Alles zum Thema: Guitar Trio - Friday Night in San Francisco

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Ex
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Beitrag von Ex »

@ Aläx.....

Sry das ich so überreagiert habe. War jedenfalls nicht böse gemeint mit den Welten: klar sind wir alle Gitarristen :D

Zu den Transkriptionen:
Die besitze ich, auf die beziehe ich mich ja auch ständig in meinen Aussagen.
Was ich nicht versteh ist:
In den Noten stehen oben die akkorde drüber z.B. mediterranean sundance :
Em, Am, D7, G, C, B ist ja ne stinknormale Progression, absolut nicht kompliziert, da nur 6 Akkorde.
So und unten in der Tabulatur steht dann die Solospur, da rattert dann meinetwegen Al Di Meola auf den Mode-Skalen rum. Auch kein problem.
Genauso spiele ich auch bzw. komponiere ich auch.
Aber es klingt mir zu dünn.
Bei denen klingt es aber nicht dünn wenn einer Akkorde und der andere Solo spielt.
Bei mir klingts nach 2 Gitarren, bei denen sollte es nach 3 klingen klingt aber nach wesentlich mehr.
Damit meine ich vor allem die Begleitung. Die Solostimme klingt bei denen auch nur nach einer Gitarre. Aber im hintergrund hört man verschwommen irgendwelche rhythmischen Harmonien. Und die kann ich nicht klar erkennen, sowie sie in den Transkriptionen stehen. Irgendwie klingt das bei denen durcheinander, also man kann die Akkorde nicht definiert raushören, vielleicht liegt das daran das ja immer zwei Leute Begleitung spielen und die dann unterschiedliche Akkorde parallel spielen, dass es dadurch irgendwie breiiger klingt. Jedenfalls gefällt mir mein eigener Sound nicht, denn man hört die Begleitung so klar raus bei meinen eigenen Aufnahmen, ich möchte aber das die Akkorde nicht klar hörbar sind, denn sie bilden ja nur die Harmonien und sollen nicht das Solo übertönen. Ich will mehr das die Akkorde einen dichten Begleit-teppich bilden sowie bei der Live-CD der drei Gitarristen auch.
Übrigens finde ich den Sound sowieso extrem gut auf der CD, frag mich wie die das hinbekommen.
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Saitenheimer
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Beitrag von Saitenheimer »

Hi Ex,

so, jetzt hab ich mir die Geschichte, sprich die CD, noch mal angehört.
Dabei sind mir zwei Dinge aufgefallen.
Estens spielen die Jungs mit mehr Aggresivität. Das kommt bestimmt durch die Liveathmosphäre. Außerdem sitzen da drei der besten Gitarristen und da würde ich mich wundern, wenn´s auch etwas darum gehen könnte dass einer versucht sich etwas mehr in den Vordergrund zu spielen als der andere und von daher mehr "rangeht". Das ist aber nur eine Annahme!
Was sicherlich mit den Sound beeinflusst, ist die Tatsache, dass hier über Mikro´s gespielt wird. D.h. man hat einerseits den Sound der von der Gitarre direkt kommt und andererseits das was über die Halle, b.z.w. die Boxen zurückkommt. Da ist schon sehr viel Hall drin.
Hast Du es schon mit "Doubling" versucht?
Oder einfach mal die Spur kopieren und leicht zeitversetzt mit etwas mehr Hall mitlaufen lassen.


Stefan
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Fuxli
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Beitrag von Fuxli »

Hi Ex,
also ich glaube, ich habe Dich noch nicht so ganz verstanden. Du ärgerst Dich darüber, dass Deine Kompositionen/Aufnahmen nicht so klingen, wie das Konzert „Friday Night in San Franciso“ von Paco de Lucia, Al Di Meola und John McLaughlin und das, obwohl Du am Anfang Deiner Laufbahn bis zu 10 Stunden am Tag geübt hast und nach Deiner Einschätzung mittlerweile fast alles spielen kannst, was mit dem Plektrum-Spiel zu tun hat und technisch so spielen kannst wie Al Di Meola. Sehe ich das richtig? Vielleicht liegts dann ja an den Parts von Paco de Lucia und John McLaughlin, dass Du die technisch noch nicht so 100%ig drauf hast, meine ich. Das ließe sich - da schließe ich mich RB an – für die Leutchen hier im Forum sicher leichter beurteilen, wenn Du uns eine Deiner Kompositionen mal zu Gehör bringen würdest. Ich bin echt gespannt!
Fuxli
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pegahorn
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Beitrag von pegahorn »

