"Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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wuwei
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von wuwei »

Mir stellt sich da eher die Frage, wie sinnvoll es überhaupt ist, Tonleitern auf Geläufigkeit zu üben... Manchen ernstzunehmenden Musiker hat diese Frage scheinbar auch schon beschäftigt. Z.B.:

"When the technical problems of finger dexterity have been solved, it is too late to add musicality, phrasing and musical expression. That is why I never practise mechanically. If we work mechanically, we run the risk of changing the very nature of music." (Daniel Barenboim, A life in music)

Herzlichen Gruß, Uwe
"A Harf’n g’hert in ka Symphonie;
i’ hab’ ma nöt helf’n könna."
(Anton Bruckner über seine 8.)
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scifi
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von scifi »

wuwei hat geschrieben:Mir stellt sich da eher die Frage, wie sinnvoll es überhaupt ist, Tonleitern auf Geläufigkeit zu üben...
Da finde ich die Antwort für mich einfach: Spiel ohne Geläufigkeit klingt nach nix. Also muss ich Geläufigkeit üben. Ich kenne genug professionelle Musiker aus dem "ernsten Fach", die extrem viel tonleiternbasierte Phrasen und Arpeggios üben. Allerdings nicht vor der Glotze vermute ich.
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string
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von string »

hey, ich bin Hobbymucker.. Kirche im Dorf lassen.
Und ICH erst -
So ernst meinte ich das auch nicht.
Manchmal denke ich, ich könnte vielleicht die eine oder andere
Stelle eines Stücks doch etwas schneller und bessser verinnerlichen,
wenn ich ohne Ablenkung durch TV konzentrierter bei der Sache wäre.
Vielleicht aber würde das in meinem Alter auch nicht mehr helfen. :wink:
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"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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wally
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von wally »

Üben oder besser spielen vor dem Fernseher habe ich auch eine Zeit lang gemacht.
Da habe ich immer die Musik in den Filmen und Werbespots mitgespielt.
Das war ein sehr gutes Training für die Gehörbildung.
Das Forum kann zu. Hopf, dreißig Euro - reicht. (RB)
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wolfwal
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von wolfwal »

.......... abgesehen davon hat man dann wenigstens keine Zeit für Kartoffelchips, Popcorn oder ähnliche "gesunde" Essgewohnheiten! :whistler:
Der Nachteil am Nichtstun ist, dass man nie weiß, wann man fertig ist!

Gruß, Wolfi!
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berndwe
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von berndwe »

Bei mir wird das nichts, wenn ich vor der Glotze übe. Solcherart genutzte Zeit, sollte man lieber Für andere Dinge nutzen.

Die Ressourcen der Aufmerksamkeit haben eine obere Grenze. Weder dem Fernsehprogramm kann man die (oft unverdiente) Aufmerksamkeit widmen, noch dem Gitarrenspiel.

Mit zunehmendem Alter bin ich überhaupt zur Überzeugung gelangt, dass man sich auf die Dinge konzentrieren sollte, die man tut. Ist eine Sache, der man sich nicht voll widmen will, es überhaupt wert, dass man sich damit beschäftigt?
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string
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von string »

......... abgesehen davon hat man dann wenigstens keine Zeit für Kartoffelchips, Popcorn oder ähnliche "gesunde" Essgewohnheiten! :whistler:
Wie auch? - Hast ja keine Hände frei :lol:

Nochmal zum Üben zurückzukommen.
Das Gehirn kann - was ich weiß - nach neurologischen Erkenntnissen nur einen Gedanken "denken".
Folglich wird der Speichererfolg beim Üben entsprechend dürftig sein,
vor allem, was die feinmotorischen Abläufe betrifft.
Somit dürfte diese Übungszeit verschwendete Zeit sein.
Aber jeder hat ja die Freiheit zu einem ganz persönlichen individuellen Übungssystem.

Gruß
Klaus
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notenwart
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von notenwart »

berndwe hat geschrieben:...
Mit zunehmendem Alter bin ich überhaupt zur Überzeugung gelangt, dass man sich auf die Dinge konzentrieren sollte, die man tut. Ist eine Sache, der man sich nicht voll widmen will, es überhaupt wert, dass man sich damit beschäftigt?
Bitte auf den Text achten Danke :-)
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Paradise
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von Paradise »

Derjenige der das Video gemacht hat, hat wohl die Botschaft in dem Lied nicht verstanden.
Soll ich denn das Lied anhören, den Text lesen oder die Landschaft im Zugfenster sehen?
Oder alles gleichzeitig?
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Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart.
saitentsauber
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von saitentsauber »

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Holger Hendel
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von Holger Hendel »

Derjenige der das Video gemacht hat, hat wohl die Botschaft in dem Lied nicht verstanden.
Soll ich denn das Lied anhören, den Text lesen oder die Landschaft im Zugfenster sehen?
Oder alles gleichzeitig?
:bide: :lol:

Gerhard Schöne ist 30 Jahre älter als ich...es mag sein, dass es einen gewissen Zusammenhang mit dem Alter gibt um derartige Ansichten so schön zu besingen (musikalisch sehr toller Titel von ihm, vielen Dank. Kannte ich noch nicht.). Ich beobachte mich und erkenne an: Wenn ich an einem "normalen" Tag nur 2-3 Stunden "für mich" spielen kann und der Rest durch Proben mit anderen, Orbeit etc. zugestellt ist - dann messe ich auch (!) Geläufigkeitsübungen beim "Chillen" während einer Doku einen gewissen Stellenwert bei. Die angesprochene Kontraproduktivität würde mich interessieren; demnach müsste es ja auch kontraproduktiv (für was?!) sein, vor "lautem" Publikum, Fußgängerzone usw. zu spielen...?!
Folglich wird der Speichererfolg beim Üben entsprechend dürftig sein,
vor allem, was die feinmotorischen Abläufe betrifft.
Das ist ein interessanter Gedanke. Ich werde es ja sehen. Mache gerade so eine "100 Tage Challenge" (eine der vielen wirren Ideen der community bei ultimate guitar ;) ). 100 Tage eine ungelernte Technik für x Minuten / Tag üben und nach 100 Tagen Resumee ziehen. Ich habe mir "my will be done" von "unearth" herausgesucht, es geht ums sweeping (shapings über vier und fünf Saiten). Da ich die Technik für mich persönlich nicht als essentiell erachte übe ich sie ausschließlich zum Tagesausklang während ich eigentlich eine spannende Doku o.ä. schaue. Immer mal wieder...so 5-10 Minuten am Stück, dann wieder Tonleiter, Ganztonleiter, chromatische Übungen etc. dann wieder das sweeping. Habe am 03.01. begonnen...mal sehen was daraus wird.
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notenwart
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Re: "Übe niemals Tonleitern beim Fernsehen" u.ä.

Beitrag von notenwart »

Holger Hendel hat geschrieben: Gerhard Schöne ist 30 Jahre älter als ich.......
Naja, die LP "Menschenskind" wurde 1985 veröffentlicht. 8) Aber man kann vielleicht davon ausgehen, dass auch ein Liedermacher nicht jeden klugen Satz, den er in ein Lied verpackt, Tag für Tag beherzt. :-)
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