Da ist was dran. Andererseits dürfen im Fernsehen zur besten Zeit manche Leute ihren Walzerschleim wieder und wieder aus bebenden Violinen absondern, und sind damit selbst mit dem immergleichen aufgewärmten Schlagern auch ohne Gesang unglaublich erfolgreich. Ich glaube, das zentrale Kriterium ist für die "normalen" Leute wirklich die Melodie, weniger die Anzahl der Noten oder die Art des Instruments. Und da hatten viele Gitarrenlegenden vielleicht Defizite. Dagegen ist auf diesem Gebiet Franco für mich der Meister aller Klassen. Bei ihm "singt" die Gitarre so ausdrucksvoll, dass ich manchmal zu Tränen gerührt bin. Ich bin sicher, es gäbe hier ein riesiges Publikum - wenn es nur die Chance hätte, ihn über die populären Medien kennenzulernen. Im Konzert von Kühlungsborn hatten wohl die Hälfte der Gäste noch nie etwas von Franco gehört - und belagerten nach dem Konzert förmlich den CD-Tresen, um noch mehr von seiner Musik mit nach Hause zu nehmen.H-bone hat geschrieben:singste nicht kriegste auch "normale" Leute nicht gefesselt.
...
Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler
Ich denke jedes Alter hat seine Musik, als ich in jungen Jahren noch auf
Konzerten von Einstürzende Neubauten, Front 242, Gun Club, The Weatherman, Goethes Erben usw. war, kam mir damals nie im Sinn das mich nur alleine die A-Gitarre so erfreuen kann.
Nur ich wünsche jeden jungen Menschenkind das er/sie auch seine Musik
entdeckt...und daran arbeite ich...
Gruß John der wenn es noch klappt, wieder auf den Open Strings sein wird
Konzerten von Einstürzende Neubauten, Front 242, Gun Club, The Weatherman, Goethes Erben usw. war, kam mir damals nie im Sinn das mich nur alleine die A-Gitarre so erfreuen kann.
Nur ich wünsche jeden jungen Menschenkind das er/sie auch seine Musik
entdeckt...und daran arbeite ich...
Gruß John der wenn es noch klappt, wieder auf den Open Strings sein wird
Moin,folgendes hat nichts mit gitarre zutun aber mit Musik und saiteninstrumenten.Ich habe vor etwa 5 jahren Shivkumasharma in malersaal der hamburger kunsthalle erleben dürfen.nun,wer zum kuckuck is Shivkumasharma?Er ist wohl der größte Santoor(sintoor)spieler, der asien zu bitten hat.da waren grad mal 30 leute da!!Ravi shankar kennt man,sitarspieler(übrigens Norah jones ist seine tochter)aber ein santoorspieler.Ich habe die letzten 15 jahre etliche unglaublich gute sitar in duo mit tabla spieler in hamburg und umgebung gesehen,oft genung saß ich mit 6-7 leute inkl. beide musiker in irgendwelche kirchen,kleine theaters.wer einmal shivkumashrma gelauscht hat(es gibt gute cassetten,check einfach die indische supermarkt in deiner stadt,falls eine vorhanden)der wird die tiefe schönheit der indische musik erleben.viel spaß[/list]
@ Micha
Stimme voellig zu doch man sollte keine Namen nennen (bei negativer Kritik).
Ausserdem bin ich der Meinung das es durchaus reine Gitarren CD's gibt die man von vorne bis hinten hoeren kann. Aber meine Meinung ist da sehr subjektiv. Ich finde es gibt wirklich mitreissendes mit wahnsinnig viel Groove und Melodie und interessanten Texturen. Als Don Ross vor 3 Jahren (oder so) mal auf der Musikmesse war, war da wirklich kein durchkommen mehr, bei Eric Roche auch nicht. Das halt selbst das Normalpublikum total fasziniert. Bei anderen Zupfern hingegen ... da bleiben die Leute mal stehen ... und gehen dann weiter ... da bleibt nix hängen.
Stimme voellig zu doch man sollte keine Namen nennen (bei negativer Kritik).
Ausserdem bin ich der Meinung das es durchaus reine Gitarren CD's gibt die man von vorne bis hinten hoeren kann. Aber meine Meinung ist da sehr subjektiv. Ich finde es gibt wirklich mitreissendes mit wahnsinnig viel Groove und Melodie und interessanten Texturen. Als Don Ross vor 3 Jahren (oder so) mal auf der Musikmesse war, war da wirklich kein durchkommen mehr, bei Eric Roche auch nicht. Das halt selbst das Normalpublikum total fasziniert. Bei anderen Zupfern hingegen ... da bleiben die Leute mal stehen ... und gehen dann weiter ... da bleibt nix hängen.
sing dich popoleer
nach so weitschweifenden Betrachtungen, die alle auf einen Konzertbericht zurückgehen (danke dafür, ist wirklich klasse geschrieben), will ich auch meinen Senf dazu geben.
