Schwer zu merken... spielen nach Ged?chnis?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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PuMi

Schwer zu merken... spielen nach Gedächnis?

Beitrag von PuMi »

nun hab ich doch rein aus Interesse mal ne Frage. Und zwar würde ich gerne mal wissen, ob ihr euch, wenn ihr neue Sücke spielt, den ganzen Kram merken könnt? Ich z.B. muss fast alles nach Zetteln spielen. Wobei ich das nicht wirklich ablese und nachspielen, sondern einfach nur so "draufschaue" um dann wieder im kopf zu haben was nun kommt.... und das selbst bei "Akkordliedern" zu Begleitung.

Da ich nun mit dem ersten Bögershausen Buch angefangen habe ist es noch schlimmer.. nach den ersten 4 Takten weiss ich nichts mehr und muss dann kurz schauen wärend des Spielens und dann gehts prima. Aber nur aus dem Kopf werdens eher kleine Teile mit Unterbrechungen.

Also ohne meine kleine (oder nun schon große) Liedermappe bin ich total aufgeschmissen. Ausser Stücke, die man sich selber ausgedacht hat.... da widerrum brauche ich keine Gedankenstütze.

Finde das schwer sich auf sauberes Spielen zu konzentrieren und gleichzeitig die ganzen Wechseln/Basstöne etc. im Kopf zu haben.

Ist es also sinnvoll die Stücke auswendig zu können?
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klaust
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Beitrag von klaust »

.
bei mir fängts mit dem flüssigen Spielen eigentlich erst an, wenn ich es auswendig kann. Dauert natürlich eine ganze Weile bis es soweit ist und geht auch nur häppchenweise....und mit Geduld!
Wenn ich was länger nicht gespielt habe und es nach ein paar Anläufen nicht von alleine flutscht, muss ich aber die Blättersammlung auch wieder bemühen.
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kruringo
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Beitrag von kruringo »

moin

also bei mir geht das ausswendigspielen mitlerweile auch besser.

aber bei den meisten stücken kann ich es noch nicht und da gehts mir genauso wie pumi.
ich muss nur kurz draufschauen und dann kann ich sofort flüssig weiterspielen.

aber das auswendiglernen klappt bei mir immer besser seit dem ich mich einmal richtig an ein stück rangesetzt habe und es häppchenweise gelernt habe.

ich weiß nicht warum aber mitlerweile ist es fast kein problem mehr.
Torben

Lakewood M-14 CP

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land_of_green
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Beitrag von land_of_green »

Moin, PuMi!

Pures / Stures Auswendiglernen halte ich - egal in welchem Zusammenhang - für völlig sinnlos. Du kannst dann zwar Fakten (im konkreten Fall Noten) herunterrasseln, hast aber nicht zwingend eine Ahnung, was Du da tust. Dann entsteht fehlerfreies, aber ausdrucksloses Gezupfe.

Du mekst schon, ich bin - u.a. aus Bequemlichkeit - gegen Auswendiglernen. :roll: Trotzdem lerne ich Stücke durch häufiges Spielen quasi nebenbei auswendig.

Was die "Brüche" zwischen zwei Abschnitten angeht, übe ich Teil zwei von Abschnitt A zusammen mit Teil 1 von Abschnitt B, bis der Übergang sitzt. Weil die Abschnitte A und B vorher schon geklappt haben, kann ich A und B jetzt nahtlos aneinander fügen.

Viel Spass beim Üben!
PuMi

Beitrag von PuMi »

land_of_green hat geschrieben:Moin, PuMi!

Pures / Stures Auswendiglernen halte ich - egal in welchem Zusammenhang - für völlig sinnlos. Du kannst dann zwar Fakten (im konkreten Fall Noten) herunterrasseln, hast aber nicht zwingend eine Ahnung, was Du da tust. Dann entsteht fehlerfreies, aber ausdrucksloses Gezupfe.

Du mekst schon, ich bin - u.a. aus Bequemlichkeit - gegen Auswendiglernen. :roll: Trotzdem lerne ich Stücke durch häufiges Spielen quasi nebenbei auswendig.

