Martin Gitarren im Umbruch ?

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Saitensprung hat geschrieben:Leider jetzt ein bisschen vom Thema ab, aber ich will jetzt auch keine Missverständnisse! :(
Herigo hat geschrieben:
Saitensprung hat geschrieben:äh...hab ich was gegen Griechen gesagt?
naja wenn du das anders gemeint hast, ironisch muss man heutzutage schon sein...
In der Tat bezog es sich auf die ironische Äußerung von Morris, das ein Grieche meinte, worüber sich die Deutschen alles Gedanken machen. Ironisch hab ich dann geantwortet, was vielleicht den Zustand beschreibt, in dem sich die Griechen gerade befinden, aber nicht heißen soll, dass ich denke, die Griechen wären allesamt an ihrer Misere Schuld. Da hinkt mir außerdem die Anspielung auf das Hartz IV-Standard-Vorurteil. Mit solchen Pauschaläußerungen hab ich nichts am Hut.
:!:
hey, ehrlich gesagt wollte ich dich gar nicht zitieren,sondern morris bestätigen...ich habe halt auf zitat geklickt und dich nicht rausgelöscht, sorry, hatte nichts mit deiner äußerung zu tun...

wieso kommt mein scheiß eigentlich zweimal? :roll:
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Ok, dann verzeih mir bitte.

Grüße
:wink:
mbern
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Beitrag von mbern »

elfer hat geschrieben: ... und dann schmunzelt der
verkäufer und drückt dir die omjm in die hand und die ist sowas
von smooth, ausgeglichen und charmant, dass man glatt die
santa cruz wieder wegstellt. unglaublich.

dass ich heute eine santa cruz om pw besitze und keine martin
omjm, liegt nur daran, dass ich da günstig rangekommen bin.
bei gleichem preis hätte ich wohl die omjm genommen.

beste grüße

johannes
Oh oh :)
Nicht nur Martin, sondern auch noch eine Signature. Sei froh, dass du sie dir nicht gekauft hast, sonst wärest du nun zum Teeren und Federn freigegeben.

Aber vielleicht reicht es auch schon sich positiv über die omjm geäußert zu haben - auf keinen Fall solltest du an diesem Wochenende das Haus verlassen :) Lass' einfach erstmal Gras über die Sache wachsen!
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elfer
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Beitrag von elfer »

mbern hat geschrieben:
Aber vielleicht reicht es auch schon sich positiv über die omjm geäußert zu haben - auf keinen Fall solltest du an diesem Wochenende das Haus verlassen :) Lass' einfach erstmal Gras über die Sache wachsen!
keine sorge -
ich bin am wochenende sowieso immer zuhause und halte prinzipiell
die rollläden geschlossen. alles andere ist mir zu riskant ;)

beste grüße :)

johannes
Endlich wieder im Studio: www.johanneskoch.net
Neue EP "Fliegen lernen" jetzt draußen: https://www.youtube.com/watch?v=h7UygtViX8Y
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clone
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Beitrag von clone »

Salsakönig hat geschrieben:Ich halte Martin immer noch für das Maß der Dinge in der der Welt der Steelstring-Gitarre. Nahezu jeder Gitarrenhersteller - egal ob Billigproduzent oder Boutique-Gitarren-Schmiede - kopiert die klassischen Bauformen, die von Martin entwickelt wurden.
Ich meine dass ist nur die halbe Wahrheit. Denn es gibt von fast jeder Boutique-Gitarren-Schmiede Modelle, die sich ganz klar an Gibson orientieren. Die Collings SJ, die Santa Cruz Vintage Southener und Vintage Artist, Huss and Dalton DS, Bourgeois Slope D usw. an der J-45 bzw. SJ von Gibson. Anklänge an die L-00 gibt es auch immer wieder.

