Wie funktioniert jammen ?
Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler
Um das eine noch zu vertiefen: Ich sehe zwei Herangehensweisen
I. Ad Hoc mitmachen
Eine der Schlüsselfertigkeiten bei dieser Art Jam ist die Fähigkeit, das Gehörte schnell zu erkennen, also beispielsweise eine einfache Pop- Folk-Country- Bluegrass- Volksmusik-Akkordstruktur zu erhören und mitzuhalten. Das ist reine Übungssache und die oben genannten Genres habe ich ganz bewußt deshalb genannt, weil das diejenigen sind, deren hamonische Strukuren nicht selten so überschaubar sind, daß man mit einiger Übung bei solcher Musik ad hoc mitspielen können sollte.
Insofern gibt es dazu zweierlei zu bemerken:
(1) Das Erkennen und Erhören der Tonart und Akkordstruktur ohne Net und doppelte App sollte vorhanden sein, erworben werden, ausgebaut und gefördert werden,
(2) Die Möglichkeit das auf dem Instrument dann umzusetzen, sollte ebenfalls vorhanden sein, erworben oder gefördert und ausgebaut werden.
Also sind oben zwei wesentliche Dinge genannt worden und ich führe sie hier nur zusammen. Einmal das Hören und zum andern die Praxis des Übens: Zuhause vom Tonträger Musik hören und mitzuspielen versuchen.
II. Mit mehr oder weniger Unbekannten Leuten bekannte Lieder spielen
Kann man auch machen. Damit meine ich, daß man vielleicht nicht die Mitspieler kannte, aber man kennt das Stück und kann dazu beitragen. Entweder man hat es vorher ein wenig einstudiert oder man gehört zu denjenigen, die das aufgrund des Liedermappenschrammlerdiploms von den auf einem Blatt angegebenen Akkordangaben abkratzen können. Der Mittelweg besteht darin, daß man die Strukturen und Abläufe nicht vom Blatt kratzen kann und das Stück auch nicht aus dem Hute fichtelt, aber in der Lage ist, es in einigen Minuten auswendig zu lernen. Das würde voraussetzen, daß die Beteiligten zwischen dem Gespiele auch Verständigungs und kurze Zeige- und Übephasen einziehen. Kommt durchaus vor.
Was man erkennen kann ist, daß in den Jam-Situationen Intuition, Auffassungsgabe und Reaktionsvermögen gefordert sind. Das sind überhaupt Eigenschaften, die ich bei einem guten Musiker für unabdingbar erachte und daher die Gelegenheit beim Schopfe ergreife, sie zu preisen und jedem anzuempfehlen.
Ach ja, und dann gibt es da auch noch das
III. Einfühlungsvermögen
Die nächste Schlüsseltechnologie, um das einmal so zu sagen, ist das Einfühlungsvermögen und die Befähigung - gepaart mit der oben beschriebenen Wendigkeit - eine Justierung des eigenen Beitrags dergestalt vorzunehmen, daß man vorhandene Räume konstruktiv nutzt, nicht aber bereits Vorhandenes in grober Eintracht zu verdoppeln, womit alles schwammiger wird.
Du siehst, was die Leute machen und mußt Dich fragen, ob Du etwas und falls ja was Du dazu beitragen kannst. Wenn zwei Gitarrenspieler da sitzen und unisono "dount sink tweiß" in derselben Lage klampfen, ist klar, daß weiteres Mitmachen kaum Zweck hat, es sei denn, man wäre in der Lage, in einer anderen ganz anderen Position mitzuspielen oder entsprechend laut zu picken, um überhaupt Gehör zu finden. Unter Umständen ist es also auch geboten, inne zu halten oder mit den Mitspielern nach einer Probierphase ein wenig die Arbeit zu verteilen, verschiedene Register abzudecken, verschiedene Techniken zu spielen, die sich ergänzen.
Das Einfühlungsvermögen ist eines der Güter, die in Jams mitunter nicht so vorhanden sind, wie das wünschenswert wäre. Die Situation kann es möglich erscheinen lassen, sich darüber auszutauschen, aber mitunter hat das auch keinen Sinn.
