

Ich kann dem auch nichts abgewinnen. Sicher ist es lobenswert, wenn so ein Verein den tollen Basser Markus Setzer aus HH nach Soltau holt. Doch der spielt dann vor fünf Leuten (von denen jeder daheim sicher fünf Bässe stehen hat). Das ist unbefriedigend für alle Beteiligten. Es wurde auch versäumt im Rahmen des Konzerts einen vorgelagerten workshop anzubieten.

Wizz Jones und Colin Wilkie spielen ein Dorf weiter im "Kulturhaus"; ich wurde im Publikum schief angeguckt als ich mir ein Bier öffnete und mit meinem Kollegen flüsterte. Über grandiose Witze wurde nicht gelacht ("Ich muss meine Gitarre nicht umstimmen" (Colin zum Publikum während Wizz ein open tuning auflegte) "Ich kann Gitarre spielen..."). ;) Bei Bögershausen war es ähnlich, staubtrocken. Da haben selbst seine Tagesworkshops einen höheren Rock´n Roll-Faktor. Und die sind nicht gerade für ihren Rock´n Roll-Faktor berühmt. Tja. Das hinterließ irgendwie einen faden Beigeschmack bei mir. Doch das Vorhandensein einer (gefühlt) elitären Szene macht mir schon lange kein Kopfzerbrechen mehr. Ich meide derartige Veranstaltungen in meinem Dunstkreis, bewerbe sie nicht mehr, nehme sie gar nicht mehr wahr. Ich meine: Der Stempel "Kultur" (oder das Etikett "Kultur") klebt von Natur aus überall drauf. Das muss ich bei meiner Veranstaltung nicht noch mal betonen, hervorheben, herausarbeiten. "Deutschlandradio Kultur" fragt gefühlt alle sechs Monate nach der Begrifflichkeit "Kultur", was die Hörerschaft darunter versteht. Die Antworten sind erleuchtend. ;)
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wuchris
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Beitrag von wuchris »

Ich finde mich in deinen Ausführungen beim letzten von mir besuchten Piano Boogie Woogie Konzert vom Altmeister Vince Weber und Axel Zwingenbeger wieder.
Die durchaus auf Eindruck schinden bedachte, elitäre Besucherschaft, die OFFENSICHTLICH nichts, aber auch gar nichts mit dieser Musik am Hut hatte, hockte in Reih und Glied rum, schlürfte Roibusch-Ingwer Tee und applaudierte nur, wenn der Song dann offiziell vorbei war. Einer in Lederjacke (speckig, dreckig und er hatte gelbe Raucherfinger) fing irgendwann zum Klatschen auf 2 und 4 an. Die Blicke der durchlauchten Kulturgesellschaft waren vielsagen: sie hatten schließlich dafür bezahlt, die Altmeister zu hören und nicht den angetrunkenen beim Falschklatschen ertragen zu müssen. Wenn man schon klatsche, dann bitte richtig (1234 oder halt 1 und 3, wie ihr wisst).

Wie ich schon schrieb: Musik ist was für jeden und man muss damit "unten" anfangen. "Unten" heißt, in den Kindergärten, Schulen, in der Familie. Es gehört eigentlich zu Bildung und jede Region hat eigene Musikstile. Diese sollten gefördert und nicht kulturisiert werden.
Mit einer Stunde Musikunterricht durch ungelernte Grundschullehrer wird allerdings schon der falsche Grundstock gelegt. Was man hier versaut, kann dann nur noch schlecht wieder wettgemacht werden.
In Südtirol z.B. ist das anders, so weit ich weiß. In Südamerika offenbar auch.
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Rainman
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Beitrag von Rainman »

Ich muss mal eine Lanze für Ostwestfalen brechen.
Wenn ich das alles so lese was die geschätzten Vorschreiber so von sich geben, dann leben wir hier in einer Oase.
Wenn ich so überlege woran das liegt, kann ich das gar nicht so genau sagen.
Ich war nur letztens sehr erstaunt als der Holger Hendel bei mir war und zufällig auch ein Bekannter von mir der auch Musik macht. (ich hoffe das der Ennio sich auch mal hier blicken lässt) Und wie wir uns so über den letzten Auftritt von Ennio und die verschiedenen Lokationen unterhalten, da klappt dem Holger ob der vielen Möglichkeiten die Kinnlade auf.

Das mag auch an den vielen Initiativen von Musikern liegen die sich zusammen tun um die Sache selber in die Hand zu nehmen.
Locker bleiben
Andreas

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Sofadudler
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Beitrag von Sofadudler »

Ich war viele Jahre in den skandinavischen Ländern beruflich tätig und meiner Meinung nach gibt es dort die lebendigere Musikkultur als in Deutschland, was kleine, eigenständige und kreative Künstler angeht. In familiären Kreisen, auf privaten Feiern, in öffentlichen Kulturcafés und in Kneipen wird dort regelmäßig musiziert. Oft in der Landessprache, mit eigenen Texten und Melodien, verbunden mit anderen künstlerischen Darbietungen wie Gedichten. Solche Veranstaltungen sind dort sehr beliebt und mir hat es stets Spaß gemacht, Musik abseits des Mainstreams zu erleben.
Oft waren das auch offene Veranstaltungen, also nicht eine Band oder ein Künstler tritt auf und beschallt die Gäste, sondern wer kann und will schnappt sich die Gitarre und gibt etwas zum besten.
Besonders gefallen hat mir, dass das dortige Publikum auch unbekannte Texte schnell auffasst und mitsingt. Nicht wie bei uns, wo man nach dem gefülht 10.000. Mal immer noch nur "atemlos durch die Nacht - und weiter weiß ich nicht" gröhlt -.-
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