Hi Ex,
leg doch mal anständig Delay (kein Reverb)auf die Spuren dann klingst gleich voluminöser, aber da muss man ganz exakt spielen.
Jetzt reich doch mal ein MP3 rüber, da kann man viel besser beurteilen wo der Hund begraben liegt

Gruß Richard
Es ist ehrenvoller eine Bank auszurauben, als eine zu gründen (B. Brecht)
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RB
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Beitrag von RB »

Auf dieses Anerbieten vermisse ich auch jede Reaktion und sei es auch eine dankende Ablehnung. Hören würde die Sache für mich verständlicher machen.
chevere

Beitrag von chevere »

Hallo Ex,


guckst Du mal hier die schicken Transkriptionen und Midi Files:

http://www.cs.cf.ac.uk/Dave/mahamidi/

Alles Klaro, jetzt?

Grüße
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Fuxli
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Beitrag von Fuxli »

... hab mir eben mal die ersten beiden Midis auf der angegebenen Seite angehört. Also wenn - mal abgesehen von dem Klang - bei dem "Friday-Night..."-Konzert wirklich das gespielt wurde, was auf den Midis zu hören ist, dann würde mir das aber überhaupt nicht gefallen. Klingt zum Teil so grauslig, dass die Fußnägel Anstalten machen sich hochzurollen. Und da würde ich dann auch sofort glauben, dass da fröhlich nebeneinander her improvisiert wurde und keiner so richtig wusste, was der andere spielt. Aber kann ja auch sein, dass die Transkription bzw. die Midis total schlecht sind. Kann natürlich auch sein, dass die Sachen in den Ohren anderer total toll klingen.
Grüße Fuxli
chevere

Beitrag von chevere »

Hallo,
ich denke dass vorletzteres zutrifft.

Grüße
Aläx
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Beitrag von Aläx »

Hallo Ex

ich weiss hja nicht welche Tabulatur du hast aber in meiner (und da handelt es sich um Notenschrift) sind beide Stimmen z.B von Mediterranien Sundance komplett ausnotiert, will sagen der begleitende Gitarrist ist genauso ausnotiert wie der solierende. Da erkennt man natürlich die Unterschiede der beide in der Art der Begleitung.
Das Ganze ist wie gesagt in Noten und nicht in Tabulaturen aufgeschrieben worden.

Verlag ist Hal Leonard Publishing Corporation , 7777 Eest Bluemound Road P.O.

ISBN 0-7935-1246-8

Das ist wie gesagt 1 zu1 notiert auch die anderen Stücke von Friday Night.

tschau Aläx
Ex
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Beitrag von Ex »

Hey.........die zweite midi version gefällt mir.

Weil man genau hört wie dauernd die Progression wiederholt wird immer wieder von einem anderen Gitarristen, während einer immer dazu soliert. Das bestätigt auch, was das Notenbild sagt. Bei der Live Aufnahme hört man die Begleitung nur eben nicht so deutlich, alles scheint mehr verschmolzen.
Bei meinen Aufnahmen klingt es eher wie bei dem Midi-File, man hört die Begleitung zu detailliert heraus. Das möchte ich eigentlich nicht, weil das Solo ja im Vordergrund stehen soll. Drehe ich die Begleitung einfach nur Lautstärkemäßig runter, fehlt wiederum das füllende Element und das Solo klingt alleine ja zu dünn.
keine Ahnung wie der Tontechniker das wieder geschafft hat, aber er hatte angeblich auch viel Arbeit damit.
Aläx
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Beitrag von Aläx »