Was die "Brüche" zwischen zwei Abschnitten angeht, übe ich Teil zwei von Abschnitt A zusammen mit Teil 1 von Abschnitt B, bis der Übergang sitzt. Weil die Abschnitte A und B vorher schon geklappt haben, kann ich A und B jetzt nahtlos aneinander fügen.

Viel Spass beim Üben!
naja, wenn ich nen abschnitt so 10x gespielt habe, dann kann ich den abschnitt schon auswendig . es geht mehr um das abrufen der abschnitte in reihe. so kann man es sagen.... die abschnitte selber klappen... ich brauche nur eine hilfe um die abschnitte zu nem lied zusammen zu fügen.... sonst gibts kleine breaks. das ist ganz komisch.... ich kann mich wärend des Spielens einfach nicht erinnern was nun kommt... gerade eben bei so singlenote-Stücken wie Picking, Fingerstyle etc.

ist natürlich uncool, wenn man einfach mal "so" was mit kumpels spielen will. :D

sonst lerne ich natürlich nach abschnitte, die ich mir meist vorher durchnummeriere und mir vorher sorteiere.

Mir wird aber nach ca. einem Jahr erst bewusst was ich überhaupt für musik machen will und wie man richtig übt. den zwischen rumklimmpern und richtig konzentriertem üben ist ja schon ein unterschied. wenn man richtig übt, können 15 Minuten ne Eweigkeit sein.. vorallem wenn man 30X gaaaaaanz langsam den selben Teil spielt.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen,

im Regelfall spiele ich alles was ich kann auswendig, da es bei mir eher so ist, dass ich flüssiges Spiel nur zusammenkriege wenn ich nirgends mehr nachsehen muß und mich während des Spielens nichts ablenkt (eben das Nachsehen).
Zu dieser Haltung beitragen mag auch, daß ich mich an der Tabulatur orientiere, weil ich keine Noten lesen kann. Ich suche mir die Positionen also zusammen und merke sie mir.

Mir gefällt es, wenn so Stück für Stück ein komplettes gespieltes Lied entsteht und es eines Tages komplett bei mir abgespeichert ist (das kann aber auch etwas dauern hi...).

Da die Sachen die ich spiele allesamt zur Liedbegleitung sind und ich dazu auch hin und wieder singe (wenn ich allein bin hauptsächlich oder mutig infolge Alkohol), denk ich dass es durchaus was für sich hat sich nur auf eine Sache richtig konzentrieren zu müssen, das Singen nämlich, und das Spielen mehr o. weniger von alleine geht.

Gruß Joe
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youngster
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Beitrag von youngster »

die stücke, die ich nicht vom blatt spielen kann gehen mir sofort ins gedächtnis rein, ist ja irgendwie auch logisch.

bei stücken die ich gut vom blatt spielen kann dauert es eine ewigkeit bis ich sie auswendig drauf hab(momentan gehts mir bei "freight train" so).

wobei das auswendig können nicht so ist dass ich jede nachfolgende note genau weis sondern das stück fließt einfach vor sich hin, das kann auch zum problem werden und zwar wenn ich bestimmte stellen gezielt üben möchte(intonation,etc) muss ich manchmal an einer stelle anfangen die ich weis und mich dann zur gesuchten stelle vorspielen.

cu Jakob
Gast

Beitrag von Gast »

ich will ja nicht "klotzen", aber wenn ich in stück, so lange und so intensiv geübt habe, so dass es vortragsreif oder aufnahmereif ist. dann kann ich es automatisch auswendig, ohne das ich es extra auswendig einüben muss...das auswendi spielen können, passiert bei mir irgendwie automatisch und erst dann fängt es auch richtig anzu klingen, weil ich bei meinem Spiel, ohne vom Notenlesen abgelenkt zu sein, mich der Dynamik, des Feelings und dem Ausdruck, etc....widmen kann....

Man stelle sich vor Bögershausen oder Peter Meier kämen mit Notenpult auf die Bühne....schiffer, Schüttel.......
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich kann nicht schnell nach TAB spielen. Keine Chance, so fix kann ich die TAB nicht aufnehmen + verarbeiten, dass geht einfach nicht. Es ist so wie BassTrombone es beschreibt.

