Na ja, so kanns laufen

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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clone
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Beitrag von clone »

Ich habe da noch einen interessanten Artikel von Gruhn zu gefunden.

In der Tat wird auch hier empfohlen die Saitenspannung zu lösen. Aber erwähnt wird noch so einiges mehr...

so sollte z.B. der Hals der Gitarre nicht den Koffer berühren.... .

http://www.gruhn.com/features/packing/
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Niels Cremer
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Beitrag von Niels Cremer »

Ich konnte jetzt nirgendwo sehen ob du die Gitarre bei einem Händler bestellt hast, aber wenn dem so war liegt m.A.n. das Transportrisiko sowohl für die Lieferung als auch für die Rücksendung beim Händler da es sich um ein Online Geschäft zw. gewerblichem Händler und Verbraucher (nehme an das trifft auf dich zu?) handelt bei dem der normale Gefahrenübergang (bei Übergabe an das Transportunternehmen) nicht zieht. D.h. die Schadensregelung mit DHL obliegt dem Händler, der dir davon unabhängig den Kaufpreis für die Gitarre schuldet ...

Google mal Gefahrenübergang 474BGB und Widerrufs- bzw. Rückgaberecht / Transportrisiko 357BGB, oder noch besser, frag deinen Anwalt! Viel Glück!
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Sperris
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Beitrag von Sperris »

Ich kapier nur nicht, wie die Gitarre im Koffer den Kopf verlieren kann. Der hängt doch absolut frei uns liegt nirgends an. Zumindest nicht bei meinen Gitarren und Koffern. Der Hals liegt ca. 3. Bund auf der Halsauflage und der Kopf hängt frei mit mindestens 3-5cm Abstand zu jeder Seite...
Das Stichwort würde ja schon beschrieben. MASSENBESCHLEUNIGUNG!!!

Koffer und Gitarre machen sich gemeinsam auf den Weg Richtung Boden. Unten angekommen hält der Koffer notgedrungen an währen der Kopf aber noch weiterhin auf dem Weg nach unten ist.

Gruß Ralf
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rudi
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Beitrag von rudi »

Sperris hat geschrieben: Koffer und Gitarre machen sich gemeinsam auf den Weg Richtung Boden. Unten angekommen hält der Koffer notgedrungen an währen der Kopf aber noch weiterhin auf dem Weg nach unten ist.

Gruß Ralf
Das begreife ich!
Aber warum ist es dann ein Vorteil die Saitenspannung zu lösen ?
Eigentlich müßten die (gespannten) Saiten, den weiter fallenden Kopf doch eher halten.
:roll: :roll:
Oder mache ich da einen groben Denkfehler??
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

rudi hat geschrieben:Das begreife ich!
Aber warum ist es dann ein Vorteil die Saitenspannung zu lösen ?
Eigentlich müßten die (gespannten) Saiten, den weiter fallenden Kopf doch eher halten.
:roll: :roll:
Oder mache ich da einen groben Denkfehler??
kein denkfehler, du hast recht. die saitenentspannung (wenn überhaupt) dient nicht dem schutz des kopfes sondern hauptsächlich dem schutz der decke und vielleicht noch der verwindung des halses durch wohl auch klimatisch schockartig eintretende veränderungen z.b. auf flugreisen. vor allem aber können entspannte saiten nicht reißen. bei nylonsaiten kann das zu erheblichen riefen führen, da die saite sich ähnlich wie ein gummi verhält, stahlsaiten schlagen weniger wild um sich.
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laschek
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Beitrag von laschek »

Echt blöd sowas. Hoff das es gut ausgeht.
Aber warum schickt man ne southern jumbo zurück?
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Pida
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Beitrag von Pida »

DHL verlangt u.a. eine 5 cm dicke Polsterung. Damit ist ein Versand einer A-Gitarre zumindest in bestimmten Koffern nicht mehr ohne Sperrgutzuschlag möglich, wenn man sich an diese Vorgabe halten möchte - denn natürlich gibt's auch bestimmte Vorgaben an das Polstermaterial, und daraus ergibt sich, dass tatsächlich zwischen Karton und Koffer (nicht Gitarre) ein entsprechender Abstand vorhanden sein muss.

