Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Angorapython
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von Angorapython »

Ich kann gar keine Noten...
FCK-NZS
emptypockets
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von emptypockets »

RB hat geschrieben:Das kommt von der folgenden Überlegung: Wenn man nicht gerade ein Instrument hat, das speziell für solche eher dünnen Saiten ausgelegt ist, ist die Spannung, die .011er bringen, meines Erachtens im unteren Grenzbereich. .011 auf .012 bei ansonsten gleichem Fabrikat kann klanglich einen sehr großen Unterschied ausmachen.
Sei mir nicht böse, aber das halte für extrem übertrieben und einseitig dargestellt.

Natürlich hat jeder seine persönlichen Vorlieben oder sogar Maläsen (so wie ich z.B.), die dazu führen, dass man bestimmte Saiten asuwählt oder gar auswählen muss.

Außerdem ist es ja nicht so, dass die Stärke der Saiten den einzigen Parameter darstellt, der für die Saitenspannung maßgeblich ist.

Ich selbst z.B. spiele aus verschiedenen Gründen seit ewigen Saiten ausschließlich 11er Sätze. Bisher hat sich noch niemand über einen zu dünnen oder labberigen Klang beschwert.

Also 11er "anämisch" zu nennen, halte ich für wenig angebracht, insbesondere weil es deren Nutzer ja nebenbei auch für eigentlich unwissend und "geschmacklos" erkärt.
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RB
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von RB »

Es ist nicht einseitig und übertrieben dargestellt, vielmehr haben .011er Saiten etwa 10 kg weniger Zug. Da akustische Gitarren für Stahlsaiten bis auf wenige Ausnahmen für die Saitenstärken .012 und .013 gebaut werden und überwiegend .012 und .013er Sätze verwendet werden, kommt man mit Saiten, die unter den üblichen .012er Satzstärken liegen, klanglich in einen Bereich, in dem das Potential des Instruments nur noch zum Teil zum Tragen kommt.

Ich spreche niemand das volle und gute Recht ab, anämische Saitensätze zu verwenden. Wer will, mag auch gerne .010er oder .009er Särtze spielen. Auch kann ich mir vorstellen, daß man mit dem klanglichen Ergebnis von .011 glücklich und zufrieden ist. Wenn aber eine Meldung kommt, wie diejenige, die den Faden hier eingeleitet hat, spricht einiges dafür, daß das Problem genau darin besteht, daß der Saitenzug zu gering sein könnte.
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docsteve
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von docsteve »

troubadix hat geschrieben: Ich möchte gerne versuchen, dass ich einen etwas wärmeren Klang hinbekomme, der auch im Diskant dann weniger spitz und etwas wärmer klingt. Versteht ihr, was ich meine?
Thomastik wurde schon genannt. Versuch die Thomastik Plectrum, die angeschliffen sind und einen sehr warmen Klang erzeugen, der aber nicht dumpf oder topfig ist.

Weicher als Saiten anderer Hersteller sind sie auch noch, so dass sich auch ein 12er Satz bequem spielen lässt - wenn du es denn für nötig hältst, dem Forum deine Männlichkeit über die Saitenstärke zu beweisen...

Viele Grüße, Stephan
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RB
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von RB »

Die mit der Männlichkeit sind die mit den .013ern.
emptypockets
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von emptypockets »

RB hat geschrieben:Es ist nicht einseitig und übertrieben dargestellt, vielmehr haben .011er Saiten etwa 10 kg weniger Zug. Da akustische Gitarren für Stahlsaiten bis auf wenige Ausnahmen für die Saitenstärken .012 und .013 gebaut werden und überwiegend .012 und .013er Sätze verwendet werden, kommt man mit Saiten, die unter den üblichen .012er Satzstärken liegen, klanglich in einen Bereich, in dem das Potential des Instruments nur noch zum Teil zum Tragen kommt.

Ich spreche niemand das volle und gute Recht ab, anämische Saitensätze zu verwenden. Wer will, mag auch gerne .010er oder .009er Särtze spielen. Auch kann ich mir vorstellen, daß man mit dem klanglichen Ergebnis von .011 glücklich und zufrieden ist. Wenn aber eine Meldung kommt, wie diejenige, die den Faden hier eingeleitet hat, spricht einiges dafür, daß das Problem genau darin besteht, daß der Saitenzug zu gering sein könnte.
Vielen Dank für die Belehrung.
Ich bin eben zufrieden, wenn das Potential meiner Gitarren nur noch zum Teil ( 10%, 20%?) zum Tragen kommt.
Poor me.....
pesu
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von pesu »

Hi
ich glaube nicht, dass er das Problem mit anderen Saiten/Saitenstärke gut in den Griff bekommt
Interessant wäre erstmal zu wissen, um welche Korpusgröße es sich hier handelt.
Viel Bass= Dread/Jumbo
eher mittig= kleinere Korpusgrößen
wenn es an beidem fehlt liegt es wohl eher nicht an den Saiten

pesu
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troubadix
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von troubadix »

