Musik machen - aber warum eigentlich?
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Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Ich könnte zu dieser Frage jetzt viele Einzelheiten schreiben. In erster Linie geht es mir beim Musikmachen mit der Gitarre doch um das:
Das Erzeugen schöner Klänge
Gitarren sind gewissermaßen spezielle "Wandler", welche die dem Universum innewohnende Schönheit in etwas übersetzen was der Mensch mit seinem Gehörsinn wahrnehmen kann.
Wie wir alle wissen ist der Grad an wahrnehmbarer Schönheit auch davon abhängig, inwieweit der Bediener der Gitarre der Sache gewachsen ist. Man ist immer ein mehr oder weniger großes Stück von der vollkommenen Schönheit entfernt und jeder strebt danach diesen Abstand zu verkleinern.
Es gelingt nicht immer über die Musik mehr Schönheit in die Welt zu bringen, aber bereits der Versuch ist eine anregende und befriedigende Beschäftigung. Noch befriedigender wird die Sache wenn man Zuhörer hat, die es wahrnehmen und wertschätzen dass mehr Schönheit in die Welt gekommen ist.
Das Erzeugen schöner Klänge
Gitarren sind gewissermaßen spezielle "Wandler", welche die dem Universum innewohnende Schönheit in etwas übersetzen was der Mensch mit seinem Gehörsinn wahrnehmen kann.
Wie wir alle wissen ist der Grad an wahrnehmbarer Schönheit auch davon abhängig, inwieweit der Bediener der Gitarre der Sache gewachsen ist. Man ist immer ein mehr oder weniger großes Stück von der vollkommenen Schönheit entfernt und jeder strebt danach diesen Abstand zu verkleinern.
Es gelingt nicht immer über die Musik mehr Schönheit in die Welt zu bringen, aber bereits der Versuch ist eine anregende und befriedigende Beschäftigung. Noch befriedigender wird die Sache wenn man Zuhörer hat, die es wahrnehmen und wertschätzen dass mehr Schönheit in die Welt gekommen ist.
- Rolli
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Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Na geht doch! Schöne Beiträge! Danke!
Tja, mir geht es wie vielen hier. Ich spiel erstmal für mich selbst, es ist ein innerer Drang die Gefühle durch die Musik auszudrücken. Manchmal ist die Musik dann ein Ventil, Trostspender, Entspannungsmassage oder Erfrischungsgetränk
Und ja - Komponieren, Arrangieren oder sich die Musik anderer zu erschließen ist toll fürs Hirn. Manchmal macht es mir sehr viel Spaß live zu spielen und manchmal geht es mir eher auf den Keks. Und sicher finde ich es schön, dass andere meine Musik und mein Spiel mögen und dies auch zeigen, aber es ist für mich nicht der Grund warum ich Musik mache. Der Applaus ist für mich nur das Sahnehäubchen.
Für mich ist einer der schönsten Aspekte, dass ich nie aufhöre zu lernen. Es gibt keinen Tag an dem nicht was neues entdeckt werden will. Und das andere soviel Inspiration geben! Wunderschöne Passion!
Tja, mir geht es wie vielen hier. Ich spiel erstmal für mich selbst, es ist ein innerer Drang die Gefühle durch die Musik auszudrücken. Manchmal ist die Musik dann ein Ventil, Trostspender, Entspannungsmassage oder Erfrischungsgetränk
Und ja - Komponieren, Arrangieren oder sich die Musik anderer zu erschließen ist toll fürs Hirn. Manchmal macht es mir sehr viel Spaß live zu spielen und manchmal geht es mir eher auf den Keks. Und sicher finde ich es schön, dass andere meine Musik und mein Spiel mögen und dies auch zeigen, aber es ist für mich nicht der Grund warum ich Musik mache. Der Applaus ist für mich nur das Sahnehäubchen.
Für mich ist einer der schönsten Aspekte, dass ich nie aufhöre zu lernen. Es gibt keinen Tag an dem nicht was neues entdeckt werden will. Und das andere soviel Inspiration geben! Wunderschöne Passion!
Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Wow, das ist aber mal schön formuliert und wäre es wert, zu einem Essay ausgearbeitet zu werden ... Toll!berndwe hat geschrieben:
Gitarren sind gewissermaßen spezielle "Wandler", welche die dem Universum innewohnende Schönheit in etwas übersetzen was der Mensch mit seinem Gehörsinn wahrnehmen kann.
