Apfel als Tonholz?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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jab
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Beitrag von jab »

Moin!

Ich hab grad zwei Gitarren aus Apfel aufgelegt, eine Jumbo und eine kleine 12-Saitige. Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis. Das Holz habe ich vor Jahren geschenkt bekommen und unbeachtet stehengalassen, weil es so grob gesägt grau und langweilig aussah. Als ich demletzt neue Messer in meiner Hobelmaschine hatte, wollte ich halt was hobeln und so schob ich den Apfel drüber...
... und war sehr angetan! Das ein unsichtbarer Nagel mir die nagelneuen Messer gleich wieder vermackt hat ist ein anderes, sehr ärgerliches Thema, besonders weil die Messereinstellung bei meiner Maschine... ach was... grummelgrummel...
Der Apfel ist aussen geflammt und sonst weißlich/hellbraun bis violett gefärbt.
Das sieht lackiert bestimmt turbo aus. Klanglich erwarte ich etwas mehr Brillianz als Ahorn und etwas weniger Druck als Palisander...
Andererseits...
sind das nur Nuancen, jedenfalls bei meinen Gitarren. Ich hab grad zwei baugleiche Gitarren fertig, eine in Vogelaugenahorn, eine in Palisander. Die sind schon unterschiedlich, aber welche besser ist....

Beste Grüße!
Jab
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Christian,

halt uns auf dem laufenden, was den Apfel anbelangt,
vor allem ein Foto wäre auch mal ganz interessant.
(ich kanns mir optisch nicht so richtig vorstellen)

Grüße, NIk
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Kingfrog hat geschrieben:...was den Apfel anbelangt,
vor allem ein Foto wäre auch mal ganz interessant.
(ich kanns mir optisch nicht so richtig vorstellen)
Hallo Nik, so sieht ein Apfel aus: :wink:

Bild

Gruss, Martin
Gast

Beitrag von Gast »

Supi, danke Martin. :roll: :lol:

(Ich finde, der Hals sollte mal wieder neu bundiert werden ;-)

Grüße, NIk
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marcus
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Beitrag von marcus »

Kingfrog hat geschrieben: (Ich finde, der Hals sollte mal wieder neu bundiert werden ;-)
:rotfl:

Und bei der Gelegenheit sollte auch gleich die Halskrümmung optimal eingestellt werden.
»A painter paints pictures on canvas.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Kingfrog hat geschrieben: Ich finde, der Hals sollte mal wieder neu bundiert werden ;-)
marcus hat geschrieben:Und bei der Gelegenheit sollte auch gleich die Halskrümmung optimal eingestellt werden.
:lol: :lol:

Sollte man noch ein paar Tage warten, das Holz ist noch ein wenig frisch.

Die alte Gitarrenbauer-Regel: Wenn das Holz noch Blätter treibt, lass' es noch ein Weilchen trocknen...
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OldPicker
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Beitrag von OldPicker »

Hier mal eine kurz vor der Fertigstellung...

Wird wohl eine Apple-Solid-Super-Bowl. Man besachte das extrem kleine Schallloch. Dafür ist die Decke sehr fein gemasert.

Bild
* * * * * * * * * * * * * * *

"I usually play songs in two chords, C and G, and every once in a while I throw in an F, just to impress the girls."
(Woody Guthrie)
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Gast

Beitrag von Gast »

OldPicker hat geschrieben:Hier mal eine kurz vor der Fertigstellung...

Wird wohl eine Apple-Solid-Super-Bowl. Man besachte das extrem kleine Schallloch. Dafür ist die Decke sehr fein gemasert.
Mann Dieter - Du hast keine Ahnung.

Das wird ne echte "Arschtopf" (wie Du so schön zu sagen pflegst), man beachte die F-Löcher :wink:

Grüße, NIk
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Nuja, ich hoffe die Decke dunkelt noch etwas nach. Aber aus eigener Erfahrung weis ich das dieses bei dem "Holz" ganz schön schnell passiert. Das beste an dem Holz ist, das es nicht sehr empfindlich ist bezüglich trockener Luft...Ich meine Rissbildung und so, die wird immer "dichter"... :wink:
Gruss, Gerrit

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saitentsauber
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Beitrag von saitentsauber »

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Janpeter
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Beitrag von Janpeter »

Hallo, VB;

unabhängig davon, dass es mich am Ende doch beunruhigen würde, ob ich nun Jonathan-, Granat- oder Golden Delicious-Apfel-Holz hätte, hast Du mich nun auch auf die Vorgeschichte aufmerksam gemacht; ein interessantes Angebot; eine Gitarre aus xxL-Apfel-Holz, immerhin Holz.

Mich wunderte nur, aus welchen Hölzern, solang es nun Holz ist, Gitarren gebaut werden; eine Sängerin ließ sich ja auch mal aus alten Eichenfässern-Holz, eben Holz, in denen jahrelang Whiskey gelagert war, eine Gitarre bauen; eigentlich schade um den Whiskey, der sich jetzt ein anderes zuhause suchen muss; das Nachbarfass vielleicht.

