Übungen zur Fingerabhärtung

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Andreas
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von Andreas »

Viel Kraft zu brauchen ist ebenso eine Legende wie 'nur 12er Saiten klingen gut; je dicker desto besser'

Ich hatte vor einiger Zeit einen Stand bei den Hamburger Gitarrentagen.
Da hat ein Profi-Gitarrenspieler mit Handschuh auf der Greifhand gespielt.
Das wären besondere Handschuhe die extrem eng sind, Gore-Tex mäßig atmungsaktiv und ihn nach einer Eingewöhnungszeit brim Spielen nicht stören würden.

Fand ich beeindruckend.

Glück Auf
Andreas
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Stahlstadt-Angler
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von Stahlstadt-Angler »

Mit knallbunt habe ich keine Probleme.

Anbei ein Beweis. Der zum Mädchen umfunktionierte bei diesem Faschingsfoto in Rot bin ich :bide:
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C16E77ED-87CC-44AB-B1CE-5E6764FF5DD1.jpeg (154.58 KiB) 1240 mal betrachtet
Mit musikalischen Grüßen

Franz

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RB
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von RB »

Den Spruch mit den 12er Saiten kenne ich nur mit 13ern. Nun ist es so, daß man darüber streiten kann, daß es unbedingt .013er- Saiten sein müssen. Es gibt auch Dreadnought-Gitarren, die .012er besser abkönnen, sowohl statisch, als auch klanglich, das muß man probieren. Gitarren, die mit weniger vernünftig klingen, sind mir noch nicht untergekommen, wiewohl es sie geben soll.

Das hat mit der Frage des Themas aber auch eher weniger zu tun weil: Es ist durchaus angenehm, .013er Saiten zu spielen, weil sie zwar eine um vielleicht 10 % höhere Spannung aufweisen, aber gleichzeitig auch einen größeren Umfang, mehr Fläche also, auf das dieses "Mehr" sich verteilt. Zwischen 12 und 13 ist also kein gewaltiger Unterschied, sofern die Klampfe vernünftig eingestellt ist.

Die Frage läßt sich nur so beantworten, das ist meine Überzeugung: Spielen, bis es anfängt, unangenehm zu werden. Am Folgetag weitermachen. Irgendwann hat sich genügend Callus aufgebaut. Die Hinweise von vorher sind natürlich völlig zutreffend. Nur so viel Kraft, daß der Ton nicht schnarrt noch scheppert, unmittelbar hinter dem Bund, so weit das möglich ist. Nicht etwa die Saiten bis zum Griffbrett durchdrücken. Die Einschränkung "So weit das möglich ist" schreibe ich deshalb, weil es ja Formen gibt, bei denen man die Finger aus Platzgründen verteilen muß, also rückt man den "vordersten" Finger dieser Formation so nahe an den Bund, wie möglich.

Die Entwicklung von Hornhaut unter der Kuppe ist mit Stahlsaiten unvermeidlich, weil auch bei angemessenem Kraft- und Bewegungsaufwand doch so viel spezifische und für die übliche Verwendung der Hand untypische Belastung der Fingerkuppe verbleibt, daß das Gewebe mit Schwielenbildung reagiert. Das ist recht subtil, die Kuppe fühlt sich etwas härter an, wenn man sie mit dem Daumennagel eindrückt. Aber das benötigt seine Zeit. Wenn ein stechender Schmerz auftritt, weil ein Nervenende "freigespielt" ist, muß man eben Pause machen.
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Stahlstadt-Angler
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von Stahlstadt-Angler »

Danke nochmals für die vielen Tips.

Das greifen mitten im Bund mache ich tatsächlich.

Werde ich dann gleich mal probieren
Mit musikalischen Grüßen

Franz

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Pida
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von Pida »

fingerstricker hat geschrieben:
Mi Apr 21, 2021 4:43 pm
Kleiner Nachtrag, vielleicht lohnt sich auch mal der Gang zu einem Gitarrenbauer.
So ein klein bisschen Halskrümmung einstellen, etwas Sattelkerben kontrollieren bzw. die Saiten etwas tiefer legen, kann Wunder bewirken.
Den Nachtrag finde ich extrem wichtig, weil sehr viele Gitarren einen zu hohen Sattel (bzw. zu flache Kerben) haben. Wenn die Sache mit einem Kapo im ersten Bund deutlich besser wird, würde ich einen Gitarrenbauer aufsuchen.
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Stahlstadt-Angler
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von Stahlstadt-Angler »

Danke nochmals.

Das werde ich auch testen
Mit musikalischen Grüßen

Franz

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L1
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von L1 »

RB hat geschrieben:
Mi Apr 21, 2021 6:23 pm
Wenn ein stechender Schmerz auftritt, weil ein Nervenende "freigespielt" ist, muß man eben Pause machen.
Wie ist dieses "freigespielt" zu verstehen?
Obwohl ich regelmäßig spiele ohne Probleme zu haben, tritt gelegentlich so ein stechender Schmerz in einer der Fingerkuppen auf, ohne dass mir bisher jemand eine Ursache sagen konnte. Der Schmerz setzt ohne Vorwarnung fast schlagartig ein, an wechselnden Fingern, und hält meist 2 bis 3 Tage an.
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RB
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von RB »

Das ist nur ein umgangssprachlicher Ausdruck, über die physioloischen Vorgänge kann ich nichts sagen. Der Ausdruck beruht auf der Vermutung, daß ein Nerven-Ende durchdreht und stechende Schmerzen meldet. Ich hatte das früher auch, vor allem dann, wenn ich es mit der Spielerei übertrieben hatte, was bedeutet: Mehrere Stunden täglich über ein paar Tage.
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L1
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von L1 »

Ok, danke ...
Ja, genau so ist es bei mir auch. In letzter Zeit nicht mehr ganz so häufig ... lässt hoffen.
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RB
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Re: Übungen zur Fingerabhärtung

Beitrag von RB »

Das ist nichts Schlimmes, ich könnte mir vorstellen, daß das einige hier kennen.
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