clone hat geschrieben:
Was mich auf der anderen Seite allerdings etwas ärgert ist, dass wir wohl das einzige Land sind, in denen ihre selbst erzeugten Produkte nicht oder kaum günstiger sind als dann im Ausland. Teils sogar teurer. Und das nervt mich dann schon. Meines Wissens ist das wirklich einmalig. ...
nein, schau Dir mal Japan an.
Ich verstehe die Diskussion auch nicht, ausser bei Medikamenten (für die ich ein Rezept brauche usw.) muss ich die Sachen doch nicht hier kaufen. Wenn ich mich recht erinnere, bestimmen auch Nachfrage und Angebot den Preis, d.h. wenn man als Musikalienhändler wirklich überzogene Gewinne hätte (und reich werden würde ) würde es mehr Musikalienhändler geben. Aber das Gegenteil ist ja leider der Fall, es gibt immer weniger Läden wo man sich eine gescheite Gitarre anschauen / ausprobieren kann.
Wirtschaftlich ist Österreich kein Ausland. Also könnte man den Merc auch dort erwerben.
Einige armchair CEOs kenne ich gut. Da ich nur denke, wenn ich dafür bezahlt werde (kleiner Scherz, in Wahrheit denke ich selbst dann nicht (noch ein Scherz)), wundere ich mich gelegentlich darüber, wieviel Energie sie in Überlegungen stecken, die auf einem Gewimmel von Mutmaßungen, Spekulationen und Annahmen fußen. Und das alles wegen eines Geschäfts, das nicht das ihre ist.
Es ist doch nichts Neues, daß der Einzelhandel eine Gewinnspanne aufrechnet, die - dem Begriff zuwider - nicht nur einen kalkulierten Gewinn, sondern auch kalkulierte Kosten enthält. Dafür ist der Händler am Ort und hält dort Waren vor, erbringt also eine Dienstleistung.
Dieses Geschäftsmodell wird in jüngster Zeit immer wieder hinterfragt, weil das Internet und andere moderne Kommunikationsmöglichkeiten die Bedeutung von Raum und Zeit beiseite schieben. Es ist ja heutzutage nöglich, sich Angebote anzuschauen, die vor fünf Minuten erst jemand in Neuseeland ins Web gestellt hat. Man kann dort bestellen, womit die Bedeutung des Handels leidet, als eine Einrichtung zu fungieren, die Waren von einem Ort - beispielsweise dem Herstellungsort - an den Ort zu bringen, an dem die Interessenten sich befinden.
Die Zeit des Umbruchs macht es dem Einzelhandel schwer. Neue Formen des Absatzes und Strukturen, die man sich vielleicht noch nicht vollständig vorstellbar sind, entwickeln sich. Man mag es gut oder schlecht finden. Wenn man immerhin bedenkt, daß es Kunden gibt, die ein Instrument ausprobieren wollen, sollte man meinen, daß gerade in diesem Bereich der Handel auch weiter bestehen bleibt, es sei denn, man ließe sich im Laden umme Ecke beraten und probierte dort, kaufte dann aber "im Internet".
Die Zeit des Umbruchs macht es dem Einzelhandel schwer. Neue Formen des Absatzes und Strukturen, die man sich vielleicht noch nicht vollständig vorstellbar sind, entwickeln sich. Man mag es gut oder schlecht finden. Wenn man immerhin bedenkt, daß es Kunden gibt, die ein Instrument ausprobieren wollen, sollte man meinen, daß gerade in diesem Bereich der Handel auch weiter bestehen bleibt, es sei denn, man ließe sich im Laden umme Ecke beraten und probierte dort, kaufte dann aber "im Internet".
Das ändert sich alles wieder wenn die Ölreserven zu Ende gehen und die Globalisierung zusammen bricht. Dann warten wir eine Woche auf unsere Gitarre vom deutschen Gitarrenbauer, die wir ungespielt bestellt haben und die mit der Postkutsche gebracht wird.
clone hat geschrieben:
Was mich auf der anderen Seite allerdings etwas ärgert ist, dass wir wohl das einzige Land sind, in denen ihre selbst erzeugten Produkte nicht oder kaum günstiger sind als dann im Ausland. Teils sogar teurer. Und das nervt mich dann schon. Meines Wissens ist das wirklich einmalig. ...
nein, schau Dir mal Japan an.
