Sollbruchstelle ?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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kwb
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Beitrag von kwb »

Die Anwort ist schon da !

"Hallo Herr Bader,

dass darf natürlich nicht so leicht passieren. Wegen des Gewichtes und
ausbalancieren des Halses wurden die Löcher gemacht.
Martin hat aber das Problem (das der Hals schneller bricht) erkannt und mittlerweile einen komplett anderen Hals eingesetzt."

Trotzdem finde ich es komisch das man nicht einfach Kunststoffknöpfe und offene Mechaniken oder ein geeignetes massiv Holz nimmt um Gewicht zu sparen.
Bei der Position von Martin und den Stückzahlen die die abnehmen sollte das ohne Mehrkosten möglich sein.
Taylor nimmt selbst für die 100 und 200 Serie Mahagoni für den Hals, Ebenholz für Griffbrett und Steg, Palisander für die Kopfplatte, Binding, Pickup, komplett lackiert, ... .
Und das bei Preisen ab 699 Euro.
Martin bietet für 699.- die DX1E mit HPL, Micarta, Stratabond, kein Binding, geölte Decke, ....

Klaus
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RB
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Beitrag von RB »

Wenn das stimmt, kann man sich nur an den Kopf greifen. Wieviel gramm wiegen denn so ein paar halbe Dübel ? Das kann doch nich so viel sein, dass man das überhaupt bemerkt. Wirklich eine Schnapsidee.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Mahagoni hat eine Dichte von ca 650 kg/m3.
Wenn ich richtig schaue, sind dort zehn Bohrungen.
Jede einzelne hat einen Durchmesser von (geschätzt) 6mm und eine Tiefe von (sagen wir einfach) 10 mm.
V=π⋅r2⋅h
Also ist das Volumen einer einzelnen Bohrung = 3,14 * 0,003*0,003*0,01m3 = 2,826*10hoch(-7) m³.
Das wiederum entspricht einem Gewicht von 0,18g.
Multipliziert mit zehn Bohrungen und ein bißchen gerundet sprechen wir von ca 2g Gewicht.
Also Gewichtsersparnis bzw eine andere Verteilung irgendwelcher Massen kann meiner Meinung nach nicht die Ursache für derartige „Handwerkskunst“ sein
chevere

Beitrag von chevere »

Was Ami schreibt und Martin zu diesen Löchern meint sind ggf. auch nochmal zweierlei.
Vielleicht noch eine mail an Martin direkt senden?
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whitywhiteman
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Beitrag von whitywhiteman »

Hm, Martin sollte vielleicht mal nach China fahren und sich anschauen wie man gute "Billigklampfen" baut ..............

Duck und wech.
Gruß
Whity
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scifi
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Beitrag von scifi »

Vielleicht sind das auch vorgebohrte Dübellöcher, falls die Kopfplatte mal abbricht, so das man diese wieder leichter drandübeln kann. Der Kunde ist bei Martin ja König :roll:
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Gruseliger Gedanke, dass es im headstock meiner Klampfe so ausschauen könnte. Ich stelle 0 Unterschied fest zwischen Klang / Bespielbarkeit mit aufgesetztem Kyser-Capo (40 Gramm) und ohne. :? Würde mich jetzt echt mal interessieren was der Hersteller so sagt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das gängige Praxis ist oder war.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ich bin eigentlich der allerletzte, der sich zu Stahlsaitengitarren äußern kann. Mir kommt aber die Idee, dass sich diese Löcher nicht nur in der angegebenen Position befinden können. Bei Nylonsaiten wird zur Verstärkung gelegentlich unter dem Griffbrett ein Kanal für einen Carbonblock eingefräst (z. B. Antonio Picado). Evtl. befinden sich auch entsprechende Bohrungen entlang des Innenhalses.