Wenn ich die Diskussion mal auf die Ausgangsfrage zurückführen darf:
Es ging mir um eine Veränderung des Klangs hin zu mehr Wärme und ein wenig mehr Bass. Es handelt sich um Dreadnoughts, die von Hause aus ja schon diesbezüglich gut ausgestatt sind. Ich wollte lediglich den Klang ein wenig in Richtung meiner momentanen Klangvorstellung verbessern. Dafür könnte ich 12er nehmen, was ich gerne mal ausprobiere. Ich könnte die Saitenmarke ändern, was durchaus auch eine Option darstellt.
Über "anämische Saitenstärke" habe ich mich amüsiert und würde darin auch nicht mehr sehen wollen.
Gruß, Troubadix
pesu
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von pesu »

Ok

etw. mehr Wärme u. Bass klingt schon logischer

dann würde ich es mal mit 12er Saiten versuchen

was passen könnte:
Erni Ball Earthwound bronce
Gibson Masterbuilt MB 12

beide klingen nach kurzer Spielzeit schön "erdig/warm", anderen verlieren sie zu schnell an Brillianz
ist halt Geschmacksache

pesu
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tired-joe
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von tired-joe »

Saitentipps sind immer schwierig, weil die Saitenwahl nur einer von vielen Faktor ist, der den Klang beeinflusst. Dazu kommen die Gitarre selbst und die Spielweise als vielleicht wichtigere Komponente hinzu. Ich denke, jeder muss mal eine Periode des Saitentestens durchmachen - auch wenn das der Geldboerse nicht gut tut. Im Verlauf dieses Threads werden wohl fast alle Saitenmarken mal erwaehnt werden. Das habe Saitenthreads so an sich :)

Ich kann hier auch nur meine Erfahrung wiedergeben, ohne das diese irgendeine Allgemeingueltigkeit besitzen. Zunaecht zur Saitenstaerke. Ich benutze auch 12er auf meiner BSG (OM irendwas, Mahagoni/Zeder). Ich habe es auch mit 011ern versucht, derselbe Saitentyp, und da waren in der Tat die Baesse schwaecher. Die Newtones hatte ich auch schonmal getestet - allerdings in der 012er Version, aber auch da waren die Baesse schwach, waehrend die Mitten ganz gut kamen, wenn ich mich recht erinnere. Die John Pearse PB 012er z.B. haben da mehr Baesse und sind einen Versuch wert.

Ist jetzt off topic: Letztendlich bin ich aber bei Elixir gelandet, nicht weil sie am besten klingen, sondern weil sie am laengsten halten. Die JP, z.B., klingen besser, lassen aber nach einigen Wochen nach. Bei den Elixir gibt es zwei verschiedenen Beschichtungsarten, die sich auch auf den Klang auswirken. Bei den Polywebs scheint mir die Beschichtung dicker zu sein. Der Klang ist dunkler (dumpfer), das muss nicht schlecht sein. Nanowebs klingen demgegenueber "normaler". Uebrigens, die Beschichtung loesst sich nach ein paar Wochen im Bereich, in dem die Saiten angeschlagen werden, ab. Das hat aber keine Auswirkungen auf den Klang. Ich wechsele nach 8 - 12 Monaten die Saiten.

Andere kommen mit beschichtete Saiten ueberhaupt nicht klar.

Also, Troubadix, einfach mal verschiedenen Saiten testen. Da geht wohl kein Weg dran vorbei.

Und, auf eine Dreadnought gehoehren 012er - mindestens :mrgreen:

Joe
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guitar-hero
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von guitar-hero »

Moin troubadix.

Newtone Strings finde ich gut.
Ich nehme "Custom". (012)
__

Probier doch einfach mal "ADAMAS 1818".

Die empfinde ich etwas "weicher".

Gruß Werner.
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"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur zu selten dazu."
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troubadix
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von troubadix »

Ich danke euch für eure Vorschläge. Dass die Saiten nicht alleine den Klang beeinflussen, ist natürlich klar. Haltung, Anschlag, Nagelform und -länge usw. sind natürlich alles Faktoren, die den Klang prägen. Ich werde mich aber wohl mal auf 12er einlassen und hören, was sich da tut, ob ich meinem Klangbild näher kommen kann.
Gruß, Troubadix
pesu
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von pesu »

tired-joe hat geschrieben:Saitentipps sind immer schwierig, weil die Saitenwahl nur einer von vielen Faktor ist, der den Klang beeinflusst. Dazu kommen die Gitarre selbst und die Spielweise als vielleicht wichtigere Komponente hinzu. Ich denke, jeder muss mal eine Periode des Saitentestens durchmachen - auch wenn das der Geldboerse nicht gut tut. Im Verlauf dieses Threads werden wohl fast alle Saitenmarken mal erwaehnt werden. Das habe Saitenthreads so an sich :)


