Holz ist echt teuer geworden

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chrisb
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Re: Holz ist echt teuer geworden

Beitrag von chrisb »

Buuuh, >10k€ finde ich schon sehr heftig für eine steelstring.
und 4.000€ aufpreis für rio ebenso heftig.
seltenheit hin oder her.
es gibt noch quellen unter 2.500€.
aber angebot und nachfrage.....
chrisb
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Gitarrenmacher
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Re: Holz ist echt teuer geworden

Beitrag von Gitarrenmacher »

JazzDude hat geschrieben:
Mi Nov 26, 2025 6:32 pm
Nur mal so theoretisch: könnte man da auch einen 14-Bund-Hals dranmachen? Oder ist die Mensur schon festgelegt?
(Ich frage für einen Freund.)
Das geht bei Beibehaltung der 635er Mensur leider nicht mehr so ohne Weiteres.
Ich könnte natürlich mal messen, ob das X-Bracing und die Backplate für eine 625 Gibson Kurzmensur passen. Beim Original ist das kein Problem. Immer das gleiche Bracing für 12/13/14 Bünde.
Das ist der Fluch der Customkonzeptioniering. Alles für 635 mit 13Bünden konstruiert.

Ach jaaaaaaaaa, der Hals ist ja auch, bis auf Griffbrettbreite und Profil, schon fast fertig. Also, geht nicht.
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jab
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Re: Holz ist echt teuer geworden

Beitrag von jab »

chrisb hat geschrieben: Buuuh, >10k€ finde ich schon sehr heftig für eine steelstring.
und 4.000€ aufpreis für rio ebenso heftig.
seltenheit hin oder her.
es gibt noch quellen unter 2.500€.
aber angebot und nachfrage.....
Was du halt nicht siehst: Das war nicht nur "eine Steelstring". Da waren etliche Optionen dabei und nur zum Vergleich: Eine ähnlich ausgestattete Gitarre hätte bei Rozawood ~17k gekostet.

Klar sind auch 12k viel Geld.
Aber es wär auch sehr viel Arbeit reingeflossen und teurer Kram verbaut worden.

Zu meinem Rio: Das ist einerseits sehr schönes Rio und andererseits sind das die letzten beiden Sätze, die ich habe (und es liegt seit ~35 Jahren bei mir in der Werkstatt...).

Nochwas zu Preisen: Ich hab mal bei FOA eine Kevin Ryan Rio in der Hand gehabt, die hätte gebraucht (!) 18k gekostet. Und das ist schon einige Jahre her...

Nuja.

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Gitarrenmacher
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Re: Holz ist echt teuer geworden

Beitrag von Gitarrenmacher »

@ Jab
wir brauchen unsere Kalkulation nicht zu rechtfertigen.
Das macht ein Küchenbauer, der beschichtete Spanplatte mit mehr oder weniger teurer Ausstattung verkauft, auch nicht.

My 5 Cents
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jab
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Re: Holz ist echt teuer geworden

Beitrag von jab »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
Mi Nov 26, 2025 10:27 pm
@ Jab
wir brauchen unsere Kalkulation nicht zu rechtfertigen.
Das macht ein Küchenbauer, der beschichtete Spanplatte mit mehr oder weniger teurer Ausstattung verkauft, auch nicht.

My 5 Cents
Auch wieder wahr...

Jab
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Rainer H
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Re: Holz ist echt teuer geworden

Beitrag von Rainer H »

Ich finde Die Seite von Lakewood klasse Sehr transparent auch von den Preisen (für alle gleich )und übersichtlich
Was mir sehr gefällt , das es auch möglich ist für im Verhältnis kleines Geld eine Spektakuläre Gitarre zu bauen .
Die Preise sind bei allen mir bekannten Gitarrenbauern nach meiner Persönlichen Erfahrung ziemlich ähnlich für den Endkunden . Das Geld ist halt nicht mehr so viel wert wie es mal war.
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chrisb
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Re: Holz ist echt teuer geworden

Beitrag von chrisb »

@christian und jab
alles gut. ihr müsst euch natürlich nicht rechtfertigen und auch eure kalkulation nicht offenlegen.
und wieviel gewinn kalkuliert werden, ist jedem selbst überlassen auch ryan, rozawood, lowden, etc.
hauptsache ihr können davon leben und habt kunden.

wenn ich mir ne gitarre für >10k€ kaufe, überleben meine kinder halt nicht mehr (kein essen)
und ich auch nicht (von frau erschlagen) :lol:
chrisb
Jorma55
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Re: Holz ist echt teuer geworden

Beitrag von Jorma55 »

Ich habe bei Martin für Rio bereits vor 26 Jahren einen deutlich
höheren Aufpreis bezahlt. Sicher, wenn die Gitarre im Ständer steht oder gespielt wird, sehe ich das Holz nicht, aber mal davon abgesehen, dass sie phantastisch klingt ( das tun andere auch )
, würde sie heute gebraucht in neuwertigem Zustand bei TFOA für mindestens das 4-fache des seinerzeitigen Neupreises über den Tisch gehen. Das war seinerzeit noch nicht abzusehen, dass die Gitarre mindestens wertstabil bleiben würde, war aber vorhersehbar. Die Kinder mußten nicht hungern und für meine Frau gab es zu keinem Zeitpunkt einen Grund, gewalttätig zu werden. Die Zeiten, als man mit dem Erwerb einer Gitarre mit Boden und Zargen aus Riopalisander ganz nebenbei noch ein gutes Geschäft machen konnte, sind aber wohl endgültig vorbei. Ein Im internationalen Vergleich immer noch moderater Aufpreis von 4500,- Euro bei einem ansonsten so preiswerten Anbieter wie Lakewood scheint mir hierfür ein weiterer Beleg zu sein. Da habe ich schon bezüglich der Wertstabilität so meine Zweifel.

Michael
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