Kurzes Ausk**zen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Johnny hat geschrieben:
sali hat geschrieben:
stringbound hat geschrieben: Pass the Buck.
Er hat das Stück "so ein bisschen eingeleitet", eine Sektion weggelassen, den Groove des Stücks glattgebügelt und es jeder Emotion beraubt.
Vielleicht sollte er sich von Sungha Jung zeigen lassen, wie es geht...
Mit Verlaub, aber "Pass The Buck" sollte er sich nicht von Herrn Jung, sondern lieber von Herrn Robertson zeigen lassen:
http://www.youtube.com/watch?v=43SnhSZ_SDM
Jetzt hackt doch nicht soo auf dem Mann rum. Der hat zur Zeit schon nasse Füsse....

Apropos Mosel-Blues... der Biber könnt's ihm auch mal reinprügeln...

http://www.youtube.com/watch?v=l4gxa6HPi8w
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Wie bei allen Lehrern, die Regeln vermitteln, erkennt der geübte Schüler, dass erst das Übertreten der Regeln Originalität schafft.
Deswegen sollte man aber erst einmal ruhig die Regeln erlernen.
Ich habe nirgendwo gelesen, dass der Herr Bögershausen mit diesem Video den ultimativen Anspruch auf den besten Blues der Welt erhebt
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

Blues kann man doch nicht in ein Korsett aus Tabulatur oder Notation zwaengen, oder? Am besten man hoehrt sich die Meister an und versucht direkt nachzuspielen, ohne Umwege ueber workshops. Blues ist kein Bebop, das 12 taktige Blues Schema ist nicht kompliziert, die Harmonien hat man schnell raus. Nun muss man nur noch die Licks und den Rhythmus von den Meistern abhoehren. Das macht durchaus Spass, finde ich, und man erfindet dabei selbst manche Sachen, durch fehlerhaftes Nachspielen :)

Ansonsten gibt es eine Kluft zwischen zwei Welten. Einnmal ist da die akademische, technisch ausgerichtete, buergerliche und gesellschaftlich akzeptierte Welt, die des Wohlklangs und des kuenstlerischen Diskurses. Dann ist da eine andere Welt, die Welt Strasse, autodiktatisch, kreativ aber nicht anerkannt, am Rande des Wahnsinns, diabolisch.

Als Buerger moechte man natuerlich zur ersten Welt gehoehoren, mit all ihren Bequemlichkeiten, all ihren Versicherungen und Zentralheizungen. In den Reihenhausern mit dem gepflegten Vorgaerten traeumt man aber manchmal von der zweiten Welt, der dunklen und schoepferischen, und man versucht diese zu imitieren, mit Hilfe von workshops und Tabs.

Kann man das so sagen?

Joe
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I'm a simple man. In the morning I listen to the news. At night I listen to the blues
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Joachim hat geschrieben:
Johnny hat geschrieben:
Pappenheim hat geschrieben:Ach Johnny, don´t be more popefully than the pope! :P
Danke, das habe ich gebraucht...
http://www.youtube.com/watch?v=15W7DrOIbCQ
Da verschenkt Keith Richards am Ende einfach so seine Gitarre, :D
Wie man sieht, verspielt der sich auch noch bei den drei Tönen, die er hat.
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

notenwart hat geschrieben:Wie bei allen Lehrern, die Regeln vermitteln, erkennt der geübte Schüler, dass erst das Übertreten der Regeln Originalität schafft.
Deswegen sollte man aber erst einmal ruhig die Regeln erlernen.
Ich habe nirgendwo gelesen, dass der Herr Bögershausen mit diesem Video den ultimativen Anspruch auf den besten Blues der Welt erhebt
Das wird ja immer besser..
nun habe ich zwei neue Freunde: villeroy & boch
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V.H.
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Beitrag von V.H. »

Blues hin oder her :
Ein wenig Kultur gehört dazu, wenn man öffentlich agiert, oder ?
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V.H.
Gast

Re: Kurzes Ausk**zen

Beitrag von Gast »

Ich finde dieses Worshopvideo einfach nur schrecklig und es macht mich traurig :(

Das ist so blutleer, man ist versucht, ihm eine Transfusion anzulegen.
Zuletzt geändert von Gast am Mo Jan 10, 2011 10:04 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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johnson
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Beitrag von johnson »

Ich weiß ja nicht,an wen sich dieses Magazin richtet;wahrscheinlich sowas ähnliches wie diese Hochglanzmagazine übers Landleben.Schätze,so mancher findet das echt toll.
Einfach eine Frage des Anspruchs
tbrenner
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U.B. goes Blues ...

