[nacht-]gedanken zu gitarrenpreisen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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marcus
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[nacht-]gedanken zu gitarrenpreisen

Beitrag von marcus »

liebe gemeinde,

sitze hier gerade und denke über die preisentwicklung am gitarrenmarkt nach. da wird in einer anzeige in der g&b die relic-strat (o.k. ist keine akustische) »CS Eric Clapton« für 19.999 euronen beworben. ich meine, hallo, *weckie weckie*, geht's noch?

aber auch im normalen gitarrenladen/-leben: gehe also zum dealer um die ecke und spiele einfach mal klampfen an, für die so ab 1.000 bis hin zu 2.000 euronen aufgerufen werden. darunter z.b. einige guild, larrivée, cort, fender, ... nur so als beispiel, nicht, um einzelne marken hervorzuheben. fazit: klingen im schnitt, _zu dem preis_, ehrlich gesagt bescheiden. also nicht wirklich schlecht, aber eben für die preisklasse einfach durchschnittlich. zur erinnerung, EUR 1.000 waren mal knapp DM 2.000.

dachte dann, o.k, da haste vielleicht ein verwöhntes gehör oder so. bin dann aber über umwege mit einem andere gitarristen ins gespräch gekommen, der genau den gleichen eindruck hatte. er war auf der suche nach einer für ihn interessanten gitarre und hatte mit neuen klampfen ähnliche erfahrungen gemacht. alle ganz o.k., aber zum dem preis bekommt man wesentlich bessere gebrauchte.

vor einigen jahren* (oder besser jahrzenten? ;-)) bekam man für das geld auf jeden fall mehr gitarre, oder besser, gute gitarren zu realistischen preisen. vielleicht, weil einfach auch nicht so ein aufriss darum gemacht wurde, welche gitarre man nun spielt? oder ist es einfach wie mit der extraportion sahne zum kuchen: früher 50 pfennig, heute 50 cent?

[*edit: das soll keine »früher war alles besser/billiger«-pauschale sein.
ich meine nur, einen im vergleich zur allgemeinen preissteigerung doch deulichen preisanstieg bei instrumenten zu bemerken, der nicht mit einem entsprechenden qualitätszuwachs einhergeht bzw. das für ehedem »normale« instrumente auf einmal im vergleich zum ursprungspreis ziemlich astronomische summen verlangt werden. und zwar ohne, dass sie echte sammlerstücke sind.]

oder besser: könnte ich in der zeit zurückreisen, ich wüsste, was ich kaufen würde. :o)

tja, was will ich sagen? the times they are a changing?
isch wees et och nit. nachtgedanken eben. ;-)

[anm. d. red.]: alle angaben zu »gut« und »schlecht«; »besser« oder »schlechter« sind natürlich subjektiv. ;-)
Zuletzt geändert von marcus am Fr Jan 12, 2007 12:28 am, insgesamt 2-mal geändert.
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thust
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Beitrag von thust »

Vor 15 Jahren konnte ich mein Haus mit 1000,- DM ein Jahr lang heizen, jetzt habe ich eine Monatsrate von 180,- Euro. :evil: :roll:
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marcus
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Beitrag von marcus »

thust hat geschrieben:Vor 15 Jahren konnte ich mein Haus mit 1000,- DM ein Jahr lang heizen, jetzt habe ich eine Monatsrate von 180,- Euro. :evil: :roll:
o.k., die erste stimme für die »sahne«-these. ;-)
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Ich glaube im Vergleich zur allgemeinen Inflation verhalten sich Gitarrenpreise im Mittelfeld ...
Gruss
Joachim :guitar1:

2006 - Kreul Nr. 29 - Tuja
2008 - Kreul Vollfichte Kreulevaro
2011 - Kopie Stauffer Gitarre (1804)
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Haegar
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Beitrag von Haegar »

Ich sach mal so, bevor ich dieses Forum kennenlernte und selber angefangen hatte Gitarre zu spielen, dann haette ich, vorausgesetzt die Bank haette nicht gemeutert, mir sicher auch eine Martin & Co. fuer sagen wir mal 2.500 Euro gekauft.

