12 Bund Gitarren

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Sollte / muss eine Gitarre mit Hals-Korpusübergang am 12. Bund für Euch einen Cut haben?

Ja, unbedingt!
10
21%
Nein, nicht notwendig.
26
54%
Schmierwurscht.
12
25%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 48
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RB
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Beitrag von RB »

Ich halte Cutaways für eine Modeerscheinung. Andernfalls wäre doch schon früher jemand auf die Idee gekommen, vielleicht 1845 oder 1492. Stattdessen aber spielte man über Jahrhunderte Vihuelas, Lauten und Gitarren mit Halsansatz am 12ten Bund. Die Klassiker und viele Flamencoisten tun dies heute noch.

Mit der Elektrischen Gitarre, also der Kombination dünner Saiten mit einem für das Instrument Gitarre ganz untypischen Sustain haben sich neue Ausdrucksformen entwickelt, insbesondere Soli im Bereich weit jenseits des 14ten Bundes. Irgendwann kommt dann jemand auf die Idee, die für die elektrische entwickelte Bauform partiell auf die akustische Gitarre zu übertragen, vermutlich ohne daran zu denken, daß man die akustische Gitarre aus klanglichen und spieltechnischen Gründen dort oben eigentlich nicht mehr zielführend und sinnvoll einsetzen kann.

Dann greift ein Chinesischer Massenfabrikant das auf und alle Adepten und Jugendliche Spieler, die eigentlich mit fünf Bünden gut bedient wären, wollen selbstverständlich ein Cutaway, weil "man das hat".

Wenn jemand, der in den hohen Gefilden unterwegs ist, meint, bei einigen akrobatischen Stücken wäre ein Cut nützlich. Aber das sind meiner Überzeugung nach nur sehr wenige.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Möchte ich jetzt meinem Unverständnis darüber Ausdruck verleihen, dass ein Klang erzeugendes Instrument mit besserem Klang hinten an steht, wegen einer als nicht optimal empfundenen Optik? Sollte ich erwähnen, dass doch die wenigsten Gitarristen sich und ihr Instrument beim Spielen so beobachten, wie es für Balletttänzer beim Üben gang und gäbe ist?

Wäre es hilfreich für den Meinungsaustausch zu erwähnen, das ein ebenmäßiges symmetrisches Gesicht zwar schön sein kann, meistens aber langweilig erscheint?
Hilft es irgendwie weiter das Sprichwort „Symmetrie ist die Ästhetik der Primitiven“ zu zitieren?

Auf all diese selbst gestellten Fragen möchte ich mit einem entschiedenen NEIN antworten

---
PS ich mache nur Spaß
notenwart
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Beitrag von notenwart »

Orange hat geschrieben: Kann ich so nicht bestätigen. .....
Musst Du acuh nicht; ist doch eben auch nur meine Meinung
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Ich fasse das alles garnicht, ich hab mit und ohne, und alle haben ihren Reiz!

Glücklicherweise entwickeln sich technische Dinge Weiter wo zu in weitestem Sinne auch die Gitarre gehört.

Gruß Rainer
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

RB hat geschrieben: Wenn jemand, der in den hohen Gefilden unterwegs ist, meint, bei einigen akrobatischen Stücken wäre ein Cut nützlich. Aber das sind meiner Überzeugung nach nur sehr wenige.
RB. Auf ein "wenn" sollte auch ein "dann" folgen.

Es scheint Teufelszeug, dass sich Spieltechniken und damit auch Instrumente weiterentwickeln. Ich mag Cutaways auch deshalb ganz gerne, weil ich es liebe mit Kapodaster zu spielen und dann wird es in manchen Regionen etwas eng.
Schöne Grüße, Rolli
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RB
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Beitrag von RB »

Dann sollte das petreffende Personx eine 14-Bündige zur Hand nehmen. :mrgreen:
notenwart
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Beitrag von notenwart »

ich bin hier raus, es gibt in dresden und umgebung genug verwirrte, da muss ich mir SO EINEN QUATSCH nicht auch noch antun.
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

notenwart hat geschrieben:ich bin hier raus, es gibt in dresden und umgebung genug verwirrte, da muss ich mir SO EINEN QUATSCH nicht auch noch antun.
Der war nicht schlecht! Hoffentlich eskaliert nix, sonst beißt noch jemand nen Cut in ne Dread...
:bop:
Schöne Grüße, Rolli
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RB
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Beitrag von RB »