IV. Failed Jams
Wenn von sagen wir mal vier Beteiligten zwei Einfühlungsvermögen habem und zwei nicht, sollten die ohne Einfühlungsvermögen zu zweit miteinander spielen. Die mit Einfühlungsvermögen sollten sich einen anderen Raum suchen oder sich verabreden. Auch nur ein unfähiger Egomane kann einen Jam zum Platzen bringen, weil er oder sie mit langweiligen, schlecht vorgetragenen, aber lauten und ohne Unterlaß quäkenden und klirrenden Tönen, die Stimmbändern und Saiten entfließen, die anderen kujonieren und quälen. Sie würden am liebsten "hau endlich ab" oder Schlimmeres herausschreien, aber die Höflichkeit gebietet ihnen Einhalt.
VI. Genres
Wenn ein Genre fest steht, wird die Sache einfacher, denn Genres zeichnen sich dadurch aus, daß sich "Standards" etabliert haben, also ein Pool von vielleicht ein- oder zweihundert Stücken und man ist dabei, wenn man vielleicht 20 von denen bis zu einem gewissen Grad spielen kann. Aus eigener Praxis kann ich Bluegrass als Genre benennen, mit dem Jazz soll es ähnlich sein, wobei man da mehr Sub-Divisions hat und es in jeder Spielart vielleicht hunderte von Standards gibt, das weiß ich nicht, führt zu weit und Du willst doch wohl hoffentlich nicht auf ein Jazz meeting gehen. Genres spielen bedeutet also, in der Art unterwegs zu sein, wie es oben unter II beschrieben ist, aber auch die I spielt hinein, dann nämlich, wenn man Standards oder Vorschlägen begegnet, die neu sind.
I. Ad Hoc mitmachen
Eine der Schlüsselfertigkeiten bei dieser Art Jam ist die Fähigkeit, das Gehörte schnell zu erkennen, also beispielsweise eine einfache Pop- Folk-Country- Bluegrass- Volksmusik-Akkordstruktur zu erhören und mitzuhalten. Das ist reine Übungssache und die oben genannten Genres habe ich ganz bewußt deshalb genannt, weil das diejenigen sind, deren hamonische Strukuren nicht selten so überschaubar sind, daß man mit einiger Übung bei solcher Musik ad hoc mitspielen können sollte.
Insofern gibt es dazu zweierlei zu bemerken:
(1) Das Erkennen und Erhören der Tonart und Akkordstruktur ohne Net und doppelte App sollte vorhanden sein, erworben werden, ausgebaut und gefördert werden,
(2) Die Möglichkeit das auf dem Instrument dann umzusetzen, sollte ebenfalls vorhanden sein, erworben oder gefördert und ausgebaut werden.
Also sind oben zwei wesentliche Dinge genannt worden und ich führe sie hier nur zusammen. Einmal das Hören und zum andern die Praxis des Übens: Zuhause vom Tonträger Musik hören und mitzuspielen versuchen.
II. Mit mehr oder weniger Unbekannten Leuten bekannte Lieder spielen
Kann man auch machen. Damit meine ich, daß man vielleicht nicht die Mitspieler kannte, aber man kennt das Stück und kann dazu beitragen. Entweder man hat es vorher ein wenig einstudiert oder man gehört zu denjenigen, die das aufgrund des Liedermappenschrammlerdiploms von den auf einem Blatt angegebenen Akkordangaben abkratzen können. Der Mittelweg besteht darin, daß man die Strukturen und Abläufe nicht vom Blatt kratzen kann und das Stück auch nicht aus dem Hute fichtelt, aber in der Lage ist, es in einigen Minuten auswendig zu lernen. Das würde voraussetzen, daß die Beteiligten zwischen dem Gespiele auch Verständigungs und kurze Zeige- und Übephasen einziehen. Kommt durchaus vor.
Was man erkennen kann ist, daß in den Jam-Situationen Intuition, Auffassungsgabe und Reaktionsvermögen gefordert sind. Das sind überhaupt Eigenschaften, die ich bei einem guten Musiker für unabdingbar erachte und daher die Gelegenheit beim Schopfe ergreife, sie zu preisen und jedem anzuempfehlen.
