Riss in der Decke
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Der entscheidende Punkt ist, daß der Korpus aus dichtem und schwerem Hartholz, die Decke dagegen durch weniger dichtes und leichteres Fichten- oder Zedernholz gemacht sind. Während Fichte und Zeder in Querrichtung zur Faser massiv schrumpfen kann, wenn die Feuchtigkeit sinkt, schrumpft der Korpus deutlich weniger, so daß eine Spannung in Querrichtung auf die Decke kommt. Wird sie zu groß, entsteht der Riß. Das ist bei allen Gitarren so, die aus massiven Tonhölzern gebaut sind, von Vollmahagoni einmal abgesehen. Dabei ist es ganz gleich, ob klassisch, Flamenco, Stahlsaiten. Die Problematik ist, eine gewisse Bandbreite einschließend, bei all diesen Instrumenten so, desgleichen bei allen klassischen Saiteninstrumenten aus der Violinenfamilie.
Eine ganze Reihe von Herstellern baut mit Hölzern, die eine definierte Feuchigkeit haben und das in einer kontollierten Umgebung mit fester relativer Luftfeuchtigkeit. Die mir bekannten Werte liegen im trockenen Bereich, um die Gitarren beispielsweise wenigstens in Ansätzen für den kanadischen Winter oder den Winter im mittleren Westen der USA tauglich zu machen. Aber alles unter 35 % ist nach allen Erfahrungen und allem, was ich von Instrumentenbauern höre, als Dauerzustand potentiell gefährlich. Dort beginnt für die Instrumente der rote Bereich und während es bei einem Instrument noch bis 20 % hinunter angehen mag, werden die meisten bei 35 % schon arg belastet. Ich habe kein Verlangen, die Grenzen zu testen. Ab weniger 40 % greifen Gegenmaßnahmen.
Kofferbefeuchung ist ein probates Mittel, das seit Jahrzehnten von den Bewohnern der extremen Gegenden mit Wintern, in denen die Heizungsluft in Wohnräumen schon einmal die 20 % unterschreiten mag, erfolgreich angewendet wird.
Ich weiß nicht, warum es nötig sein sollte, daß über dieses Thema ein Disput an der Beleidigungsgrenze entstehen muß und darf bitten, Sachlichkeit walten zu lassen.
Eine ganze Reihe von Herstellern baut mit Hölzern, die eine definierte Feuchigkeit haben und das in einer kontollierten Umgebung mit fester relativer Luftfeuchtigkeit. Die mir bekannten Werte liegen im trockenen Bereich, um die Gitarren beispielsweise wenigstens in Ansätzen für den kanadischen Winter oder den Winter im mittleren Westen der USA tauglich zu machen. Aber alles unter 35 % ist nach allen Erfahrungen und allem, was ich von Instrumentenbauern höre, als Dauerzustand potentiell gefährlich. Dort beginnt für die Instrumente der rote Bereich und während es bei einem Instrument noch bis 20 % hinunter angehen mag, werden die meisten bei 35 % schon arg belastet. Ich habe kein Verlangen, die Grenzen zu testen. Ab weniger 40 % greifen Gegenmaßnahmen.
Kofferbefeuchung ist ein probates Mittel, das seit Jahrzehnten von den Bewohnern der extremen Gegenden mit Wintern, in denen die Heizungsluft in Wohnräumen schon einmal die 20 % unterschreiten mag, erfolgreich angewendet wird.
Ich weiß nicht, warum es nötig sein sollte, daß über dieses Thema ein Disput an der Beleidigungsgrenze entstehen muß und darf bitten, Sachlichkeit walten zu lassen.
Tut mir leid Bernd, aber ich seh da keinerlei Diskussionsgrundlage mit dir..Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:viel Text
Wenn es in deinem Universum keine Rolle spielt, ob das Holz einen oder zwei Millimeter dick ist und es nur Gitarren gibt, die "nicht 300€" kosten, Nylonstrings haben, deren Hölzer (meine Gitarren bestehen übrigens nicht nur aus ner Decke..) allesamt identisch sind, dann mach ich mir jetzt hier nicht die Mühe noch groß rumzudiskutieren..
Frohe Ostern