Ich war so nett und habe diese Legende da oben erzählt, anstatt die Wahrheit kund zu tun: In Wirklichkeit handelt es sich um Bißspuren.
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

Wenn das hier nicht sofort in geordnete Bahnen geht, eröffne ich einen Riopalisanderthread.... :mrgreen:
Meine Nachbarn hören oft Bluegrass, ob sie wollen oder nicht!
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tired-joe
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Beitrag von tired-joe »

"There's no money past the 5th fret"
(Alte Nashville Weisheit)
8)

Joe
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string
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Beitrag von string »

Der eine mag Blondinen, der andere Nussschokolade mit und ohne cut
und das ist gut so.
Somit darf jeder wählen was er mag und MUSS keine Dread spielen :oops:

Cheers
Klaus
________________________________
"Das Wesentliche im Umgang miteinander ist nicht der Gleichklang,
sondern der Zusammenklang".
Ernst Ferstl
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Orange
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Beitrag von Orange »

Angorapython hat geschrieben:Wenn das hier nicht sofort in geordnete Bahnen geht, eröffne ich einen Riopalisanderthread.... :mrgreen:
Mit oder ohne Cut ?!
Dread oder nicht ?!
12-Bund Modelle eingeschlossen ?!

So einfach geht das nicht wie du dir das vorstellst ... :roll: :wink:
Zuletzt geändert von Orange am Mi Okt 21, 2015 2:34 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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wally
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Beitrag von wally »

In meinem Archiv habe ich eine wissenschaftliche Abhandlung
über die sozialen, kulturellen und ethischen Gesichtspunkte des Cuts gefunden.

"Der Cut ein Werk des Teufels ist,
weil er vom Korpus Holz wegfrisst.
Dies darf nicht sein, oh welch ein Graus,
der Cut fliegt auf der Stelle raus."
So tönt ein mancher Ayatolla,
schimpft übern Cut noch umso dolla,
je größer dieser ausfalln tut.
Das nimmt dem Widerstand den Mut.

"Der Cut an sich ist doch ein Segen,"
hört man den Widerstand sich regen.
"Die Hand kann hin in fremdes Land,
das Ayatolla nie gekannt
oder je gesehen hätt.
Der Spieler nutzt das ganze Brett
ohne Hindernisse nun.
Das ist ein wunderbares Tun."

Ob nun mit – mit ohne Cut –
tatsächlich wohl kaum Einfluss hat
auf der Laute feinen Ton.
Da sind wir bei dem Kern auch schon:
Der Ayatolla macht Problem
wo Andere reine Freude sehn.
Das Forum kann zu. Hopf, dreißig Euro - reicht. (RB)
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wally
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Beitrag von wally »

Eine weitere Untersuchung, welche den historischen Kontext beleuchtet:

Der Katt ist eine Religion;
das wussten selbst die Römer schon.
Kein Mensch son Ding dürft haben söllt,
sonst hätt der Teufel ihn gehöllt.

So wär der Mensch mit einem Katt
verurteilt an der Ursprungsstatt
für diesen falschen Glaubensmist
zu darben dort in alle Frist.

Doch was geschah das durft nicht sein:
Die Römer gingen kläglich ein.
Aus war die Ordnungshüterei:
Der Weg für Katts war nunmehr frei.

Und mitten in der Renaissance,
nahm in Florenz ein Mann die Chance
und baute flugs – wer kann, der kann –
nen Kat an eine Laute dran.

Nun war´s geschehn, da half kein klagen,
ein Jeder wollte Lauten schlagen
die hatten einen spitzen Katt.
Die ohne Macke klangn zu matt.

Das ist der Grund weshalb noch heute
allerverschiedentlichste Leute
die Delle in der Klampfe wolln:
Dem Katterschöpfer Danke zolln.
Das Forum kann zu. Hopf, dreißig Euro - reicht. (RB)
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