Ach ja, und dann gibt es da auch noch das
III. Einfühlungsvermögen
Die nächste Schlüsseltechnologie, um das einmal so zu sagen, ist das Einfühlungsvermögen und die Befähigung - gepaart mit der oben beschriebenen Wendigkeit - eine Justierung des eigenen Beitrags dergestalt vorzunehmen, daß man vorhandene Räume konstruktiv nutzt, nicht aber bereits Vorhandenes in grober Eintracht zu verdoppeln, womit alles schwammiger wird.
Du siehst, was die Leute machen und mußt Dich fragen, ob Du etwas und falls ja was Du dazu beitragen kannst. Wenn zwei Gitarrenspieler da sitzen und unisono "dount sink tweiß" in derselben Lage klampfen, ist klar, daß weiteres Mitmachen kaum Zweck hat, es sei denn, man wäre in der Lage, in einer anderen ganz anderen Position mitzuspielen oder entsprechend laut zu picken, um überhaupt Gehör zu finden. Unter Umständen ist es also auch geboten, inne zu halten oder mit den Mitspielern nach einer Probierphase ein wenig die Arbeit zu verteilen, verschiedene Register abzudecken, verschiedene Techniken zu spielen, die sich ergänzen.
Das Einfühlungsvermögen ist eines der Güter, die in Jams mitunter nicht so vorhanden sind, wie das wünschenswert wäre. Die Situation kann es möglich erscheinen lassen, sich darüber auszutauschen, aber mitunter hat das auch keinen Sinn.
IV. Failed Jams
Wenn von sagen wir mal vier Beteiligten zwei Einfühlungsvermögen habem und zwei nicht, sollten die ohne Einfühlungsvermögen zu zweit miteinander spielen. Die mit Einfühlungsvermögen sollten sich einen anderen Raum suchen oder sich verabreden. Auch nur ein unfähiger Egomane kann einen Jam zum Platzen bringen, weil er oder sie mit langweiligen, schlecht vorgetragenen, aber lauten und ohne Unterlaß quäkenden und klirrenden Tönen, die Stimmbändern und Saiten entfließen, die anderen kujonieren und quälen. Sie würden am liebsten "hau endlich ab" oder Schlimmeres herausschreien, aber die Höflichkeit gebietet ihnen Einhalt.
VI. Genres
Wenn ein Genre fest steht, wird die Sache einfacher, denn Genres zeichnen sich dadurch aus, daß sich "Standards" etabliert haben, also ein Pool von vielleicht ein- oder zweihundert Stücken und man ist dabei, wenn man vielleicht 20 von denen bis zu einem gewissen Grad spielen kann. Aus eigener Praxis kann ich Bluegrass als Genre benennen, mit dem Jazz soll es ähnlich sein, wobei man da mehr Sub-Divisions hat und es in jeder Spielart vielleicht hunderte von Standards gibt, das weiß ich nicht, führt zu weit und Du willst doch wohl hoffentlich nicht auf ein Jazz meeting gehen. Genres spielen bedeutet also, in der Art unterwegs zu sein, wie es oben unter II beschrieben ist, aber auch die I spielt hinein, dann nämlich, wenn man Standards oder Vorschlägen begegnet, die neu sind.
Zuletzt geändert von RB am Di Jun 03, 2014 7:36 pm, insgesamt 3-mal geändert.
100%ige Zustimmung... allerdings ist das aus meiner Sicht schon mindestens 1 Schritt weiter... aber wenn man es sofort auf dieser "Ebene" kann.. umso besser...tired-joe hat geschrieben:Hier mal einige Allgemeinheiten, vielleicht auch Plaitueden, zum Jammen. Ich gehe da wohl anders heran als meine Vorredner
Als Ausgangspunkt fuer das "Jammen" sollte immer die Melodie des jeweiligen Stueckes stehen. Die sollte man moeglicht in vielen Lagen beherrschen. Ich bin kein Freund von Skalen und Modi, die verleiten oft zum "Rumdudeln". Ich merke mir die Akkorde bzw. die zugehoehrigen Arpeggios und dann gibt es einfach einige Durchgangstoene und Leittoene. Man kann auch Akkorde substituieren, d.h. man muss nicht unbedingt die notierten Akkorde verwenden. Ich denke "vertikal", anstatt "horizontal". Aber es gibt es verschiedenen Herangehensweisen. Und keine ist falsch oder richtig.
