Martin Gitarren im Umbruch ?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

:lol: :? :lol:

Schon wieder?? Nee, oder?

Aber nicht das wieder jemand behauptet, dass ich damit angefangen habe... :wink:

(bezieht sich auf das Posting von muellermann)


P.S. Eine schlechte Holzgitarre kann man noch verfeuern, aber so ein HPL-Eimer ist dann, glaube ich, Sondermüll.... :whistler:
Zuletzt geändert von Gerrit am Do Jul 14, 2011 11:28 am, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss, Gerrit

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klaust
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Beitrag von klaust »

.
das hab' ich befürchtet :wink: :lol:
mbern hat geschrieben:Ich gehe einfach davon aus, dass dir die Zeit fehlt und du mich daher mit dem Satz, die Argumente würden alle nicht ziehen abspeisen musst, obwohl du es nicht gerne tust.
Jau! :D

Ok..."normale" Gitarren einfach mal kaufen/verkaufen...wie RB schrub, kein Problem.
Aber wenn ich mir was bauen lasse, dann plane ich schon etwas genauer, das Zeugs von der Stange kenne ich ja schon und es geht auch um 'ne Menge Kohle...

Man geht auch nicht zum Gitarrenbauer und will ein ein Instrument haben, womit dieser sich überhaupt nicht auskennt!
I.d.R. kennt man die Instrumente des Gitarrenbauers ja schon bzw hat die Möglichkeit, welche anzuspielen.
Darauf aufbauend kommen ja erst die Optionen, die ich mir ausdenke. *Meistens* sind die ja relativ ungefährlich und vorwiegend optischer Natur. D.h. ich nehme ein vorhandenes Modell als Basis(!) und variiere die Halsbreite/Form, Bindings usw, usw.... Bei den Hölzern traue ich mir auch schon zu, in welche Richtung es gehen soll...(weil ich mich da auch im Vorfeld schon schlau gemacht habe, ausprobiert habe, was den Klangcharakter angeht).
Falls dann noch härtere Details ins Spiel kommen...Zargentiefe, Schalllochdurchmesser,..... da kann man dann durchaus dem Gitarrenbauer vertrauen, dass das hinterher rauskommt, worüber man gesprochen(!) hat.

Mehr fällt mir jetzt auf die Schnell nicht ein... 8)

MMn also durchaus kalkulierbar das Ganze....
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Ich denke alles ist berechtigt und "legitim".

Wenn jemandem eine HPL gefällt, bzw. diese für denjenigen sinnvoll ist, dann ist das o.k.

Wenn sich jemand eine Lakewood, Taylor oder sonst etwas kauft, welche er im Laden getestet und für passend befunden hat, o.k.

Wenn jemand das "Risiko" eingeht und sich eine individuelle Gitarre bauen lässt, weil er die Individualität, die handwerkliche Kunst, oder einfach die perfekte, individuelle Abstimmung eines handgebauten Einzelstückes erfahren möchte, oder einfach bestimmte, persönliche Vorstellungen in "seiner" Gitarre verwirklicht sehen möchte. Super! :D

Aber....C.F. Martin setzt mittlerweile nicht mehr auf die Werte, welche dieser Marke zu ihrem Namen verholfen haben und welche auch viele Gitarristen damit im Zusammenhang sehen möchten. Und das ist scheinbar für viele, wie auch für mich, zumindest "verwirrend". Es fehlt mir die Identifikation, da ich da nicht mehr C.F. Martin drin erkenne...
Gruss, Gerrit

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morris
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Beitrag von morris »

Hm. Klingt irgendwie so, als würde hier eine Ratingagentur für Gitarrenfirmen gegründet...

