Kleider machen Leute ...

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

wenn man fast auf zuruf liedchen spielen muss kommt man wohl um gedankenstützen nicht herum. selbst große stars benutzen das, z.b. sting hat einen bildschirm als monitor "getarnt" mitlaufen.

trotzdem, wenn man ein program ausarbeitet das speziell auf die band oder den solisten zugeschnitten ist sollte man möglichst drauf verzichten.

ich hatte in all den jahren niemals einen notenständer für mich auf der bühne stehen.

allerdings bin ich mal ganz schön abgekackt als der andere gitarrist erst während des aufbaus anrief und wegen krankehit absagen musste. da ich bei vielen stücken eben nur meine parts kannte hatte ich zum teil keine ahnung welche akkorde gespielt wurden. das hat mich dazu veranlasst zukünftig auch teile zu lernen die ich nicht spiele. sobald ich notizen mache geht es mir wie den meisten, ich lerne es einfach nicht auswendig.

aus meiner sicht muss ein basis repertoire sitzen und ohne notenständer funktionieren. das ist aber die sichtweise eines rockers oder bluesers, bei jazzern ist es eher üblich vom blatt zu spielen. die themen sind meist notiert.

gesang ist nochmal was anderes. hm...aber stellt euch eine oper mit notenständern vor den sängern vor.
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Pappenheim
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Re: Kleider machen Leute ...

Beitrag von Pappenheim »

OldBlues hat geschrieben:...den Notenständer so niedrig u. so flach wie möglich einstellen u. schon hat "man" keine brett mehr vor'm Kopf.
Sag ich doch.

OldBlues hat geschrieben:Ein Blich im richtigen Moment erleichtert das fehlerfreie Sielen schon gaaaanz gewaltig. Zudem gibt es genügend Profis, die auch so'n Dingens vor oder neben sich haben.
Meine Rede.

Lustiges Detail am Rande: In einer befreundeten Band hat einer von den anderen verlangt, in Zukunft gefälligst auswendig zu spielen, er wollte alle Notenständer eliminieren. Nun, seine Kollegen haben sich nicht daran gehalten, er aber schon. Und ausgerechnet er hat sich dann bei jedem dritten Song in der Strophe geirrt oder den Faden verloren. Tja, so kanns gehen....
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Das zum Thema Notenständer Die einen brauchen ihn nicht, die andern schon. Bei AC/DC würd's komisch aussehen, bei andern nicht!
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

@pappe
wenn man es nie versucht wird es auch nie klappen. insofern hat dieser scheinbar komische typ der anderen band vollkommen recht, wenn er das risiko eingeht. mir ist ein sänger der zweimal die erste strophe singt oder den text auch mal improvisiert aber das mit schmackes macht wesentlich lieber als jemand der am blatt klebt und unbedingt jedes wort singen will statt auf den rhythmus zu achten.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Der Typ ist überhaupt nicht komisch, das ist ein guter Freund. :wink:

Und: Er hats halt versucht. Das ist ja grundsätzlich löblich. Andererseits: Unsere Gigs dauern meist 5 bis 6 Stunden, in denen wir so 50 bis 60 Stücke spielen.

Zeig mir mal einen, der die alle sowohl vom Text als von den Akkorden her auswendig kann. Den zeigst du mir mal und dann sehen wir weiter.

Ich klebe nicht am Blatt, die meisten Lieder kann ich bereits auswendig. Aber es ist ein gutes Gefühl, wenn der verdammte Notenständer dasteht und ich weiß, dass ich auf der sicheren Seite bin, wenn mir mal der Text oder der eine oder andere Akkord ausbleibt.

Mein Notenständer ist extrem niedrig und flach eingestellt. Man sieht den kaum. Zum Glück sehe ich gut. Also dann. :?
jürgenM

Beitrag von jürgenM »

Hallo Pappenheim,
gigs, die 5-6 Stunden dauern??? Bist Du Maratonmusiker? ...armes Publikum.
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Orange
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Beitrag von Orange »

jürgenM hat geschrieben:...armes Publikum.
Warum ?
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doc
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Beitrag von doc »

Pappenheim hat geschrieben:Unsere Gigs dauern meist 5 bis 6 Stunden, in denen wir so 50 bis 60 Stücke spielen.
Bleibt das Publikum auch so lange :?:
doc
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Pappenheim hat geschrieben: Zeig mir mal einen, der die alle sowohl vom Text als von den Akkorden her auswendig kann. Den zeigst du mir mal und dann sehen wir weiter.
Der http://www.klaus-porath.de/50836195a501 ... /index.php

Klaus Porath hat auf unserer Hochzeit und inzwischen auf weiteren Familienfeiern in unserem Familien- und Freundeskreis aufgespielt.

