St?cke/ Songs f?r 2 Gitarren arrangieren

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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pointfighter
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Stücke/ Songs für 2 Gitarren arrangieren

Beitrag von pointfighter »

Hallo an Alle,

kann mir von euch bitte jemand ein paar Tipps geben wie ich am besten vorgehen kann um ein Stück für 2 Gitarren zu "arrangieren"?

Ich spiele seit einiger Zeit mit einem Bekannten zusammen und wenn beide immer das Gleiche Geschrammel und Gezupfe "synchron" :oops: spielen klingt es halt doch nicht so sexy!

Vielleicht gibt es ja ein paar einfache und verständliche Herangehensweisen um das Ganze musikalisch interessanter zu machen. Neudeutsch sagt man wohl "zu Pimpen". :wink:

Viele Grüße
Alex
...der mit dem 'Loch in der Banane' tanzt
fretworker
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Beitrag von fretworker »

Hallo,

da gibt es viele Möglichkeiten.

- Ihr spielt in verschiedenen Lagen, z.B. bei A-Dur in der ersten und der fünften Lage (am einfachsten mit Kapo)
- einer übernimmt die Bässe, der andere die Höhen
- einer spielt die Akkorde, der andere die Melodie
- einer spielt komplexe Muster, der andere eher eine "flächige" Begleitung

Vielleicht reicht das ja für's Erste.

Gruß, Oli
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RB
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Beitrag von RB »

Wie der Fretworker schon sagte ............
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pointfighter
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Beitrag von pointfighter »

Hallo,

das leuchtet mir schon ein. Wie aber gehe ich z.B. bei der Trennung der Bässe und Höhen vor? Bedeutet dies konkret, dass beide das gleiche Voicing greifen und der Eine nur die Baßsaiten und der Andere die Diskantseiten bearbeitet?

Gruß Alex
...der mit dem 'Loch in der Banane' tanzt
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RB
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Beitrag von RB »

Nah, des wär nix. Dann müßte man keine zwei Gitarren haben. Grundgedanke sollte sein, das Potential der Instrumente auszuschöpfen. Jetzt käme es darauf an, welche Musik eschd kongred bei Euch in Betracht kommt.

Wenn man Songbegleitung spielt, würde ich zuerst einmal die Lagen der Gitarren auseinanderziehen, also eine insgesamt tief, die andere insgesamt höher spielen. Beispiel: Ein Stück ist in E. Einer spielt in E unten in der offenen Lage, der nächste am 2ten Bund, also Capo II und wie D gegriffen. Läßt man nur einmal so gleichmäßig durchgeschrammelt diesen Akkord auf diese Weise mit zwei Gitarren erklingen, dann hüpft einem doch das Herz im Leibe, ob dieses kraftvollen, ernsthaften geradezu dröhnenden Klangs. Wie ärmlich würden dagegen zwei identisch geschrammelte Gitarren klingen. Damit ist ein Anfang gemacht.

Wenn traditionelle Fiddeltunes oder auch meinetwegen deutsche Bauerntänze gespielt werden, könnte man daran denken, einer Gitarre das Akkordische Zentrum, der anderen das Melodiespiel zuzuweisen.

Somit hängt die Frage des "wie" sehr mit der Frage des "was" zusammen.
Gast

Beitrag von Gast »

Ich kann jetzt "fachlich" nichts beisteuern, wollte
aber sagen, daß ich diesen Tread sehr interessant
finde und mir selber schon oft Gedanken übers
arrangieren gemacht habe.
(...und mich auch schon des öfteren dran versucht habe :oops: )

Über jeden Tipp hier bin auch ich sehr dankbar.

Grüße, Nik
Michi K.
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Beitrag von Michi K. »

Ich kann jetzt "fachlich" nichts beisteuern, wollte
aber sagen, daß ich diesen Tread sehr interessant
finde und mir selber schon oft Gedanken übers
arrangieren gemacht habe.

Geht mir auch so, bin schon "heiß" auf weitere Tips!!!
LG Michi
Bob
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Beitrag von Bob »

Hallo Alex,

eine schöne Möglichkeit ist auch, eine Gitarre in offener Stimmung und eine in Standardstimmung zu spielen. Alternativ könnte man auch eine im Nashville-Tuning spielen (nur die Oktav-Saiten eines 12er-Satzes), dann kann man mit den normalen Akkorden arbeiten und hat trotzdem das Klangspektrum erweitert.

Viele Grüße,
Bob
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pointfighter
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Beitrag von pointfighter »

schonmal danke für die bisherigen Tipps.
Die Variante mit dem Kapo und der "verschobenen" Tonart habe ich gerade mal versucht. Eine Stimme "Geschrammel" 2. Stimme mit Zupfmuster auf den Diskantsaiten. War für den 1. Versuch gar nicht so übel.