Ich sage mal so:
- Ob nun auf oder abgewertet, meine Martins klingen wunderschön!
- HPL-Serien sind mir egal.
- Der Name Martin ist nur deshalb wertvoll weil es mein Vorname ist.
- Urlaub in Griechenland ist geil!
- Die Sonne dort ist die gleiche die auch bei Moody's durchs Fenster scheint
- Das einzige Problem was ich mit der Firma C.F Martin & Co habe ist, daß alle männlichen Kinder der Martins die gleichen Vornamen haben müssen!!! Was ist das denn???

So, und jetzt zitiere ich den Vater eines alten Freundes von mir. Ein Grieche der vor vielen Jahren vor dem Fernseher saß, das deutsche TV-Programm verfolgte, den Kopf schüttelte und ehrlich entgeistert sagte: "Worüber die Leute sich alles Gedanken machen..."

Grüße
morris
:lol:
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Also, den Verkauf der Deerbridge nach kurzer Zeit halte ich jetzt eher für die Ausnahme, dass man gleich noch dazu schreibt "gegen ein Martin Modell" für etwas leicht taktlos, aber wenigstens ehrlich.
Die meisten, die sich ein Instrument bauen lassen, werden es wohl in 100 Jahren nicht hergeben. Da kauft man sich doch eher ein neues dazu, als das eigene "Custom-Modell" wieder her zu geben.

Ob man in der Regel ein Auftragswerk nicht annehmen muss, wenn einem der Klang später nicht gefällt, weiß ich nicht. Der Gedanke ist gräßlich. Da geht jemand zum Instrumentenbauer und lässt sich alles mögliche zusammen basteln und sagt dann später ach nö. Ich glaube so etwas muss man vorher verhandelt haben. Wenn Rainer das mit seinem Instrumentenbauer so machen kann, liegt es wahrscheinlich a) daran, dass er ein sehr guter Kunde ist und b) es wahrscheinlich nie machen würde!

Fabrikgitarre:
Irgendwo hat hier jemand einen Film von Lakewood verlinkt, in dem sich der Chef dazu äußert. Eine Fabrikgitarre muss nichts schlechtes. Ich würde sagen, dass es die einzige Möglichkeit ist, einem Gitarrespieler in New York den gleichen Klang eines Modells zu geben, wie dem Käufer des gleichen Modells in Moskau. Dass es darüber hinaus auch noch genügend Handarbeit an einer Gitarre gibt, die mit größter Fürsorge betrieben wird, zeichnet vielleicht dann die endgültige Qualität aus. Darin liegt wohl auch der Unterschied zu den "China-Modellen" sämtlicher Firmen. Die müssen billig sein und letztens wird an der Handarbeit gespart. Was da aus der Maschine kommt wird nämlich gar nicht mal so anders sein, wie im Heimatbetrieb, bloß werden die Augenkontrollen wohl weniger genau gemacht werden und auch Fehlstücke verarbeitet werden.

Die Begründung, dass C.F. Martin nicht Musikergrößen an sich binden könnte, wären ihre Gitarren nicht von exzellentem Klang, scheint mir richtig. Andererseits weiß ich auch nicht, ob so ein berühmter Musiker auch wirklich etwas von Gitarren verstehen muss. Vielleicht bekommt er sie ja auch als Werbung der Firma geschenkt, vielleicht hat er auch noch zig andere und darunter ein paar vom Gitarrenbauer. Vielleicht ist es ihm aber auch gar nicht so wichtig. Nee, das glaub ich jetzt selber nicht. Ich glaube, dass er genau so einen Hau weg hat, wie unsereiner und entweder einer Marke besonders zugewandt oder eben der Sammelwut verfallen ist.

