Hallo Ulrich,
vielen Dank für Deinen Beitrag.
Bevor ich – so emotionell aufgeladen, wie ich nun manchmal bin – auch zu einer seitenlangen Gegendarstellung aushole, sollten wir vielleicht doch versuchen, auf eine gemeinsame Kommunikationsebene zu kommen.
Um Dir meine Haltung und meine Postings verständlich zu machen, gebe ich noch einmal zusammenfassend den Ablauf aus meiner Sicht wieder:
1. Ich bin gelegentlich Gast im Forum
www.gitarrehamburg.de . Dort lese ich zufällig den Beitrag
Gitarre & Laute weg – neue Gitarrenzeitschrift
2. Ein
Uli fragt dort – so einfach in die Runde, auf eine Art, wie man unter Gleichgesinnten und Freunden so redet – ob Interesse an einer neuen Zeitschrift besteht. Und seinem Posting ist in keinster Weise zu entnehmen, dass er sich über den Niedergang der G&L freut oder dass er darüber hämisch lacht.
3. Nun kommt
Dein Beitrag. Du begibst Dich, allein durch die
Art des
Schreibens sofort auf eine andere Ebene. Du schreibst nicht einfach ein Posting – Du
formulierst eine Note. Du ergehst Dich in wissenschaftlichen Darstellungen, Begründungen. Du wählst sorgfältig die Worte, streust gezielt Fremdworte ein, beachtest besondere Satzstellungen und krönst das ganze noch mit einem einfachen
mfG. Allein dieses abschließende
mfG kommt dem unbedarften Leser wie ein Schlag ins Gesicht vor. Grad so, als ob Du Dir, aufgrund des Gewäschs von irgend so einem unwissenden Uli, nicht mehr die Zeit nehmen willst, die Grüße auszuschreiben – nachdem Du ja schon immerhin Deine kostbare Zeit geopfert hast, ihn mal so richtig zurecht zu stoßen und auf den Weg der Realität zurück zu bringen.
Ulrich, ungeachtet des Inhalts Deines Schreibens, hast Du lediglich
Eines mit hundertprozentiger Sicherheit erreicht: Du hast das Lager sauber in pro und kontra getrennt und emotionelle Aufladung provoziert. Und Du hast es geschafft, mit wohl formulierten Worten eine Menge Leute
gegen Dich einzunehmen. Die Art Deiner „formulierten Note“ ist, sicher nicht nur aus meiner Sicht, absolut überzogen. Und sie wirkt ( auch wenn Du es gewiss nicht so meinst )
überheblich. Ein weiterer Effekt Deiner Schreibart in diesem speziell gelagerten Fall ist auch, dass man nicht mehr
mit Dir reden möchte – sondern nur noch
über Dich.
Auch Dein jetziges Posting bei den Fingerpickern ist so gehalten. Ich frage mich, ob Du auch wie ein
normaler Mensch unter Seinesgleichen reden kannst. Wir alle haben doch das gleiche Hobby / Interesse – die Gitarre. Muss denn immer alles gleich wissenschaftlich untermauert werden? Auch in Deinem heutigen Schreiben fehlten lediglich die Fußnoten, denn sogar ein Zitat konntest Du Dir nicht verkneifen. Wir kennen uns nicht persönlich, aber ich bin fest davon überzeugt, dass Du auch mal ein wenig locker sein kannst. Das schaffen andere ja auch… Hättest Du ein wenig „umgangssprachlicher“ und eher auf gleichem Sprachniveau in der Sache geschrieben, wäre doch überhaupt nichts passiert. Außer vielleicht ein längerer interessanter Thread.
4. Inhaltlich ist Dein Posting sicherlich fundiert und bedarf keiner weiteren Erläuterung. Aber es kam mir halt so vor, dass mit großen Kanonen auf einen Spatz geschossen wurde. Ich habe mich nicht dazu geäußert, da ich zu diesem Zeitpunkt auch nur wenig dazu zu sagen gewusst hätte. Irritierend fand ich auch, dass weder Du noch der Uli bei gitarrehamburg angemeldet seit und somit nicht die Möglichkeit bestand, eine PN oder eine E-Mail zu schicken.
