rwe hat geschrieben: ↑So Sep 06, 2020 12:21 pm
Bernd C. Hoffmann hat geschrieben: ↑So Sep 06, 2020 11:16 am
Das ist nichts Profundes, nur Grundlagen.
Wo ist der Unterschied zwischen Grundlagen und "etwas Profundem"?
Grundlagenwissen bildet nur den allgemeinen Rahmen, während
profundes Wissen über den allgemeinen Rahmen weit hinaus geht. Um ein Beispiel zu nennen: Ein Business Plan, der Fragen zur Bewertung von Chancen und Risiken anhand der gegebenen Parameter bewertet, gehört zum Grundlagenwissen jedes Gründer. Wenn er richtig gemacht wurde, dann weiß man als Gründer selbst, wo man steht und kann abschätzen, wo man steht und mit welchen Mitteln und Methoden man wohin kommen will. Das ist umso wichtiger, wenn man Fremdkapital benötigt.
rwe hat geschrieben: ↑So Sep 06, 2020 9:54 am
Bernd C. Hoffmann hat geschrieben: ↑Sa Sep 05, 2020 11:19 pm
Die Unternehmen, die ihren Angestellten die Kaufkraft bereitgestellt haben, gibt es in dem Maße nicht mehr. Überall wird Kurzarbeit gemacht, fast alle kämpfen ums Überleben und haben ihre Rücklagen aufgebraucht. Du verstehst offenbar überhaupt nicht, was sich daran anschließen wird. Von welchem Geld sollen denn die Instrumente in dem neuen Geschäft bezahlt werden, und welche Priorität haben gute Gitarren im Freizeitmarkt, wenn viele Menschen in die Arbeitslosigkeit gehen werden und die Preise steigen?
Das ist mir etwas zu viel Rundumschlag. Es kämpfen (zu) viele ums Überleben, es machen (zu) viele Kurzarbeit - aber es betrifft eben nicht "alle". Es ist viel Liquidität auf dem Markt - wir erleben es an den Börsenwerten und den Immobilienpreisen, die spekulative Züge tragen. (Erben!) Wir beobachten auch gerade einen kleinen Boom beim Aufbrezeln des eigenen Wohnumfelds. Da können auch Musikinstrumente dazu gehören.
Das schließt alles nicht aus, dass viele Leute unter den ökonomischen Folgen von Corona leiden werden. Es sind aber eben nicht "alle". Und nicht alle Betroffenen werden gleichzeitig betroffen sein: Rentner, Pensionäre, unbefristet (!) Beschäftigte im Öffentlichen Dienst werden erstmal nicht entlassen und auch die Kurzarbeiterregelungen dämpfen diese Entwicklung. Und dem Bauhandwerk geht es offenbar teilweise noch so gut, dass die es nicht einmal für nötig erachten, mir Angebote für die Erneuerung von Heizung und Fenstern zuzusenden.
Nachtrag: Dann bleiben die Fenster halt drin - und für das Geld kann ich wieder etwas für den Instrumentenzoo kaufen...
Corona
ist ein Rundumschlag. Kurzarbeit haben im April lt. Spiegel.de 725.000 Unternehmen angemeldet. Die machen das nicht aus Spaß sondern weil es notwendig ist. Soweit ich das aus meinem Umfeld im Bereich der Industrieunternehmen sehe, sind seit dem noch eine ganze Menge hinzugekommen, darunter führende Industriezweige aus dem Fahrzeug- und Maschinenbau. Da diese Unternehmen nicht hier lokal angesiedelt sind, gehe ich davon aus, dass dies keine punktuelle Erscheinung ist. Eine Freundin, die einige internationale Topmarken dieser Zweige beliefert, bekommt dies direkt zu spüren. Es mag sein, dass es im Norden aktuell noch gut läuft, aber glauben kann ich es nicht.
Das Börsenkapital sagt nichts über die Kaufkraft der Allgemeinheit aus. Spekulieren tun i. A. nur diejenigen, die es sich leisten können. Das sind i. d. R. Großverdiener.
Den Fehler, den Deine Fensterbauer gemacht haben, haben andere Unternehmen auch gemacht. Sie haben die Hütte geschlossen oder die Öffnungs- bzw. Annahmezeiten verändert ohne die Kunden zu informieren. So entstehen z. B. Zusatzkosten bei der Zustellung, die der Kunde übernehmen muss. Ob Du von den paar Hanseln darauf schließen kannst, dass es dem Bauhandwerk gut geht, bezweifel ich. Wenn ich von mehreren Unternehmen keine Reaktion bekomme, dann gehe ich der Sache nach, weil ich bei mir einen Fehler vermute, aber egal, das interessiert mich weniger.
