Taktart von Norwegian Wood

[clone]

also rein heuristisch und spontan hätte ich ja auch 6/8 vorgeschlagen. ulrichs ausführungen sind allerdings wie immer so logisch und gut belegt, vor allem was die textstruktur angeht, das ich dem vollumfänglich zustimmen muss;

Dazu habe ich gerade noch ein Buch gefunden. Nach diesem handelt es sich um einen 6/8 Takt, der vom Gitarristen aber mit 3/4 Takt Feeling umgesetzt wird.
Das würde auch die Textstruktur erklären, die dann 3/4 Feeling wäre... .



https://books.google.de/books?id=uMjXhG ... F4&f=false" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

[tele]

und ohne auch nur den geringsten zweifel zu hinterlassen

Dann kannst du vielleicht auch ohne den geringsten Zweifel zu hinterlassen die folgenden Fragen zu dem Song beantworten:
-ist "Norwegian Wood" wörtlich gemeint als Synonym für billiges Holz oder eine vernuschelte Aussprache von "Knowing she would" und damit eine versteckte Kritik an der Zensur?
-"so I lit a fire" der Gemütlichkeit halber oder als Brandstiftung aus Rache für die Nacht allein im Badezimmer?

Nee, nee, klar ist bei dem Song gar nichts, Zweifel gibt's da jede Menge..

[clone]

oder eine vernuschelte Aussprache von "Knowing she would" und damit eine versteckte Kritik an der Zensur?
-"so I lit a fire" der Gemütlichkeit halber oder als Brandstiftung aus Rache für die Nacht allein im Badezimmer?

[Ulrich Peperle]

[Beitrag vom Verfasser entfernt]

[wuwei]

Laßt uns doch abstimmen. Ich stimme für 3/4.

Caesar non supra grammaticos!

NW scheint mir ein interessanter Grenzfall

Zum Grenzfall wird es eigentlich nur, wenn man, warum auch immer, eine wesentliche Voraussetzung dieses Stücks geflissentlich ignoriert, wie das z.B. an diesem Argument sichtbar wird:

-legt man einen 12/8 zugrunde, dann ist die Strophe von "Norwegian Wood" gerade mal 4 Takte lang, und bleibt damit weit hinter dem Kinderlieder-Standard von 16 Takten zurück.

Denn warum, so darf doch gefragt werden, soll die Struktur des Stücks überhaupt irgendwelchen Anforderungen des Kinderlieder-Standards entsprechen?

Auch wenn ich für meine Sichtweise wohl wieder Schelte beziehen werde: Ich höre in dem Stück weniger eine Adaption tradierten, europäischen Volksliedgutes, als vielmehr ein für die Beatles typisches Blues-Derivat. Um genau zu sein: ein R&B-Stück mit achttaktigem Schema. Und wenn man sich Stücke aus dem direkten Umfeld anhört (Stones, The Who...) ist das keineswegs außergewöhnlich oder besonders originell (die exotische indische Zutat vielleicht mal ausgenommen).

Zur Erhärtung meiner These braucht's übrigens keine musiktheoretischen Kenntnisse, sondern lediglich aufmerksame Ohren: Das Schlagzeug spielt nämlich einen hartnäckigen Backbeat (Akzent auf 2 und 4) und in der Bridge schwenken Drums und Bass unisono (also abgesprochen bzw. geprobt) in einen Shuffle-Rhythmus (1-3, 1-3), was beides eindeutige Stilmittel des (Rhythm &) Blues sind.

Herzlichen Gruß, Uwe

[Pit the Picker]

Wie sagte ich gleich in der ersten Antwort? "Ich biete 12/8

[notenwart]

Mir stellt sich die Frage, ob irgendwer, der das Lied vortragsreif im Repertoire hat, nun nachdem er die Taktart, in der er bisher glaubte zu spielen, so er denn darüber nachdachte, gedanklich verändern muss, auch seine Vortragskunst einer kritischen Prüfung unterzieht, die vom musikalisch unbedarften Zuhörer, nehmen wir an beim Hörgenuss am Lagerfeuer, falls denn die Prüfung eine Verlagerung der Betonungen empfohlen hat, der der Vortragende bewußt nachgekommen ist, wahr genommen wird.

[Niels Cremer]

Mir stellt sich die Frage, ob irgendwer, der das Lied vortragsreif im Repertoire hat, nun nachdem er die Taktart, in der er bisher glaubte zu spielen, so er denn darüber nachdachte, gedanklich verändern muss, auch seine Vortragskunst einer kritischen Prüfung unterzieht, die vom musikalisch unbedarften Zuhörer, nehmen wir an beim Hörgenuss am Lagerfeuer, falls denn die Prüfung eine Verlagerung der Betonungen empfohlen hat, der der Vortragende bewußt nachgekommen ist, wahr genommen wird.

Ein Hoch auf den Schachtelsatz!!