JETZT weiss ich aber, dass es Jens, Martin & Co. gibt, die mir fuer weniger ein deutlich schnuckligeres Schaetzchen schnitzen wuerden. DAMIT ist meine Entscheidung klar, wobei ich hier immer noch kopfschuettelnd sitze. Meine Klari (Boehm - DAS ist ein Unterschied!) hat 1.000 gekostet und ist eine "Industrie"-Klarinette. Bei Boehm geht es dann bis zu ca. 3.000 fuer absolute Profiinstrumente und ca. 4.200 fuer handgeschnitzt von einem der "Koenige". Bei "Manufaktur"-Klarinetten (i.d.R. dann deutsches System) liegen die Preise schon mal gerne und locker jenseits der 6.000 - 8.000 Euro :shock:


Also wenn ich jetzt mal vergleiche ordentliche Klari (= meine) 1.000 zu wirklich handgebaut 6.000 - 8.000 dann ist das Faktor 6 - 8. Betrachte ich mal Gitarren und nehme meine als Minimalgrenze sind das 500 - 1.000 fuer eine "ordentliche" Gitarre (ok, DARUEBER sollten wir lieber nicht streiten ist ja nur ein Beispiel) und ca. 2.000 fuer eine handgeschnitzte, also Faktor 2-4 DANN finde ich, dass "MANUFAKTUR"-Gitarren ein wirkliches super, ober Schnaeppchen sind :D , wer dann 3.000, 5.000 oder gar 10.000+ fuer einen (AMI)-Namen hinlegen will nur zu, aber wir waere es nimmer Wert.
ciao

Thorsten
--
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Hallo, nur entspannen !
Angeln reicht nicht mehr...
V.H.
Zuletzt geändert von V.H. am Fr Jan 12, 2007 9:31 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Ich möcht's mal so ausdrücken... je höher die Stückzahlen um so höher die Industrialisierung, und genauso das Verwirrspiel wo die Gitarre denn nun wirklich herkommt.
Einerseits bin ich der Meinung dass die "billigen" Gitarren heute "preiswerter" sind... manche davon klingen erstaunlich gut und sind ordentlich verarbeitet... alles unter dem Aspekt dass das Instrument von Kindern gebaut wird die jünger sind als die eigenen und dafür 45 Cent die Stunde kriegen und Holzressourcen unerbittlich "geraubbaut" werden... wenn man damit klar kommt sind richtig gute Schnäppchen möglich... nun gut. ich komm' nicht damit klar...
Aber zurück zu den Marken-Gitarren... wenn ich überlege... für eine Martin hat man sich 1970 finanziell genauso krummgelegt wie heute, vielleicht sogar mehr... gesetzt den Fall man hat irgendwo eine gefunden...
Wenn du eine gefunden hast hatte sie meist Seele... heute, wo Ebay überquillt von Martins finde ich sie bei keinem Instrument mehr. Nur nebenbei, 2004 habe ich 4 neue High-End-Martins gekauft - keine ist bis heute geblieben... meine D-28 von 1978 hatte ich immerhin 23 Jahre...
Was ich damit sagen will ist: Die Welt hat sich unglaublich verändert, CNC-Maschinen haben echtes Kunsthandwerk übernommen und nun hechelt eben dieses Kunsthandwerk der damit vorgegebenen 1/100tel-Präzision hinterher und die "Seele" bleibt auf der Strecke...
Man kann heute "perfekte" Gitarren kaufen... und man spürt beim Spielen dass die kaum ein Mensch "angefasst" hat... bestes Beispiel Taylor... perfekt, aber kalt...
Irgendwie und irgendwo ist aber eine Umkehr in Sicht, die Seelenlosigkeit der "Geiz-ist-geil"-Generation wird immer mehr Menschen bewusst, ich beobachte eine verstärkte Rückkehr zu den Fachgeschäften, zum persönlichen Kontakt und zu Produkten mit persönlicher Note.
Bedeutend mehr Gitarristen lassen sich beim Gitarrenbauer in der Nähe "ihr" Instrument bauen, mit Seele, made by hands, ganz einfach weil die "Welt" wie sie ist zu wenig wirkliche Gefühle transportiert...

