Der aktuelle Schlüssel ist in der Tat schwierig. Doch von "böse" oder "Ausbeutung" zu sprechen finde ich ebenso schwierig. Die dort veröffentlichten Musikerzeugnisse sind idR bereits bezahlt, niemand bei klarem Verstand geht in Vorleistung um die Produktionskohle via stream-income wieder reinzuholen. Wäre mir zumindest neu und das wäre ein sehr vages, verrücktes, wildes Konzept. Die Künstler sind dort freiwillig am Start da sie sonst niemand finden würde, das ist die Realität. In vielen Regionen ist das Spielen von Auftritten schwierig da es - zumindest in meiner Region - immer weniger kleine locations gibt in denen sich neue Künstler, junge Projekte ausprobieren können. Zum lebt social media schnellen Erfolg vor. Am besten gar nicht erst das Haus / Studio verlassen.Um es mal klar zu sagen: Spotify (und auch die anderen Streaming Dienste) sind böse. Sie bezahlen die Künstler nicht, sondern beuten sie gnadenlos aus. was an Geld eingeht, wird nach Anzahl der Streams verteilt. Deine zehn Euro gehen also nicht zu gleichen Teilen an die fünf Nischen-Künstler, die du hörst, sondern zu 90 % an Taylor Swift (oder von mir aus an die Rap-Künstler, für die wir alle zu alt sind).

In social media geht aktuell so eine wall of text eines bekannteren Künstlers rum, er ist selbst Künstler of spotify und verurteilt die aktuelle Regelung der Kohle-Verteilungsart auf spotify. Das ist das erste Mal, dass ich solch eine Aktion begrüße, denn der Verteilungsschlüssel ist wirklich nicht nachzuvollziehen. Eine Begründung muss spotify natürlich nicht liefern, doch würde sie mich sehr interessieren.