Gitarre - Lust - Frust - Unvermögen - aufhören?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Manati
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Beitrag von Manati »

Dass englische Titel z. B. von Büchern oder Songs teilweise mit Großbuchstaben geschrieben werden, ist absolut nicht neu, sondern das ist schon seit langem so.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Das man mit der großschreibung etwas besonderes herausstellen will finde ich ja auch in ordnung, wenn aber nach jedem zweiten wort, wie im deutschen, die shifttaste kommt oder man zumindest darüber nachdenken muss ob oder nicht, nervt es einfach, deshalb bin ich so radikal. 8)
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Manati
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Beitrag von Manati »

Stört mich ja auch nicht, schrieb ich schon.

Ich bin Zehnfingerschreiber und denke über die Shift-Taste gar nicht nach; dass das nicht bei jedem so ist, das ist mir schon klar.

Wie gesagt, mich stört es viel mehr, wenn jemand seine Texte dermaßen schlampig schreibt (besser gesagt: hinklatscht), dass es geradezu respektlos gegenüber den potenziellen Lesern ist.
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Pida hat geschrieben:
Saitensprung hat geschrieben:Ich hatte es mal gehört und dann ist es mir insbesondere bei den Titeln auf CD-Hüllen aufgefallen.
Das ist aber keine neue Erscheinung (hab's grad mal an 30 Jahre alten Platten überprüft) und die Großbuchstaben erscheinen dabei eher aus ästhetischen als aus sprachlichen Gründen. Auch ein Titel wie "I Just Called to Say I Love You" ist ja letztlich ein Eigenname und kein normaler Satz. Namen und einige Wörter wie "I" oder "God" wurden außerdem immer/lange schon groß geschrieben.

Was war denn das für eine Gebrauchsanweisung, die du angesprochen hast?
Es ist eine Logitech-Gebrauchsanweisung

Und was die Songs betrifft - genau das meine ich:
I Just Called to Say I Love You

to wird klein geschrieben, wie so viele andere Wörter und Say ist jetzt auch kein Name. Ästhetische Gründe habe ich auch vermutet, aber eine Logik sehe ich nicht darin.
Aber ich muss jetzt wohl akzeptieren, dass ich mit meiner bisherigen Meinung Unrecht hatte.
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Manati
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Beitrag von Manati »

Saitensprung hat geschrieben: I Just Called to Say I Love You
to wird klein geschrieben, wie so viele andere Wörter und Say ist jetzt auch kein Name. Ästhetische Gründe habe ich auch vermutet, aber eine Logik sehe ich nicht darin.
Dafür gibt es Guidelines und Regeln (siehe z. B. Chicago Manual of Style). Präpositionen werden in Titeln nicht mit Großbuchstaben versehen.
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Gast

Beitrag von Gast »

jafko hat geschrieben:helft den armen vögeln!


hallo,

sehr gutes beispiel, denn es ist strenggenommen selbst mit "korrekter" grossschreibung in der folgenden version mehrdeutig:

"Helft den Armen vögeln".

wie gesagt: strenggenommen.

TR
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RB
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Beitrag von RB »

Deutsch ist im Vergleich zum Lateinischen keineswegs eine beinahe primitive Sprache. Nachdem man mich dreizehn Jahre mit Caesar und Ovid traktiert hat, darf ich mir ein Urteil wohl anmaßen. Im Deutschen besteht beispielsweise die Besonderheit der Flexion von Artikeln, im Englischen werden sie immerhin nicht gebeugt und im Lateinischen existieren sie nicht. Das ist ein Punkt, der die deutsche Sprache im Vergleich zum Lateinischen eher kompliziert macht und - durch die uneinheitliche Flexion - für jeden deutsch lernenden Briten zum Schrecknis. Gerade der exzessive Gebrauch von Artikeln, die mehr oder weniger dumm im Satzbau herumstehen, läßt eine Hervorhebung der Substantive durch Großschreibung naheliegend erscheinen. Selbst wenn man Latein als kompliziert betrachten wollte, sehe ich keinen Grund, den Lateinern gerade die Kleinschreibung nachahmen zu wollen.

Natürlich darf jeder schreiben, wie's pläsiert. Ich lese kleingeschriebene Beiträge meist nur drei Zeilen, danach streiken meine alten Augen und ich wende mich denen zu, die einigermaßen korrekt zu schreiben verstehen.

