Die Ukulele - das unbekannte Wesen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Tripple xXx hat geschrieben:http://www.musik-service.de/Musiker-Flo ... 620de.aspx

Was ist davon zu halten?
"Verkaufe meine Makala MK-S Sopran Ukulele. Spiel leider nicht darauf. Die Ukulele ist sehr gut verarbeitet und die Tuner halten die Stimmung sehr gut! Mit dieser Ukulele beginnt der Einstieg in die besseren Instrumente. Mit dabei ist auch ein Gigbag, damit beim Transport nichts schiefgeht."

Pffft! Das Ding kostet neu nicht mehr. Das die Tuners die Stimmung gut halten ist auch so ne Floskel - stimmt eigentlich immer. Fehlt nur noch die perfekte Saitenlage und gute Intonation. Hat er wohl vergessen. So etwas kaufen blutige Anfänger als Einsteigerinstrument und weil sie keinen Vergleich haben, nehmen sie es als solches hin.
Die Gigbags sind bei den teureren Modellen schon oft Schrott, da wird dieser hier auch keine Ausnahme sein. Für das geld findest du Modelle in jedem Musikhaus, die du wenigstens antesten kannst. Die Verarbeitung wird mies sein, aber jeder der das Ding kauft wird sagen, dass es "für den Preis super aussieht".
Ok, wieder mal die Frage, ob es reicht oder nicht, ob man teure Instrumente braucht oder nicht. Ich halte es mit Musik Oevermann in Minden: Zitat von der Homepage
"( "...der Junge soll ja erst mal sehen, ob er Lust hat..." Man, wie ich diesen Spruch hasse )"
Mohana, wenns billig sein soll, ansonsten lieber nicht. Darüber kann man mit Lanikai (Hohner), Stagg, Kala und Ohana noch etwas anfangen. Von der günstigen Ibanez ist auch abzuraten.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Also lieber nochmal ein paar Euronen drauflegen und dann gleich "was Gscheids".
Ist ja genauso kompliziert wie "die Gitarre für´s Leben" zu finden ... ui ui ui ... . :D

Habe ich hier versehentlich U.A.S. ausgelöst ? Sorry das wollte ich nicht ... ! :oops:
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Kaindee hat geschrieben: Ist ja genauso kompliziert wie "die Gitarre für´s Leben" zu finden ... ui ui ui ... . :D
Nee, es gibt gute gebrauchte Ukulelen und gute neue. Nur denkt jeder, dass es Spielzeug ist und dass man für so ein kleines Ding eben nicht viel ausgibt (Demnach dürfte man für eine Armbanduhr keine 5 Euro ausgeben!)
Ukulelen sind oft nicht bundrein und haben durch eine zu hohe Saitenlage verbunden mit den recht weichen Saiten eine sehr hohe Tonabweichung. Gestrummt bleibt man dann auch noch oft hängen, wenn die Saitenlage zu hoch ist. Außerdem sehen die ganz billigen Dinger echt schrottig aus. Selbst bessere können schon billig aussehen.
Hatte neulich mal die Ohana im Kindergarten. Sie lag auf dem Tisch und ein Vater hat sie mal kurz in die Hand genommen und etwas dran gedreht. Als ich es merkte hab ich ihn mal aufgeklärt, dass die Kinder wüssten, dass sie vorher mal fragen müssen und schon gar nicht an den Wirbeln drehen dürften. Als er sagte, er dächte, es wäre ein Spielzeuginstrument, klärte ich ihn mal über den Preis von 250 Euro auf, ebenso über das feine Mahagoni und Ebenholz am Griffbrett, Stegeinlage und Sattel. Da musste er mal etwas schlucken. Und das für ein Fernostinstrument, Gebrauchtkauf!
Im Prinzip ist die Arbeit an einer guten Ukulele doch nahezu die gleiche wie bei einer Gitarre. Die Beleistung ist vielleicht spärlicher und an Material wird eben nicht so viel gebraucht.

