GEMA & YouTube

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Juan
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Beitrag von Juan »

Ich glaube wir drehen uns im Kreis:

Du legst mir immer in den Mund, ich würde behaupten, die GEMA sei zu verändern, allein weil sie aus dem letzten Jahrhundert stammt. Das tue ich nicht - lies einfach noch mal meine Postings.

Ich meine dargelegt zu haben, dass es einen konkreten Handlungsbedarf gibt. Der rersultiert auch nicht aus dem Urheberrecht an sich, sondern aus der Art und Weise wie die GEMA organisiert ist, weil diese Art - das wurde m.E. auch aus dem zitierten Spiegelartikel deutlich - mit den Strukturen der modernen Medien nur noch begrenz kompatibel ist.

Dies wiederum kann derzeit im Wesentlichen nur durch die GEMA selbst geändert werden. Da die GEMA aber nun mal so organisiert ist wie sie organisiert ist - auch das habe ich konkret dargelegt - haben die Gruppen die am ehesten an einer solchen Veränderung interessiert sind, keine Chance eine Mehrheit dafür zu erreichen (Es wurde z.B. bereits vergeblich diskutiert die Bedingungen dafür, dass angeschlossene Mitglieder ordentliche Mitglieder werden können, so zu verändern dass dies leichter möglich wäre).

Weil ich aufgrund der monopolhaften Stellung der GEMA aber nur die Möglichkeit einer Wahrnehmung meiner Nutzungsrechte innerhalb der GEMA habe, kann es m.E nicht der unkontrollierten Satzungsgewalt der GEMA überlassen bleiben, festzusetzen wer, unter welchen Bedingungen beitreten kann und welche Rechte und Pflichten damit verbunden sein können (Wenn Du so willst, sehe ich da den enstcheidenden Unterschied zu einem Taubenzüchter- oder einem anderen Verein). Da ist noch noch deutlichen Verbesserungsbedarf - und dann geht das auch mit dem Monopol in Ordnung. Wenn nein, na dann muss man auch das Monopol in Frage stellen, vielleicht bewegt sich ja dann was....

... und dann wird sich de GEMA vielleicht auch um eine vernünftige Lösung mit SONY etc. kümmern und damit sind wir wieder beim Thema, gell cnc?

Gute Nacht allseits
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jafko
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Beitrag von jafko »

Will auch mal...

GEMA an sich ist gut und wichtig, damit ich was abbekomme wenn andere mit meinem geistigen Eigentum Kohle machen.

Das leidige ist die Aufteilung der Mittglieder in 2 Klassen:

:arrow: Ordentliche Mitglieder (die mit viieel Umsatz) und
:arrow: Angeschlossene Mitglieder (Kleinkünstler/Autoren die selten bis nicht im Radio oder sonstigen öffentlichen Medien vertreten sind.)

Neben einem Vorstand- und Aufsichtsrat Geklüngel, dass seines gleichen sucht, ist es so, dass NUR Ordentliche Mitglieder auf den Jahreshauptversammlungen stimmberechtigt sind. Das führte natürlich zu einer Vereinspolitik zugunsten der dieser. Diejenigen die durch die GEMA viele Einkünfte generieren, wollen natürlich, dass das so bleibt und wenn möglich noch mehr wird.
Der sogenannte "Verteilerschlüssel" ist ein hochkompliziertes System, dass
aufgrund der oligarchischen Strukturen der GEMA eine bestimmte Gruppe bevorzugt.
Und damit das die anderen das nicht sofort merken, ist das auch alles so kompliziert. :wink:
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RB
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Beitrag von RB »

Juan, ich glaube eher, daß Du derjenige bist, der mir etwas in den Mund legt. Lies einfach noch mal meine Postings.
Juan
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Beitrag von Juan »

Okay, then let´s just agree to disagree
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Beitrag von RB »

Die "angeschlossenen Mitglieder" sind eigentlich keine Mitglieder, die Bezeichnung ist etwas irreführend. Man schließt mit der Gema einen Wahrnehmungsvertrag, ich glaube der heißt "Berechtigungsvertrag". Es wäre besser, wenn die angeschlossenen Mitglieder irgendwie anders hießen, dann käme nicht dieses Mißverständnis von der Kastengesellschaft auf. Man sollte das mit einem Versicherungsvertrag vergleichen: Ich käme nicht auf die Idee, von einer Versicherung zu erwarten, sie würde mich zum Aktionär oder Gesellschafter machen müssen, weil ich einen Versicherungsvertrag mit ihr abschließen will. Die Bezeichnung "angeschlossenes Mitglied" will vielleicht Gemeinsamkeiten betonen, läßt aber im Grunde ein Mißverständnis aufkommen.