Wie wir alle wissen ist der Grad an wahrnehmbarer Schönheit auch davon abhängig, inwieweit der Bediener der Gitarre der Sache gewachsen ist. Man ist immer ein mehr oder weniger großes Stück von der vollkommenen Schönheit entfernt und jeder strebt danach diesen Abstand zu verkleinern.
Es gelingt nicht immer über die Musik mehr Schönheit in die Welt zu bringen, aber bereits der Versuch ist eine anregende und befriedigende Beschäftigung. Noch befriedigender wird die Sache wenn man Zuhörer hat, die es wahrnehmen und wertschätzen dass mehr Schönheit in die Welt gekommen ist.
Wolfgang
Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Angorapython, Du Armer, da gings Dir anscheinend so besch.. wie mirIch habe schon in meiner Schulzeit bemerkt, dass mir Musik mehr liegt als Mathematik oder Physik.
"Musik ist die gesündeste Nahrung für die Seele
- die dadurch gestärkt - Mathe und Physik in der Schule,
und vieles andere im Leben" erträglicher gemacht hat und macht.
Gruß
Klaus
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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- Gitarrenspieler
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Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Löst bei mir Gefühle aus die es nur beim musizieren gibt.
Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Ich mache das jetzt schon so lang, dass es für mich einfach dazugehört wie essen, trinken oder schlafen. War aber eigentlich schon immer so ...
- Holger Hendel
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Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
+100Rolli hat geschrieben:Für mich ist einer der schönsten Aspekte, dass ich nie aufhöre zu lernen.
Das ist - genauer betrachtet - wohl DIE Triebfeder überhaupt bei mir.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
- uwesemmelmann
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Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Mal ganz subjektiv und etwas ausufernd:Rolli hat geschrieben:...Die Antwort - weil es Spaß dürfen wir uns erst mal sparen. Klar macht das Spaß!
Aber was ist der Beweggrund - eure Motivation - warum ihr "eure" Musik macht?
Für die Leute oder um Euch erstmal selber daran zu erfreuen?
Beschreibt mal. Würde mich interessieren... und vielleicht andere auch.
Exkurs: Früher hatte ich lange mit Schwer- und Schwerstbehinderten zu tun. Zweimal durfte ich miterleben, dass sich schwere Spastiker unter Einfluss von relativ intim aufgeführter Musik absolut entspannten und sich sogar sprachlich wesentlich besser artikulieren konnten. Das hat mich sehr beeindruckt.
Ich kann folgendes behaupten - und das klang ja verscheidentlich bereits oben an - dass es wenig bis nichts gibt, was mir persönlich so viel Befriedigung verschafft und mich dabei gleichzeitig zum berüchtigten "Flow" bringt, wie Musik. Es gibt verschiedenste Versuche, die sich mit einer Begründung versuchen, etwa Leonard Bernsteins theoretische Vorträge (früher bei Piper erschienen, jetzt nur noch antiquarisch), Manfred Spitzers eher physiologische Thematisierung oder auch Robert Jourdains "Wohltemperiertes Gehirn", um nur einiges zu nennen, nirgends wurde eine abschließende Begründung gefunden...
Lassen wir es doch einfach dabei: Weil's Spaß macht und der Mensch anscheinend so geschaffen ist, dass es so ist und es trotzdem nicht richtig erklären kann...
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Das ist eine sehr interessante Frage mit vielen Interpretationsmöglichkeiten, finde ich. Deshalb nun auch noch mein Beitrag zum Thema ( ):
Anfang der 70'er Jahre glaubte ich wirklich (!), dass die damals noch junge und populäre Rock- und Popmusik über die kommenden Jahre hinweg die Strukturen der westlichen Gesellschaft in vielen Dingen nachhaltig zum Guten verändern würde. Aus heutiger Sicht erscheint dies natürlich äußerst naiv. Allerdings nur deswegen, weil die Mehrzahl der Menschen leider noch um einiges naiver war (als ich) und nicht an so Etwas glaubte!
Egal ... jedenfalls wollte ich damals, beginnend im Alter von 13 Jahren (ca. 1973) selbstverständlich mithelfen die Welt zu ändern. Ich kaufte mir eine Gitarre, gründete eine Schülerband und begann sofort mit meinen damaligen Mitstreitern Songs zu schreiben. Wir trafen uns einmal in der Woche im Übungsraum und traten bald auch öffentlich auf (in Jugendtreffs u.ä.). Ganz nebenbei wollten wir natürlich auch die Charts stürmen und in etwa so populär wie die Beatles werden. Wobei unser Bassist damals meinte, es würde ihm schon ausreichen, falls „wir“ ungefähr so berühmt wie „nur“ Paul McCartney „alleine“ werden würden, man wollte ja nicht unverschämt sein.