Ich habe vor, mir 2013 von etwas Versicherungsauszahlung eine
Mya Moe Konzertuke bauen zu lassen. Damit sollte es dann auch gut sein. Die Dinger klingen astrein und haben einen gewölbtes Griffbrett, was das Spielen angenehmer macht. Sie kosten, aber das Geld bekommst du immer wieder, wenn man sie los werden will. Wenn man bedenkt, dass der sehr hohe Preis für eine Custom-Uke gerade mal der einer für Forumsverhältnisse mittelteuren Gitarre ist, ist es doch gar nicht so wild. Und ordentlich Musik machen kann man mit dem Ding doch genauso.
Also 50 Euro...? Ich habe schon 2 Ukulelen für das 5-fache wieder zurückgegeben, weil sie schei**e geklungen oder rotzig verarbeitet waren.
Tripple xXx
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Beitrag von Tripple xXx »

Ich hatte sogar schon 2-3 Ukulen für 50-100 Euro in der Hand, aber 1. hatte ich keine Ahnung was man darauf so spielt bzw. Akkorde etc. ^^^2. hab ich halt kein Vergleich zu "Guten" Instrumenten, für mein empfinden nach waren beide ok.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Tripple xXx hat geschrieben:Ich hatte sogar schon 2-3 Ukulen für 50-100 Euro in der Hand, aber 1. hatte ich keine Ahnung was man darauf so spielt bzw. Akkorde etc. ^^^2. hab ich halt kein Vergleich zu "Guten" Instrumenten, für mein empfinden nach waren beide ok.
Das ist meines Erachtens ja das Problem. Die meisten Gitarrenläden haben vielleicht 2-3 Ukulelen im Angebot. Und weil die Dinger eben keinen besonderen Stellenwert in der einschlägigen Musik haben, sind es meistens recht günstige (günstige, nicht zwangsläufig schlechte!) Modelle von Stagg und Lanikai. Vielleicht naht zur Zweit eine Welle der Popularität von Ukulelen, aber die wirkt sich wohl eben auch hauptsächlich auf die günstigeren Instrumente aus. Bestimmt verhält es sich ähnlich mit Mandolinen oder Banjos. Die kleineren Musikhäuser machen ihren Umsatz halt nicht mit den speziellen Dingern und haben daher darin keine große Auswahl. Zum anspielen und vergleichen bleibt da nicht viel.
Meine Ibanez war ein Glückskauf. Ich glaube, die ist jetzt schon recht rar. Jedenfalls ist sie nirgends auf Lager. Nach der schlampig verarbeiteten Ohana und zwei Instrumenten, die mir ebenfalls nicht passten und daher zurück gingen wollte ich mit der Martin einfach kein Risiko mehr eingehen.

Als Gitarrist ist man übrigens schnell in der Lage, Ukulele zu lernen. Die Akkorde sind zwar anders, aber mit etwas Logik findet man gleich das Prinzip heraus und bildet alle Akkorde selbst. Es gibt außerdem genug Seiten mit Akkordtabellen im Netz. Anfänger sind am besten mit einer Konzert-Ukulele bedient. Alle größeren Modelle - das ist aber lediglich meine persönliche Meinung - sind mir jetzt schon wieder zu gitarrenartig. Dann lieber gleich eine Oktavgitarre. Aber das ist Geschmackssache. Für mich ist eine Ukulele eben so ein kleines Ding (Sopran) und die Konzert-Uke ist da schon der Kompromiss. Mit den noch kleineren Sopraninos oder "Travel-Ukulelen" mit flachen Korpus kann ich jetzt auch wieder nicht. Die sind mir echt zu mickrig, grell im Sound und echt nur noch *Sammlerspielzeug*! Schön klingen ist anders! Aber auch da schwören die Fans drauf.