Dazu gibt es noch Marken, die sich vollig anders ausrichten. Neben modernen wie Lakewood oder Goodall, denke ich hier vor allem, dass sich Guild als eigenständiger Klang zeitweise ganz gut etabliert hatte.
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RB
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Beitrag von RB »

Die bauen alle mehr oder weniger das nach, was Christian Friedrich ihnen vorgemacht hat. Gibson hat eine eigenständige Geschichte mit der Einführung von Prinzipien des Violinenbaus in die Fertigung von Gitarren und Mandolinen und ist gewiß auch Vorreiter insbesondere auf dem elektrischen Gebiet, aber bei den akustischen Flattops würde ich die Bezeichnung "Maß aller Dinge" vor allem deshalb für richtg empfinden, weil Martin die Ausformung eines bestimmten Instrumententyps zu seiner Endform (der gewissermaßen "klassischen" Form) vorangetrieben hat und das für mehrere verschiedene Bauformen. Da sehe ich eine Parallele zu Torres, der dasselbe in Europa getan hat. So wie man die klassische Gitarre als Torres-Gitarre bezeichnen könnte, bezeichnet man einen bestimmten Typ der Stahlsaitengitarre als Dreadnought. Man setzt also eine Markenspezifische Typenbezeichnung als Gattungsbezeichnung ein, ganz so, wie die Amerikaner "Kleenex" und die Deutschen "Zewa" für papierne Küchentücher sagen.
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clone
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Beitrag von clone »

RB hat geschrieben:Die bauen alle mehr oder weniger das nach, was Christian Friedrich ihnen vorgemacht hat. Gibson hat eine eigenständige Geschichte mit der Einführung von Prinzipien des Violinenbaus in die Fertigung von Gitarren und Mandolinen und ist gewiß auch Vorreiter insbesondere auf dem elektrischen Gebiet, aber bei den akustischen Flattops würde ich die Bezeichnung "Maß aller Dinge" vor allem deshalb für richtg empfinden, weil Martin die Ausformung eines bestimmten Instrumententyps zu seiner Endform (der gewissermaßen "klassischen" Form) vorangetrieben hat und das für mehrere verschiedene Bauformen. Da sehe ich eine Parallele zu Torres, der dasselbe in Europa getan hat. So wie man die klassische Gitarre als Torres-Gitarre bezeichnen könnte, bezeichnet man einen bestimmten Typ der Stahlsaitengitarre als Dreadnought. Man setzt also eine Markenspezifische Typenbezeichnung als Gattungsbezeichnung ein, ganz so, wie die Amerikaner "Kleenex" und die Deutschen "Zewa" für papierne Küchentücher sagen.
Vom Prinzip stimme ich dir da schon zu. Mir ist es nur ein ganz wenig zu absolut formuliert.
Sicher gehen auch praktisch alle heute gebauten Steelstrings auf die Prinzipien von CF Martin zurück. Aber "Maß aller Dinge" bei aktuellen Gitarren ist ja noch wieder etwas anderes.
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RB
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Beitrag von RB »

Ja, der Ausdruck kann recht unterschiedlich interpretiert werden. Ohne Zweifel gibt es Hersteller, die qualitativ völlig gleichrangig sind, schließlich ist der Instrumentenbau bei aller Mystifizierung und Mythenbildung keine Hexerei, sondern Handwerk.
Salsakönig
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Beitrag von Salsakönig »

Das Maß der Dinge schließt ja nicht aus, dass es auch andere gute Gitarren bzw. gute eigenständige Gitarrenentwicklungen gibt.
Die Bezeichnung "Maß der Dinge" sollte zum Ausdruck bringen, dass kein anderer Hersteller einen ebenso bedeutenden Einfluss auf die Stahlsaitengitarre gehabt hat, immer noch saugute Gitarren baut und sozusagen wichtige Messlatte bei der Beurteilung der Qualität von Gitarren bietet.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Da hätte ich auch eine Frage, bei Yamaha gibt es ja die sogenannten Folk Jumbos (FG 375s) sind etwas größer als Dreadnought gab es die schon von Martin, oder ist das was eigenständiges?
Gruß Rainer
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clone
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Beitrag von clone »