Eine zweiter wichtiger Aspekt ist der Rhythmus. Im Zusammenspiel ist es wichtig, auf die Begleitinstrumente und deren ryhthmischen Vorgaben zu hoehren. Und dann bewusst rythmische Akzente in ein Solo einzubauen.
Zum "Jammen" gehoehrt natuerlich auch das Begleiten. In einer Gruppe ist da weniger oft mehr. Gerade volle Gitarrengriffe und der Anschlag ueber alle 6 Saiten, wie man es von der Lagerfeuergesangsbegleitung kennt, ist so gut wie nie noetig. Es reicht oft nur 2 Toene eines Akkords zu spielen.
Joe

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Loef Tera
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"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
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mehrheitlich bekommt man hier den eindruck, dass es beim jammen hauptsächlich um das solieren geht. dachte ich auch mal. das ist aber grundsätzlich falsch und mir mittlerweile ein echtes grausen oder gräul(?). (den satz bitte ich zu relativieren, da hatte ich doch noch nicht alle beiträge gelesen, sorry)
was machen denn die anderne 2-5 musiker die auf der bühne rumstehen? sind die nur für den solisten da, damit der seine pentatoniken abnudelt, was macht denn der gute solist ohne die 2-5 musiker, wenn die auch alle solieren wollen?
was daraus resultiert kann sich jeder selbst denken.
es gibt aber wie schon erwähnt viele formen des jammens, eine die ich garnicht kann, sind nach realbook vorlage was zustande zubringen, da bin ich überfordert, ist nicht mein gebiet. aber meist besteht das jammen darin mit anderen ungeprobt mehr oder weniger festgelegte formen oder bekanntere stücke zusammen zu spielen. da können sich aus dem zufall heraus und bei einfühlsamen zusammenspiel sehr interessante und überraschende versionen auch alter gassenhauer ergeben.
natürlich ist das solieren in so einer situation auch schön, sollte man aber nicht überbewerten. bei einer jam sollten alle beteiligten ihren spaß haben. das ist das wichtigste, finde ich. mit dieser einstellung kann man auch mit drei akkorden viel zum gelingen beitragen.
ich mag zum beispiel sehr das jammen mit einer eher festgelegten besetzung oder noch lieber mit der band. das ist dann aber total freies jammen, bei dem einer mit irgend etwas anfängt. das kann im chaos enden, ist aber ein wunderbares mittel um viel freier mit dem festgelegten programm umzugehen und die fähigkeit zu entwickeln abstürze auf der bühne zu vermeiden und sich gegenseitig zu unterstützen.
beim jammen bekommt man auch mit wer bandfähig ist und wer nicht.
was machen denn die anderne 2-5 musiker die auf der bühne rumstehen? sind die nur für den solisten da, damit der seine pentatoniken abnudelt, was macht denn der gute solist ohne die 2-5 musiker, wenn die auch alle solieren wollen?
was daraus resultiert kann sich jeder selbst denken.
es gibt aber wie schon erwähnt viele formen des jammens, eine die ich garnicht kann, sind nach realbook vorlage was zustande zubringen, da bin ich überfordert, ist nicht mein gebiet. aber meist besteht das jammen darin mit anderen ungeprobt mehr oder weniger festgelegte formen oder bekanntere stücke zusammen zu spielen. da können sich aus dem zufall heraus und bei einfühlsamen zusammenspiel sehr interessante und überraschende versionen auch alter gassenhauer ergeben.
natürlich ist das solieren in so einer situation auch schön, sollte man aber nicht überbewerten. bei einer jam sollten alle beteiligten ihren spaß haben. das ist das wichtigste, finde ich. mit dieser einstellung kann man auch mit drei akkorden viel zum gelingen beitragen.
ich mag zum beispiel sehr das jammen mit einer eher festgelegten besetzung oder noch lieber mit der band. das ist dann aber total freies jammen, bei dem einer mit irgend etwas anfängt. das kann im chaos enden, ist aber ein wunderbares mittel um viel freier mit dem festgelegten programm umzugehen und die fähigkeit zu entwickeln abstürze auf der bühne zu vermeiden und sich gegenseitig zu unterstützen.