Für eine Entfernung von sprachlichen Konventionen, die letztlich nur der Verständigung dienen, habe ich indessen wenig Verständnis. Noch weniger für diejenigen, die ihre Schreiberei auch noch als bewußte Abkehr darstellen und eine Art besondere Ideologie daraus machen wollen. Man sollte sich immer vor Augen halten, daß Ideologie und Idiotie nicht weit auseinander liegen.
Gast

Beitrag von Gast »

RB hat geschrieben: (...) Nachdem man mich dreizehn Jahre mit Caesar und Ovid traktiert hat, darf ich mir ein Urteil wohl anmaßen. Im Deutschen besteht beispielsweise die Besonderheit der Flexion von Artikeln,(...) und im Lateinischen existieren sie nicht.


hallo,

da wir schon sehr weit vom thema entfernt sind, betrachte ich das einfach mal als witz und sehe von weiteren kommentaren ab.

gegen deine eigentliche grundaussage (dass grossschreibung die lesbarkeit verbessert) hab ich im grunde nichts einzuwenden.

tr
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

RB hat geschrieben:1. - Deutsch ist im Vergleich zum Lateinischen keineswegs eine beinahe primitive Sprache. ..........

2. - Natürlich darf jeder schreiben, wie's pläsiert. Ich lese kleingeschriebene Beiträge meist nur drei Zeilen, danach streiken meine alten Augen und ich wende mich denen zu, die einigermaßen korrekt zu schreiben verstehen.

3. - Für eine Entfernung von sprachlichen Konventionen, die letztlich nur der Verständigung dienen, habe ich indessen wenig Verständnis. Noch weniger für diejenigen, die ihre Schreiberei auch noch als bewußte Abkehr darstellen und eine Art besondere Ideologie daraus machen wollen. Man sollte sich immer vor Augen halten, daß Ideologie und Idiotie nicht weit auseinander liegen.
1. nun ja, deutsch primitiver als latein, sagen wir eher bemühter, jedoch nicht vom wortschatz und der möglichkeit des ausdrucks, sondern einfach von den regeln her, die ständig von irgendwelchen ausnahmen begleitet werden.

2. - wir werden alle älter, das geht mir auch so. natürlich lässt nicht nur die körperliche beweglichkeit nach.

3. - das hat weniger mit idiologie oder gar idiotie zu tun, sondern eher mit dem umstand ganz dicke bretter bohren zu wollen, geht oft nur mit dem vorleben der eigenen überzeugung. die entwicklung der deutschen sprache von der linguistischen sichtweise her, soll dem stand von englisch zur zeit shakespears und davor entsprechen, vorsprung roundabout 800 jahre. lese man dazu "die sprachen der welt" von frederik bodmer. dieses buch hat mir mit praktischen tipps sehr geholfen fremde sprachen besser erkennen und mit einem relativ kleinen wortschatz sich bald verständlich machen zu können.
Zuletzt geändert von Herigo am Mo Okt 31, 2011 4:38 am, insgesamt 1-mal geändert.
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RB
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Beitrag von RB »

Magistra vitae philosophia (est) würde wörtlich übersetzt heißen: "Philosophie Lehrerein Lebens ist". Das kann man zwar so sagen, bei uns würde man aber eher sagen: "Die Philosophie ist die Lehrerein des Lebens". Im lateinischen Ausgangssatz existieren keine Äquivalente der Worte "die", "die" und "des". Man kann an den Artikeln des deutschen Beispielssatzes auch sehr schön eine der spezifischen Kompliziertheiten der deutschen Sprache erkennen, nämlich Artikel in zwei Geni und zwei Fällen, nämlich zwei mal Nominativ und einmal Genitiv. Das habe ich gemeint und es ist durchaus kein Witz.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

zwei rentner saßen auf der bank, da kam ein mann und fragte nach der uhrzeit. nachdem er nicht sofort eine antwort erhielt fragte er in englisch, wieder keine antwort, dann in französich, am ende waren es über zehn sprachen in denen er nach der uhrzeit fragte.
die rentner sahen ihn nur verwundert an.
nach dem der mann mit unverständlich schütteldem kopf die beiden renter verließ sagte der eine zum anderen: "hast du mitbekommen, dass der über zehn sprachen spricht?" darauf der andere: "und, hat es ihm genützt? die uhrzeit wusste er trotzdem nicht."
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mbern
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Beitrag von mbern »

Vielleicht können manche Menschen auch einfach nicht gut und richtig schreiben und formulieren. Natürlich wird mancher von denen sagen, dass ihnen Rechtschreibung egal sei, weil viele Menschen Probleme haben, ihre eigenen Schwächen einzugestehen. Spätestens seit der neuen Rechtschreibung kritisiere ich niemanden mehr, denn ich weiß selber nicht mehr, was richtig ist.