[tele]

Das ist mal wieder eine typische Forendiskussion:
man pickt sich die Punkte heraus, die man leicht widerlegen kann und lässt das andere unberücksichtigt!
Was aber ist mit Paul McCartneys Aussage : “It’s in waltz tempo, 3/4 time, it’s a quirky song, like an Irish folk song; "
OK,OK, Paul ist ein passabler Bassist, er singt ganz ordentlich und in seiner Jugend sind ihm ein paar nette Liedchen geglückt, aber Musiktheorie...???
It's in 3/4 time...

[wolfwal]

Mir stellt sich die Frage, ob irgendwer, der das Lied vortragsreif im Repertoire hat, nun nachdem er die Taktart, in der er bisher glaubte zu spielen, so er denn darüber nachdachte, gedanklich verändern muss, auch seine Vortragskunst einer kritischen Prüfung unterzieht, die vom musikalisch unbedarften Zuhörer, nehmen wir an beim Hörgenuss am Lagerfeuer, falls denn die Prüfung eine Verlagerung der Betonungen empfohlen hat, der der Vortragende bewußt nachgekommen ist , wahr genommen wird.

..... wunderbar!!! Ein Lob gebührt dem Schreiber dieser alles enthüllenden Zeilen!!!
.... zum Lied: mir gefällt´s - egal, ob in 3/4, 6/8, 12/8, 9/17, 47/34, ......

[RB]

Ich spiele das schon immer, ohne überhaupt über etwas anderes nachzudenken, als darüber, wie es wäre, das Wohnzimmer anzuzünden.

Daß das Lied ein Blues sein oder von ihm abgeleitet sein soll, kommt mir, mit Verlaub, abwegig vor, abwegiger als alles andere, was ich hier gelesen habe. Ebenso könnte man behaupten, es sei ein Fado oder ein Koto oder ein Hanuta. Jetzt fällt mir ein, daß ich ein Hanuta essen wollte.

[Niels Cremer]

OK,OK, Paul ist ein passabler Bassist, er singt ganz ordentlich ...

... und er hat ja auch echt Schwein gehabt dass ihn Kanye West so gepusht hat kürzlich, ohne Kanye wäre Pauls Karriere nie zustande gekommen!





LG,
Niels

[wuwei]

Das ist mal wieder eine typische Forendiskussion:
man pickt sich die Punkte heraus, die man leicht widerlegen kann und lässt das andere unberücksichtigt!

Warum so mißlaunig, tele? Falls Du jedoch (auch) mich damit gemeint haben solltest, mußt Du irgendwas falsch verstanden haben. Denn ich habe mir keine Punkte rausgepickt um diese zu widerlegen, sondern lediglich versucht, meinen Höreindruck und die sich mMn daraus ergebenden Schlußfolgerungen zu artikulieren. Eine andere Möglichkeit mitzumischen hätte ich auch gar nicht, denn von Musiktheorie hab ich keine Ahnung - da bin ich auf Erklärungen Anderer angewiesen, die ich nachvollziehen kann, oder eben nicht.

Deshalb könnte ich auch für mich nicht endgültig klären, ob es sich nun um einen 6/8, 12/8 oder 4/4 (ternär) handelt, wobei mir die bisher angeführten Gründe pro 12/8 durchaus einleuchten. Was für mich jedoch nach eigenem anfänglichen Schwanken durch die Diskussion hier klar geworden ist, ist, daß es kein 3/4 sein kann. Und auch wenn diese Schlußfolgerung logischerweise genauso subjetiv ist wie der Höreindruck, auf dem sie basiert, hat mir dieser Thread einiges gebracht.

Ich finde übrigens, eine gelungene Diskussion, ist nicht unbedingt dadurch gekennzeichnet, daß am Ende alle der gleichen Meinung sind.

Herzlichen Gruß, Uwe

[wuwei]

Daß das Lied ein Blues sein oder von ihm abgeleitet sein soll, kommt mir, mit Verlaub, abwegig vor, abwegiger als alles andere, was ich hier gelesen habe.

...Was auch nicht anders zu erwarten war.

Allerdings fiele mir auf die Schnelle außer Reinhard Mey und Roy Black niemand ein, dessen Musik ohne den Einfluß des Blues denkbar wäre...

[berndwe]

Angenommen wir wären hier in der 11. Klasse des fiktiven Johann Strauß Gymnasiums Musterstadt im Grundkurs Musik. Angenommen die hier diskutierte Frage wäre eine zu benotende Prüfungsaufgabe in einer Extemporalen. Angenommen die Antworten der Schüler sind ähnlich verteilt wie hier im Forum. Wer bekäme dann für seine Lösung die volle Punktzahl und wer bekäme 0 Punkte, und vor allem mit welcher Berechtigung?

Gibt es nicht mehrere Möglichkeiten diese Melodie zu notieren und jeder notenkundige Musiker würde dann "vom Blatt" die Melodie spielen wie wir sie kennen?