Ein Urheber, der gleichzeitig vereinsrechtliches Mitglied der Gema ist, bekommt meines Wissens deswegen nicht mehr an Tantiemen, als ein vergleichbarer Rechteinhaber, der "nur" einen Berechtigungsvertrag mit der Gema hat. Lasse mich an dieser Stelle aber gerne belehren.

Und dann der Verteilungsplan: Ich glaube, daß man den verstehen kann, wenn man eine Heizkostenabrechnung lesen kann. Es ist eine nicht ganz unkomplizierte Materie, man fragt sich, ob das anders (einfacher) überhaupt machbar ist.

Für mich bleibt neben den erwähnten Punkten die Aufteilung der Musik in zwei Gruppen, nämlich U und E fragwürdig. Andererseits: Es gibt Musik unterschiedlicher Qualität und die Vorstellung, einen Klassiker - so er nicht gemeinfrei wäre - in einen großen Topf mit "Herzilein" zu werfen, tut innerlich weh. Die großen Verdiener gehören trotz der Verteilungsrechtlichen Benachteiligung meist Werke der U-Musik, vielleicht wegen der zumindest zeitweilig gewaltigen Medienpräsenz (man denke nur an "Cherry Cherry Lady" und ähnliches). Ich bin hinsichtlich dieser Frage aber unschlüssig.
Zuletzt geändert von RB am Do Jun 23, 2011 10:05 am, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von RB »

@ Juan: Ich nehme an, daß das bei mir wieder einmal dieser SWI-Effekt ist ("someone's WRONG on the internet"). Ich hoffe, Du kannst mir das nachsehen.
Juan
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Beitrag von Juan »

Ich nehme an, daß das bei mir wieder einmal dieser SWI-Effekt ist ("someone's WRONG on the internet"). Ich hoffe, Du kannst mir das nachsehen.
Das gilt wahrscheinlich für uns beide. Also lassen wir´s dabei., ok?

Gruss

Jens
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Beitrag von RB »

OK.
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Geli
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Beitrag von Geli »

RB hat geschrieben:
Ein Urheber, der gleichzeitig vereinsrechtliches Mitglied der Gema ist, bekommt meines Wissens deswegen nicht mehr an Tantiemen, als ein vergleichbarer Rechteinhaber, der "nur" einen Berechtigungsvertrag mit der Gema hat. Lasse mich an dieser Stelle aber gerne belehren.
Es ist eher umgekehrt. Voraussetzung für eine ordentliche Mitgliedschaft, ist ein bestimmtes Mindesteinkommen, welches man durch die GEMA generiert haben muss.
RB hat geschrieben: Und dann der Verteilungsplan: Ich glaube, daß man den verstehen kann, wenn man eine Heizkostenabrechnung lesen kann. Es ist eine nicht ganz unkomplizierte Materie, man fragt sich, ob das anders (einfacher) überhaupt machbar ist.
Ja, vor ca. 15 Jahren wurde das sogenannte Proverfahren eingeführt.
Davor war die ganze Sache zum einem gerechter und zum zweiten transparenter.

Erst seit der Einführung des Proverfahrens gibt es diese massive Kritik der angeschlossenen Mitglieder.

Gruß
Geli


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jafko
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Beitrag von jafko »

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RB
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Beitrag von RB »

Ohne das im einzelnen nachgeprüft zu haben, ist mir inzwischen der Gedanke gekommen, daß im Kreise der echten Mitglieder, die den Verteilungsplan für alle anderen mitbeschließen, womöglich die Versuchung bestehen könnte, sich selbst unziemliche Vorteile zu verschaffen. Wenn man betrachtet, daß Vollmitglieder nur diejenigen werden können, die bestimmte Umsätze nachweisen, muß man davon ausgehen, daß eine spezifische Gruppe von Berechtigungsvertragspartnern in diese Entscheidungsposition einrückt. Das ist im Grunde eine entscheidende Schwäche im System, die die potentielle Gefahr birgt, daß es zu materiellen Ungerechtigkeiten kommt.
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