Dieser Post darf ebenso unter der Rubrik "Nachtgedanken" abgehakt werden... :wink:

Gruss, Martin
PuMi

Beitrag von PuMi »

Muss mich da mal Martin anschließen. Gerade im Einsteigerbereich und dem Bereich knapp darüber gibt es mehr anständige Sachen als früher. Vorallem sind die Instruemte insich stimming... also es sind keine wirklichen Billigteile dabei.

Ich bin ja nun zum 2. mal Einsteiger mit meinen 25 Jahren und als ich das erste mal mit 15 Jahren los bin um mir etwas zu kaufen, gab es zwischen 300-400 DM nichts vernüftiges. Vorallem war die Qualität nicht ok für das Geld. Gerade im bei e-Gitarren.... denn da gibt es heute für 300€ wirklich einwandfreie Instrumente von Ibanez/Epiphone/etc. etc.

Bei akustischen Instrumenten sehe ich das ähnlich, wenn ich nen Ibanez/Takamine/Epiphone für 500€ (und as sind 1000 DM!!!) kaufe ist das Teil einfach "seelenlos". Hab mich dann in der Entscheidungsphase dann auch für ne Furch durchgerungen, da das auf der Homepage noch alles so "heimisch" und "handmade" aussah... ist warscheinlich quatsch, aber für mich war es nach dem Sound kaufentscheident.

Ich muss zugeben, dass mein nächstes Ziel eine C.F. Martin ist, aber wenn ich sehe, dass unter 1000€ eigentlich gar nichts geht und im Vergleich woanders 1000€ schon echt viel sind, kommt man schon ins grübeln.

ok, wahrscheinlich sind schon 500€ für nen Anfänger wie mich zuvie, aber man muss ja Ziele haben nech?!. :D

Bauen lassen?! Ja, gerne, nur ich wüsste beim besten willen nicht was ich da für Wünsche äussern müsste.

btw: wie läuft sowas denn ab? kann ich mir dann alles anschauen und dann zeige ich auf Hals XY und und Holzart XY und bekomme das dann so? Oder muss ich das rein theoretisch im Kopf planen? :roll:
Gast
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Beitrag von Gast »

Zum Thema "Seele" wage ich folgendes zu behaupten:
Meine exakt 30 Jahre alte Yairi hat damals 1/10 dessen gekostet, was ich vor zwei Jahren für meine Taylor bezahlt habe. Die Yairi hat "Seele" und ist mür mich "unbezahlbar" geworden, vielleicht bringt es ja die Taylor auch irgendwann soweit ? Ich denke, es liegt an den vielen Erinnerungen und Erlebnissen, die mich (uns) mit unseren Instrumenten verbinden und es liegt an uns "Ihnen" eine Seele einzuhauchen, "janz ejal, wat es kos",

philosophische Grüße,

Hartmut
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

PuMi hat geschrieben:Bauen lassen?! Ja, gerne, nur ich wüsste beim besten willen nicht was ich da für Wünsche äussern müsste.

btw: wie läuft sowas denn ab? kann ich mir dann alles anschauen und dann zeige ich auf Hals XY und und Holzart XY und bekomme das dann so? Oder muss ich das rein theoretisch im Kopf planen? :roll:
Nein, ist ja schliesslich nicht so dass nur "Experten" zum Gitarrenbauer gehen... wenn du weisst was für eine Art der Musik du machen willst und welche optischen Vorlieben du hast wird die richtige Gitarre für dich dann gemeinsam "erarbeitet". Ich würde dich z.B. erstmal einige Gitarren spielen lassen, das Ganze ergonomisch beobachten und dir dann einige Details vorschlagen. Und du würdest dann sagen; "Der Hals war angenehmer als dieser da..." oder so ähnlich... so bekommt man dann schnell ein ziemlich genaues Konzept.