Hallo Ex

Ich habe mir jetzt mal die Midiversion angehört und die hat mit der Originalversion der Live Aufnahme nicht allzuviel zu tun. Da stimmt der Anfang und ab der Begleitung passt es nicht mehr.
Wie gesagt , es gibt eine originale Transkription des gesamten Stück und vielleicht findest du da was du suchst.
Abgesehen davon ist die Frage inwieweit es sinnvoll ist ein Stück das sicherlich in seinen Grundkomponenten "komponiert" ist exakt nachspielen zu wollen. Ich habe bereits mal gepostet, dass hier in Lindau ab und zu zwei polnische Gitarristen auftauchen und die spielen Mediterranian Sundance fast 1 zu 1 nach wobei der Part von Paco abgewandelt war da beide Plektronspieler sind und eben bestimmte Techniken von Paco nicht machbar sind auf einer Ovation. Nichts desto trotz klingt es super wie sie das spielen und kommt ziemlich nahe an das Original ran.
Ich glaube auch nicht dass es einen Gitarristen auf diesem Planeten gibt der die Parts von Al, Paco bei Mediterranien oder die Parts von McLaughlin bei den anderen Sachen autentisch nachspielen kann. Zumindest nicht alle drei und so wie es damals geschehen ist.
Denn wenn das alles reine Übungssache wäre dann gäbe es viele Pacos und Al`s.
Läufe von Paco, Al oder John nachzuspielen im Originaltempo ist selbst Studiomusikern nur in der Form möglich dass der Laie hört dass hier nicht das Original spielt.
Kleines Beispiel.
Es gibt die Zeitschrift "Guitar Player" und da ist immer eine CD dabei auf der Orlando Pellegrini Solos aus bekannten Stücken nachspielt und er macht das sehr gut.

Wenn dann aber mal Erruption von van Halen gefragt ist oder auch nur Scratch Boogie dann kannst du den Unterschied zwischen Orlando und Eddie oder Joe Satriani meilenweit heraushören.
Wenn der nämlich genausogut wäre würde er nicht in einer Fachzeitschrift Solos nachspielen bzw. dann wäre unerklärlich weshalb Eddie so einen Erfolg hat.

An Solos eines Malmsteen geht er gar nicht ran weil da einfach die Technik nicht reicht und das ist keine Schande.
Leute wie Malmsteen, Vinnie Moore, Steve Morse oder McAlpine spielen in einer anderen Liga was ihr Gebiet betrifft und da gehört eben Paco und Al auch dazu.

tschau Aläx
Ex
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Beitrag von Ex »

@ Aläx

Das ist klar: Nachgespielte Musik klingt immer anders als das jeweilige Original. Mir gelingt es auch wie diesen polnischen Gitarristen nur technisch
das zu spielen, was Al Di Meola und McLaughlin spielen, aber es wird nie wie einer der beiden klingen. Die Noten klingen zwar gleich aber das Timbre, Pitch oder wie auch immer man es bezeichnen will ist natürlich anders. Das hängt von so vielen Faktoren ab, wie Anschlagstechniken, Instrument, Verstärker, Raum usw. Ich werde nie wie Al,. Paco oder John klingen, aber ich kann wenigstens technisch so spielen wie sie, bzw. in einem ähnlichen Stil komponieren. Wobei genau hierin die Schwierigkeit besteht und das versuche ich die ganze Zeit zu erklären. Ich will ja garnicht wie die drei klingen, sondern will in ihrem Stil (musikalisch) selber komponieren, weil mir ihre Kompositionsart sehr gefällt. Mir fällt nämlich auf, das z.B. "Guardian Angel" vollgepackt ist mit schnellen Melodien. Die drei spielen ja nicht einfach zu einer Progression irgendwelche Noten, der dazugehörigen Skala, sondern sie haben sich bewusst Melodien erarbeitet und spielen diese in hoher Geschwindigkeit. Daher akzeptiere ich auch nicht, dass die Stücke improvisiert sein sollen. Man hört doch ganz klar, das da nur Melodien gespielt werden und nicht einfach rumgerattert wid.
Beim Improvisieren ist es unmöglich so klare Melodielinien zu spielen, kein Mensch kann das, 80-90 % der Soli in den Stücken von Al und co sind komponiert und zwar auf geniale Art und Weise. Bei Guardian Angel z.B. fällt doch jedem auf wie sich die Melodieläufe der drei bei abwechselndem Übergang ständig ergänzen, da steckt ein unglaubliches Konzept dahiunter. Ich möchte nicht wissen wie lange die drei an den Stücken gesessen haben, mir fallen solche Melodien wie sie sie spielen gar nicht erst ein. Ich frage mich wie die darauf kommen.
Ex
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Beitrag von Ex »