Beitrag von tbrenner »

@johnny + tired joe:

man muß den Uli Bögershausen jetzt m.E. nicht gleich so derbe geisseln ;
immerhin kriegt der Einsteiger mal vorgeführt, wie man auf techn. korrekte Art so ´nen Blues-turnaround pickt. Der gewünschte Schmutz + die techn.Unsauberheiten kommen bei den meisten dann von ganz alleine hinzu ....

Und auch innerhalb der "anerkannten" Bluesspielerschaft gab es immer schon beträchtliche Unterschiede im Spielansatz - vergleicht man z.B. das archaische Spiel von Son House mit dem von Woody Mann, oder bei den elektr. Spielern von Buddy Guy mit dem von Robben Ford...
Und man wird keinem von denen absprechen, sich auf seine Art markant im Bluesgenre zu bewegen.

Und tired joe: das mit dem "Sound der Straße", das " Diabolische" und das "Außenseiterimage" des Blues wird gerne in der Bluesgemeinde kolportiert:
nach meiner Beobachtung ist heute das Gros der Hörerschaft und der Spieler durchaus der bürgerlichen (weißen + männlichen) Mittelschicht zuzuordnen.
(Die gesellschaftlichen outcasts stehen heute im übertragenen Sinne schimpfend vor der brennenden Mülltonne und sondern sexistischen, gewaltverherrlichenden Gangsta-Rap ab - dem ich und vermutlich auch Du nicht länger als unbedingt notwendig zuhören wollten.)

Würde ich als durchaus langjähriger Bluesenthusiast mal zum "antibürgerlich-rebellischen" Gehalt von Blues sagen - was dieser Musik nichts von ihrer Faszination und Schönheit nimmt..

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Johnny
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Re: U.B. goes Blues ...

Beitrag von Johnny »

tbrenner hat geschrieben:@johnny + tired joe:

man muß den Uli Bögershausen jetzt m.E. nicht gleich so derbe geisseln ;
immerhin kriegt der Einsteiger mal vorgeführt, wie man auf techn. korrekte Art so ´nen Blues-turnaround pickt. Der gewünschte Schmutz + die techn.Unsauberheiten kommen bei den meisten dann von ganz alleine hinzu ....

Und auch innerhalb der "anerkannten" Bluesspielerschaft gab es immer schon beträchtliche Unterschiede im Spielansatz - vergleicht man z.B. das archaische Spiel von Son House mit dem von Woody Mann, oder bei den elektr. Spielern von Buddy Guy mit dem von Robben Ford...
Und man wird keinem von denen absprechen, sich auf seine Art markant im Bluesgenre zu bewegen.

Und tired joe: das mit dem "Sound der Straße", das " Diabolische" und das "Außenseiterimage" des Blues wird gerne in der Bluesgemeinde kolportiert:
nach meiner Beobachtung ist heute das Gros der Hörerschaft und der Spieler durchaus der bürgerlichen (weißen + männlichen) Mittelschicht zuzuordnen.
(Die gesellschaftlichen outcasts stehen heute im übertragenen Sinne schimpfend vor der brennenden Mülltonne und sondern sexistischen, gewaltverherrlichenden Gangsta-Rap ab - dem ich und vermutlich auch Du nicht länger als unbedingt notwendig zuhören wollten.)

Würde ich als durchaus langjähriger Bluesenthusiast mal zum "antibürgerlich-rebellischen" Gehalt von Blues sagen - was dieser Musik nichts von ihrer Faszination und Schönheit nimmt..

Grüssle,

tbrenner :wink:
Ich hab dem Bögi nicht abgesprochen Gitarre spielen zu können.

ABER das mit dem etwas "Dreck beibringen" ist ne andere Geschichte. Ich kam zu den Acoustic Gitarre Workshopvideos über die Lehrvideos von der G&B von Peter Fischer. Und der erklärt so gut, das ist ne wonne, dem Mann zuzuhören, OBWOHL er Stromgitarrist ist.

Schuster, bleib bei deinen Leisten.

UND die Sache mit mittelschicht, weiss, farbig, grün und arm:
vergesst es. Der Teufel ist überwunden.

Ich zitiere mal Muddy mit "Gimmi Champagne when I'm thirsty".
Er sing nicht "Water" oder "Beer".
Der Blues hat nicht unbedingt was mit "nichts haben" zu tun, sondern mit einem Gefühl des / der Sänger/in.
Ich habe irgendiwe das Gefühl, dass das Klischee mit Baumwollfeld, Plantage und Armut mit einer Lebenseinstellung verwechselt wird.

