Teilnahme Gruppenworkshops

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Newbie
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Teilnahme Gruppenworkshops

Beitrag von Newbie »

Ich wollte mal fragen, wie eure Erfahrung mit der Teilnahme an Gruppenworkshops so ist?

Wie ich das einschätze, nehmen ja meist Leute mit unterschiedlichem Niveau teil. Bei uns in der Nähe bietet Claus Boesser-Ferrari einen 4h Workshop zum Thema Groove und Percussion auf der Gitarre an.

Ich hab noch nie an so nem Gruppenworkshop Teil genommen, und werde es sicher einfach mal ausprobieren. Ich spiele erst seit knapp zwei Jahren Gitarre, aber mit viel Freude und Leidenschaft. Es ist immer schwierig einzuschätzen, ob man aus einer Gruppenveranstaltung etwas mitnehmen oder sogar beitragen kann, oder ob man das Niveau senkt. Wie sind denn da so eure Erfahrungen?
"Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen" I. Strawinsky
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Du nimmst immer etwas mit, Ich kann so einen Workshop nur empfelen.
Gruß Rainer
jpick
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Beitrag von jpick »

Hingehen, mitmachen!!
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RAc
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Beitrag von RAc »

...
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

jpick hat geschrieben:Hingehen, mitmachen!!
So wird´s gemacht.
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wolfwal
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Beitrag von wolfwal »

jpick hat geschrieben:Hingehen, mitmachen!!
RICHTIG!! :pro:
Der Nachteil am Nichtstun ist, dass man nie weiß, wann man fertig ist!

Gruß, Wolfi!
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

... so ein Workshop ist grundsätzlich schon eine interessante Veranstaltung. Bekannte Künstler mal aus der Nähe spielen zu sehen und ggf. Fragen zur eigenen Spieltechnik stellen zu können.

Ich habe wohl an vier derartigen Veranstaltungen teilgenommen und fand die erste Stunde durchaus interessant und lehrreich. Doch dann hat sich bei all den Workshops die gleiche Routine eingestellt. Einige Teilnehmer können den Lehrstoff nicht so schnell umsetzen und spielen, obwohl der Dozent schon einen neuen Lehrschritt angeht, weiter. Dadurch entsteht eine "Tonvielfalt" im Unterrichtsraum, der mitunter sehr unangenehm ist.

Auch dezente Hinweise des Dozenten bringen nur eine kurze Ruhe in den Raum. Im Laufe der Veranstaltung machen dann einige Teilnehmer "zu" und spielen dann nur noch das Stück, was sie können. Da hört man von hinten "Yesterday" von der linken Seite " Smoke on the water" und von rechts " Tears in heaven". Andere ziehen es auch vor, sich über private Dinge zu unterhalten. Auf die Teilnehmer, welche dem Unterricht noch folgen wollen, wird dann nur noch sehr wenig Rücksicht genommen.

Das hat bei mir dann auch dazu geführt, dass ich bei meinem letzten Workshop nach zwei Stunden gegangen bin. Habe mich selbstverständlich beim Dozenten verabschiedet. Er sagte mir auch, dass er solche Abläufe bedauerlicherweise nicht ändern könne.

Das ist meine Erfahrung - was aber nicht bedeuten muss, dass alle solche Veranstaltungen so ablaufen müssen. Vielleicht hatte ich einfach nur Pech.
:wink:


Beste Grüße

Harald H. Morton
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Moin,

so ein Ablauf wie von Harald beschrieben ist mir zum Glück bei den unzähligen Workshops, an denen ich teilgenommen habe, noch NIE untergekommen. Da "schwächelt" neben den wohl nur als infantil zu bezeichnenden Teilnehmern wohl auch Dozent und Veranstalter :roll:

Ein Workshop bietet einem eine Fülle von neuen Erfahrungen und Inspirationen. Angefangen von dem Kennenlernen von gleichgesinnten über neue Musik, Techniken und Hinweisen für die weitere Entwicklung des eigenen Spiels bis hin zu einer Menge Spaß! Mann sollte sich bloß von dem Gedanken verabschieden, das man nach einem WS 3 oder 4 neue Stücke kann - vielmehr hat man die Anleitung und Information über die wesentlichen Aspekte der behandelten Stücke/Techniken etc. um diese anschließend zu Hause weiter auszuarbeiten.

Wer mit dem Anspruch ruhiger "Unterricht" mit dem Ergebnis "x fertiger, neu erlernter Stücke" zu einem WS geht, wird zwangsläufig enttäuscht.