Ist jetzt off topic: Letztendlich bin ich aber bei Elixir gelandet, nicht weil sie am besten klingen, sondern weil sie am laengsten halten. Die JP, z.B., klingen besser, lassen aber nach einigen Wochen nach. Bei den Elixir gibt es zwei verschiedenen Beschichtungsarten, die sich auch auf den Klang auswirken. Bei den Polywebs scheint mir die Beschichtung dicker zu sein. Der Klang ist dunkler (dumpfer), das muss nicht schlecht sein. Nanowebs klingen demgegenueber "normaler". Uebrigens, die Beschichtung loesst sich nach ein paar Wochen im Bereich, in dem die Saiten angeschlagen werden, ab. Das hat aber keine Auswirkungen auf den Klang. Ich wechsele nach 8 - 12 Monaten die Saiten.

Andere kommen mit beschichtete Saiten ueberhaupt nicht klar.

Also, Troubadix, einfach mal verschiedenen Saiten testen. Da geht wohl kein Weg dran vorbei.

Und, auf eine Dreadnought gehoehren 012er - mindestens :mrgreen:

Joe
dito in allen Punkten

Elixier ist vom Klang her viell. (je nach Gitarre) nicht das absolute Optimum, aber unterm Strich nicht schlecht und man spart sich
häufigen Saitenwechseln

pesu
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fatfinger

Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von fatfinger »

emptypockets hat geschrieben:
RB hat geschrieben:Da akustische Gitarren für Stahlsaiten bis auf wenige Ausnahmen für die Saitenstärken .012 und .013 gebaut werden und überwiegend .012 und .013er Sätze verwendet werden, kommt man mit Saiten, die unter den üblichen .012er Satzstärken liegen, klanglich in einen Bereich, in dem das Potential des Instruments nur noch zum Teil zum Tragen kommt.
Vielen Dank für die Belehrung.
Ich bin eben zufrieden, wenn das Potential meiner Gitarren nur noch zum Teil ( 10%, 20%?) zum Tragen kommt.
Poor me.....
Man muss nicht alles als persönlichen Affront auffassen.

Was zum Beispiel bei 11ern, insbesondere beim Flatpicking, schnell mal zum Tragen kommt ist das was die Amis "Override" nennen: Die Saiten werden durch forcierten dynamischen Anschlag quasi übersteuert, was sich in einem miesen Ton bis hin zum reinen Scheppern äussert.
Ich persönlich habe auch auf Gitarren mit solchen Saitenstärken vereinzelt Intonationsprobleme feststellen können.
Wenn Dich das alles nicht betrifft ist es doch wunderbar.
emptypockets
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Re: Saiten mit etwasn mehr Mitten und Bässen

Beitrag von emptypockets »

Ich fasse es nicht als persönlichen Affront auf, sondern als "Affront" gegen alle, die 11er spielen. Und das sind nach eigenem Bekunden einige auch hier im Forum.

Ansonsten soll jeder spielen, was er möchte, meinetwegen auch 14er oder 15. Es ärgert mich nur, dass immer wieder suggeriert wird, Leute, die mit dünneren Saiten spielen, wüssten irgendwie nicht, was wirklich gut ist ....

Ich selbst spiele seit Jahren 11er EXPs und kann keine Defizite feststellen. Ich habe sogar einmal 10er ausprobiert, die mir dann allerdings auf einigen Gitarren doch zu "anämisch" waren. Auf anderen allerdings, so zum Beispiel auf einer Simon&Patrick ganz hervorragend klangen, allerdings zugegebenermaßen vom Spielgefühl wirklich zu labberig waren.

Bei meiner ehemaligen Lakewood habe ich lange nach Saiten gesucht, die einen guten Kompromiss zwischen Klang und Spielbarkeit darstellten und bin letztlich wieder zu 11er gekommen, diesmal allerdings Pyramid Roundvores. Ersstaunlicherweise hatten die sogar eine - nach meinen Ohren - größere Klngfülle und Lautstärke als die entsprechenden 12er.

Vielleicht haben die Leute ja sogar teilweise Recht, die der Meinung sind, dass bei zu dicken Saiten (das mag bei 12er in der Regel noch nicht der Fall sein) manche Gitarre "zumacht", so dass kein vernünftiger offener Klang mehr zustande kommt.

Bei meiner neuen Larrivee spiele ich wieder 11er EXPs und bin noch sehr zufrieden, werde aber auch hier 'mal nach und nach andere Sorten und Stärken probieren.
Ich fürchte aber, dass ich am Ende wieder bei den EXPs lande.
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