Gibt es eigentlich eine Regel wie weit man die 2. Stimme mit dem Kapo "liften" sollte? Mein Versuch war wie folgt:
1. Stück in C-Dur (Free Me von Neil YounG) -> 1. Stimme in C-Dur ohne Kapo
2. Stimme in G-Dur mit Kapo im 5. Bund

Hat mich auch eine Weile beschäftigt um herauszufinden in wlecher Tonart das Stück ist :oops:

Gruß
Alex
...der mit dem 'Loch in der Banane' tanzt
Gast

Beitrag von Gast »

Probiers mal mit dem Capo im 8-ten Bund.

Grüße, Nik

Editiert: Ich meinte, das Stück in C-Dur.
Die erste Gitarre offen und die 2-te eine Octave höher.
Nein?
Macht man so nicht?
Zuletzt geändert von Gast am Fr Aug 17, 2007 2:48 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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RB
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Beitrag von RB »

Die Grenze ist identisch mit der Grenze des guten Geschmacks :mrgreen:

Nein, nach Goethe sollte man sagen: "Erlaubt ist, was gefällt". Also einfach herumprobieren und anhören, ob es klingt. Mit dem Verschieben einerseits und Schrammel/Zupf andererseits sind zwei Schritte getan, mit denen man sehr viele Liedbegleitungen hervorragend und alltagstauglich aufpeppen kann.

Ein weiterer Schritt, den ich ohnehin generell empfehlenswert finde, ist die schrammelnde Gitarre mit einem herausgespielten Baß zu spielen. So meine ich:

http://www.fingerpicker.de/flattpatterns/gplec2.avi

Das sind nur 280 KB. Alles in G gegriffen und für einige der zusätzlichen Töne mit dem Zeigefinger ein wenig auf der A-Saite herumgefingert.
micha
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Beitrag von micha »

Aber immer dran denken: weniger ist mehr. Wenn man zu zweit spielt, dann sollte sich jeder der Protagonisten einer gewissen Bescheidenheit bezüglich der Anzahl der von ihm gespielten Töne befleissigen. Mal ganz abgesehen davon, dass z.B. nicht synchron laufende Wechselbässe - Exaktheit ist auch so eine Sache... und das kriegt man mit weniger Griffbrettgefuddel besser hin - das Publikum vor eine harte Probe stellen, gibts auch nicht Ermüdenderes als zu viele Töne (ausser man gehört zu denen, die "Friday Night in San Francisco" aufgenommen haben....:wink: ).
Gast

Beitrag von Gast »

fretworker hat geschrieben:-einer spielt die Akkorde, der andere die Melodie
Diesen Ansatz halte ich für sehr reizvoll, er erfordert aber viel Disziplin vom Begleiter, damit die Melodie eine Chance hat, sich gegen Akkorde durchzusetzen. Eine Erweiterung könnte darin bestehen, an Stelle von Akkorden zur Begleitung Dinge wie z.B. Wechselbässe, Läufe, Flageoletts oder gar "Trommel"-Rhythmen in der Art von Preston Reed einzusetzen, bei denen bestimmte Stellen der Gitarre z.B. als "Snare" (Korpusrand unten) oder "Bass" genutzt werden.

In der Rockmusik werden zwei Gitarren rhythmisch oft getrennt, in dem die 1. Gitarre ganz harte, einfache Perkussiv-Rhythmen spielt (z.B. einen charakteristischen Lick oder ganz simpel die 2 und 4 bedient oder z.B. einen Reggae-Rhythmus auf "und" spielt) und die 2. Gitarre dann als Quasi-Keyboard die vollen Akkorde spielt. Eine hohe Kunst ist es, wie z.B. bei den Rolling Stones eine Art Frage/Antwort-Rhythmus zu spielen. Dazu kommt dann der Gesang. Ohne Gesang könnte man so vorgehen, dass eine Gitarre laid-back die Melodie und etwas dezente Begleitung spielt und sich die zweite Gitarre bei ryhthmischen Stücken auf den "Drive" konzentriert bzw. bei ruhigen Stücken einige wenige, aber vielschichtige Akkorde (sus, add 9, alteriert etc.) als Farbtupfer unterlegt. Aber wie gesagt, es ist auf rein akustischen Instrumenten nicht einfach, die Lautstärke abzugleichen, der Begleiter muss den Melodiespieler hier gezielt unterstützen, ohne ihn niederzuspielen.
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Fr Feb 05, 2010 5:58 pm, insgesamt 1-mal geändert.
rwe
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Beitrag von rwe »

... und hier können es sogar drei: Tri Continental

(Lester Quitzau, Bill Bourne und Madagaskar Slim)

http://www.lesterq.com
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