@V.H: was Keith macht, gefällt mir eh nur halbwegs.. ich mag den Buddy eh mehr ;-)

@all:
http://www.youtube.com/watch?v=pZ0otvVr ... r_embedded
obwohl weiss und mindestens Mittelschicht ist das der Blues?
Die Frasierung im Blues weg zu lassen ist wie einen Swing nicht swingen zu lassen: BÖSE.
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jafko
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Beitrag von jafko »

Ok, machen wir mal die Gegenprobe.
Wer wäre denn eurer Meinung nach besser geeignet, in einer Ruprik "Stilkunde im Fingerstyle" den Fingerstyle-Blues vorzustellen?

@Johnny: Die Akustik Gitarre Redaktion hat dir den Auftrag gegeben einen Workshop-Beitrag zu machen der den Fingerstyle Blues beschreibt.
Was würdest du abgeben?
(Dir stehen maximal 1/4 Din A4 Seite Text, 32 Takte Notation und 5min. Spielzeit zur Verfügung) :!:
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

jafko hat geschrieben:Ok, machen wir mal die Gegenprobe.
Wer wäre denn eurer Meinung nach besser geeignet, in einer Ruprik "Stilkunde im Fingerstyle" den Fingerstyle-Blues vorzustellen?
Willie Salomon... gehört ja auch zum Hause !
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pfunk
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Re: U.B. goes Blues ...

Beitrag von pfunk »

Johnny hat geschrieben: @all:
http://www.youtube.com/watch?v=pZ0otvVr ... r_embedded
obwohl weiss und mindestens Mittelschicht ist das der Blues?
Die Frasierung im Blues weg zu lassen ist wie einen Swing nicht swingen zu lassen: BÖSE.
...ich WUSSTE, dass ich das kenne: http://www.youtube.com/watch?v=fs1lgG81ZV8
(that's where the Blues came from 8) )
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

jafko hat geschrieben:Ok, machen wir mal die Gegenprobe.
Wer wäre denn eurer Meinung nach besser geeignet, in einer Ruprik "Stilkunde im Fingerstyle" den Fingerstyle-Blues vorzustellen?

@Johnny: Die Akustik Gitarre Redaktion hat dir den Auftrag gegeben einen Workshop-Beitrag zu machen der den Fingerstyle Blues beschreibt.
Was würdest du abgeben?
(Dir stehen maximal 1/4 Din A4 Seite Text, 32 Takte Notation und 5min. Spielzeit zur Verfügung) :!:
ich machs. brauche aber einige Tage.

wir haben in deutschland einige gute leute.
Dr. Slide zum Beispiel. Der war da, wo das herkommt.

Willie Salomone - ganz gross im Countryblues.

Peter Funk - Fingerstylefertigkeiten pur. Und trotzdem klingt nach Blues.

Markus Willer aka Bluesballads ( hier aus dem Forum ).

und und und.. wen ich so aus dem Stegreif noch alles vergessen habe...
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Aus dem Stegreif gezaubert.
und ich finde, das hat mehr mit Blues zu tun als das Bögi-Video.

Und hätte ich mehr Zeit gehabt, so hätte ich es noch sauberer eingespielt. Aber zum ersten reinhören ist das mMn ok.

Infos:
Tuning: open d
Takte: 24
Takte pro Durchgang: 12
gescriptet: nein

recordet mit einem Zoom H4n mikros, einer Delphi und "Geschirr" an den Fingern der rechten Hand.

Viel Spass
http://www.rollingheart.com/steels/forbeginners.mp3

Zwei kleine Anmerkungen noch:
Das im Blues verbreitete Stilmittel des Call and Respones greife ich auf.
Dabei wird der gleiche Lick über verschiede Akkorde gespielt und bekommt damit auch immer eine andere Klangfarbe.
Und vielen Melodietönen gebe ich ein Smear Band ( Abkürzung SM ). Dabei wird der Ton gebendet, seine Tonhöhe ist aber nicht definiert. Es klingt "dreckiger". Das ist eine Technik, die man erlernen udn können sollte, wenn man bluesige Sachen machen möchte.

Und nein: ich mache keine Kolumne in einer Zeitschrift und habe es auch nicht vor.... zumindestens nicht in naher Zukunft ;-)
Und wenn nun och einer schreibt: " don't mess with the devil", dann bin ich zufrieden.
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