Stra?enmusik

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Harald
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Beitrag von Harald »

Hi DeeGee,
schade, dass ich so weit von Hamburg weg beheimatet bin.

Bitte mehr davon!
"... und hätte aber die Liebe nicht ..."

http://www.youtube.com/watch?v=N4kFCBIYDqA
deegee
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Beitrag von deegee »

Hey Leute,

mensch das freut mich aber das es Euch gefällt!

Die band caleidoscope gibt es leider nicht mehr....

Aber dafür hat mich die Strasse wieder! :-)

Viele Grüße aus Hamburg!
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Capella
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Beitrag von Capella »

@deegee: Ich schließe mich der vorherrschenden Meinung hier uneingeschränkt an. Tolle Songs, vor allem schöne poetische Texte.

Und wenn ich so spielen und singen könnte, hätte ich keinerlei Hemmung, mich auf die Straße zu stellen ...
nein, mein Name hat nichts mit dem gleichnamigen Notationsprogramm zu tun... ;)
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12bar
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Beitrag von 12bar »

Und wenn ich so spielen und singen könnte, hätte ich keinerlei Hemmung, mich auf die Straße zu stellen
Ich glaube, die Strasse ist der beste Ort um Hemmungen loszuwerden. Bielefeld ist so eine Stadt in der man/frau das gut ausprobieren kann. Mir hat Straßenmusik es auf jeden Fall jede Menge gebracht. Aber, ich hab es auch schon mehr als 15 Jahre nicht mehr gemacht. Anfang 80ziger mal in Köln auf dem Folkfestival, das war schon Klasse. An jeder Ecke standen Leute, die es draufhatten.

Neulich in Hubert-Town (Hameln) sah ich ein Mädel aus der Entfernung. Klassische Klänge, sauber gespielt. Nah dran....sie konnte überhaupt nicht spilen, bewegte nur die linke Hand...sie saß auf einer Kiste, unter der ein CD-Player lief, der Koffer davor voller Geld und die Omis warfen weiter Scheine.

@deegee:
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../Bert
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Mit Unmut und leicht krampfenden Fingern verfolgte ich vor kurzer Zeit einen Bericht im Driitten. Es ging um die "Straßenmusik-Maffia". Ein Oberboss schickt seinen Klan aus, jeweils zwei, drei oder vier Musiker, die sich an den strategisch wichtigen Stellen hinstellen und - manchmal exzellent, manchmal absolut gruselig - mit ihrer Darbietung eben jene Plätze dauerhaft belegen. Nach 30 bis 45 Minuten wird ein Ringtausch durchgeführt, oft mit Unterstützung von "Dummies", die eigentlich nur ein Instrument dabei haben und lediglich als "Platzfreihalter" fungieren.

Dem nicht genug. Die vornehmlich aus dem osteuropäischen Raum stammenden Musiker ( aber auch die Südamerikaner können das ) haben auch kein Problem damit, gegenüber anderen Straßenmusikern ihren Platz zu verteidigen. Die dazu eingesetzten "Sicherungstrupps" bedienen sich zahlreicher Mittel, die ich hier nicht im Einzelnen aufführen möchte. Nachher hat keiner mehr den Mut, sich auf die Straße zu stellen...

Der Bericht war hoch interessant, da ich damals ( also wirklich damals ) auch ein paar Mark mit der Klampfe auf dem Trottoir gemacht habe. Mein Sohn ist auch schon einmal losgezogen, wurde aber mit seinen Kumpels fortgescheucht, weil bei uns an der Schlachte keine Straßenmusik gemacht werden darf (?).

Straßenmusiker bekommen von mir immer ein paar Euro. Da bin ich nicht knauserig, wenn es gut ist. Aber seit dem Bericht schaue/höre ich schon sehr genau hin, in welches Körbchen ich meine Münzel fallen lasse. Und ich konnte hier in Bremen beobachten, dass an diesem Bericht eine Menge Wahres sein muss.

Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Bericht und weiß, wo er ausgestrahlt wurde.