Lange Rede kurzer Sinn, es hat sich über die vergangenen Jahrzehnte doch alles ein klein wenig anders ergeben, als damals von uns vorhergesehen.
Heute muss ich aber nun zugeben, dass ich immer noch Musik schreibe um die Welt zu verändern (und natürlich auch um endlich einmal die Charts zu stürmen)
Grüße
Robert
Anfang der 70'er Jahre glaubte ich wirklich (!), dass die damals noch junge und populäre Rock- und Popmusik über die kommenden Jahre hinweg die Strukturen der westlichen Gesellschaft in vielen Dingen nachhaltig zum Guten verändern würde. Aus heutiger Sicht erscheint dies natürlich äußerst naiv. Allerdings nur deswegen, weil die Mehrzahl der Menschen leider noch um einiges naiver war (als ich) und nicht an so Etwas glaubte!
Egal ... jedenfalls wollte ich damals, beginnend im Alter von 13 Jahren (ca. 1973) selbstverständlich mithelfen die Welt zu ändern. Ich kaufte mir eine Gitarre, gründete eine Schülerband und begann sofort mit meinen damaligen Mitstreitern Songs zu schreiben. Wir trafen uns einmal in der Woche im Übungsraum und traten bald auch öffentlich auf (in Jugendtreffs u.ä.). Ganz nebenbei wollten wir natürlich auch die Charts stürmen und in etwa so populär wie die Beatles werden. Wobei unser Bassist damals meinte, es würde ihm schon ausreichen, falls „wir“ ungefähr so berühmt wie „nur“ Paul McCartney „alleine“ werden würden, man wollte ja nicht unverschämt sein.
Lange Rede kurzer Sinn, es hat sich über die vergangenen Jahrzehnte doch alles ein klein wenig anders ergeben, als damals von uns vorhergesehen.
Heute muss ich aber nun zugeben, dass ich immer noch Musik schreibe um die Welt zu verändern (und natürlich auch um endlich einmal die Charts zu stürmen)
Grüße
Robert
There must be some kind of way outta here
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Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Frag mal eine hochschwangere Frau, warum sie ein Kind zur Welt bringt.
Sagt Abraham zu Bebraham: Kann ich mal dein Cebraham?
Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Weil sie vielleicht schwanger istFrag mal eine hochschwangere Frau, warum sie ein Kind zur Welt bringt.
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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- uwesemmelmann
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Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Tautologien helfen da jetzt auch nicht weiter...string hat geschrieben:Weil sie vielleicht schwanger istFrag mal eine hochschwangere Frau, warum sie ein Kind zur Welt bringt.
Fylde Orsino (Zeder/Mahag.)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
Lowden O 35 (Zeder/Blackwood)
Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Danke WolfgangWolfF hat geschrieben:berndwe hat geschrieben:
Gitarren sind gewissermaßen spezielle "Wandler", welche die dem Universum innewohnende Schönheit in etwas übersetzen was der Mensch mit seinem Gehörsinn wahrnehmen kann.
Wie wir alle wissen ist der Grad an wahrnehmbarer Schönheit auch davon abhängig, inwieweit der Bediener der Gitarre der Sache gewachsen ist. Man ist immer ein mehr oder weniger großes Stück von der vollkommenen Schönheit entfernt und jeder strebt danach diesen Abstand zu verkleinern.
Es gelingt nicht immer über die Musik mehr Schönheit in die Welt zu bringen, aber bereits der Versuch ist eine anregende und befriedigende Beschäftigung. Noch befriedigender wird die Sache wenn man Zuhörer hat, die es wahrnehmen und wertschätzen dass mehr Schönheit in die Welt gekommen ist.
Wow, das ist aber mal schön formuliert und wäre es wert, zu einem Essay ausgearbeitet zu werden ... Toll!
Wolfgang
Wir lassen es bei der kurzen Variante. Mir zumindest fällt nicht mehr ein.
Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
Neben dem Spass am kreativen Basteln: Eigenkompositionen verhindern GEMA-Abgaben und das Publikum merkt nicht so schnell, wenn ich mich verspiele
Re: Musik machen - aber warum eigentlich?
.. und da hast Du so was von Recht, Scifi - bezogen auch auf mein Bastelnund das Publikum merkt nicht so schnell, wenn ich mich verspiele
Gruß
Klaus
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