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Zuletzt geändert von Herigo am Di Jun 03, 2014 8:54 pm, insgesamt 2-mal geändert.
Salud a Familia
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deshalb meine Frage bzw. Einschränkung.....

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Was mir bisher bei den Beschreibungen des Jammens gefehlt hat, ist der Vorgang der Gruppenimprovisation. In meinen Kreisen praktizieren wir oft das freie Assoziieren ("freies Greifen"), d.h. einer fängt mit etwas an, das ihm gerade einfällt oder das er sich vorher zu Hause überlegt hat, und die anderen steigen dann ein. Die Musik wird also in dem Moment gemeinsam geschaffen. Das erfordert ein hohes Maß an Zuhörfähigkeit und ein einigermaßen sicheres Beherrschen des Instruments. Natürlich sollten die Mitwirkenden eine gemeinsame musikalische Basis haben, sich im Idealfall auch schon länger kennen. Dafür kann ist es dann auch sehr befriedigend, wenn etwas interessantes entsteht.
Ich habe einen ebenfalls Gitarre spielenden Kollegen, mit dem ich mich regelmäßig treffe, um zu zweit zu improvisieren. Man kann völlig frei spielen, man kann sich aber auch Regeln auferlegen, z.B. ne komische Skala zu verwenden, oder jeder nur Einzeltöne spielen, oder was einem sonst noch so einfällt. Von den 2h ist vielleicht nur ne Viertelstunde inspiriert, aber dafür lohnt es sich!
Noch ne Empfehlung: kein Stress mit Aufnahmegeräten. Das lenkt nur ab. Wenn Musik entsteht, ist das toll, und man kann auch einfach den Moment genießen, ohne den Druck, was brauchbares in den Kasten zu kriegen.
Ich habe einen ebenfalls Gitarre spielenden Kollegen, mit dem ich mich regelmäßig treffe, um zu zweit zu improvisieren. Man kann völlig frei spielen, man kann sich aber auch Regeln auferlegen, z.B. ne komische Skala zu verwenden, oder jeder nur Einzeltöne spielen, oder was einem sonst noch so einfällt. Von den 2h ist vielleicht nur ne Viertelstunde inspiriert, aber dafür lohnt es sich!
Noch ne Empfehlung: kein Stress mit Aufnahmegeräten. Das lenkt nur ab. Wenn Musik entsteht, ist das toll, und man kann auch einfach den Moment genießen, ohne den Druck, was brauchbares in den Kasten zu kriegen.
hi jazzdude,
in meinem beitrag vorletzter absatz schrieb ich allerdings doch schon von diesem freien improvisieren, wir machen das jeden montag in der band, zu dritt, schlagzeug, e-bass, e-gitarre. mindestens die hälfte der probe geht dafür drauf, den rest verbringen wir mit dem versuch ein programm aufzubauen.
wir machen das auch ohne druck, manchmal ist es sehr inspiriert manchmal eher nicht...
ich mache das sehr gerne.
in meinem beitrag vorletzter absatz schrieb ich allerdings doch schon von diesem freien improvisieren, wir machen das jeden montag in der band, zu dritt, schlagzeug, e-bass, e-gitarre. mindestens die hälfte der probe geht dafür drauf, den rest verbringen wir mit dem versuch ein programm aufzubauen.
wir machen das auch ohne druck, manchmal ist es sehr inspiriert manchmal eher nicht...
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Da erlaube ich mir aber, aufs heftigste zu widersprechen. Nehmen wir als Beispiel einen Bassisten, der keinen blassen Schimmer von Musiktheorie hat, und für den Jammen oder Improvisation spanische Dörfer sind, der aber in der Lage ist, eine vom Keyboarder/Komponisten/Bandleader ausgearbeitete Bassline korrekt zu reproduzieren. Wenn der an den richtigen Bandleader gerät, ist er doch absolut bandfähig, oder?beim jammen bekommt man auch mit wer bandfähig ist und wer nicht.