Aus Bremen, schönen Vatertag wünschend, der olle
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"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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deegee
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Beitrag von deegee »

Den Bericht habe ich leider nicht gesehen aber
dieses Mafia gibt es hier auf jeden Fall! Konnte
schon beobachten wie ein Tip rumgegangen ist
und den Bettlern das Geld abgenommen hat. Gleiches
gilt auch für die "Strassenmusiker". Versuch da auch immer
möglichst einen Sicherheitsabstand einzuhalten. Bis jetzt haben
sie mich immer nett gegrüßt!
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Funplayer
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Beitrag von Funplayer »

Ich hab mitlerweile einige gute Straßenmusiker kennen und schätzen gelernt, die ich bei den letzten beiden STRAMU in Würzburg getroffen hatte.Einige machen ausschließlich Straßenmusik udn haben auch schon die ganze Welt bereist.Es war hoch interessant was sie für geschichten erzählen konnten,unter anderem auch das mit der "Musikmafia" auf den Straßen.Echt unfassbar was da so alles passiert.
Eine interessante Seite für alle die Straßenmusik mögen ist http://www.kettelbeat.com/ oder auch die Seite von Chris Paulson http://chrispaulson.de/
Was mich allerdings in Deutschland etwas aufregt ist die Tatsache dass man vielerorts nurnoch unverstärkt spielen darf,sonst gibt es Ärger mit dem Ordnungsamt.Es kam in den letzten Jahren auch zu einigen Zwischenfällen in Nürnberg und in anderen Städten wo es ein Straßenmusikfestival gab.In Würzburg wird auch darüber nachgedacht die Verstärker zu verbieten,was ich und viele andere schwachsinnig fnden ,weil die Musiker nichtmehr gegen die Trommelgruppen ankommen,die ja gerne gesehen werden auf der STRAMU in Wü.
Ich bin gespannt wie es weitergeht mit diesen Diskussionen.
Mark Gillespie ist zum Beispiel ein Musiker der auf der Straße begonnen hat Msuik zu machen udn jetzt in größeren Hallen spielt udn viele Menschen begeistert mit seiner Musik...er sagte mir auch dass die Straße die Beste Schule ist um Musik zu machen,dort lernt man alles was man zum Musikmachen braucht.
Meine Superpower ist Müll in Instrumente zu verwandeln
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Capella
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Beitrag von Capella »

Ich denke, man darf da auch nicht alle in einen Topf werfen. Gerade bei den Osteuropäern gibt es viele ganz hervorragende klassische Musiker, die noch zu Sovietzeiten in hochkaratigen Orchestern gespielt haben oder an den russischen Konservatorien studiert haben. Da kommt es vor, dass plötzlich Leute hier auf der Straße spielen, die wirklich weltklasse sind. Und zum größten Teil leben die von ihren Einnahmen. Da kann man mit Country Roads im Schrabbelgitarrenstil ganz schlecht gegen anstinken, auch völlig ohne dass die Mafiamethoden anwenden müssen. :)

Bei diesen Panflöten-Indios hattte ich allerdings auch immer eher den Eindruck, dass die durch die Gegend gekarrt werden wie eine Drückerkolonne. Ich höre ihnen trotzdem gerne zu, zumindest, wenn sie nicht gerade El Condor Pasa spielen.
nein, mein Name hat nichts mit dem gleichnamigen Notationsprogramm zu tun... ;)
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Capella hat geschrieben:Ich denke, man darf da auch nicht alle in einen Topf werfen. Gerade bei den Osteuropäern gibt es viele ganz hervorragende klassische Musiker, die noch zu Sovietzeiten in hochkaratigen Orchestern gespielt haben oder an den russischen Konservatorien studiert haben. Da kommt es vor, dass plötzlich Leute hier auf der Straße spielen, die wirklich weltklasse sind. Und zum größten Teil leben die von ihren Einnahmen. Da kann man mit Country Roads im Schrabbelgitarrenstil ganz schlecht gegen anstinken, auch völlig ohne dass die Mafiamethoden anwenden müssen. :)