Ich verstehe die Diskussion auch nicht, ausser bei Medikamenten (für die ich ein Rezept brauche usw.) muss ich die Sachen doch nicht hier kaufen. Wenn ich mich recht erinnere, bestimmen auch Nachfrage und Angebot den Preis, d.h. wenn man als Musikalienhändler wirklich überzogene Gewinne hätte (und reich werden würde ) würde es mehr Musikalienhändler geben. Aber das Gegenteil ist ja leider der Fall, es gibt immer weniger Läden wo man sich eine gescheite Gitarre anschauen / ausprobieren kann.
Da stimme ich dir ja vollkommen zu. Ich glaube auch nicht, dass Musikalienhändler sich eine goldene Nase verdienen, eher im Gegenteil... . Und sicher kann man auch in der ganzen Welt einkaufen. Aber dennoch, dein Beispiel Japan einmal außen vor gelassen, woran liegt es denn das unsere eigenen Produkte hier so teuer sind? Und warum gibt es nicht z.B. ´einfache´ Qualitätsgitarren nur für den einheimischen Markt zum günstigen Preis wie es eben Larrivee, Boucher u.a. vormachen?
clone hat geschrieben:
... woran liegt es denn das unsere eigenen Produkte hier so teuer sind? Und warum gibt es nicht z.B. ´einfache´ Qualitätsgitarren nur für den einheimischen Markt zum günstigen Preis wie es eben Larrivee, Boucher u.a. vormachen?
1. weil unsere Löhne auch sehr hoch sind
2. verstehe ich es richtig, Du schlägst Marktbeschränkungen vor? Wenn ein Produkt hier günstiger ist, warum soll ich es nicht auch aus dem Ausland so kaufen?
Ganz ehrlich: für einen nicht so grossen Teil unseres Einkommens können wir schon eine recht gute Gitarre erstehen - die dann aber nicht aus einheimischer Produktion stammt.
Der der diese Gitarre gebaut hat muss wahrscheinlich einen grösseren Teil seines Einkommens dafür hinlegen.
"Was bedeutet schon Geld? Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen
Aufstehen und Schlafengehen das tut, was ihm gefällt."
Bob Dylan (*1941)
clone hat geschrieben:
... woran liegt es denn das unsere eigenen Produkte hier so teuer sind? Und warum gibt es nicht z.B. ´einfache´ Qualitätsgitarren nur für den einheimischen Markt zum günstigen Preis wie es eben Larrivee, Boucher u.a. vormachen?
1. weil unsere Löhne auch sehr hoch sind
2. verstehe ich es richtig, Du schlägst Marktbeschränkungen vor? Wenn ein Produkt hier günstiger ist, warum soll ich es nicht auch aus dem Ausland so kaufen?
Ganz ehrlich: für einen nicht so grossen Teil unseres Einkommens können wir schon eine recht gute Gitarre erstehen - die dann aber nicht aus einheimischer Produktion stammt.
Der der diese Gitarre gebaut hat muss wahrscheinlich einen grösseren Teil seines Einkommens dafür hinlegen.
Zu 1.
Das erklärt doch aber nicht, warum deutsche Produkte im Ausland billiger sind.
Zu 2.
Das ist ein Missverständnis. Ich fragte warum es keine Sondereditionen für den einheimischen Markt gibt wie es Larrivee und Boucher vormachen... .
Gerrit hat geschrieben:Jaja, sind schon alles arme Schweine die Hersteller und Händler, Banker und Versicherer.......
Deshalb hat der normale Bürger ja auch immer mehr Kohle in der Tasche auf der er rumsitzt und die er geizhafter Weise nicht ausgeben will und die Millionäre sowie Milliardäre sterben aus, die Armen....
Gehts noch???
Dir wünsche ich, dass du, rein zu Bildungszwecken, mal für ein halbes Jahr selbständig, in einem beliebigen Handelssegment, deinen Lebensunterhalt verdienen mußt. Dann könntest du feststellen, ob's noch geht!
