Fingerstyle Gigs
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Re: Fingerstyle Gigs
Bin da auch immer etwas skeptisch. Irgendwann wirds für mich schwierig, gerade als sänger. Am geilste für mich war das Clive Caroll Konzert beim Rolli im Kulturgut. Da gabs nullkommanull lange weile. Super gut. Jens kommnick schaffe ich auch komplett ohne mich zu langweilen. Aber hören tu ich es schon ganz gerne
Hübenbecker C1
Larrivee L03R
Avalon S200 Lorida
Takamine EF 408
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Re: Fingerstyle Gigs
Tja, die Frage ist halt, wie die das schaffen. Ich bin derselben Meinung wie Rolli, Sperris u.a. - Kommunikation mit dem Publikum, egal ob verbal, über Dynamik, über die Auswahl der Stücke oder wie auch immer, ist entscheidend. Wenn nur die Virtuosität im Mittelpunkt steht, ist das so'n bisschen wie zwei Stunden einem Jongleur zusehen.laschek hat geschrieben:Bin da auch immer etwas skeptisch. Irgendwann wirds für mich schwierig, gerade als sänger. Am geilste für mich war das Clive Caroll Konzert beim Rolli im Kulturgut. Da gabs nullkommanull lange weile. Super gut. Jens kommnick schaffe ich auch komplett ohne mich zu langweilen. Aber hören tu ich es schon ganz gerne
Viele Grüße Stephan
Re: Fingerstyle Gigs
Hallo,
eine Frage, die in allem hier mitschwingt ist doch: Wie kann jemand, der/die relativ unbekannt ist, mit eigenem Material vor einem Publikum den Effekt auslösen, dass man sich "mehr" von dieser Person wünscht, z.B. auch eine CD.
Es kann doch nicht sein, dass man, um auf der sicheren Seite zu stehen, immer nur Bekanntes nachspielt.
Dann wagt es ja niemand mehr kreativ zu sein..........
Martini
eine Frage, die in allem hier mitschwingt ist doch: Wie kann jemand, der/die relativ unbekannt ist, mit eigenem Material vor einem Publikum den Effekt auslösen, dass man sich "mehr" von dieser Person wünscht, z.B. auch eine CD.
Es kann doch nicht sein, dass man, um auf der sicheren Seite zu stehen, immer nur Bekanntes nachspielt.
Dann wagt es ja niemand mehr kreativ zu sein..........
Martini
- Niels Cremer
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Re: Fingerstyle Gigs
Ich habe als solo singer-songwriter immer ausschließlich meine eigenen Songs gespielt & gesungen, was wahrscheinlich nicht immer den Publikumswünschen entsprach, oft aber auch belohnt wurde, durchaus auch in Form von CD-Käufen. Wie schonmal gesagt hab ich CDs eigentlich so gut wie nur bei gigs verkauft, im Schnitt so ca. 5 oder 6 würde ich sagen, mal mehr, mal weniger, auch mal gar keine, dann wieder 20 an einem Abend.
Wie gesagt habe ich zwischen den Songs immer viel geplaudert, relativ viel Infos zu den Songs und ihrer Entstehung etc. gegeben, meist eher unterhaltsam/humorvoll, obwohl meine Songs zumeinst nicht unbedingt happy-go-lucky Liedchen sind. Den Leuten schien diese Mischung meist ganz gut zu gefallen. Es gibt natürlich immer mal wieder auch Kneipen-gigs mit rowdy Publikum das eh nicht zuhört, da kann man dann machen (und erzählen) was man will ... ¯\_(ツ)_/¯
LG,
Niels
Wie gesagt habe ich zwischen den Songs immer viel geplaudert, relativ viel Infos zu den Songs und ihrer Entstehung etc. gegeben, meist eher unterhaltsam/humorvoll, obwohl meine Songs zumeinst nicht unbedingt happy-go-lucky Liedchen sind. Den Leuten schien diese Mischung meist ganz gut zu gefallen. Es gibt natürlich immer mal wieder auch Kneipen-gigs mit rowdy Publikum das eh nicht zuhört, da kann man dann machen (und erzählen) was man will ... ¯\_(ツ)_/¯
LG,
Niels
- jayminor
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Re: Fingerstyle Gigs
ich kann Rolli, Sperris, etc nur recht geben. Es kommt auf das Gesamtpaket an.
Wenn der Vortrag nur abwechselnd aus "das nächste Stück heißt . . . " und dann dem gespielten Stück besteht, wird es selbst bei bester Performance irgendwann eher langweilig. Ich habe dann immer das Gefühl, dass da nur was abgespult wird und kein Anspruch dabei ist, das Publikum auch zu "unterhalten".