Bei diesen Panflöten-Indios hattte ich allerdings auch immer eher den Eindruck, dass die durch die Gegend gekarrt werden wie eine Drückerkolonne. Ich höre ihnen trotzdem gerne zu, zumindest, wenn sie nicht gerade El Condor Pasa spielen.
Ja, natürlich... darunter gibt es schon wirklich ausgezeichnete Musiker. Aber von denen war ja auch nicht die Rede, oder? :roll:
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humphrey

Beitrag von humphrey »

@Oldpicker: Was war das denn für ein Bericht? Vielleicht wird er ja mal wiederholt, habe ihn nicht gesehen

aber die Ostblock-Volksmusiker habe ich schon öfter gesehen, sie sahen aus wie Rumänen. Eines Samstags im Ostertorsteinweg: Auf einer Strecke von etwa einem halben km an jeder Ecke eine Gruppe Musiker, die alle gleich klangen - 4 Gruppen; auf dem Marktplatz und in der Sögestraße sind sie auch regelmäßig.

Ich wollte auch mal Straßenmusik machen, aber seit ich hier gelesen habe, wie man dabei bedroht werden kann, ist mir die Lust vergangen( es gab hier schon mal so einen Thread)

Früher betrieben viele Musiker Strassenmusik aus Idealismus, nicht nur wegen der Kohle.

@capella: Es gab mal eine Hochschuldozentin, Maria Grevesmühl, die hat einen Strassenmusiker aus Rumänien aufgegabelt, ihn kostenlos unterrichtet, ihm einen Studienplatz an der HfK verschafft, und wurde daraufhin von seinem Freund überfallen, beraubt und getötet.
Der Strassenmusiker-Student besuchte hinterher wieder die Hochschule, als ob nichts vorgefallen sei.
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Capella
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Beitrag von Capella »

humphrey hat geschrieben: Ich wollte auch mal Straßenmusik machen, aber seit ich hier gelesen habe, wie man dabei bedroht werden kann, ist mir die Lust vergangen( es gab hier schon mal so einen Thread)
Na ja, man kann auch bedroht werden, wenn man über eine Ampel geht oder in einer Kneipe raucht. Deswegen würde ich jetzt trotzdem nicht zu Hause bleiben. Leben beinhaltet meist ein gewisses Risiko. (oder, wie der Zyniker sagt: Leben ist eine durch geschlechtsverkehr übertragene Krankheit die immer tödlich endet)
Früher betrieben viele Musiker Strassenmusik aus Idealismus, nicht nur wegen der Kohle.
Ich glaube, die gibt es immer noch. Und es hat auch immer schon fahrende Musiker gegeben, die davon gelebt haben und die hatten schon im Mittelalter keinen so wahnsinnig guten Ruf. Ob das jetzt daran lag, dass die alle kriminell waren oder doch eher daran, dass die Sesshaften nicht damit umgehen können, dass es auch Leute gibt, die nicht angepasst in der Tretmühle leben, sondern sich ein gewisses Stück Freiheit herausnehmen, das sei mal dahingestellt. Wie sang Reinhard Mey so schön: "Leute nehmt eure Wäsche ab, macht das Gartentor zu, Musikanten sind in der Stadt" :)
@capella: Es gab mal eine Hochschuldozentin, Maria Grevesmühl, die hat einen Strassenmusiker aus Rumänien aufgegabelt, ihn kostenlos unterrichtet, ihm einen Studienplatz an der HfK verschafft, und wurde daraufhin von seinem Freund überfallen, beraubt und getötet.
Der Strassenmusiker-Student besuchte hinterher wieder die Hochschule, als ob nichts vorgefallen sei.
Was will mir diese, zugegebenermaßen tragische, Geschichte jetzt sagen: Trau keinem Rumänen? Adoptiere keine Straßenmusiker? Alle singenden Osteuropäer sind Schweine? Und was hätte der Musikstudent, der das Verbrechen ja nicht selbst begangen hat, denn deiner Meinung nach tun sollen? Reumütig den Rest seines Lebens in einem Mönchskloster in der Hohen Tatra verbringen? Vielleicht war das Weiterleben dieses Weges, dass seine Freundin und Gönnerin ihm ermöglicht hat, ja auch genau seine Art, seine Wertschätzung und seinen Respekt auszudrücken.