Er spielt ohne Noten und ohne Textvorlage und das zum Teil über mehrere Stunden. (auf unserer Hochzeit z.b. von 18:00 - 02:00 nachts) und der kann nicht nur Akkorde sondern auch komplette Klavier-Arrangements.

ACHTUNG die Video- & Tonbeispiele geben leider nur einen Teil seiner Fähigkeiten wieder. Aber wie man an seiner Referenzliste http://www.klaus-porath.de/50836195a501 ... /index.php sehen kann, wird er eher weitergereicht.

@Pappe,
der Unterschied zwischen ihm und Dir ist - Klaus Poraht macht das hauptberuflich! Aber Du wolltest ja nur ein Beispiel.
Viele Grüße

ralphus
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

doc hat geschrieben:
Pappenheim hat geschrieben:Unsere Gigs dauern meist 5 bis 6 Stunden, in denen wir so 50 bis 60 Stücke spielen.
Bleibt das Publikum auch so lange :?:
doc
Na sicher. Der Kern bleibt vom Anfang bis Ende, viele gehen früher, viele kommen später. In der Regel bleibt die Anzahl konstant.

@Ralphus: Na eben, hauptberuflich, und das ganze wohl schon seit ewigen Zeiten, oder?
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

..noch mal "Notenpult" u. musikalisches Profitum...
Christy Moore mit dezent aufgestelltem Notenpult on stage u. er scheint sich darum keinen Kopf zu machen,
eben so wenig um die Frage "machen Kleider Leute"? :roll:

Bild

Also tun wir's ihm nach: weniger Kopfzerbrechen um Nebensächlichkeiten, dafür mehr Musik 8)
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
Blues, Folk, Country & Bluegrass
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comandante
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Beitrag von comandante »

weniger Kopfzerbrechen um Nebensächlichkeiten, dafür mehr Musik
Dem ist nichts hinzuzufügen! :gute:
jürgenM

Beitrag von jürgenM »

also ich finde schon, daß man sich um sein Auftreten, seine Bekleidung Gedanken machen sollte.
Immerhin werden Musiker auf Bühnen ja auch durch ausgefeilte Beleuchtungstechnik in ein schönes Licht gesetzt.
Klar, als Blueser reicht Jeans und T-shirt
Ich habe zwar noch nie als Gitarrenmensch auf der Bühne gestanden aber als Zuschauer/hörer möchte ich doch was edeles geboten bekommen. Die Darbietung soll einer gewissen Eleganz nicht entbehren.
Das gilt für den Ablauf aber auch für Kleidung und Licht.

alles andere findet am Lagerfeuer oder in den privaten Gefilden statt...J.
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Zeig mir mal einen, der die alle sowohl vom Text als von den Akkorden her auswendig kann. Den zeigst du mir mal und dann sehen wir weiter.
Sperris und Wicca hatte zum Schluß auch sicher an die 50 Songs im Repertoir. Ich habe alle auswendig gespielt. Nicht nur die Akkorde sondern eben Fingergezuppel miut Intro, Bridge und Outro. Mit Texten hatte ich aber in der Regel weniger am Hut.

Für mich hat ein Notenpult auf der Bühne nichts zu suchen.

Gruß Ralf
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Also ick weiß nicht, was Ihr immer so habt mit Blues und "nur Jeans & T-Shirt"

Für mich sind Blueser nur echte Blueser wenn sie sich vernünftig (mit Anzug und Krawatte) gekleidet haben.

Bild
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to be continued.....

Blues ist/war Unterhaltungsmusik auch zum Tanzen und die Leute damals haben sich richtig chic gemacht zum Ausgehen - das galt dann auch für die Musiker.
Viele Grüße

ralphus
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