Das erklärt doch aber nicht, warum deutsche Produkte im Ausland billiger sind.
Zu 2.
Das ist ein Missverständnis. Ich fragte warum es keine Sondereditionen für den einheimischen Markt gibt wie es Larrivee und Boucher vormachen... .
1. kenne mich mit dem Gitarrenmarkt nicht so aus, ich weiss es nur von Autos, und da gibt es Unterschiede in den Ausstattungen. Aber da etablieren sich dann schnell Zwischenhändler, die mit Reimporten handeln.
Welche Gitarren deutscher Produktion gibt es den günstiger im Ausland?
2. diese Sondereditionen dürften dann aber nicht ins Ausland verkauft werden, oder wie wird das gehandhabt?
Unter "für den "heinmischen Markt produzieren" verstehe ich, ein Produkt qualitativ und preislich so anzupassen, dass ich es hier verkaufen kann. Das bedeutet aber nicht, dass das gleiche Produkt im Ausland teurer wäre, oder es dort nicht zu haben wäre.
"Was bedeutet schon Geld? Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen
Aufstehen und Schlafengehen das tut, was ihm gefällt."
Bob Dylan (*1941)
Gerrit hat geschrieben:Jaja, sind schon alles arme Schweine die Hersteller und Händler, Banker und Versicherer.......
Deshalb hat der normale Bürger ja auch immer mehr Kohle in der Tasche auf der er rumsitzt und die er geizhafter Weise nicht ausgeben will und die Millionäre sowie Milliardäre sterben aus, die Armen....
Gehts noch???
Dir wünsche ich, dass du, rein zu Bildungszwecken, mal für ein halbes Jahr selbständig, in einem beliebigen Handelssegment, deinen Lebensunterhalt verdienen mußt. Dann könntest du feststellen, ob's noch geht!
Ich bin in einem "Unternehmerhaushalt" gross geworden und zudem seit Jahren selbständig. Das Problem liegt nicht prinzipiell bei Selbständigen, sondern der übermässigen Verkettung von Hersteller, Importeur, Zwischenhändlern und Händlern. Dort geht sehr viel Kohle rein, ohne das die Leute eine wirklich notwendige und spürbare Leistung für das "verdiente" Geld abliefern...
Es gibt diverse Hersteller die da dran arbeiten. Im Moment wohl Taylor, aber nichts genaues weis man angeblich.....Leider bleibt zu bezweifeln das die gesparten Vertriebskosten auch nur zu einem gewissen Anteil an die potentiellen Kunden weitergegeben werden. Sprich die Instrumente (in diesem Fall z.B.) könnten deutlich erschwinglicher werden und der Absatz somit ja eventuell durchaus gesteigert werden....
Gruss, Gerrit
Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
sorry, wollte mich ganz sicher nicht lustig machen über den Inhalt des Beitrags!!! Weis auch gar nicht worum es da überhaupt geht. Habe nur gesehen das da etwas wohl aus Versehen vollkommen fehlplatziert wurde......
Zuletzt geändert von Gerrit am Mi Dez 01, 2010 9:44 am, insgesamt 2-mal geändert.
Gruss, Gerrit
Dreier Concert Classic, Rio/Alpenfichte, Taylor GS Mini Mahogany
Ich glaube, es wäre im Interesse des Thread-Initiators, nicht weiter herumzustochern. Im Gegensatz zur Vorstellungswelt mancher Leute gibt es nämlich da draußen eine böse böse Welt, die ganz echt und wirklich ist und in der Fehltritte unschöne Folgen haben können, auch wenn das Pinoccio, Palomino, Kokomiko, Kasperle, Micky Maus und Puh dem Bären nicht gefallen mag.
RB hat geschrieben:Ich glaube, es wäre im Interesse des Thread-Initiators, nicht weiter herumzustochern. Im Gegensatz zur Vorstellungswelt mancher Leute gibt es nämlich da draußen eine böse böse Welt, die ganz echt und wirklich ist und in der Fehltritte unschöne Folgen haben können, auch wenn das Pinoccio, Palomino, Kokomiko, Kasperle, Micky Maus und Puh dem Bären nicht gefallen mag.