Für alle anderen wie oben schon erwähnt: HINGEHEN :wink:
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Grüße vom Wolf


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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Moin, ich veranstalte ja selber Workshops mit den hier allseits bekannten Fingerstylern und einigen Songwritern.
Bis auf eine Ausnahme fand ich alle Workshops sehr lehrreich, inspirierend und motivierend. Die Teilnehmer haben das bestätigt. Es ist sicher eine Herausforderung für den Dozenten eine nicht homogene Gruppe mit unterschiedlichen Spielleveln und Talent zu unterrichten. Aber die Leute mit Erfahrung schaffen das. Und klar - es hängt auch viel vom einzelnen Teilnehmer ab... manche sind sehr offen und gelassen, andere fordernd und introvertiert.....

Ich kann Workshops vorallem aus Sicht des Teilnehmers sehr empfehlen. Hätte ich damals nicht die Workshops bei TE wahrgenommen, ich würde heute noch rumschrammeln :)

Ansonsten schliesse ich mich Wolf in Gänze an!
Zuletzt geändert von Rolli am Do Okt 30, 2014 11:47 am, insgesamt 1-mal geändert.
Schöne Grüße, Rolli
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jpick
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Beitrag von jpick »

Ich war mal 5 Tage im Mai des Jahres bei einem workshop mit Tony McManus. Er sagte zu Beginn zu den Erwartungen der TN:
"You will not be a better guitar player at the end of this workshop, but you'll be a much better player in September."

Und so ist es. Obwohl man nicht direkt merkt, dass man was mitnimmt und was es genau ist, man nimmt was mit und setzt es später um. Jedenfalls ist das meine Erfahrung.

Was die geschilderten schlechten Erfahrungen betrifft: habe keine gemacht 8)
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Wer mit dem Anspruch ruhiger "Unterricht" mit dem Ergebnis "x fertiger, neu erlernter Stücke" zu einem WS geht, wird zwangsläufig enttäuscht
.

Das ist der Punkt.

Ich kam schon einige Male in den Genuss verschiedener ws, es war ausnahmslos und immer klasse; das geht aber nur, wenn man sich erwartungsfrei in die Situation begibt. Wenn ich heute denken würde, dass ich Sonntag Abend nach dem ws bei Adam Rafferty "Billie Jean" in seiner Version spielen könnte...würde ich gewiss einen sehr traurigen Sonntag Abend verleben. ;)

Mitunter entwickelt die Situation im ws auch eine ganz eigene Dynamik - obwohl etwas völlig anderes geplant war griff Jacques Stotzem das am Rande von den Teilnehmern erwähnte "caged"-System auf; das war einigen Teilnehmern gewiss erst mal "too much" Theorie und es ist auch nicht unbedingt das erste woran man bei einem Fingerstyle-ws denken mag - doch konnte ich bei vielen Teilnehmern diverse "aha"-Momente beobachten. So ging es mir auch bei Mike Dowlings Konzept "rhythm by the code" bei dem er die Idee verfolgt, dreistimmige voicings auf best. Saitenkombinationen nur durch drei Zahlen ("555", "344") darzustellen. Raffiniert! Es war so jedem ws-Teilnehmer möglich die ansonsten recht schwierig zu memorierende Harmoniefolge zu spielen. Also...was ich sagen will damit, da passieren mitunter abgefahrene Dinge auf die man gar nicht vorbereitet sein kann weil man noch nie im Leben davon gehört hat. ;) Also hin da, man kann nur gewinnen.
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scifi
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Beitrag von scifi »

Ich nehme auch IMMER etwas aus Workshops mit. Das kann ungemein den Horizont erweitern und eine Richtung vermitteln, wo man eigentlich hin will. Wobei ich mit eintägigen Veranstaltungen bisher stets besser gefahren bin als mit mehrtägigen. Bei den mehrtägigen Workshops wurde zumeist angefangen in Gruppen etwas zu erarbeiten (Stücke etc.), was meiner Meinung nach extrem viel Zeit frisst und nur selten zufriedenstellend funktioniert. Das funktioniert für mich nur gut, wenn man eine sehr homogene Gruppe hat, also zum Beispiel einen Workshop mit der eigenen Band macht.
tbrenner
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Workshops mitmachen ?

Beitrag von tbrenner »

Ich kenne die Workshops nun reichlich aus Teilnehmer- u n d Veranstalterperspektive und rate vorab zu einer Selbstprüfung, was man sich erwartet, welcher Lerntyp man selber ist + wie´s mit der eigenen Übedisziplin hernach aussieht.