Gruss, Martin
Mario
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Beitrag von Mario »

@Martin: Also Martin, dass ist so schön gesagt, da juckt es mich glatt in den Fingern ein Lied drüber zu machen. Ja, gennau dieses Gefühl habe ich auch, allerdings spielt da noch eine andere Sache mit rein. Deine D28 hat nicht nur eine eigene Seele, sondern du hast sie auch mit Herz gekauft. Die anderen High end Gitarren vielleicht mehr mit Verstand? Bei mir war es jedenfalls so. Von meiner Meister Schaller Konzertgitarre könnte ich mich nie trennen (handgefertigt in Markneukirchen und wegen des Sozialismus damals nur 120 OStmark (MDN)) ud wenn ich sie mal spiele (so einmal im Jahr) bin ich vor Begeisterung immer wieder den Tränen nahe (ein Zuhörer würde das vielleicht anders sehen).
@PuMI: ich spiele nun schon ziemlich lange Gitarre und ich habe auch gewisse Vorstellungen, aber das Problem habe ich auch: Wie soll ich jemandem sagen was ich will, ohne zu wissen, wie ich es erreichen soll. Sag ich, ich möchte einen klaren, nicht schrillen Ton mit einer schnellen Ansprache, dann kann der Guttarrenbauer vielleicht (wahrscheinlich) damit etwas anfangen und nimmt eine zedern Decke, ein xy bracing oder ein pq-Binding. Was mache ich, wenn die Gitarre fertig ist und der Ton gefällt mir trotzdem nicht? Ich möchte mir gerne mal eine Gitarre nur für mich alleine bauen lassen, aber eine zum Spielen teste ich lieber vorher an (komischerweise spiele ich eine custommade Fiurch, die der AUftraggeber nicht mehr so richtig mochte. Ich habe sie gebraucht gekauft). Vielleicht ist das aber auch nur eine Meinung, weil ich noch nichts anderes ausprobiert habe. Martin kann mich ja, wenn ich zu ihm komme, vom Gegenteil überzeugen :-)

Aber ein anderer Gedanke drängt sich mir auf. Kann ich damit leben, wenn für billigen Stundenlohn Kinderhände Gitarren herstellen und Holzraubbau betrieben wird? Eigentlich nicht und zu letzterem auch ganz klar nein (obwohl die Dinosaurier auch nicht gerade pfleglich mit den Holzreserven umgegangen sind - sind ja aber auch ausgestorben, haben wir ja noch vor uns), aber, wenn Kinder nicht in den besagten Ländern zu eben diesen Preisen arbeiten würden und wenn wir nicht eben diese billigen Produkte abnehmen würden, gäbe es dort noch mehr HUnger? (ist nicht als absolute Meinung gedacht, sondern nur als Hinweis, dass die Wurst immer zwei Seiten hat).
Und wie viel Kreativität bliebe auf der Strecke, wenn der Möchtenochkünstlerwerden Bub keine gute Giitarre von den Eltern zu Weihnachten bekommt, weil selbige es sich nicht leisten können? Die Materie ist viel zu komple, um sie in schwarzen und weißen Bildern darzustellen.

Es ist früher morgen und rotdem beschäftigen mich diese GuteNachtGedanken
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Beitrag von Mario »

ok, Martin hat mich beim schreiben überholt. So sind ein paar Gedanken ins richtigge Licht gerückt. Ich sehe es ein.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Mario hat geschrieben:....wenn Kinder nicht in den besagten Ländern zu eben diesen Preisen arbeiten würden und wenn wir nicht eben diese billigen Produkte abnehmen würden, gäbe es dort noch mehr HUnger?
Uii, da liesse sich trefflich stundenlang diskutieren...