Also die Gefahr, dass der Akustiker zum Spielen aufgefordert wird scheint wirklich viele abzuschrecken, allerdings finde ich es erschreckend, wie selten es denn tatsächlich passiert. Ich bin eigentlich immer gerne bereit etwas zum Besten zu geben, aber da müssen die Leute ja zuhören (sowohl auf das Picking, wie auch auf den Text). Für viele ein Grund das Thema gar nicht erst anzusprechen (Hoffentlich kommt jetzt keiner auf den Gedanken mir zu empfehlen, mein Spiel selbst mal anzuhören, um evtl. den wahren Grund zu erfahren
Wenn die Kombination singen und picken der Weg zur Berühmtheit ist, dann habe ich ja noch Chancen
Also die Gefahr, dass der Akustiker zum Spielen aufgefordert wird scheint wirklich viele abzuschrecken, allerdings finde ich es erschreckend, wie selten es denn tatsächlich passiert. Ich bin eigentlich immer gerne bereit etwas zum Besten zu geben, aber da müssen die Leute ja zuhören (sowohl auf das Picking, wie auch auf den Text). Für viele ein Grund das Thema gar nicht erst anzusprechen (Hoffentlich kommt jetzt keiner auf den Gedanken mir zu empfehlen, mein Spiel selbst mal anzuhören, um evtl. den wahren Grund zu erfahren


Wenn die Kombination singen und picken der Weg zur Berühmtheit ist, dann habe ich ja noch Chancen

12 Töne, 24 Buchstaben, viel Gefühl im Bauch - ein neues Lied ist entstanden
Kai hat geschrieben:Andererseits dürfen im Fernsehen zur besten Zeit manche Leute ihren Walzerschleim wieder und wieder aus bebenden Violinen absondern
Du hast mich etwas falsch verstanden. Ich habe absolut nichts gegen Walzer - und selbst ein ölig dahingeworfenes Schmachten an die eigene Fingerfertigkeit hat einen gewissen Unterhaltungswert. Aber es macht micht traurig, dass dieser Zirkus immer zur besten Sendezeit einem Millionenpublikum vorgesetzt wird, während echte zu Herzen gehende Kunst völlig unbekannt bleibt, obwohl diese (selbst für den Massengeschmack) deutlich bekömmlicher wäre. Das ist wie mit Currywurst und Fritten. Gelegentlich konsumiert mögen sie ja fantastisch sein, aber zwischendurch darf es doch auch einmal etwas Gesundes ohne Geschmacksverstärker geben, wenn man nicht völlig verfetten/verblöden will.micha hat geschrieben:Jetzt schalte mal wieder einen Gang zurück...Wenn diese Walzer gut gespielt sind und das Publikum zufrieden damit ist, dann ist das in Ordnung.
Für mich sind es nicht Franco's Licks, die ihn zu etwas Besonderen machen. Technisch ist es vor allem die Art, wie er Melodien in wunderbaren Arrangements auf der Gitarre umsetzt und zum Singen bringt. Würde ihm morgen ein Lastwagen über die Hand fährt, bliebe er für mich immer noch der beste Arrangeur der Zunft. Zusammen mit seinem ausdruckhaften Spiel und seiner menschlichen Wärme wird er für mich zum Ausnahmekünstler.Kai hat geschrieben:Franco M. hat (im Gegensatz zu Uli B. oder Peter F.) ein paar schöne Blueslicks im Repertoire, aber da weiss man nie so genau, wer von wem klaut: Morone von Duck Baker, der von Grossman oder beide von Woody Mann oder aber auch umgekehrt..... Aber den guten Mann zu DEM Kulminationspunkt menschlicher Kulturevolution hochzustilisieren, scheint mir nun doch etwas gewagt.