Cash spielte nicht nur Martin, dafür Neil Young, Tommy Emmanuel bevorzugt Maton, Preston Reed Ovations, Ulli Bögershausen Lakewood, Lämmerhirt Gitarren von Knut Welsch und Rainer Kallenbach...ja was denn nu? Alles beste Gitarren?
Lämmerhirt zeigt es doch ganz gut - seine Gitarren begleiten ihn immer eine Zeit lang, bis er auf etwas anderes stößt. Manche Musiker spielen mit Labels, auf Statussymbolen - weil sie ein Teil Identifikation bedeuten, andere, weil sie den ganzen Glanz und Glitzer oder eben die Schlichtheit ihres Instrumentes lieben.
Ich hab es auch mit Marken - bei Jeans, bei Computern, bei Füllfederhaltern ... es sind meistens die etwas exklusiveren Dinge, aber nicht die ganz teuren, weil es dazu dann auch nicht reicht. Aber gewissen Marken vertraut man in Bezug auf Design und Qualität, weil sie eben auch einen Ruf zu verlieren haben.
Jenseits der Labels liegen für mich dann aber auch die handgefertigten Dinge. Mein Traumfahrrad gibt es nicht im Katalog, mein Traumfüllfederhalter ist ein Custom-Modell und meine Traumschuhe wären maßgeschneidert! Aber selbst diese Dinge sind Markenprodukte. Labels von kleinen Werkstätten.

Ich denke jedenfalls, dass der Klang der bewährten Martin-Modelle immer noch hervorragend ist, auch wenn es im Sortiment einige Ausrutscher geben mag (z.B. Jubiläumsmodell). Ebenso muss man nicht jedem Trend gerecht werden nur um zu expandieren. Das habe ich eh nie verstanden - ist es doch meistens der schlechtere Weg.
Zuletzt geändert von Saitensprung am Do Jul 14, 2011 1:25 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

morris hat geschrieben:
So, und jetzt zitiere ich den Vater eines alten Freundes von mir. Ein Grieche der vor vielen Jahren vor dem Fernseher saß, das deutsche TV-Programm verfolgte, den Kopf schüttelte und ehrlich entgeistert sagte: "Worüber die Leute sich alles Gedanken machen..."

Grüße
morris
:lol:
na ja, im Moment scheint es so, als müssten die Griechen ihre verpassten Gedanken alle nachholen.
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morris
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Beitrag von morris »

Saitensprung hat geschrieben: na ja, im Moment scheint es so, als müssten die Griechen ihre verpassten Gedanken alle nachholen.
Alles Schnickschnack! Es möge singen und tanzen, das wie auch immer geratete Griechenland! (Auch wenn sie dabei von HPL-Gitarren begleitet werden müssen... :lol: )
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

morris hat geschrieben:
Saitensprung hat geschrieben: na ja, im Moment scheint es so, als müssten die Griechen ihre verpassten Gedanken alle nachholen.
Alles Schnickschnack! Es möge singen und tanzen, das wie auch immer geratete Griechenland! (Auch wenn sie dabei von HPL-Gitarren begleitet werden müssen... :lol: )
ich unterstütze dich, was kann der grieche dafür, dass die US ratingagenturen den dollar stützen wollen in dem sie den euro versuchen zu schwächen, wie kann ein land pleite gehen, wo leben wir?
ach ja, hartz 4 empfänger sind ja auch faulenzer.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

:roll:
Zuletzt geändert von Herigo am Fr Jul 15, 2011 12:09 am, insgesamt 3-mal geändert.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

äh...hab ich was gegen Griechen gesagt?
Salsakönig
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Beitrag von Salsakönig »