Ich habe einige Zeit lang mit Kumpels viel Irish Folk-Zeug gedonnert; immer frei raus, Tonart festgelegt und los gings. Da bekommt man mit der Zeit / Erfahrung ganz locker ein Gefühl für typische Harmoniewendungen und kann Harmonien quasi "Voraushören", zumindest dann, wenn man in dieser Stilistik (Irish Folk bei uns) bleibt. Ging mir zumindest so, geschadet hat´s nicht, mir fällt es heute wesentlich leichter, Songs rauszuhören.
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vauge
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Beitrag von vauge »

Bei mir isses so, daß ich wenig Probleme mit dem auswendig Gitarre spielen hab, egal obs um Begleitungen oder um Instrumentals geht. Auch raushören von Begleitungen klappt eigentlich immer gut. Aber Texte kann ich mir unheimlich schwer merken, auch wenn ich sie noch so oft singe. Selbst die eigenen nicht. .. ist doch eigenartig, oder? - Ohne Textmappe bin ich ganz hilflos, auch wenn ich am Ende meist nicht oft draufsehe, beim Vortrag.
musikalische Grüsse

Vauge

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gitarre-heilbronn
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noten merken

Beitrag von gitarre-heilbronn »

hi,
das mit dem merken war früher auch bei mir so. da habe ich allerdings das ganze lied vom blatt gespielt. das habe ich geängert. ich spiele also den ersten takt bis er absolut 1 zu 1 mit dem original funktioniert. dann lerne ich den nächsten takt, spiele aber den ersten vorher mit. so gehts dann mit dem 3. takt weiter wobei ich die ersten zwei vorweg spiele. auf diese weise gehts in den kopf dass es drinbleibt. bei fingerstyle wie petteway juber und anderen ists oft so, dass die stücke in parts eingeteilt ist z.b. part 1 dann wiederholen, part 2 wiederholen, part 3 fertig. hoffe es hilft dir n bisschen.. viel spass beim übern.... :P
gruss...
keep on picking..
Michael
Pitti
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Beitrag von Pitti »

Der Pianist Walter Gieseking hatte seine eigene Methode Stücke auswendig zu lernen. Er studierte Partituren im Flugzeug um sie abends im Konzert auswendig zu spielen. So sagt es jedenfalls die Legende. Aber im Ernst, probiert mal ohne Instrument beim Lesen der Noten "mitzuspielen" um es danach mit Instrument, aber dafür ohne Noten zu probieren. Ist eine wirklich gute Übung. Muss ja zum Anfang nicht gleich eine 25 seitige Bach-Suite sein. :wink:

Gruss Pitti
Steelyard
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Beitrag von Steelyard »

Da ich auch mit einer Akustik Coverband unterwegs bin, muß ich etwa 30 Songs parat haben und das klappt erstaunlicherweise auch ganz gut (wir proben natürlich das Programm relativ regelmässig.)

Komischerweise gibt es aber Songs, die sind harmonisch garnicht so schwierig und die sind weg, wenn ich sie nicht regelmässig spiele.

Andere Songs wiederum, die ich mir mal vor 20 Jahren reingepaukt habe, sind in meinem Gedächtnis jederzeit abrufbar (z.B. den gesamten Melodie/Solo Part von Jessica-Allman Bros.)
Gruss Frank
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hoggabogges
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Beitrag von hoggabogges »

Stücke, die ich nicht kenne, möchte ich nicht spielen; soll heissen, nur mit Tabs kann ich nix anfangen. Also muss ich einen Titel vorher gut im Kopf haben, habe dabei schon vieles vorab gespeichert, was ich wie spielen muss. Wenn ich so ein Lied nicht komplett selbst heraushören kann oder noch gewisse Kniffs drinsind, schau ich nach den Tabs. Die geben mir dann den Rest.
Wenn ich überhaupt nicht auf den Trichter komm, wie was gespielt wird, so spiele ich die Tabs immervon vorne. Meinetwegen die ersten 4 Takte, dann von vorn, usw. dann die nächsten 4 dazu, aber wie gesagt immer von vorn. So kann ich das Lied ganz schnell auswendig.
Ausserdem, ich spiele alles auswendig, da fällt es einem leichter, auch das raushören.
Martin D28S '76
Stoll Ambition Fingerstyle Cut
Strohmer Konzert '74
K.Yairi Doppelhals
Taylor LKSM 12-String
jo
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Beitrag von jo »

Spät dazu gekommen, aber meinen Senf kriegt Ihr natürlich auch:

Allen Beiträgen ist hier ist mMn eines gemeinsam, und das ist das üben.