Kai hat geschrieben:Ich bin sicher, es gäbe hier ein riesiges Publikum
Ich würde da in vielen Fällen voll zustimmen - ginge es um jemand anderen als Franco. Seine Melodien rühren oft tief an, seine Grooves können einem den Atem nehmen und sein bescheidenes Aufreten verleihen ihm Größe. Ich bin hier (glaube ich) nicht "gitarre-blind", denn ich habe in 30 gitarrespielenden Jahren wirklich viele hervorragende Gitarristen mit ausgefeilterer Fingertechnik gesehen, die mich oft in ungläubiges Staunen versetzen haben - im Herzen aber oft genauso kalt ließen wie Dich. Denn bei Musik geht es ja um etwas ganz anderes als Technik. Und das merkt man bei Franco. Die Leute haben nach seinem Konzert den CD-Stand förmlich gestürmt. Bei einer nicht-gitarrespielenden Kollegin von mir, die ich zum Konzert mitgenommen habe, läuft Franco's CD seit seinem Auftritt "nahezu im Dauerbetrieb". Ich selber hatte die (elektrische) Gitarre müde gespielt schon fast eingemottet, bis Franco mir vor einiger Zeit mit seinem Spiel wieder neues Leben eingehaucht hat. Ich kann nur jedem "technikmüden" Menschen wünschen, einmal ein Konzert mit Franco besuchen zu können. Und wenn sich nach einer TV-Vorstellung Tausende von Leute begeistert CDs mit bebenden Violinen- und schluchzenden Panflöten kaufen, so sehne ich mich nach dem Moment, wo auch einmal er die Gelegenheit erhielte, ein größeres Publikum zu verwöhnen und "wiederzubeleben".micha hat geschrieben:Nö, bestimmt nicht. Ich kenne wenige Nichtgitarristen, die in der Lage sind, sich eine Fingerstyler-CD von vorn bis hinten ohne Schreikrampf reinzuziehen. Ich kanns übrigens auch nicht. Dem Zeugs mangelts einerseits (in 99% aller Fälle) an zündenden Melodeien, andrerseits am Groove. Es ist eine Musik von Gitarristen für Gitarristen und oft nichts anderes als eine Zurschaustellung - natürlich beindruckender - technischer Fähigkeiten.

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Ich kann Franco Morones CDs von vorn bis hinten durchhören, das ist es, was seine Musik von vielen anderen unterscheidet. Ähnlich ergeht es mir mit diesen Celtic-Sammlungen (Ramble to Cashell). Auch UB höre ich recht gerne.
Hingegen hatte ich einmal aufgrund anregender Rezensionen Tonträger von einem Spieler namens Ansgar Dälken erworben, desgleichen Pierre Bensusan und Jaques Stotzem. Alle habe ich nach einigem angestrengten Hineinhören wieder verkauft. Mein spontaner Eindruck war: Wo ist die "musikalische Aussage ?". Wahrscheinlich fehlt mir als einfacher Folkie der "musikalische Verstand", um sie zu erkennen. Unabhängig davon war die Musik oft schwer, tieftraurig und irgendwie "intellektuell". Das ist nichts für mich und wahrscheinlich auch nicht für die "breite" Masse.
PS: Ich stimme der Auffassung zu, die hier über die Rolle des Fernsehens geäußert worden ist. Fingerstyle hat es beim NDR bekanntermaßen nur zur Pausenmusik gebracht. Erstaunlich ist aber, daß viele Leute das Stück "Das Loch in der Banane" von K. Weiland wiedererkennen und erfreut und angeregt reagieren, wenn ich es einmal anspiele. Daher kann ich mir durchaus vorstellen, daß jemand, der wie Franco Morone spielt, auch einem großen Fernsehpublikum "zugemutet" werden könnte.
Hingegen hatte ich einmal aufgrund anregender Rezensionen Tonträger von einem Spieler namens Ansgar Dälken erworben, desgleichen Pierre Bensusan und Jaques Stotzem. Alle habe ich nach einigem angestrengten Hineinhören wieder verkauft. Mein spontaner Eindruck war: Wo ist die "musikalische Aussage ?". Wahrscheinlich fehlt mir als einfacher Folkie der "musikalische Verstand", um sie zu erkennen. Unabhängig davon war die Musik oft schwer, tieftraurig und irgendwie "intellektuell". Das ist nichts für mich und wahrscheinlich auch nicht für die "breite" Masse.
PS: Ich stimme der Auffassung zu, die hier über die Rolle des Fernsehens geäußert worden ist. Fingerstyle hat es beim NDR bekanntermaßen nur zur Pausenmusik gebracht. Erstaunlich ist aber, daß viele Leute das Stück "Das Loch in der Banane" von K. Weiland wiedererkennen und erfreut und angeregt reagieren, wenn ich es einmal anspiele. Daher kann ich mir durchaus vorstellen, daß jemand, der wie Franco Morone spielt, auch einem großen Fernsehpublikum "zugemutet" werden könnte.
Ja die Sache mit dem Loch, ich mache daraus immer ein Spiel, wer mir sagen kann woher dieses Stück stammt, darf mit ein Bier ausgeben und in allen Fällen wurde es immer erraten, auch wenn manchmal mit kleiner Hilfe.
Allerdings klappt es nur bei den etwas älteren Jahrgängen, ich selber kann
mich garnicht mehr erinnern wann ich es zum letzten mal im TV gesehen habe.
Wird es eigendlich heute noch gepielt???
Gruß John
Allerdings klappt es nur bei den etwas älteren Jahrgängen, ich selber kann
mich garnicht mehr erinnern wann ich es zum letzten mal im TV gesehen habe.
Wird es eigendlich heute noch gepielt???
Gruß John