DHL-You broke my Taylor Guitar

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Pida
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Beitrag von Pida »

DHL verlangt 5 cm Polsterung mit einem ausreichend federnden Material.
Der Taylorkoffer ist mit weichestem Plpsch ausgestattet.
Gitarrenkoffer sind kein guter Schutz für den Transport. Das Styropor (oder was auch immer unter dem Plüsch ist) verformt sich kaum und ist zu hart, um Stürze gut abfedern zu können. Koffer eignen sich eher als Schutz gegen Druck, zum Beispiel beim Stapeln.

Wenn ich alle Paar Jahre eine A-Gitarre versende, mach' ich mir die Mühe und besorge Verpackungschips. Dann verschicke ich als Sperrgut mit 5 cm Polster um den Koffer.
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kwb
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Beitrag von kwb »

So ein Pech !

Hatte einmal eine Avalon in UK gekauft bei der war sie angebrochen und mußte von Andreas Cuntz geleimt und retuschiert werden.

Ich selbst unterfüttere die Kopfplatte immer stramm mit Zeitungspapier. Bis jetzt ist nie eine an/abgebrochen.

http://www.larrivee.com/features/shipping.php

http://frets.com/FretsPages/Musician/Ge ... king1.html

Hier auf Frets.com gibt es weiter unten ohnehin viele interessante Beiträge

http://frets.com/FretsPages/pagelist.html

Klaus
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Als Sperrgut verschicke ich grundsätzlich überhaupt keine Gitarre. Wenn der Karton zu groß ist, dann verschicke ich mit GLS. Zum Polstern verwende ich Styropor, Wellpappe und Luftpolsterfolie. Damit hatte ich noch nie einen Schaden.

Was die Beschreibung der Polsterung im vorliegenden Fall betrifft, können wir uns kein konkretes Urteil bilden. Ganau weiß das nur tele. Wenn DHL sagt, die Sendung war nicht AGB-konform verpackt, dann können die das sicher nachweisen... Die Angelegenheit ist natürlich ärgerlich, weil man sicher besseres zu tun hat, aber ich würde mich deswegen nicht verrückt machen. Mir hatte UPS eine neue Gitarre verschlampt, die für die ich über 800 DM Reparaturaufwand hatte. Der Gitarrenbauer sollte den nicht gut angebrachten Golpeador auswechseln und hatte die Gitarre nicht versichert, obwohl eine Transportversicherung über 3.000 DM abgesprochen wurde, leider ohne Zeugen. Ich würde mir wie damals auch heute einen Anwalt nehmen.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:
Was die Beschreibung der Polsterung im vorliegenden Fall betrifft, können wir uns kein konkretes Urteil bilden.
Es hätte mich noch Interessiert ob die Saiten entspannt waren, und ob
der Headstock abgepolstert war, wenn nicht, darf man sich nicht wundern,
und trägt zu mindest eine Mitschuld.

Gruß Rainer
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

hallo rainer,

erklär mit doch bitte warum das entspannen der saiten so wichtig ist. ich hatte von larrivée mal was ganz anderes gelesen. der behauptet nämlich die saitenspannung würde den kopf stabilisieren.
http://www.larrivee.com/features/shipping.php
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Ich kann das wohl Physikalisch nicht erklären, aber das sagt einem schon
der gesunde Menschenverstand, Es kommt ja auch noch warm, kalt da zu,
und wechselnde Feuchtigkeit, ein System, das schon im ruhe Zustand, bis an
seine Grenze gespannt ist, hat auf jeden Fall mehr Probleme, mit einem Schlag, als ein System ohne Spannungen.
Gruß Rainer

PS: hatte noch nie Probleme beim verschicken
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Nein Rainer, eine Brücke (keine Gitarrenbrücke, sondern eine über die Autos fahren :wink: ) wird z.B. gespannt, damit sie stabiler ist. Hast du schon mal was von Spannbeton gehört. EIn Gitarrenhals wird wahrscheinlich
darauf ausgelegt sein, dass er 100 Jahre die Spannung der Saiten ohne
großartige Verformung aushält. Zudem bringen die durchschnittlich
verwendeten 12er Saiten den Hals einer hochwertigen Gitarre nicht ansatzweise an seine Grenzen. ich denke meine Gibson SJ könnte
sogar noch 14er Saiten vertragen, ohne strukturelle Schäden zu erleiden.
Zumindest hat sich der Hals bei Wechsel von 12er auf 13er mehr oder weniger überhaupt nicht stärker gekrümmt und auch an der Brücke
gibt es keinen Belly, oder kein Aufheben.
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Rainer H hat geschrieben:Ich kann das wohl Physikalisch nicht erklären, aber das sagt einem schon
der gesunde Menschenverstand, Es kommt ja auch noch warm, kalt da zu,
und wechselnde Feuchtigkeit
Erkläre uns doch mal, wie in einem geschlossenen Karton mit Innenumverpverpackugnsmaterial einflussnahmende Feuchtigkeit an die Gitarre im Koffer kommt und welchen Einfluss das konkret auf die Bruchstelle hat. Ich behaupte, dass Wärme und Kälte keinen Einfluss darauf hat, weil die Umschlagslager alle beheizt sind. Der Hals ist durch den Lack gegen eindringende Feuchtigkeit versiegelt.