Eigentlich wollte ich eine Mandoline haben, aber irgendwie bin ich dann bei der Ukulele hängen geblieben. Und jetzt reicht mein Hirn nicht mehr, um nochmal ein neues Akkordschema für Mandoline oder Banjo zu erlernen.
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Orange
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Beitrag von Orange »

@All: Danke für die Ausführungen und Tips. :)

Spannend, ich glaube das ist antesten und sich was vorspielen lassen sicher wieder das Beste (wie bei Gitarren halt auch) um zu schauen was vom Klang und Größe am Besten zu einem passt.
Pick Mac
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Beitrag von Pick Mac »

V.H. hat geschrieben:Hallo, einfach reinziehen :
http://www.youtube.com/watch?v=uquT-fxq ... re=related
V.H.
Großartig!
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Pick Mac
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Beitrag von Pick Mac »

Notiz an mich selbst: Trödel nicht im WWW rum und schau dir auf gar keinen Fall Videos zu irgendwelchen neuen Instrumenten an.......

http://www.youtube.com/watch?v=j9MldiHG ... ure=relmfu

Verdammt, zu spät.....
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Pick Mac hat geschrieben:
V.H. hat geschrieben:Hallo, einfach reinziehen :
http://www.youtube.com/watch?v=uquT-fxq ... re=related
V.H.
Großartig!
Die habe ich im Januar live gesehen - Cool!

Aber wenn man sich für Uke interessiert, sind diese beiden aus Göttingen auch nicht zu verachten...

http://www.youtube.com/user/ukuleighties/videos

Mein Favorit von denen zusammen mit Doctor Dick & Professor Peter
http://www.youtube.com/watch?v=Ovb2mFK3 ... X8KcUT-lMH
Viele Grüße

ralphus
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Pick Mac hat geschrieben:Notiz an mich selbst: Trödel nicht im WWW rum und schau dir auf gar keinen Fall Videos zu irgendwelchen neuen Instrumenten an.......

http://www.youtube.com/watch?v=j9MldiHG ... ure=relmfu

Verdammt, zu spät.....
und das war eine doch sehr gute Ohana! Im Vergleich dazu eine schrotiige Billiguke mit blechernem Klang und man weiß wieder Bescheid!
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Als latent G.A.S.-Gefährdeter ist man natürlich auch dem U.A.S.-Risiko ausgesetzt.
So habe ich bei einer früheren Kaufaktion ganz nebenbei mal eine kleine Uke mit
ins Paket schnüren lassen, die zufällig anwesend war und mir, zugegeben, vor
allem optisch gefallen hat. Allerdings hatte sich der Uke-haben-wollen-Virus schon
einige Zeit vorher auf der Frankfurter Messe angekündigt, als ich den vielen kleinen
Edel-Uken (mit Preisen bis über 1.000 €) kaum widerstehen konnte. Daher wusste
ich auch, dass es für mich auf jeden Fall die Tenorgröße sein musste. Geworden
ist es diese Antonio Carvalho in schlichter Ausführung:

Bild

Man muss dazu sagen, dass die Ukulelen dieses Herstellers wohl oft durch schlechte
Verarbeitung negativ auffallen. Meine ist aber ganz ordentlich im Finish und beim
Sonderpreis von knapp 100 Euronen für das vollmassive Teil aus europäischem Koa
(portugiesische Akazie) hatte ich keine überzogenen Erwartungen. Auch nicht an
den Klang, den ich mangels Erfahrung eh nicht besonders gut einschätzen kann.
Manchmal, so habe ich gelesen, soll man auch bei den Ukulelen mit ausgesuchten
Saiten deutliche Verbesserungen erzielen.
Gruß
von
Ralf
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Ich bin ja jetzt auch nicht der Ukulelen-Profi, aber eines hab ich schon raus gefunden: Bei der Auswahl der Saiten hat man nicht viel Auswahl!