5. Phase 2: Ich verweise mit einem Link in dem von mir bevorzugten Forum
www.fingerpicker.de auf den Thread
Gitarre & Laute. Ich gebe ein kurzes persönliches Statement ab und schiebe damit einen Thread an. Der Verweis zur
www.gitarrehamburg.de ist gegeben und
jeder Forumsleser der Fingerpicker hat die Möglichkeit, selbst dort zu lesen und zu posten.
6. Nachdem ein wenig hin und her geschrieben wurde, hielt ich es für eine gute Idee, eine Meinungsumfrage zu starten. Warum musst Du das gleich wieder überbewerten und die Frage des „Sinns oder Unsinns“ stellen? Es ist doch nicht mehr und nicht weniger als eine einfache Abfrage per Handzeichen, wie wir diese Angelegenheit sehen ( Brauchen wir eine neue Zeitschrift…? ).
Niemand folgert daraus, dass wir sofort wirtschaftliche Berechnungen ableiten können und müssen.
Niemand sieht darin den endgültigen Beschluss, diese Zeitschrift herauszugeben oder die Idee einzustampfen.
Und damit der hier gewachsene Thread und die angeregte Abstimmung auch den gitarrehamburg-Lesern kundgetan wird, habe ich einen Gegenlink gesetzt – womit ich also durchaus nicht den Vorwurf gelten lassen kann, ich würde Euch nicht über mein Tun informieren.
In Deinem Schreiben kreidest Du unterschwellig an, ich würde hier Dinge in Gang setzen ohne ein Mindestmaß an Verantwortung zu übernehmen ( besonders finanzieller Art). Ja bester Ulrich – wir sind hier doch erst in der
Lass uns mal darüber reden-Phase. Noch muss
niemand etwas bezahlen. Und
ich muss auch nirgendwo etwas bezahlen. Ich gebe sogar zu, dass ich das Werk vermutlich nur ab und an gezielt kaufen werde. Der Grund meines Schreibens ist doch auch nicht, dass Uli sofort mit dem Print anfängt. Der Grund ist nichts weniger als die Art des gemeinschaftlichen Umgangs – besonders Deines Postings – in der Du eine einfache Frage mit einem Schwall wissenschaftlich angehauchter Begründungen erschlägst.
Das ist nun Stand der Dinge… Hier stehen wir nun. Dein Posting war zu erwarten, die Art des Schreibens war Deinem virtuellen Auftritt angemessen und verständlich. Aber ich sehe keinen Sinn darin, mit scharf gespitzter Feder gegeneinander Beitrag auf Beitrag zu schreiben.
Ich habe bewusst versucht, keine zweideutigen Anspielungen zwischen den Zeilen unterzubringen. Ich hoffe, dass es mir gelingen ist. Auch habe ich versucht, die von mir bewusst in Deinem Schreiben gesuchten Worte zwischen den Zeilen herauszufiltern. Ich hoffe, dass auch das mir gelungen ist.
Wenn es Dir gelingen sollte, meine Argumente und meinen persönlichen Standpunkt in diesem Problem wertfrei zu verstehen, würde ich das schon als kleinen Erfolg empfinden. Ich möchte Dich zumindest bitten, meine Worte noch einmal genau zu lesen und eventuell unter den von mir gemachten Angaben neu zu bewerten.
Inhaltlich habe ich absolut nichts gegen Deine Ausführungen. Im Gegenteil, sie regen zum Denken an und sind nachvollziehbar. Aber lass uns das auch in einer gemeinsamen Sprache bereden. Wie wir hier an einem klassischen Beispiel sehen, führen verschiedene Kommunikationsarten zu Missverständnissen und heiklen (persönlichen) Situationen, die ein Miteinander und Füreinander nahezu unmöglich macht.
Viele Grüße aus Bremen,
Dieter