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Richtig! Denn eine Deckenstärke von 1 mm existiert faktisch nicht. Aber ich lasse mich gerne durch Beispiel überzeugen. Die dünnste Decke, von der ich gehört habe, beginnt bei 2,6 mm. Es gibt sehr viele Meistergitarren, deren Decken von ca. 3 bis 3,3 auf 2,8 mm nach hinten verjüngt sind. Manfred Pletz baute auch in diesem Bereich, bei 3,2 mm ausgehend.TorstenW hat geschrieben:Wenn es in deinem Universum keine Rolle spielt, ob das Holz einen oder zwei Millimeter dick ist
Liebe Grüße
Bernd
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Bernd
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Die Torres FE09 hat eine Deckenstärke zwischen 1,4 und 1,7 mm und das sind für seine Gitarren durchaus typische Werte. So dünn baut man heutzutage im Regelfall zwar nicht mehr, aber solche Deckenstärken gab und gibt es.
Um Deckenrissen vorzubeugen, wurde und wird auch noch heute eine geringe Wölbung quer zu Unterbug eingearbeitet, die sich bei Trockenheit dann etwas zurückbilden kann, ohne das die Querspannung mit maximaler Kraft direkt an den Holzfasern zieht. So hat das Deckenholz bei geringer Luftfeuchte etwas mehr Luft nachzugeben.
Eine ande Vorsichtsmaßnahme ist, die Verleimung bei definierter Luftfeuchte (typisch z.B. 45%) durchzuführen. Heutzutage technisch überhaupt kein Problem mehr und bei den meisten Gitarrenbauer/-herstellern eigentlich Stand der Technik.
D.h. theoretisch düfte so etwas bei hochwertigeren neuen Gitarren nicht mehr auftreten, wenn da nicht das Holz als natürliches Rohmaterial wäre und die winterlichen Heizperioden die relative Luftfeuchte in Bereich drückt, die nicht nur für Holzinstrumente "ungesund" ist.
Mit österlichen Gruss
Es335
PS: Das war jetzt bezogen auf die Konzertgitarre.
Um Deckenrissen vorzubeugen, wurde und wird auch noch heute eine geringe Wölbung quer zu Unterbug eingearbeitet, die sich bei Trockenheit dann etwas zurückbilden kann, ohne das die Querspannung mit maximaler Kraft direkt an den Holzfasern zieht. So hat das Deckenholz bei geringer Luftfeuchte etwas mehr Luft nachzugeben.
Eine ande Vorsichtsmaßnahme ist, die Verleimung bei definierter Luftfeuchte (typisch z.B. 45%) durchzuführen. Heutzutage technisch überhaupt kein Problem mehr und bei den meisten Gitarrenbauer/-herstellern eigentlich Stand der Technik.
D.h. theoretisch düfte so etwas bei hochwertigeren neuen Gitarren nicht mehr auftreten, wenn da nicht das Holz als natürliches Rohmaterial wäre und die winterlichen Heizperioden die relative Luftfeuchte in Bereich drückt, die nicht nur für Holzinstrumente "ungesund" ist.
Mit österlichen Gruss
Es335
PS: Das war jetzt bezogen auf die Konzertgitarre.

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Ich bin davon ausgegangen, dass heute keine Gitarren mit diesen Stärken gebaut werden. Eine Torres habe ich nicht in Betracht gezogen, weil sie mit Preisen im nicht unteren 5stelligen gehandelt werden. Natürlich gibt es sie heute noch, aber es gibt nur sehr wenige und spielen daher eine sehr untergeordnete Rolle. Vielleicht werden auch heute noch einige sehr wenige Gitarren mit diesen Stärken gebaut, aber typisch ist es nicht. Davon abgesehen sind die Faktoren von TorstenW weitestgehend egal, weil sie mit den Stärken nichts zu tun haben. Für mich ist es ganz einfach Quatsch, dass man für eine Gitarre mit 1,4er Decke am Ort der Aufbewahrung andere klimatische Voraussetzung braucht als für eine mit 2,8er Decke. Zudem sind 1,4 keine 1,0 mm. Dass es letzteres tatsächlich gibt, wie TorstenW es glauben machen möchte - sorry, da sträubt sich mir was.Es335 hat geschrieben:Die Torres FE09 hat eine Deckenstärke zwischen 1,4 und 1,7 mm und das sind für seine Gitarren durchaus typische Werte. So dünn baut man heutzutage im Regelfall zwar nicht mehr, aber solche Deckenstärken gab und gibt es.
Euch auch frohe Ostern.
Liebe Grüße
Bernd
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Hallo Bernd und Torsten,Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Ich bin davon ausgegangen, dass heute keine Gitarren mit diesen Stärken gebaut werden. Eine Torres habe ich nicht in Betracht gezogen, weil sie mit Preisen im nicht unteren 5stelligen gehandelt werden. Natürlich gibt es sie heute noch, aber es gibt nur sehr wenige und spielen daher eine sehr untergeordnete Rolle. Vielleicht werden auch heute noch einige sehr wenige Gitarren mit diesen Stärken gebaut, aber typisch ist es nicht. Davon abgesehen sind die Faktoren von TorstenW weitestgehend egal, weil sie mit den Stärken nichts zu tun haben. Für mich ist es ganz einfach Quatsch, dass man für eine Gitarre mit 1,4er Decke am Ort der Aufbewahrung andere klimatische Voraussetzung braucht als für eine mit 2,8er Decke. Zudem sind 1,4 keine 1,0 mm. Dass es letzteres tatsächlich gibt, wie TorstenW es glauben machen möchte - sorry, da sträubt sich mir was.Es335 hat geschrieben:Die Torres FE09 hat eine Deckenstärke zwischen 1,4 und 1,7 mm und das sind für seine Gitarren durchaus typische Werte. So dünn baut man heutzutage im Regelfall zwar nicht mehr, aber solche Deckenstärken gab und gibt es.
Euch auch frohe Ostern.
ich möchte euch gerne gute Fachliteratur empfehlen um die Aussagen zur Deckenstärke zu überdenken.
Making Master Guitars von Roy Courtnall
Darin enthalten sind Konstruktionsunterlagen von:
Torres, Santo Hernandez, Hauser, Harnandez Y Aguado, Fleta, Bouchet, Friedrich, Romanillos.
Ein sehr großer Großteil

Deckenstärken von 1,8mm im Aussenbereich bis 2,7mm unter der Brücke. Alles dabei. Im Durchschnitt reden wir über 2-2,2mm. Bei Fichtendecken!
Für´n Ostergeschenk zu spät.
Trotzdem Frohest Fest
Munterbleiben
Christian
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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