diese Anrufe (oder auch Mails) sind auch mir wohlbekannt. Seriös war bislang nicht einer. Ob die wirklich aus England kommen ist sowieso fraglich. Eine beliebige Rufnummer zu signalisieren ist denkbar einfach. Der Anrufer kann überall sitzen.
Nehmen wir doch einmal folgendes an: Ich bin der vermeintliche "Käufer", der irgendwo im Ausland sitzt und bekomme vom Verkäufer den Namen und die Bankverbindung. Also eine fremde Identität. Diese Daten landen dann sofort bei einem "Kollegen", der in Deutschland sitzt und zahlreiche "passende" Überweisungsträger der gängigen deutschen Banken zur Verfügung hat. Oft existiert sogar ein ganzes Netzwerk von "Kollegen". Dieser "Kollege" wirft nun einen entsprechend ausgefüllten Überweisungsträger mit einem Zielkonto seiner Wahl, einem beliebigen Verwendungszweck und einer gefälschten Unterschrift in den Bankbriefkasten. Solange der Betrag nicht allzu hoch ist, sind die Chancen relativ hoch das diese Überweisung ausgeführt wird. Das Geld ist erst einmal unterwegs. Wahrscheinlich wird die Bank für diesen Verlust aufkommen, aber die Transaktion ist erst einmal durch.
Besondere Vorsicht ist immer dann geboten, wenn versucht wird "Druck" auszuüben, bzw. man aufgefordert wird eine schnelle oder sofortige Entscheidung zu treffen.
Man kann mit fremden Bankdaten und einer fremden Identität noch viele andere unschöne Dinge tun. So wurden/werden z.B. per Lastschriftt schon häufig irgendwo Server angemietet, um dieses dann für andere "größere Vorhaben" zu missbrauchen. Bis das auffliegt haben die ihren Zweck schon oft erfüllt.
Auch das Einkaufen per Lastschrift ist immer noch in viel zu vielen Fällen möglich. Fehlende Daten, wie die z.B. die vollständige Adresse, lassen sich auch oft über öffentliche Quellen relativ leicht ermitteln. Ein schlechtes Beispiel dafür sind zahlreiche Versender die z.B. Damenbekleidung per Katalog verkaufen. Das Einkaufen ist dort oft erschreckend einfach. Diese Dinger liegen auch oft in Treppenhäusern neben den Briefkästen. Oft steht auf der Rückseite sogar die Kundennummer. Dann wird es noch einfacher. Wenn über diese Kundennummer schon per Rechnung oder Lastschrift gekauft wurde reicht zur Bestellung ein Anruf. Per Tracking weiß man wann geliefert wird und kann die Ware sehr leicht abfangen.
Kürzlich auch erst wieder gelaufen: Sehr gut, bis fast perfekt, gefälschte Zahlungsaufforderungen deutscher "Institutionen" an die fast jeder zahlt. Schön vorausgefüllt mit echten Adressen und Überweisungsträgern auf denen die eigenen (richtigen) Daten eingedruckt waren. Einziger "Schönheitsfehler" war der direkte Einwurf in die Briefkästen der Empfänger. Das sollte eigentlich auffallen. Sehr viele haben überwiesen. Ob man die eigentlichen Hintermänner jemals finden wird ist äußerst fraglich. Mann kann also sehr viel anstellen mit fremden (Bank) Daten und Adressen.
Beliebt ist bei Gitarren und anderen teuren Instrumenten übrigens auch die umgekehrte Masche. Eine falsche Indentität, gestohlene Bilder einer schönen Custom-Shop Paula, ein Kleinanzeigen-Portal und ein nicht "zu auffällig" günstiger Preis. Schon kann es losgehen. Eine der beliebten Gschichten ist z.B. der Umzug ins Ausland mit verbundener Hobby-Aufgabe, aber ein Freund aus Deutschland ist mit dem Verkauf/Versand beauftragt. Abholung wird mit Ausreden abgelehnt. Kontakt oft nur nur per Mail. Das funktioniert leider auch immer wieder. Allerdings sind die Betreiber dieser Portale in der Regel sehr schnell und entfernen diese Anzeigen, sofern sie einen Hinweis bekommen.
Die Welt ist schlecht....

Liebe Grüße
Rumble