Hätte ich "niemanden" im letzten Satz groß schreiben müssen? Man könnte mir nahe legen, das Schreiben in Foren zu unterlassen, wenn ich so einfache Dinge nicht weiß. Aber nö - ich schreib trotzdem.

Übrigens, lese ich hier, weil es mich interessiert und wenn jemand anders schreibt, als ich es tun würde, lese ich es trotzdem. Dieses "wenn du nicht willst, wie ich wohl will" dann lese ich das nicht, ist ungeheuer lustig, so ein Überbleibsel aus der Kindheit, finde ich.
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Silver
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Beitrag von Silver »

Herigo hat geschrieben:zwei rentner saßen auf der bank, da kam ein mann und fragte nach der uhrzeit. nachdem er nicht sofort eine antwort erhielt fragte er in englisch, wieder keine antwort, dann in französich, am ende waren es über zehn sprachen in denen er nach der uhrzeit fragte.
die rentner sahen ihn nur verwundert an.
nach dem der mann mit unverständlich schütteldem kopf die beiden renter verließ sagte der eine zum anderen: "hast du mitbekommen, dass der über zehn sprachen spricht?" darauf der andere: "und, hat es ihm genützt? die uhrzeit wusste er trotzdem nicht."
:D super, danke !




mbern hat geschrieben:Vielleicht können manche Menschen auch einfach nicht gut und richtig schreiben und formulieren. Natürlich wird mancher von denen sagen, dass ihnen Rechtschreibung egal sei, weil viele Menschen Probleme haben, ihre eigenen Schwächen einzugestehen. Spätestens seit der neuen Rechtschreibung kritisiere ich niemanden mehr, denn ich weiß selber nicht mehr, was richtig ist. .


so ist es!

manche können eben nicht besser, ausser mit viel Aufwand, ders nicht wert ist. Daher denke ich Manati verurteilt das etwas hart.
Würden wir am Stammtisch sitzen, dann würde auch nicht gleich jeder (z.B. meine) schwer verständliche Ausdrucksweise kritisieren. Aber natürlich darf man diese hinweise bringen, ist schon ok.
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Mokkafreund
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Registriert: Mi Jun 15, 2011 9:29 pm

Beitrag von Mokkafreund »

Hi Finnes,
hab den Thread gerade mal mehr oder weniger überflogen.

Wahrscheinlich bist du schon ganz wuschelig, aber ich möchte trotzdem loswerden und zusammenfassen was MIR an Wichtigem aufgefallen ist.

1. Nicht aufhören, vielleicht mal Pause, aber nicht aufhören!!
2. Der erste Beitrag (Seite 2) von Herigo mit seinen 10 Punkten war in meinen Augen der wertvollste, den solltest du dir mal ganz in ruhe zu Gemüte führen!.
3. Wenn du mal einen Trommelworkshop besuchen kannst (oder eben richtig Unterricht) wäre das in deiner Situation wesentlich nützlicher als Gitarrenunterricht.
4. Für MICH war es eine große Hilfe mit anderen Gitarristen zusammen zu spielen!!

Ich habe ausgeprägtes Lampenfieber aber ich mache heute öffentlich Musik im Gottesdienst, das heißt, da sitzen Leute. Angefangen hat es bei mir damit, das mich zwei Gitarristen damals gedrängt haben im Godi mitzuspielen, und zwar soweit wie ich konnte (also nicht sehr viel). Somit standen wir zu dritt vorne und ich habe langsam und Stück für Stück dazugelernt. Ich hatte nie echten Unterricht und kann heute immer noch keine Noten (schäm) aber meine bescheidenen Fahigkeiten reichen heute dazu aus, um gestrummt liedbegleitend so einiges hinzubekommen und etwas Folkpicking funktioniert auch. Für das Nivou auf dem ich spiele, hab ich über 20 Jahre gebraucht, andere schaffen das mit guter Anleitung vielleicht in zwei oder drei Jahren, na und, ich habe nie (!!!) den Spaß am Spielen verloren und es gibt für mich kaum was entspannenderes als mit meiner Gitarre zu sitzen und irgendwas zu klimmpern, und zwar für mich, ganz ohne Metronom und ganz ohne Irgenwelche Liederbücher.
Soviel Zuspruch (der aus dem gesamten Thread) kann doch nicht an dir abprallen.

Beste Grüße, der Mokkafreund
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Finnes
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Registriert: Di Jan 05, 2010 10:40 pm
Wohnort: Hannover

Beitrag von Finnes »

Hallo,

vielen lieben Dank euch allen. Die Frucht der Antworten in diesem Thread sind hier zu finden:

http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... highlight=

Danke euch allen

Finnes
http://finnes.blogspot.com/

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