Gibson-Gitarren

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Beitrag von Admin »

Komische Firma, baut 60-70 % Ausschuß und ist immer noch nicht pleite.
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

*hihi* - da siehste mal, was die mit den verbleibenden 30-40% für einen Deckungsbeitrag einfahren *duckundweg*
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

das ist doch Quatsch: Martin, Gibson, Taylor (mit Einschr. auch Larrivee, Lakewood) sind Fabrik-Gitarren! Darueber muss man sich doch im klaren sein und die Romantik beiseite lassen. Das sind sehr rationelle Fertigungsablaeufe und das Holz wird in riesen Stueckzahlen gekauft und die Gitarren, die da rauskommen sind einander sehr, sehr aehnlich. Eine D-28 wird sich immer nur in Nuancen von einer anderen D-28 unterscheiden. Sie wird NIE so klingen wie eine supergeile viel leichtere, gescallopte D-XYZ Golden Era (ich kenne mich in den Bezeichnungen nicht so aus).

Das von 10 Martin D-28 6-7 schlecht sein sollten: Das ist Bullshit!! Das von 10 D-28 eine klingt wie eine D-45 ist auch Bullshit.

Ich spiele des oefteren die o.g. Gitarren in grosse Laeden (Musik Schmidt, Session) und finde eine sehr grosse Konsistenz bei Fabrik-Gitarren des gleichen Modells.

ML
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Beitrag von Gast »

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Zuletzt geändert von Gast am Fr Feb 05, 2010 8:27 pm, insgesamt 1-mal geändert.
matthiasL
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Beitrag von matthiasL »

####
Grade bei den benannten Marken mit ihren größtenteils CNC-maschinell gefertigten Instrumenten habe ich die deutlichsten Produktunterschiede gehört.
####
Wow!!! Das ist aber sehr erstaunlich. Vor allem wenn man bedenkt das die Taylor Paletten Gitarre angeblich so klingt wie ne normal Taylor.
Es lebe die Beliebigkeit. :? :?

ML
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Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Fr Feb 05, 2010 8:28 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Admin »

Tatsache ist, daß die fabrikmäßigen Hersteller zu einem überwiegenden Anteil Handarbeit verrichten. Man kann einen Gitarrenkorpus nicht mit der CNC-Fräse herstellen. Damit können lerdiglich Fräs-Arbeiten verrichtet werden, also werden die Hälse, Halsklötze, Vertiefungen für Intarsien und Brücken damit gemacht. Die Hälse werden von Hand endbearbeitete und die Dovetails von Hand eingepaßt und zwar bei allen Fabrik-Herstellern, die diese Halsverbindung verwenden. Die Decken werden nach dem Aufbringen der Leisten allesamt gestimmt. Anders wäre eine Konsistenz nicht zu gewährleisten. Ich weiß nicht so genau, was Händler immer wieder dazu bringt, zu behaupten irgendein Hersteller liefere zu "60% - 70%" Ware, die "man vergessen" könne. Wenn mir im Laden derlei erzählt wird, verbuche ich es regelmäßig als Verkäufergeschwätz. So auch hier. Ich spiele viele Instrumente von Lakewood, Larrivee, Martin und sogar Taylor und im Gegensatz zu dem, was manche Leute so reden, stelle ich Konsistenz und höchste Verarbeitungsqualität fest. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir dann, daß das auch so sein müssen, denn andernfalls würde ein Hersteller sich nicht lange halten.

Gibson hatte das Pech, in den 80er Jahren in die Hände von Leuten zu gelangen, die anscheinend an der Konsistenz und Qualität der Produkte nicht das überragende Interesse hatten. Jedenfalls ging das Gerücht, es habe in dieser Zeit Probleme mit Qualität und Konsistenz gegeben. Seither wird mit neuem Management an anderer Produktionsstätte produziert. Man hat sich um Leute bemüht, die in den besseren Zeiten an maßgeblicher Stelle mitgearbeitet hatten. Ich weiß die genauen Namen und Zusammenhänge nicht, aber so in dieser Art soll es gewesen sein. Martin sagt man allgemein ein Qualtitäts-Loch - insbesondere starke Schwankungen - in den 70er Jahren nach. Derzeit soll angeblich der Ausstoß sich qualitativ auf gleichbleibend hohem Nieveau bewegen. Ich kann es nicht einschätzen. In den letzten Jahren habe ich vier Martins neu und und die haben alle meinen Erwartungen voll entsprochen. Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen.
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Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am Fr Feb 05, 2010 8:28 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Gast »

Wenn ich daran denke, dass selbst E-Gitarren
gleichen Typs und Fabrikats schon unterschiedlich
klingen, (Habe diese Erfahrung bei meiner Les Paul gemacht)
kann man sich ausmalen, wies wohl bei Akustikgitarren
ist.
Ich verkneife mir diese Vergleiche in der Zwischenzeit, da
grundsätzlich das nicht mir gehörende Instrument besser
klingt! :shock: -> Muss ich mich wirklich unglücklich machen :wink:

In diesem Sinne, Grüße, Nik
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Admin hat geschrieben:Tatsache ist..... Die Decken werden nach dem Aufbringen der Leisten allesamt gestimmt...
Reinhard, ich weiss ja nicht woher diese "Tatsache" abgeleitet ist, aber sie ist schlichtweg falsch !! Einer der gaaaanz wenigen "Fabriken" die die Decken noch "tap-tunen" ist Santa Cruz - und das auch nur bei den hochpreisigen Modellen, bei der PW-Serie z.B. nicht.