Es gibt die sehr guten Aquilas und die sehr guten Worth (auch Risa-Saiten sind die jap. Worth-Saiten!). Tja, und dann gibt es noch die m.E. schlechten Pyramid (es gibt Leute die schwören drauf!), die 100% identischen Martin-Saiten und die allerallerübelsten und billigsten GHS-Saiten, die noch unter der Klangqualität von Angelschnur oder dünnem Drachenseil liegen.
Aquilas (Nylgut=Kunstdarm) und Worth (braunes Flurkarbonat) sind beides gute Saiten mit einem total unterschiedlichen Klang und Feeling. Auch ein Grund, mehrere Ukulelen zu besitzen, denn dann kann man den schönen und typischen Klang beider Fabrikate haben.
Es gibt auch noch Naturdarm-Aquilas, aber die sind empfindlich und tückisch zu spielen. Die reinen Ukulelisten machen sich stets Gedanken um die teuren Aquilas und die billigen Pyramid, aber als Stahlsaitengitarrist muss ich sagen, dass das lächerliche Preise sind. Die teuren Aquilas (4 Saiten) gibt es im Musikladen bei uns hier für 7 Euro, beim Thomann kosten sie 10.- Ach ja, und sie halten ewig. Also nicht so ein "ewig" wie Elixirs, also 2-4 Monate oder gar 5! Nein! Die Aquilas auf meiner meistgespielten Konzertukulele sind jetzt schon ein Jahr alt und klingen immer noch wie am Anfang. Ich weiß gar nicht, warum ich da neue aufziehen sollte. Mit der Worth-Saiten meiner Ohana scheint es nicht anders zu sein. Im Gegenteil - je länger sie drauf sind, desto weniger verstimmen sie sich und desto besser hören sie sich an. Ich habe noch einen Satz hier liegen und weiß gar nicht, ob ich den in den nächsten Jahren brauche!

Aber zum eigentlichen Thema: Auf meiner Ex-Brüko hatte ich es sowohl mit Aquilas als auch mit Worth-Saiten versucht einen besseren Klang aus dem Instrument zu holen - Fehlanzeige. Ein mieses Instrument wird vielleicht etwas erträglicher, aber mit besseren Saiten kann man es nicht wirklich verbessern.
Pick Mac
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Beitrag von Pick Mac »

Puh, das war knapp.....

Melde gehormsamst: 1 Stunde Mandoline geübt und an 3 Gitarren Saiten gewechselt, UAS Anfall abgewendet!
Ob fünf, ob sechs, ob acht, ...
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laschek
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Beitrag von laschek »

huhu. das passt ja wie die faust aufs auge.

habe getsern die ukulele (ne ibanez UKS10) zu meinem gerade angeschaften acoustic guitar abo als bonuszugabe bekommen..

tasche und kurzeinleitung mit akkorden, stimmung etc inklusive.
heute meiner schwiegermutter damit auf den geist gegangen. ja macht echt spass. akkorde sind echt schnell gelernt und man kann (fast) gleich losrocken.
es macht spass!!!!!!!! :wink:

die Ibanz die ich da hab ist aber soundtechnisch sicherlich unteres niveau. werde mich aber mal nach nen besserem model umschauen. denn so ne uke kann super als reisegitarrersatz dienen. (flugzeug...)

hier meine liebste ukespielerin

http://www.youtube.com/watch?v=fNomBqCHlX0

lg sasch
Zuletzt geändert von laschek am Sa Mär 03, 2012 9:19 pm, insgesamt 3-mal geändert.
Hübenbecker C1
Larrivee L03R
Avalon S200 Lorida
Takamine EF 408
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Orange
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Beitrag von Orange »

Pick Mac hat geschrieben:Puh, das war knapp.....

Melde gehormsamst: 1 Stunde Mandoline geübt und an 3 Gitarren Saiten gewechselt, UAS Anfall abgewendet!
Manchmal hat man einfach Glück ! :mrgreen:

@All: Wer hat jetzt schon eine Uke bestellt ? (Ich nicht ...) 8)
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