Achja.

Ich studiere gerade mal in meiner freien Zeit in der ich nicht selbst komponiere das Stück "Guardian Angel" ein. Leider sind die Transkriptionen keine Tabs sondern Noten, und da ich zu den gitarristen gehöre die nicht nach noten spielen können dauert es ewigkeiten sich alles zu erarbeiten.
Bin jetzt bis zum C-Teil des Stückes. Bis dahin lässt es sich erstmal problemlos spielen und klingt einfach nur genial.
Wenn ich dann mal so gucke wie John,Paco und Al das Stück aufgebaut haben, fällt mir nichts besonderes auf außer das ich nicht auf die Tonkombinationen gekommen wäre. Was mir sofort klar ist : Aha sie spielen die und die Modes bzw. Skalen und die und die Progression, also völlig normal.

Früher dachte ich mal : Was machen die da ??? Das sollen normale Harmonien, Modes und Skalen sein ??? Die arbeiten bestimmt mit eigenen Skalen und chromatischen Akkorden. Ander konnte ich mich nicht erklären warum bei denen alle Stücke musikalisch vollkommen anders klingen als wenn ich selbst spiele.

Mittlerweile habe ich festgestellt, das die drei guten genau dieselben Skalen und Modes benutzen wie jeder normale Musiker und das alles was sie spielen sich problemlos mit gewöhnlicher Musik-Theorie erklären lässt.

Der einzige Unterschied zwischen ihnen und mir ist ganz simpel: Die kombinieren die Noten anders als ich. Sie benutzen die selben Skalen und Akkorde, aber kombinieren die einzelnen Töne auf für meinen Stil ungewöhnliche Weise.

Das finde ich irgendwie lustig. Ich komme garnicht auf diese Melodien die die spielen, ich habe offenbar einen ganz anderen Stil. Wenn ich sie dann nachspiele ist alles klar, damit habe ich kein Problem, aber selbst auf die Ideen zu kommen eine Melodie mit solchen Tonfolgen zu spielen ist mir irgendwie nicht möglich. Dafür spiele ich warscheinlich wiederum so, das andere Gitarristen nicht drauf kommen.

Jeder hat eben seinen eigenen Stil und man sollte dabei bleiben und nicht wie andere klingen wollen. Obwohl mir der Stil der drei wirklich gut gefällt.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Ex,

hast du vielleicht irgendwo ein mp3 von einem deiner Lieder?
Ich würde mir das gerne mal anhören.
Vielleicht bist du ja zu selbstkritisch. Na was meinst du?

Viele Grüße
Tom
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Beitrag von Admin »

Ich würde das alles nicht so ernsthaft betrachten. Analysieren wir doch gemeinsam erst einmal den "chromatischen Akkord" im Allgemeinen, um uns dann den normalen "modes und skalen" zuzuwenden.

Ich habe es nicht so mit der Theorie und bitte daher Ex um eine Erläuterung des Begriffs "mode". Ich meine es ist klar, daß damit nicht die Hemden der Gitarristen gemeint sind, jedenfalls meistens, obwohl das auch eine Mode sein kann. Aber in dem Zusammenhang mit den drei Gitarristen ist doch bestimmt was anderes gemeint.
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