Wenn ich :arrow: diesen Artikelhier lese, glaube ich das nicht....

..und :arrow: hier mal die andere Seite
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Treehugger
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Re: [nacht-]gedanken zu gitarrenpreisen

Beitrag von Treehugger »

marcus hat geschrieben:liebe gemeinde,

... die relic-strat (o.k. ist keine akustische) »CS Eric Clapton« für 19.999 euronen beworben. ich meine, hallo, *weckie weckie*, geht's noch?
Insbesondere bei E-Gitarren kann ich das nicht verstehen.
Die handwerkliche Leistung ist da im Vergleich zu einer akustischen doch eher gering, oder?
Wie kann so ein gefräster Klotz so viel wie ein Mittelklassewagen kosten?
Es ist doch sicherlich einfach, das Klang- und Qualitätsniveau dieser Gitarre für den Bruchteil des Preises zu bauen, oder? (Und ich meine nicht in China)
Gerade bei den Stromgitarren kommen so viele Parameter hinzu:
Vom Pickup über das Kabel, den Amp bis hin zur Box ...
Da ist es bei einer akustischen wesentlich einfacher, eine Gitarre zu beurteilen.
Cheers,

Treehugger

Keep busy folks, 'cause no dog ever p*ssed against a moving car ... ;-)
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Beitrag von Admin »

Schaut doch einfach mal in die alten Ausgaben von Akustik-Gitarre hinein. Ich habe es getan und festgestellt, daß vollmassive Gitarren zu den Gütern gehören, die in vielen Fällen eher günstiger geworden sind.

Außerdem sollte man sich darüber klar werden, daß man CFM-Gitarren, die sich vernünftig spielen lassen und klingen, ab ca. 500,- E bekommt. Es sind dann diese schmucklosen Dinger, die gegen eine Asien-Gitarre eher zierlos daherkommen. Wenn man ein wenig Ausschau hält, kann man auch schon mal eine D-16GT für 500 E gebraucht bekommen, so wie ich. Muß jeder für sich entscheiden, finde ich. Nur kann ich nicht verstehen, daß oft so getan wird, als fingen deren Preise bei 3.000,- E an. Meine Marktforschungen haben die folgende Preislage vergleichbarer Gitarren (Dread Fichte/Mahagoni vollmassive Tonhölzer) ergeben:

Lakewood D-14: Euro 1.245,00 (Koffer)
Larrivee D-03: Euro 1.219,00 (Koffer)
Taylor 310: Euro 1.199,00 (Koffer)
Furch V-D32 SM: Euro 1.099,00 (ohne Koffer)
Martin D 16 GT: Euro 990,00 (Koffer)
Stoll PT 59: Euro 810,00 (ohne Koffer)

Dabei habe ich die Gitarren aus dem "pacrim" ("pacific rim") einmal weggelassen. Im Unterschied zu den anderen Anbietern wartet Furch mit einer luxuriöseren Ausstattung der Gitarre auf (glänzige Lackierung und Herringbone-Umdrandung der Decke). Chr. Stoll ist preislich beinahe unschlagbar und daher wundert es mich, daß er nicht wesentlich mehr Popularität mit seinen Instrumenten besitzt.

Wenn ich bedenke: Ich habe 1977 eine Sperrholz-Ibanez mit Koffer gekauft und dafür 770 DM bezahlt habe............ Nach heutigem Geld (Indexierr) sind das 770 x 1,985 = 1.528,45 DM. Das wären beinahe 800,00 Euro gewesen und das für eine Gitarre aus Sperrholz. Ich finde, daher, daß sich die Situation eher verbessert hat.
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