Aber etwas schmunzeln sei doch erlaubt; zum Lachen kann man immer noch in den Keller gehen; also hier im Forum. Aber mit der Verwunderung und dem Schmunzeln war ich schließlich nicht ganz allein; andere haben statt der Worte doch einige nette IDeen im/mit Photo verpackt.

Also, VB, nichts für ungut; Du kannst ja mal mitteilen, wie die xxL-Apfelholz-Gitarre klingt; am Ende klingt Jonathan so wie Mahagoni, und Golden Delicious wie Ahorn, und Granat wie Kokobolo! - Wichtig ist, sie klingt und geefällt Dir zu Deinem 3.-G-Tag!!

Jan-Peter
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Jaja, die Kleine heisst K T Tunstall, auch die Gitarre ist recht hübsch:

Bild

Aber macht die nicht sowas wie Country ? Müsste die Gitarre dann nicht aus Pferde-Apfel sein ? :shock: :roll:
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marcus
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Beitrag von marcus »

H-bone hat geschrieben:Jaja, die Kleine heisst K T Tunstall, auch die Gitarre ist recht hübsch:
und diese Apfel-Bäckchen ... :lol:
»A painter paints pictures on canvas.
But musicians paint their pictures on silence.«

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VB
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Beitrag von VB »

Nach dem Apple- IPod und dem Apple-IPhone nun die Apple-Weissenborn....
:D

Die Holzfrage ist ja noch nicht wirklich entschieden, vielleicht wirds auch Ahorn oder gar ein Tropenholz, dann aber FSC-zertifiziert. Mal schauen, ist ja noch etwas Zeit...

@jab: Klingt interessant. Kannst ja mal deine Erfahrungen bzw. Bilder zum Besten geben, wenn die guten Stücke fertig sind. Bin gespannt!


Volker
Janpeter
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Beitrag von Janpeter »

Hallo, Liebe Ton-Holz-und Apfel-Disputanten;

VB hat mich noch nicht wirklich enttarnt; aber drei meiner NAchbarn sind OBstbau- und Apfel-Ingenieure, die haben Ahnung.

Schorsch (=Georg) sagte, kommt heute viel aus Chile; Leo meinte, Obst aus Südtirol sei nach wie vor ein preisbringendes Segment; die ernsthafteste Bedrohung kommt allerdings inzwischen aus China, wie Seppl (=Josef) ausführte, denn die bringen es als vorgetrocknetes Konzentrat, er meinte, für Fruchtsäfte. Das Holz wäre also schon mal vorgetrocknet.

Ich sah natürlich ein, dass ich bei den drei Nachbarn irgendwie Verwirrung stiftete, und stellte nochmal klar, dass es um das Holz, nicht das Fruchtfleisch der Frucht, nicht also um den Apfel selbst geht, der am Ende aufgegessen wird, sondern um das, was um den Apfel sozusagen drum herum wächst, ein Abfall-Produkt der Apfel-Obstwirtschaft also. Das dauerte natürlich eine Weile, bis die das begriffen hatten, und sie schwiegen eine ganze Zeit. Der eine zog an seiner PFeife, stumm, der andere setzte das Weißbierglas ab und brummte: Da können wir mit unserem Spalierobst gar nicht mithalten. Deshalb hat Armin recht, festzustellen, dass es nicht einfach ist, Stämme mit 40 cm Durchmesser zu besorgen.

Der Nächste, ich glaube, es war der SChorsch, der meinte, solche Apfelbäume mit 40 cm Stamm-Durchmesser dürften gar nicht so ohne Weiteres gerodet und gefällt werden; da gibt's klannharte NAturschutzbestimmungen, weil das meistens Apfelsorten sind, die es normalerweise gar nicht mehr gibt; diese unterliegen einer strengen ANchzucht-Regelung.

Keine einfache SAche, wie ich da bemerkte. Am Ende ist es laminiertes Apfelholz, nur eben vertikal angeordnet, eben aus Spalier-Obst-Apfel-Holz. Daheim habe ich einige Probe-Paneele aus Cane; die könnte man beispielsweise als ZArgen hernehmen; der Importeur dieses Rohr-Materials sagte mir damals, dass es auch extrem Feuchtigkeitsresistent sei, das Cane. Für eine Gitarre wäre das doch geradezu genial: Boden aus vertikal angeordnetem Spalier-Obst-Apfel-Holz-Laminat, ZArgen aus Feuchtigkeits-resistentem Cane, und Decke ??, - hallo, VB, aus welchem Holz soll denn die Decke werden? - Da sehe ich, dass diese FRage noch völlig bar und ohne Antwort liegt.

Jetzt weiß ich auch, warum Ibanez lauter spielt als Cort.

Euer
Jan-Peter


DAnke für das nette Mädchen, KT, also, die Glückliche!
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