Ich habe in den letzten 5 Jahren neben dem eigentliche Spielen geübt, nach Tabulatur zu spielen, Stücke nach Gehör mit PC zu tabulieren und vor allem auswendig zu spielen. Das kann ich jetzt soweit, dass ich viele tabs vom Blatt spielen kann (wenn auch nicht immer zu des Hörers Lust) und 'meine' etwa 30 - 40 Stücke auch auswendig vortrage. 5 Jahre.
Hätte ich meine ganze Zeit darauf verwenden können, dann hätte es vieleicht nur drei Jahre gedauert, um mich auf dem Gebiet so sicher zu fühlen wie heute. Und wenn ich was vergessen habe, dann muss ich mich noch mal einen Tag richtig damit beschäftigen, wupps, isses wieder da, und bleibt, wenn ich es regelmäßig spiele oder singe.

Bei ganz vielen hier im Forum steht wohl eine ähnliche Geschichte dahinter, ein paar oder viele Jahre mehr oder minder konzentrierten Spielens und Übens. Üben, üben, üben. und spielen, spielen, spielen. Als Wegzehrung gibt's hier im thread ja schon einige gute Ratschläge. Für mich trifft unter anderem auch vor allem auch meist der Ausspruch von Hoggabogges zu, dass ich das Stück, was ich da spielen will, eigentlich ja schon auswendig kann. Entweder ein Song, oder ein Stück, das ich schon x-Mal gehört habe, weil es mir so gut gefiel, und siehe da, die Noten!!

Ganz konkret vielleicht für die Ursprungsfrage von PuMi:
Üben, üben, üben :twisted:

Nää, in Ernst, probier zuerst mal das mit dem Auswendiglernen von Tab/Noten aus. Nimm Dir den ersten ersten Takt und präg ihn Dir ein, also rein visuell ( erst der bass hier und dann die G-Saite da mit dem Finger, ergibt sich da ein Akkord? erkenn' ich was wieder, was ist ungewöhnlich...). Lies ihn, jede einzelne Note und stell Dir Deine Finger vor, wie der Zeigefinger da im 1. Bund auf der h-Saite, und der Mittelfinger hier... verbinde also die Noten da vor Dir in Deinem Kopf mit den Fingern.
Dann nimm Dir Das Instrument Deiner Wahl und setz' Deine Hand so, wie es geschrieben stand. Also Du versuchst den ersten Takt auswendig zu spielen. So arbeitest Du Dich Takt für Takt durch das Stück (also für den Anfang vielleicht eins mit 16 Takten) und stellst zwischendurch nach Belieben sicher (wiederholen, anschauen etc.), dass Du noch weißt, was bisher geschah. Wichtig ist hier neben dem häufigen Wiederholen über eine längere Zeit vor allem, dass Du Dich auf Dein eigenes Tempo einläßt, nicht ungeduldig wirst. Nimm Dir ein oder zwei einfache Stücke, und wenn Du sie auswendig kannst - je nach Hartschädel bei einem 16takter eine bis zwei Wochen - spielst Du das Stück so einen, zwei Monate lang jedes Mal auswendig am Ende oder am Anfang vom Üben.
Das sollte aber auch schon nach einigen Wochen zu spürbaren Fortschritten führen.

Das erste Mal tut weh, das zweite schmerzt, das dritte bringst Du mit dem achten durcheinander, Nummer fünf vergisst Du trotzdem wieder, und dann fragst Du Dich nach einiger Zeit: wo liegt das Problem?
Das mit der Zeit, die das braucht, das meine ich durchaus ernst. Liegt natürlich auch daran, dass ich als Geologe ein etwas seltsames Verständnis von Zeit habe.

Für die nächsten 5 Jahre habe ich mir vorgenommen:
- zum Singen sicher zu spielen oder umgekehrt
- nach Gehör spielen!!!
- wissen, welche Note ich da spiele
- relaxed üben und spielen
....

jm2$
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