Bei den Jobs (Rahmenprogramm bis Walking Act) kommt es darauf ja nicht so an, denn weder Künstler noch Publikum erwarten da eine großartige Interaktion
Aber bei ausgewiesenen Konzerten finde ich, dass einfach mehr dazu gehört als nur Gitarre zu spielen. Ich sehe bei guter Interaktion keine zeitliche Komponente (z.B. 1 Stunde), sondern es geht darum, das Publikum immer wieder kurz mal abzuholen. Dann ist es fast egal ob Bearbeitungen oder eigene Stücke gespielt werden. Klar sind Bearbeitungen von bekannten Nummern an sich schon ein "Abholer", aber auch hier gilt, es muss vernünftig verpackt sein. Das wiederkehrende Publikum, das das Programm zum zweiten oder dritten Mal hört - jedenfalls ist das meine Erfahrung - hat auch kein Problem damit, die gleichen Ansagen mehrmals zu hören (man überlegt sich ja nicht für das komplette Programm für jeden Gig neue Ansagen. Bei den Anmoderationen gibt es zumindest für mein Empfinden aber auch Grenzen. Wenn die Anmoderation für jedes Stück - und sei es nur um vom Nach- oder Umstimmen etwas abzulenken - jedesmal doppelt so lange ist wie dann das eigentlich Stück dann stört mich das schon. Man muss da halt den richtigen Mix finden.
Bei meinen eigenen "Solo-Konzerten" (2 x 45 Minuten +/-) habe ich einen Mix von
- ca. 50% Bearbeitungen, 50% Eigenen
- ca. 30% Sprechanteil, 70% Musik
- 99% Instrumental, 1% mit Vocals (manchmal 85% / 15%, dann Vocal bei den Zugaben)
Das funktioniert eigentlich ganz gut (jedenfalls verkaufe ich schon die ein oder andere CD nach den Auftritten, kann also nicht schlimm gewesen sein).
Wenn der Vortrag nur abwechselnd aus "das nächste Stück heißt . . . " und dann dem gespielten Stück besteht, wird es selbst bei bester Performance irgendwann eher langweilig. Ich habe dann immer das Gefühl, dass da nur was abgespult wird und kein Anspruch dabei ist, das Publikum auch zu "unterhalten".
Bei den Jobs (Rahmenprogramm bis Walking Act) kommt es darauf ja nicht so an, denn weder Künstler noch Publikum erwarten da eine großartige Interaktion
Aber bei ausgewiesenen Konzerten finde ich, dass einfach mehr dazu gehört als nur Gitarre zu spielen. Ich sehe bei guter Interaktion keine zeitliche Komponente (z.B. 1 Stunde), sondern es geht darum, das Publikum immer wieder kurz mal abzuholen. Dann ist es fast egal ob Bearbeitungen oder eigene Stücke gespielt werden. Klar sind Bearbeitungen von bekannten Nummern an sich schon ein "Abholer", aber auch hier gilt, es muss vernünftig verpackt sein. Das wiederkehrende Publikum, das das Programm zum zweiten oder dritten Mal hört - jedenfalls ist das meine Erfahrung - hat auch kein Problem damit, die gleichen Ansagen mehrmals zu hören (man überlegt sich ja nicht für das komplette Programm für jeden Gig neue Ansagen. Bei den Anmoderationen gibt es zumindest für mein Empfinden aber auch Grenzen. Wenn die Anmoderation für jedes Stück - und sei es nur um vom Nach- oder Umstimmen etwas abzulenken - jedesmal doppelt so lange ist wie dann das eigentlich Stück dann stört mich das schon. Man muss da halt den richtigen Mix finden.
Bei meinen eigenen "Solo-Konzerten" (2 x 45 Minuten +/-) habe ich einen Mix von
- ca. 50% Bearbeitungen, 50% Eigenen
- ca. 30% Sprechanteil, 70% Musik
- 99% Instrumental, 1% mit Vocals (manchmal 85% / 15%, dann Vocal bei den Zugaben)
Das funktioniert eigentlich ganz gut (jedenfalls verkaufe ich schon die ein oder andere CD nach den Auftritten, kann also nicht schlimm gewesen sein).
Aktuelle Infos----------> https://jayminor.de/
Diskografie-------------> http://jayminor1958.bandcamp.com/
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Re: Fingerstyle Gigs
Also so wie die Dylan-Konzerte.jayminor hat geschrieben:...
Wenn der Vortrag nur abwechselnd aus "das nächste Stück heißt . . . " und dann dem gespielten Stück besteht, wird es selbst bei bester Performance irgendwann eher langweilig. Ich habe dann immer das Gefühl, dass da nur was abgespult wird und kein Anspruch dabei ist, das Publikum auch zu "unterhalten"....