Ich denke, zur Bandfähigkeit gehören darüber hinaus auch "Sekundärtugenden" wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, e.t.c.

Sorry, aber das beschäftigt mich jetzt halt. Ich denke, Jammen wird einfach überbewertet. Der Leadgitarrist der bedeutendsten Band überhaupt war wohl (zumindest bis zum Auftauchen von Ravi Shankar) auch nicht so der Jamking. Statt dessen hat er sich, wenn seine Kollegen Lennon/McCartney einen neuen Song beigeschleppt haben, vermutlich auf seinen Hosenboden gesetzt und einen Part ausgearbeitet, der die spezielle Stimmung dieses Songs noch verstärkt.
Dabei herausgekommen sind solche Kleinode wie das Rockabilly-artige Solo von "All my loving", die 12-string Ricky von "A Hard days night" oder "And I love her", wo er einfach die Melodie des Songs auf einer Klassikgitarre wiederholt.
Das ziehe ich jedem Pentatonikgenudel vor.
Ich denke Jammen ist ein möglicher Weg zur Musik, das bewusste Ausarbeiten von Parts ist aber ebenso legitim.
auch gut eine andere meinung zu lesen.
wobei der widerspruch aus meiner sicht eher einem missverständnis entspringt. genau das was du kritisierst habe ich nicht geschrieben.
vielmehr deckt sich, wie ich denke, meine aussage mit deiner. in einer session kann man sehr wohl erkennen wie banddienlich die einstellung des musikers ist, auch oder gerade wenn er nicht der soloking ist oder sein will.
man sollte das nicht nur lead-gitarren bezogen sehen, es gibt ja noch andere instrumente. doch auch die gitarre spielt zu einem sehr großen teil eine wichtige rhythmische rolle.
wobei der widerspruch aus meiner sicht eher einem missverständnis entspringt. genau das was du kritisierst habe ich nicht geschrieben.
vielmehr deckt sich, wie ich denke, meine aussage mit deiner. in einer session kann man sehr wohl erkennen wie banddienlich die einstellung des musikers ist, auch oder gerade wenn er nicht der soloking ist oder sein will.
man sollte das nicht nur lead-gitarren bezogen sehen, es gibt ja noch andere instrumente. doch auch die gitarre spielt zu einem sehr großen teil eine wichtige rhythmische rolle.
Salud a Familia
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Moin,
in Dresden findet ein Mal im Monat eine Folksession statt. Vertreten sind, neben Gitarren, auch Drehleiern, diverse Rhythmusinstrumente und manchmal eine Flöte oder Geige.
Es gibt eine Notensammlung und je nach Lust und Laune werden Stücke daraus zusammen gespielt.
Vielleicht spricht man hier nicht von "jammen" aber ich denke, der Gedanke passt ganz gut: zusammen spielen, nach Vorlage oder, wenn ein Stück allgemein bekannt ist, auch aus dem Kopf.
Interessant für einen Gitarristen, der nicht solieren aber begleiten möchte, ist sowas auf jeden Fall. Im Zusammenspiel mit den anderen Gitarren kann man sich im Gleichklang oder ergänzenden Spiel (andere Lage, Capo, verschiedene Zupfmuster ...) üben. Man lernt auf jeden Fall, dass im Zusammenspiel mit anderen weniger oft mehr ist ...
in Dresden findet ein Mal im Monat eine Folksession statt. Vertreten sind, neben Gitarren, auch Drehleiern, diverse Rhythmusinstrumente und manchmal eine Flöte oder Geige.
Es gibt eine Notensammlung und je nach Lust und Laune werden Stücke daraus zusammen gespielt.
Vielleicht spricht man hier nicht von "jammen" aber ich denke, der Gedanke passt ganz gut: zusammen spielen, nach Vorlage oder, wenn ein Stück allgemein bekannt ist, auch aus dem Kopf.