Mir sagt der gesunde Menschenverstand, dass (hohe) Feuchtigkeit zur Flexibilität und zum Verbiegen neigt, aber nicht zum Brechen. Klimatische Einflüsse kann man hier komplett ausschließen.
Liebe Grüße
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Mir ist auf jeden Fall jetzt klar, warum es zerstörte Gitarren gibt, macht wie Ihr wollt.
Gruß Rainer
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

Ich habe bislang per Hermes als Reisegepäck versandt u. keinerlei Probleme gehabt.

Die Gitarre im Koffer verpackt (ähnlich wie bei Larrivée beschrieben) u. diesen gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert.
Den Rest übernahm Hermes, inkl. der Abholung. 8)
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
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tele
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Beitrag von tele »

Ich denke auch, dass klimatische Einflüsse eher eine Langzeitwirkung haben, zum Beispiel dass sichbei zu trockener Luft das Griffbrett verengt und die Bünde hervortreten. Aber wenn man mit einer Gitarre im Koffer mal durch einen trockenen Raum geht, macht ihr das wohl nichts aus.
Was die Saiten angeht, so stimme ich die Gitarre so um einen Ganzton tiefer. Ganz wabbelige Saiten scheinen mir für die Statik irgendwie unvorteilhaft.Kann ich jetzt auch nicht physikalisch begründen, aber wenn man Gitarren bestellt, kommen die auch nicht mit völlig losen Saiten an.
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Rumble
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Beitrag von Rumble »

Ich weiß zwar nicht in welchem Umfang es tatsächlich eine Rolle spielt, aber es gibt durchaus häufiger den Tip den Saitenzug bei einem Versand zu reduzieren.

Auch (bzw. gerade) von Leuten, die regelmäßig viele Gitarren durch die Lande schicken. Möglicherweise haben die ja im Laufe der Jahre so ihre Erfahrungen gemacht. ;-) http://www.hirschmann-guitars.com/content,68.html

Macht ja auch nicht wirklich Mühe.

Was die Temperaturen betrifft, da sollte man schon bedenken, dass es im Transportraum eines LKW (je nach Jahreszeit) extrem kalt, als auch extrem heiß werden kann. ;-) Die sind ja mitunter auch einige Stunden auf der Piste. Da nützt es eher wenig, wenn das Umschlaglager beheizt ist. Zumindest der Ware nicht unbedingt. In wie weit sich der Saitenzug bei extremer Kälte nochmals erhöht vermag ich nicht zu sagen. Geringer kann er jedoch nicht werden.

Ohne es wirklich zu wissen, erscheint es mir aber auch nicht wirklich abwegig, dass das zarte Köpflein einer Gitarre (auf das bei üblicher Stimmung eine ja schon ordentliche Kraft wirkt) bei zusätzlichen rohen Kräften mitunter ein wenig Kopflos reagiert.

Davon abgesehen konnte ich selbst schon einmal beobachten, wie ein Paket (inklusive der sich darin befindlichen Gitarre) durch den Einsatz eines für jeden Elfmeter geeigneten Fußtritts ca. 10 Meter über den Fußboden einer Versandhalle zu einem Kollegen befördert wurde. Das ist allerdings schon sehr lange her und auch ganz sicher nicht die Regel. Grundsätzlich sind jedoch alle Pakete stärker gefährdet, die irgendwie Probleme auf den Bändern machen. Da wird schon mal "hart" eingegriffen. Aber auch sonst geht es da nicht gerade sanft zu. Wer das einmal sehen durfte, der wird sich wahrscheinlich fragen warum überhaupt so viele Instrumente unbeschädigt ankommen. ;-)

Daher ist gut auspolstern (sowohl im Koffer, als auch in der Umverpackung) Pflicht. Aber auch das kann manchmal leider halt nicht helfen.
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Bei den Gitarren, die ich so bekommen habe,
waren die Saiten immer ganz normal gespannt. Die Gitarren
waren lediglich leicht verstimmt.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Rainer H hat geschrieben:Mir ist auf jeden Fall jetzt klar, warum es zerstörte Gitarren gibt, macht wie Ihr wollt.
Gruß Rainer
mir auch, siehe rumbles letzten absatz. ich weiß aus erster hand, dass flachbildschirme ins lieferfahrzeug getreten werden wenn das ding sich getraut zu rutschen..., dass das auch mit anderen dingen geschieht kann man sich denken. das berühmte video mit der taylor ist sicher nicht frei erfunden.

ich bin sicher, dass wutausbrüche unterbezahlter und total unter stress stehender kuriere ein sehr häufiger grund für transportschäden sind.
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tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ich könnte mir eher vorstellen, dass der Karton aus Platzgründen aufrecht
hingestellt wird und dann umkippt, wenn andere Pakete weggenommen werden, die den Karton in seiner Position stabilisieren. Ich denke, dass würde einem Sturz aus größerer Höhe gleichkommen.
Wenn man aber die Menge an transportierten Gitarren mit der Menge an
beim transport gebrochenen Kopflatten verleicht ist dies dann doch eher
die Ausnahme.
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