Aus diesem Grund versende ich ungern Gitarren und wenn, wird es eben teuer. Eine Gitarre habe ich mal in 500 l Maischips versenkt...

Auch viele Verpackungen der Versandhändler erfüllen diese Bedingungen nicht. Sie können wohl gelegentliche Verluste eher verschmerzen als ein höheres Porto, vielleicht können sie auch Sonderkonditionen raushandeln.

Ich würde auch darauf setzen, dass der Händler die Kosten übernimmt. Vielleicht gab es sogar einen Hinweis wie "Verpacken Sie Rücksendungen sicher. Verwenden Sie möglichst die von Musikhaus xy verwandte Verpackung"?
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Gitarrenspieler
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Beitrag von Gitarrenspieler »

jay-cy hat geschrieben:Ich kapier nur nicht, wie die Gitarre im Koffer den Kopf verlieren kann. Der hängt doch absolut frei uns liegt nirgends an. Zumindest nicht bei meinen Gitarren und Koffern. Der Hals liegt ca. 3. Bund auf der Halsauflage und der Kopf hängt frei mit mindestens 3-5cm Abstand zu jeder Seite...
Vergleichbar mit: Du bist fest im Auto angeschnallt und fährst mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Wand. Der Kopf schlägt dann heftig nach vor weil nicht fixiert (früher hieß das Trägheit der Masse). Zerstört, wenn zerstört wird dann unter umständen die schwächste Stelle.
So ist wahrscheinlich Ayrton Senna 1994 ums Leben gekommen.
Wenn der Gitarrenkoffer vom großen Haufen fällt kann das schon ausreichen.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Massenträgheit heißt auch heute noch Massenträgheit und ist eine sozusagen "eingebaute" Eigenschaft jeglicher Masse. Die dabei auftretende Kraft ergibt sich aus dem Produkt von Masse mal der dabei auftretenden (in diesem Fall negativen) Beschleunigung. Da sich die Geschwindigkeit bei einem Aufprall in sehr kurzer Zeit sehr stark ändert, können auch bei kleinen Massen große Kräfte auftreten. :)
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Beitrag von Gitarrenspieler »

LaFaro hat geschrieben:Massenträgheit heißt auch heute noch Massenträgheit und ist eine sozusagen "eingebaute" Eigenschaft jeglicher Masse. Die dabei auftretende Kraft ergibt sich aus dem Produkt von Masse mal der dabei auftretenden (in diesem Fall negativen) Beschleunigung. Da sich die Geschwindigkeit bei einem Aufprall in sehr kurzer Zeit sehr stark ändert, können auch bei kleinen Massen große Kräfte auftreten. :)
Du bist ja ein ganz Schlauer, geahnt hab ich das immer schon :wink:
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

Gitarrenspieler hat geschrieben:
LaFaro hat geschrieben:Massenträgheit heißt auch heute noch Massenträgheit und ist eine sozusagen "eingebaute" Eigenschaft jeglicher Masse. Die dabei auftretende Kraft ergibt sich aus dem Produkt von Masse mal der dabei auftretenden (in diesem Fall negativen) Beschleunigung. Da sich die Geschwindigkeit bei einem Aufprall in sehr kurzer Zeit sehr stark ändert, können auch bei kleinen Massen große Kräfte auftreten. :)
Du bist ja ein ganz Schlauer, geahnt hab ich das immer schon :wink:
jetzt weißt Du es.... :lol: 8)
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OV1667
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Beitrag von OV1667 »