Aus so einem Einzelfall irgendetwas abzuleiten ist doch total bescheuert. Tschudige, wenn ich jetzt so einen Ton anschlage, aber dein Posting riecht nach verstecktem Rassismus und da werd ich immer ein bisschen fuchsig.

Gruß,
Capella
nein, mein Name hat nichts mit dem gleichnamigen Notationsprogramm zu tun... ;)
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12bar
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Beitrag von 12bar »

Was will mir diese, zugegebenermaßen tragische, Geschichte jetzt sagen:
Das es darüber einen Film gibt.
http://www.radiobremen.de/tv/daecher/archiv/105.html
Sendung vom 28. Mai 1997

Gruß
Bert
Fisch
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Beitrag von Fisch »

@capella

sag bescheid...wenn du in Münster Straßenmukke machst...bin ja nicht weit weg....ich tu auch nen € ....in den Koffer
blubb°° blubb°° ° °
humphrey

Beitrag von humphrey »

@capella: Deine Reaktion finde ich erschreckend; zeigt sie doch, daß man durch die Konfrontation mit der Realität eine Idealisierung nicht auflösen kann. Idealisisierungen sind übrigens genauso ungerechtfertigt wie negative Vorurteile.

Wenn der Straßenmusiker-Student und dessen Freund Respekt und Wertschätzung für die Dozentin empfunden hätten, dann wäre sie noch am Leben.
Der Täter brauchte nämlich zur Ausführung der Tat präzise Informationen, die er nur vom Straßenmusiker-Studenten erhalten konnte. Der hätte sie demTäter nicht gegeben, wenn er die Dozentin hätte schützen wollen; er hätte seinen Freund schlicht gefragt, wozu er entsprechende Informationen bräuchte.

Außerdem habe ich noch nie davon gehört, daß ein deutscher Freund eines uneigennützig geförderten deutschen Studenten dessen Lehrer beraubt und getötet hätte.
Ebenso habe ich noch nie gehört, daß ein männlicher Dozent durch die Förderung eines Studenten, gleich welcher Nationalität, zu Schaden gekommen wäre. Ganz im Gegenteil. Das wird nämlich mit Respekt von Seiten des Studenten und dessen Freunden beantwortet.
Ich sehe es nicht als verwunderlich, daß der Student weiterstudiert hat; vielmehr sehe ich als bedenklich, daß man es von Seiten der Hochschule und der anderen Studenten zugelassen hat.
Das ist meines Erachtens ein Ausdruck tiefer Respektlosigkeit gegenüber der Dozentin; hätte man einen männlichen Professor ermordet, wäre es undenkbar.

Wenn der Straßenmusiker-Student Respekt und Wertschätzung für die Dozentin empfunden hätte, und wirklich vollkommen unverantwortlich für die Tat gewesen wäre, dann hätte er sich so unendlich dafür geschämt, daß er sich nie wieder in die Hochschule zurückgetraut hätte; in dem Fall gebietet es der Anstand, daß man zumindest die Hochschule wechselt.

Deine Reaktion erinnert mich an die Moderatorin eines Musikfestivals:

Ein Musiker, der für einen Auftritt vorgesehen war, war nicht erschienen.
Grund: Er hatte unvorhergesehen seine Frau ermordet und saß deswegen im Gefängnis.

Die Moderatorin sagte:" Leider kann er heute nicht bei uns sein."

Kein Wort des Bedauerns für den Tod der Frau.
Zuletzt geändert von humphrey am Di Mai 06, 2008 10:32 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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xronis
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Beitrag von xronis »

hello capella,
hab leider keine erfahrung mit strassenmusik (nur in tavernen, :))um dir tipps zu geben, aber denke dieser guy hier bei YouTube, Malvasio2, der 25 Jahre subway musiker in Montreal war, könnte dir vielleicht mehrere tipps geben.
viel erfolg in deiner tour,
hoffe es passiert nicht sowas...
:violin:

:D
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