Ich wurde mal über Ebay bei einer Flamencogitarre übers Ohr gehauen. Angeblich hätte die Gitarre diese unsichtbare Carbonverstärkung lt. Hersteller. Da die betreffende Sachbearbeiterin im Urlaub war, fragte ich beim Bundesamt für Materialprüfung (ich glaube, so hieß die Stelle). Um den Hals zu röntgen, wollten die etwas um die 20 € haben. Als ich die Gitarre gerade verpackt hatte, kam aus Madrid die Antwort. Also könnte man den Hals röntgen lassen, um zu sehen, ob der Hals so ist, wie er sein sollte. Ob sich der Carbonkanal mit einem Truss Rod ergänzen kann, weiß ich nicht.
Liebe Grüße
Bernd
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kwb
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Beitrag von kwb »

notenwart hat geschrieben:Mahagoni hat eine Dichte von ca 650 kg/m3.
Wenn ich richtig schaue, sind dort zehn Bohrungen.
Jede einzelne hat einen Durchmesser von (geschätzt) 6mm und eine Tiefe von (sagen wir einfach) 10 mm.
V=π⋅r2⋅h
Also ist das Volumen einer einzelnen Bohrung = 3,14 * 0,003*0,003*0,01m3 = 2,826*10hoch(-7) m³.
Das wiederum entspricht einem Gewicht von 0,18g.
Multipliziert mit zehn Bohrungen und ein bißchen gerundet sprechen wir von ca 2g Gewicht.
Also Gewichtsersparnis bzw eine andere Verteilung irgendwelcher Massen kann meiner Meinung nach nicht die Ursache für derartige „Handwerkskunst“ sein
http://www.holz-bearbeitung.de/Holzmust ... ewicht.htm

Birkensperrholz/Multiplex: http://www.sperrholz-beck.de/technik/sp ... wichte.htm

Ein Metallknopf wiegt auf meiner Küchenwaage ca. 8 Gramm, ein Schaller Kunststoffknopf ca. 1 Gramm. Ich kann mir auch nicht vorstellen das Standard Kunststoffknöpfe teuerer als Metallknöpfe sind.

Das mit dem "Gewicht sparen" ist eine bescheuerte Ausrede.

Klaus[/url]
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RB
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Beitrag von RB »

Es gibt aber auch sonst keinen nachvollziehbaren Grund. Das Bohren wäre ein zusätzlicher Arbeitsschritt, der ergo Geld kostet. Die Gewichtsersparnis ist nicht nennenswert. Ein Verlust an Stabilität tritt ein, das ist - wie man es dreht und wendet - einfach nur abwegig.

Ich habe das WWW schon einmal nach der Sache mit den entsprechenden Suchbegriffen abgesucht und finde nichts. Äußerst merkwürdig, das ganze. Bald fühle ich mich versucht, die Kopfplatte meiner D-12X1 abzulösen, um darunter schauen zu können.
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kwb
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Beitrag von kwb »

Ich habe gerade mal Mechaniken gewogen:

Gotoh Mini 35 gr
Grover 43 gr
NoName 32 gr.
Grover Sta-Tite 25 gr.

Eine Standard wird so bei knapp 40 gr. liegen.
Für 30 gr. Ersparniss bei Mechaniken müsste man im Vergleich 166 Löcher bohren.
RB hat geschrieben:Bald fühle ich mich versucht, die Kopfplatte meiner D-12X1 abzulösen, um darunter schauen zu können.
Am besten du schaust auch gleich mal unters Griffbrett ! :shock:
Irgendwo müssen die 166 Löcher ja sein. :wink:

Klaus

P.S. eine Antwort mit Berechnung habe ich auch an AMI geschickt.
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RB
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Beitrag von RB »

Ich habe einfach mal ein EMail an Martin in den USA geschrieben und um Aufklärung gebeten, ob das normal ist, oder nicht. Mal schauen, ob sie antworten.
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kwb
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Beitrag von kwb »

RB hat geschrieben:Bald fühle ich mich versucht, die Kopfplatte meiner D-12X1 abzulösen, um darunter schauen zu können.
Vielleicht kennst du ja einen Arzt der die Gitarre mal röntgen kann.
Vielleicht ist auch Gitarren-Osteoporose.
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Gitarrenmacher
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Beitrag von Gitarrenmacher »

RB hat geschrieben:Ich habe einfach mal ein EMail an Martin in den USA geschrieben und um Aufklärung gebeten, ob das normal ist, oder nicht. Mal schauen, ob sie antworten.
Ich habe mal eine Mail an John Hall geschrieben.
Es gibt eigentlich kein Martin Teil, welches der nicht schon im Rohzustand gesehen hat.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
http://www.gitarrenmacher.de
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RB
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Beitrag von RB »

Dann harren wir der Dinge, die da kommen. Ich lasse meine Hälse erst einmal, wie sie sind. An die Nummer mit dem Röntgen habe ich auch schon gedacht. Ich muß mal meinen Zahnarzt fragen.
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