Interessant für einen Gitarristen, der nicht solieren aber begleiten möchte, ist sowas auf jeden Fall. Im Zusammenspiel mit den anderen Gitarren kann man sich im Gleichklang oder ergänzenden Spiel (andere Lage, Capo, verschiedene Zupfmuster ...) üben. Man lernt auf jeden Fall, dass im Zusammenspiel mit anderen weniger oft mehr ist ...

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
(Jean Paul)
Das ist genau das was mir irgendwie "Angst" machte(e), einfach nicht mithalten können ...Herigo hat geschrieben:man sollte das nicht nur lead-gitarren bezogen sehen, ...
aber als unterstützender Rhytmus-Gitarrist oder wie OV1667 schreibt "ergänzendes Spiel",
seinen Senf dazuzugeben, das könnte ich mir schon eher vorstellen (aufgrund meines aktuellen Könnens).
Dann häng ich mich auch mal bei euch drei mit einer Frage an (so als bekennender Nicht-Techniker).jazzloft hat geschrieben:So habe ich mir in den guten alten 80ern das Gitarre spielen beigebracht: Dire Straits Platten aufgelegt und mit einer billig erstandenen E-Gitarre einfach mitgespielt...stringbound hat geschrieben:Habe ich auch gemacht, als ich noch E-Gitarre gespielt habe. Kann ich nur empfehlen.Gitarrenspieler hat geschrieben:Versuch einfach mal bei Musik die im Radio von CD, MP3 usw. läuft (auch unbekannte) mitzuspielen. Ich mache das gern, wenn Musik läuft, mitspielen.
Dieser Blackstar HT-1-Amp hat einen "stereo MP3/Line Eingang", also könnte man hier einen MP3-Player
anschließen und zu diversen Backing-Tracks direkt nur über den Amp dazujammen ?
Danke @ All für eure interessanten Beiträge.

@Orange: Technisch ist das wahrscheinlich möglich, aber da das besondere des E-Gitarrensounds ja das Fehlen von Hochfrequenzen ist, hat der Amp keinen Hochtöner, was zur Folge hat, dass die MP3s wie aus dem Kohlenkeller klingen würden, also eher dumpf...
@Herigo: Dann habe ich dich wohl wirklich missverstanden, ich dachte du sprichst Musikern, die nicht mit der Spontaneität einer Jammsession klarkommen, die Fähigkeit ab, langfristig in einer Band zu funktionieren.Das sind für mich zwei unterschiedliche Situationen, vergleichbar mit dem mündlichen Vertreten seiner Meinung in einer Talkshow und dem Schreiben eines gelungenen Essays...

@Herigo: Dann habe ich dich wohl wirklich missverstanden, ich dachte du sprichst Musikern, die nicht mit der Spontaneität einer Jammsession klarkommen, die Fähigkeit ab, langfristig in einer Band zu funktionieren.Das sind für mich zwei unterschiedliche Situationen, vergleichbar mit dem mündlichen Vertreten seiner Meinung in einer Talkshow und dem Schreiben eines gelungenen Essays...
@Orange: Ja geht. Klingt aber über den Lautsprecher in der Tat nicht so prickelnd. Der Headphone Ausgang klingt aber extrem gut.
Wenn Du bis Sendehorst Zeit hast, dann kann ich den ebenfalls mitbringen. Habe auch noch eine passende 1x12er Oversize Box dazu. Würde ich auch verkaufen. Allerdings würde ich dir in deinem konkreten Fall eher andere Dinge empfehlen.
Warum? Für den Einsatz mit Band ist das Ding zu schwach. Bleibt auch nicht lange genug "clean". Für zu Hause ok, aber da machen zum Üben vielleicht andere Dinge mehr Sinn. Schau doch mal nach einem gebrauchten Boss JS-8? Die gibt es recht günstig, seit das JS-10 auf dem Markt ist. Damit kannst Du auch ganz easy gute Aufnahmen machen. (Zur eigenen Kontrolle, für das was Du damit vor hast vielleicht ganz ok.) Könnte ich auch mit nach Sendenhorst nehmen.
Grundsätzlich würde ich trennen. Irgend etwas kleines, "nett klingendes" zum Üben daheim und ggf. vielleicht einen kleinen, leichten Combo mit genug Bums um auch mal gegen ein Schlagzeug zu bestehen.