Tut mir leid, ich kann Deinen Optimismus nicht teilen.
Holger Hendel hat geschrieben: ↑So Sep 06, 2020 10:27 am
Um ein Geschäft zum Erfolg zu bringen, braucht es deutlich mehr als "ein cooler Typ" zu sein und als Musiker viel erlebt zu haben. [...]
In seinem "Fall" kommt der Umstand hinzu, dass er tatsächlich die Kulturtechniken beherrscht, also - die basics der Einzelhandels hat er wohl verstanden. Meine Behauptung ist ja einfach: Heutzutage braucht es mehr als eine Verkaufsfläche, attraktive Öffnungszeiten und Preise und sonst. Konditionen, gute Lage, Parkplätze direkt vorm Ladengeschäft etc. usf.
Da ich durch meine Erstausbildung Einzelhandelskaufmann bin, weiß ich, dass sowohl die Bezahlung als auch die Arbeitszeit bei EH-Beschäftigten mit Ausnahme des Friseurberufs die schlechteste ist. Darum lehne ich "attraktive" Öffnungszeiten ab! Der Angestellte kann um 19.00 den Schlüssel umdrehen und bei deutlich schlechterer Bezahlung 2 Stunden später nach Hause gehen als andere Kaufmannsgehilen, der Geschäftsführer oder Inhaber jedoch nicht. Es sei denn, er macht seinen Buchhaltungskram zuhause, aber auch das ist keine Freizeit. Ich vermeide es auch (soweit es geht) nach 19.00 Uhr Geschäfte zu betreten.
Holger Hendel hat geschrieben: ↑So Sep 06, 2020 10:27 am
Mit "Personalty" und Fachwissen ganz sicher nicht; das hat jeder andere auch. [...]
Leider nein. Zumindest für mich war recht schnell klar, dass einige Mitarbeiter manch größerer Musikläden der nächsten Oberzentren eigentlich nur Interims-Verkäufer sind - da sie ja eigentlich Musiker sind die gerade zur Überbrückung als Gitarrenverkäufer arbeiten.

You know what i mean? Keine Kongruenz. Wie soll dann das Kauferlebnis eines hochpreisigen Instruments zu einem schönen Erlebnis werden? Ich war für mein Leben oft genug bei solchen Situationen persönlich anwesend, oft mit Gitarrenfreunden. Langt. Das kann besser funktionieren. Und es wird besser funktionieren, denn der Besuch eines Ladengeschäfts wird irgendwann, mittel- oder langfristig, von findigen Geschäftsleuten mit Eventcharakter versehen werden, ähnlich dem Besuch eines Vergnügungsparks etc.
Das Schöne ist, dass sich das kaufmännische Handwerk und eine positive Einstellung zum eigenen job nicht ausschließen.

Ja, das gibt es. Die Frage ist nur, wie es wahrgenommen wird. Manche Leute funken auf unterschiedlichen Frequenzen können sich nicht riechen. Wenn ich so jemanden um mich habe, dann fühle ich mich nicht wohl und bin weg. Ende.
Wenn jemand diesen Erlebniskauf tatsächlich so vollziehen kann, klasse! Und was ist, wenn die Hütte voll ist und jeder sein "Recht auf Bedienung" einfordert und von der Wartezeit genervt ist? Dann
war es das mit dem Erlebniskauf. Das kann man organisieren, funktioniert aber nicht, wenn nur ein einziger Mensch den Personalstamm bildet. Zugegebenermaßen muss ich mir darüber keinen Kopp machen... Gitarrenbauer empfangen ihre Besucher nach Terminabsprache. Aber der Erlebniskauf hat was ganz Tolles, da lässt sich definitiv ein Alleinstellungsmerkmal machen.
Ich, für mich sprechend, würde unter den gegebenen Voraussetzungen kein Ladengeschäft eröffnen. Querbetrachtungen, die Börse und Immo-Branche zeigen, dass Geld zur Verfügung stehe, sind mir zu blumig. Ich bleibe skeptisch. Meine Spielwiese zum Geldverdienen ist das Internet. JM hat das in seinem Bereich erkannt und nutzt es ergänzend.
@ Holger: Vielleicht magst Du berichten, wie sich "der Dude" macht und ob er es tatsächlich durchgezogen hat. Das würde mich interessieren.