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Re: Fingerstyle Gigs
Dylan sagt seine Songs fast nie an.
Hat er auch nicht nötig, um das Publikum zu unterhalten. Seltenst so eine Bühnenpräsenz erlebt.
Hat er auch nicht nötig, um das Publikum zu unterhalten. Seltenst so eine Bühnenpräsenz erlebt.
Re: Fingerstyle Gigs
So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen. Ich finde Dylans Bühnenpräsenz eine absolute Katastrophe!
Gruß Ralf
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Re: Fingerstyle Gigs
Mhhh, kann ich so nicht nachvollziehen. Wenn man zum einen gut und spannend spielt, schöne Geschichten und Ansagen einflechtet, braucht es überhaupt keine bekannten Songs. Da bin auch bei Fingerstyle Gigs nie nachgefragt worden. Also ich glaube die Mischung machts...und wenn überhaupt noch CDs weggehen, dann halt auf Gigs.Martini hat geschrieben:Hallo,
eine Frage, die in allem hier mitschwingt ist doch: Wie kann jemand, der/die relativ unbekannt ist, mit eigenem Material vor einem Publikum den Effekt auslösen, dass man sich "mehr" von dieser Person wünscht, z.B. auch eine CD.
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Martini
Was die Bühnenpräsenz oder Aura angeht, kann ich das mit Dylan oder Neil Young gar nicht nachvollziehen. Ich bin bei einem Young Konzert mal fast eingeschlafen....wenn ich dann Menschen wie z.B. Paul O'Brien oder Christina Lux nehme, die schon beim blossen betreten des Raums für Gänsehaut sorgen können, bin ich immer erfreut, das es so unerklärbare Vibes gibt.
Schöne Grüße, Rolli
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www.rolandkalus.de - Gitarrenunterricht, aber nur wenn's wirklich sein muss
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Re: Fingerstyle Gigs
Kann auch damit zusammenhängen, daß man Christina Lux im Kulturgut praktisch auf dem Schoß sitzt, während Neil Young ein Zwerg in 300 m Entfernung ist. Außerdem weiss man bei Young nie, was kommt. Im Zweifelsfall ist nur eins sicher:Es wird laut!!!
tressli bessli nebogen leila
flusch kata ballubasch
zack hitti zopp
Hugo Ball - Seepferdchen und Flugfische
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Re: Fingerstyle Gigs
Für mich ist das vollkommen unabhängig von bekannt oder unbekannt.eine Frage, die in allem hier mitschwingt ist doch: Wie kann jemand, der/die relativ unbekannt ist, mit eigenem Material vor einem Publikum den Effekt auslösen, dass man sich "mehr" von dieser Person wünscht
Und ich kann anscheinend Dylan und Young nicht auseinanderhalten. Sorry, hatte heute morgen noch keinen Kaffee.Was die Bühnenpräsenz oder Aura angeht, kann ich das mit Dylan oder Neil Young gar nicht nachvollziehen. Ich bin bei einem Young Konzert mal fast eingeschlafen
Richtigstellung:
Obwohl ich sein Kompositionen zum Teil genial finde, würde ich für ein Neil Young Konzert keine fünf Euro ausgeben. Herrn Young empfinde ich als unsäglich langweilig auf der Bühne.
Gruß Ralf
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- troubadesse
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Re: Fingerstyle Gigs
Niels Cremer hat geschrieben:Immer noch besser als: "Spiel doch mal nen Song den du kannst!"troubadesse hat geschrieben:Und ständig kommt der Spruch "Kannst du nicht mal was spielen, was man kennt?!".![]()
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LG,
Niels


Gute Antwort!!Angorapython hat geschrieben: Antwort: „Ihr könntet auch mal was kennen, was ich spiele!“

Re: Fingerstyle Gigs
Das kann ich xo nicht sehen. Da ich eine Nischenmusik mache (jedenfalls hierzulande), kennt auf Gigs praktisch keiner die Stücke - weder die eigenen, noch die Cover.Martini hat geschrieben:Hallo,
eine Frage, die in allem hier mitschwingt ist doch: Wie kann jemand, der/die relativ unbekannt ist, mit eigenem Material vor einem Publikum den Effekt auslösen, dass man sich "mehr" von dieser Person wünscht, z.B. auch eine CD.
Es kann doch nicht sein, dass man, um auf der sicheren Seite zu stehen, immer nur Bekanntes nachspielt.
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Martini
Trotzdem kommt das an. Zwar singe ich auch eine Menge, aber als ich mich das noch nicht so traute und nur sehr wenig sang, ging das auch.
Nein (hicks). Wieso?(hicks)