Ich halte Martin immer noch für das Maß der Dinge in der der Welt der Steelstring-Gitarre. Nahezu jeder Gitarrenhersteller - egal ob Billigproduzent oder Boutique-Gitarren-Schmiede - kopiert die klassischen Bauformen, die von Martin entwickelt wurden. Diese Kopien, die teilweise kleinste Details nachahmen, werde daran gemessen, ob sie besser, schlechter oder anders klingen als das Original.
Das muss erst mal ein anderer Gitarrenhersteller schaffen.
Und diese klassischen Martin-Modelle verlieren doch nicht dadurch an Bedeutung, dass sie nun aus welchen Gründen auch immer auch ein paar günstige HPL-Klampfen herstellen.
Meine Gitarren:
Martin OM 21
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Saitensprung hat geschrieben:äh...hab ich was gegen Griechen gesagt?
naja wenn du das anders gemeint hast, ironisch muss man heutzutage schon sein...
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Leider jetzt ein bisschen vom Thema ab, aber ich will jetzt auch keine Missverständnisse! :(
Herigo hat geschrieben:
Saitensprung hat geschrieben:äh...hab ich was gegen Griechen gesagt?
naja wenn du das anders gemeint hast, ironisch muss man heutzutage schon sein...
In der Tat bezog es sich auf die ironische Äußerung von Morris, das ein Grieche meinte, worüber sich die Deutschen alles Gedanken machen. Ironisch hab ich dann geantwortet, was vielleicht den Zustand beschreibt, in dem sich die Griechen gerade befinden, aber nicht heißen soll, dass ich denke, die Griechen wären allesamt an ihrer Misere Schuld. Da hinkt mir außerdem die Anspielung auf das Hartz IV-Standard-Vorurteil. Mit solchen Pauschaläußerungen hab ich nichts am Hut.
:!:
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elfer
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Beitrag von elfer »

Salsakönig hat geschrieben:Ich halte Martin immer noch für das Maß der Dinge in der der Welt der Steelstring-Gitarre.
das sehe ich ganz genauso! vor kurzem war ich beim thomann und durfte alle
gitarren anspielen, die ich wollte. auch die sauteuren in der neuen
gitarren-lounge, wo wirklich sahneteile hängen.

egal, was auch immer ich anspielte, es gab immer eine martin, die
im gleichen bereich klanglich noch eine schippe drauflegte oder
mindestens ebenbürtig klang.

gut, ich bin natürlich spielerisch etwas limitiert, aber ich fand das
schon krass. da spielst du die santa cruz om pre war, die wohl
beste om, die ich je in händen hatte und dann schmunzelt der
verkäufer und drückt dir die omjm in die hand und die ist sowas
von smooth, ausgeglichen und charmant, dass man glatt die
santa cruz wieder wegstellt. unglaublich.

dass ich heute eine santa cruz om pw besitze und keine martin
omjm, liegt nur daran, dass ich da günstig rangekommen bin.
bei gleichem preis hätte ich wohl die omjm genommen.

beste grüße

johannes
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
Salsakönig
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Beitrag von Salsakönig »

elfer hat geschrieben:
Salsakönig hat geschrieben:Ich halte Martin immer noch für das Maß der Dinge in der der Welt der Steelstring-Gitarre.
das sehe ich ganz genauso! vor kurzem war ich beim thomann und durfte alle
gitarren anspielen, die ich wollte. auch die sauteuren in der neuen
gitarren-lounge, wo wirklich sahneteile hängen.

egal, was auch immer ich anspielte, es gab immer eine martin, die
im gleichen bereich klanglich noch eine schippe drauflegte oder
mindestens ebenbürtig klang.

gut, ich bin natürlich spielerisch etwas limitiert, aber ich fand das
schon krass. da spielst du die santa cruz om pre war, die wohl
beste om, die ich je in händen hatte und dann schmunzelt der
verkäufer und drückt dir die omjm in die hand und die ist sowas
von smooth, ausgeglichen und charmant, dass man glatt die
santa cruz wieder wegstellt. unglaublich.

dass ich heute eine santa cruz om pw besitze und keine martin
omjm, liegt nur daran, dass ich da günstig rangekommen bin.
bei gleichem preis hätte ich wohl die omjm genommen.

beste grüße

johannes
Das ist doch immer wieder schön, wenn man jemanden findet, der eine ähnliche Sicht der Dinge hat, wie man selbst :)
Gruß
Hansjörg
Meine Gitarren:
Martin OM 21
Martin D 18
Larrivee D 40
Gretsch Electromatic
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