Alternativ vielleicht so einen - Peavey Vypyr VIP 3- ??
Hat alles was man zu Hause vielleicht so brauchen könnte und ist auch geeignet um mal mit anderen zu "jammen".
Muss ja nicht immer gleich die fette, dicke Röhrenkiste sein. Diese digitalen Peavey-Transen klingen besser als man glaubt. Klingen auch relativ leise ganz ok.
Ähnliche (relativ preiswerte) Alternativen gibt es aber mitlerweile reichlich...
Von den THR´s fange ich nicht schon wieder an.
So ein Teil schlage ich dir in Sendenhorst ja persönlich um die Ohren. *grins
Liebe Grüße
Michael
Wenn Du bis Sendehorst Zeit hast, dann kann ich den ebenfalls mitbringen. Habe auch noch eine passende 1x12er Oversize Box dazu. Würde ich auch verkaufen. Allerdings würde ich dir in deinem konkreten Fall eher andere Dinge empfehlen.
Warum? Für den Einsatz mit Band ist das Ding zu schwach. Bleibt auch nicht lange genug "clean". Für zu Hause ok, aber da machen zum Üben vielleicht andere Dinge mehr Sinn. Schau doch mal nach einem gebrauchten Boss JS-8? Die gibt es recht günstig, seit das JS-10 auf dem Markt ist. Damit kannst Du auch ganz easy gute Aufnahmen machen. (Zur eigenen Kontrolle, für das was Du damit vor hast vielleicht ganz ok.) Könnte ich auch mit nach Sendenhorst nehmen.

Grundsätzlich würde ich trennen. Irgend etwas kleines, "nett klingendes" zum Üben daheim und ggf. vielleicht einen kleinen, leichten Combo mit genug Bums um auch mal gegen ein Schlagzeug zu bestehen.
Alternativ vielleicht so einen - Peavey Vypyr VIP 3- ??
Hat alles was man zu Hause vielleicht so brauchen könnte und ist auch geeignet um mal mit anderen zu "jammen".

Ähnliche (relativ preiswerte) Alternativen gibt es aber mitlerweile reichlich...
Von den THR´s fange ich nicht schon wieder an.

Liebe Grüße
Michael
Eine Gitarre zu haben ist besser als eine Gitarre zu brauchen.
Jupp. Einfach mal im Taubenzüchterverein den singenden Akkordeonspieler mit der Gitarre (oder der Mandoline, der Uke, dem Bass) auf dem Sommerfest (ohne Probe) begleiten. Das tickt anders, als eine Session im Jazzkeller oder eine freie Improvisation. Hilft aber auch der Flexibilität.OV1667 hat geschrieben:Moin,
in Dresden findet ein Mal im Monat eine Folksession statt. <...>
Vielleicht spricht man hier nicht von "jammen" aber ich denke, der Gedanke passt ganz gut: zusammen spielen, nach Vorlage oder, wenn ein Stück allgemein bekannt ist, auch aus dem Kopf.
Interessant für einen Gitarristen, der nicht solieren aber begleiten möchte, ist sowas auf jeden Fall.
Mitdudeln
Das Gleiche habe ich vor über 2 Jahren im Lakewoodforum vorgeschlagen http://www.lakewood.de/forum/viewtopic.php?f=15&t=947 Ich dachte damals naiv, dass "jammen" Mitspielen/Mitsingen/Spaßmachen bedeutet.Ralle hat geschrieben:Was ich heute noch gerne mache:
Einfach 'ne YouTube-Playlist mit den geeigneten Songs erstellen, Video-Ausgabe auf Fullsize stellen, laufen lassen und sich mit Stuhl und Gitarre davor setzen und mit den Jungs/Mädels einfach mitdudeln.
Die Songliste ist seitdem um Einiges länger geworden, die Kandidatenliste zum lockeren/unverbindlichen/ambitionslosen Mitmachen ist dafür sehr kurz geblieben. So bleiben einem der einsame Spaß mit dvds, YT und looper...
Aber da hat man dabei keine Lust auf ein Bier...