Moin,

es ist schon schwierig, allen möglichen Einflüssen beim Transport gerecht zu werden. Ist der Hals "frei", wird er bei Stößen nachgeben. Ist er fixiert, wird u.U. die Verformung des Koffers übertragen.
Ich wäre eher für "Polsterung" als für Fixierung und wenn der Koffer sich dann noch, ebenfalls gepolstert, in einer weiteren Umverpackung befindet, minimiert das die Risiken.
Bei der Erinnerung an meinen Hartschalen(kleider)koffer nach dem letzten Flug mit Air France bin ich aber skeptisch, ob man der Zerstörungswut einiger Logistikmitarbeiter wirklich ernsthaft etwas entgegensetzen kann ...
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Sperris hat geschrieben:...Koffer und Gitarre machen sich gemeinsam auf den Weg Richtung Boden. Unten angekommen hält der Koffer notgedrungen an währen der Kopf aber noch weiterhin auf dem Weg nach unten ist. ....
Bei meinen Koffern ist das dann allerdings so, dass zunächst die obere Zarge an den Koffer stoßen würde, erst wenn die verformt ist, wäre der Kopf dran ;-)

A.m.S. kann man das Ganze wahrscheinlich erst nachvollziehen, wenn es Bilder von der Verpackung gibt. Wenn der Empfänger allerdings "gepennt" hat, und z.B. Schäden an der Aussenverpackung nicht wahrnimmt, oder nicht ausreichend dokumentiert, wird es wohl schwer dem Transportunternehmen eine Haftung anzuhängen. Denn wenn der äussere Karton keine Dellen, Risse hat, und nicht komplett nass ist, würde ich als Transporteur auch erstmal sagen: ""Guck - die äussere Papphülle ist unbeschädigt - ich habe sie behandelt wie ein rohes Ei. Wenn drinnen was kaputt ist, ist das Dein Ding." Das erstmal unabhängig von "Gefahrenübergang".

Ich persönlich habe sowieso am meisten "Angst" davor, dass eine Gitarre liegend transportiert wird, ganz unten liegt und oben drauf liegen lauter Pakete gefüllt mit Ziegelsteinen. Deswegen habe ich bisher meine Gitarren "stehend" verpackt, bzw. entsprechende Markierungen angebracht.
Viele Grüße

ralphus
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Newbie
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Beitrag von Newbie »

@toni: Du hast auf jeden Fall mein volles Mitgefühl. Ich bin da auch nie entspannt, wenn ich was verschicke/empfange. Kannst Du uns nicht mal ein Bild von der Kopfplatte spendieren? :popcorn:

Ich bilde mir ein, ich hab auch mal was gelesen, wenn der Koffer stürzt und, glaub auf die Kante fällt unter der der untere Deckenrand liegt, können sich die 60kg Zug der Saiten vervielfachen. Naja, vielleicht sollten wir das den Physikern überlassen.

Auf der anderen Saite ist ne gebrochene Kopfplatte auch nicht irreparabel, auch wenn das Ganze äusserst ärgerlich ist.

Hier wurde ne J50 repariert und das Logo auf nen neue Kopfplatte übertragen:
http://fingerlakesguitarrepair.com/gibs ... headstock/
"Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen" I. Strawinsky
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jay-cy
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Beitrag von jay-cy »

Die Sache mit der Massenträgheit hieße dann ja, dass der einzige Schutzvorteil eines Koffers gegenüber gepolsterten Gigbags die höhere Druckfestigkeit ist. Die Gigbags sollten ja wegen ihrer Verformbarkeit Fallstöße und damit negative Beschleunigungen besser abfangen können als ein Hartschalenkoffer. Wenn ich bedenke, dass u. U. ein Umfallen des Koffers für einen Kopfbruch reicht, dann zweifle ich an der generell besseren Schutzwirkung eines Koffers. Irgendwann hatte ich mal ein Video vom "Test" eines Tribal Planet Gigbags gepostet, wo sie das Ding mitsamt Gitarre aus dem 3. Stock schmeißen...
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