Und bei Martin, Gibson, Taylor kannste das vergessen... was in den "Shop-Videos" gezeigt wird - "genuine Pennsylvanian housewife carves and tap-tunes scalloped bracing" - ist in's Reich der Fabel zu verweisen.

Eine Decke, an deren Beleistung noch die CNC-Spuren deutlich zu erkennen sind und deren Rückseite niemals ein Stückchen Schleifpapier gesehen hat ist nicht "tap-tuned"...

Gruss, Martin
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Beitrag von Admin »

Woher ich das nehme ? Die simple Überlegung sagt es einem. Das Stimmen der Gitarrendecke auf G oder G# (oder war es F oder F# ?) ist ein für die Herstellung ziemlich bedeutender Schritt, der ziemlich wenig Aufwand erfordert. Warum sollte ein Hersteller gerade diesen Schritt unterlassen ? Das ist ja so, als würde man bei VW die Grundierung der Karosserie und bei BMW das das Motoröl bei der Auslieferung einsparen.

Und dann sehe ich keinen Grund, nicht zu glauben, was von Seiten der Hersteller oder Hertsteller-naher Kreise dazu gesagt wird. Ich war noch nicht dabei, aber vielleicht werde ich einmal Gelegenheit haben, eine "Factory Tour" in Nazareth, PA mitzumachen. Ich hoffe nicht, daß jetzt der Einwand kommt, das sei alles gestellt und von bezahlten Schauspielern gemacht, die "Gitarrebauen" vorspielen.
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Beitrag von Admin »

Obwohl, ich bin inzwischen recht verwirrt, las ich doch gerade von dem Herrn Cumpiano, dessen Gitarrenbauerische Kompetenz ich nicht in Zweifel ziehe, "Tap-Tuning" sei ein überschätztes Voodoo-Getue, er mache es eigentlich überhaupt nicht. Ich gebe zu, ich habe einfach zu wenig Ahnung von der Materie.
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guitar-hero
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Beitrag von guitar-hero »

H-bone hat geschrieben: ...

Eine Decke, an deren Beleistung noch die CNC-Spuren deutlich zu erkennen sind und deren Rückseite niemals ein Stückchen Schleifpapier gesehen hat ist nicht "tap-tuned"...
Ich hab gezz leider kein Fachwörterbuch zur Hand und weiss deshalb nicht so ganz genau, was "tab-tuned" bedeutet, ...

... und wenn ich nun die Beleistung meiner Gottschall "Fummelbody" begutachte, (was mir naturmäss nicht schwerfällt :wink: ) sehe ich da schon ein paar Stellen, die man hätte vielleicht noch einmal mehr hätte nachschleifen können, doch ...

... diese Spuren sagen mir, dass doch irnxwer nachgearbeitet hat! 8)

Und wisst Ihr watt!? "Petra" ist IN-TUNE.

Kerlinnekiste! Glaubt wirklich einer von Euch, dass in einer Massenproduktion von Martin und Konsorten irnxjemand irnxwo nacharbeitet?
Mannomann! Hauptsache manN glaubt daran. :wink:
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youngster
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Beitrag von youngster »

ich weis von jemand, der selbst dass gibson werk in bozeman montana besucht hat dass dort so gut wie alle verarbeitungsschritte per hand vorgenommen werden und die fertigung eigentlich genauso abläuft wie man sie im internet sehen kann --> http://www.gibson.com/acoustics/tour/mt_tour_01.html

cu
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Beitrag von Admin »

Die Pennsylvanian Houswifes gibt es jedenfalls bei CFM noch, wie ich inzwischen herausfand:

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Auch carving macht sie noch:

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Wenn man das alles so sieht, drängt sich einem der Eindruck auf, als ginge der Gitarrenbau gar nicht anders, als überwiegend von Hand.

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Die ganze Einrichtung sieht jedenfalls sehr nach einer gewissermaßen vor-insdustirellen Manufaktur-Fertigung aus. So ähnlich kenne ich es von Lakewood, die einzige "Factory" dieser Art, die ich schon einmal betreten habe, nur sind dort weniger Leute beschäftigt.

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Wirklich überwiegend solide aussehende Frauen, mit wahrscheinlich ziemlich viel deutscher Lineage. Die könnten auch Nachbarinnen meiner Schwiegermutter sein, haben sie doch durchweg das "Format", das für eine Vorliebe für Kaffee und Äbblkuche spricht.
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