Von Workshops des Typs " clinic mit Star xy", wie sie in Musikshops gern mal als 2-3 Std. Veranstaltung angeboten werden, halte ich persönlich nicht soviel - das hat mehr was von "show off + meet & greet"-charakter.

Ich versuche mit meinen WE-Workshops a) verschiedene hochinteressante Spieler mit ihrem individuellen Stil + ihren Lehrmethoden mit b) motivierten und genau an diesem Musiker/diesem Stil interessierten Spielern zusammenzubringen.

Es wird Musik vorgestellt, seziert , in verdaulichen Häppchen geübt, Anregung und Motivation gegeben. Das ist das , was so ein Gruppenworkshop leisten kann. Qualifizierten Einzelunterricht über längere Dauer kann er sicherlich nicht ersetzen. Leute, die aber mit Anregung ausgestattet wieder eine Weile für sich weiterarbeiten können, kommen voll auf ihre Kosten. Die Kontakte/Austausch unter den Teilnehmer sind natürlich auch eine immens wichtige Sache.

Die von Harald in seinem Beitrag geschilderte Diziplinlosigkeit kann ich eigentlich aus meinen Böblinger Veranstaltungen kaum berichten; im Gegenteil erlebe ich nahezu immer eine freundliche, sich gegenseitig unterstützende + wertschätzende Atmosphäre. Auch keine "kompetitiven Rangeleien"..)
Wäre es anders, würde ich die Sache schon längst nicht mehr organisieren.

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Bei den mehrtägigen Workshops wurde zumeist angefangen in Gruppen etwas zu erarbeiten (Stücke etc.), was meiner Meinung nach extrem viel Zeit frisst und nur selten zufriedenstellend funktioniert. Das funktioniert für mich nur gut, wenn man eine sehr homogene Gruppe hat, also zum Beispiel einen Workshop mit der eigenen Band macht.
So einen ggf. mehrstimmigen "Gruppensong" hatte ich bei mehrtägigen Veranstaltungen zum Glück erst ein Mal (es war vor ca. 15 Jahren bei den Zevener Gitarrentagen...brrr...) und schon damals zog ich es vor zu dieser Zeit lieber in den Ratskeller umzusiedeln. ;)

Da gebe ich Dir vollkommen recht, das kann u.U. klappen, doch dazu braucht es halt einen gewissen Vorlauf...ich könnte mir z.B. einen reinen Duette-ws vorstellen...doch wenn noch nicht mal der ws vom Josho Stephan ausgebucht ist beim Hamburger Gitarrenfestival (übermorgen)...oder letztes Jahr beim Buchholzer Gitarrenfestival...der Diknu Schneeberger-ws ist gar nicht erst zustande gekommen mangels Anmeldungen...da wird ein noch spezielleres Angebot wohl gar nicht erst projektiert.
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Droped-D
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Beitrag von Droped-D »

Meine WS-Erfahrungen sind fast ausnahmslos positiv. Bei einem habe ich das Pech gehabt, da war die Gruppe nur am Quatschen und mit Privatgesprächen beschäftigt, so dass sie nicht mal mitbekamen, wo wir in der Erarbeitung eines Stückes für den Bühnenabend waren! Das war mühselig und ich war kurz davor, den Dozenten zu wechseln (im selben Haus waren fünf Dozentenkurse). Ich hatte als Einstieg, weil ich nicht wusste, wo mein Level liegt, den Anfängerkurs gewählt. In den anderen Gruppen war die Aufmerksamkeit sehr viel größer.
Andererseits habe ich auch schon mal eine Rückmeldung von einem Dozenten bekommen, dass er hofft, ich hätte bei meinem Vorwissen überhaupt noch neuen Input bekommen. Das hat mich völlig verblüfft, weil ich mit einigen Aufgaben ziemlich am Kämpfen war. Am Schluss hatte ich ihm zwei Stücke vorgespielt, die ihm wohl die Augen geöffnet haben, was ich gerne spiele. Vielleicht hätte ich das gleich zu Beginn tun sollen.

Klasse ist natürlich der Effekt, wenn man andere Gleichgesinnte findet, mit denen man sich auch später noch austauschen kann (Gruß an Andi von BALDÜR!). Auf jeden Fall muss man die Zeit aufbringen, sich hinterher noch mit dem ganzen neuen Zeug zu Hause zu beschäftigen, sonst ist der Effekt nicht nachhaltig. Spaß hat's immer gemacht.
Droped-D
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