Salsakönig hat geschrieben:Das Maß der Dinge schließt ja nicht aus, dass es auch andere gute Gitarren bzw. gute eigenständige Gitarrenentwicklungen gibt.
Die Bezeichnung "Maß der Dinge" sollte zum Ausdruck bringen, dass kein anderer Hersteller einen ebenso bedeutenden Einfluss auf die Stahlsaitengitarre gehabt hat, immer noch saugute Gitarren baut und sozusagen wichtige Messlatte bei der Beurteilung der Qualität von Gitarren bietet.
Vielleicht liegt es ja an meinem Geschmack oder ich hatte bisher einfach Pech. Aber eine "saugute" Gitarre hatte ich bisher von Martin noch nicht in der Hand. Eigentlich fand ich keine bisher wirklich toll. Von Santa Cruz oder Collings hatten mich z.B. aber durchaus welche beeindruckt.
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RB
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Beitrag von RB »

Santa Cruz fand ich auch grandios. Ich habe von Martin diese HD-16 R LSH (nein, das ist keine neue Pandemie) und die habe ich von einem erworben, der eine Santa Cruz Tony Rice Dread hatte. Nachdem ich meine Neuerwerbung gespielt, bewundert und für wunderbar befunden hatte, bat er mich, die Santa Cruz anzuspielen. Das war die zweite Santa Cruz nach einer Tony Rice Professional und der Vergleich mit meiner nur ein Drittel kostenden HD-16 dingsbums war sehr interessant. Sie waren in der Anlage und im Ton ähnlich, eine Familie also, nämlich diese recht leicht ansprechenden Dreadnoughts mit dem hang zum schönen Ton. Die Santa Cruz hatte in allen Belangen mehr, aber ich fand den Unterschied undramatisch, ich sagte dem Eigner damals auf Befragen, daß ich ihn mit 15 bis 20 % einschätzen würde und ich war selbst sehr zufrieden, einen guten Prozentsatz dieser Qualitäten erworben zu haben. Nicht ganz die Santa Cruz, aber genug, um mich zu ergötzen.

Ergänzung: Kürzlich habe ich in einem Musikladen eine Kleinigkeit abgeholt und so nebenbei eine Lakewood Dreadnought probiert. Eine die zwar D-18 hieß, aber mehr einer D-48 entspreche, so der Verkaufsmensch. Ein Custom-Modell mit Zargen und Boden aus Makassar Ebenholz, das eher wie Palisander aussah. Ich war neugierig, die Qualitäten dieser Gitarre als Plektrum-Bluegrass-Kanone zu testen. Und ich muß sagen: Ich war sehr angetan. Ein paar gezupfte Töne und da war mir klar: Mehr Gitarre bräuchte ich nicht. Die wäre für alle Spielweisen gut, sie war auch recht laut und hatte - besonders wichtig für mich - genug Baß-Power. Da könnte ich doch glatt schon wieder ins Grübeln kommen. Die können auch phantastische Sachen bauen, muß ich einfach mal unter diesem frischen Eindruck sagen. Gut, billig war das Ding nicht. Die würde ich versichern, wenn es meine wäre.
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Beitrag von Salsakönig »

clone hat geschrieben:
Salsakönig hat geschrieben:Das Maß der Dinge schließt ja nicht aus, dass es auch andere gute Gitarren bzw. gute eigenständige Gitarrenentwicklungen gibt.
Die Bezeichnung "Maß der Dinge" sollte zum Ausdruck bringen, dass kein anderer Hersteller einen ebenso bedeutenden Einfluss auf die Stahlsaitengitarre gehabt hat, immer noch saugute Gitarren baut und sozusagen wichtige Messlatte bei der Beurteilung der Qualität von Gitarren bietet.
Vielleicht liegt es ja an meinem Geschmack oder ich hatte bisher einfach Pech. Aber eine "saugute" Gitarre hatte ich bisher von Martin noch nicht in der Hand. Eigentlich fand ich keine bisher wirklich toll. Von Santa Cruz oder Collings hatten mich z.B. aber durchaus welche beeindruckt.
Okay, "saugut" ist natürlich immer Geschmacksache. So wie ich ja auch
- ganz subjektiv - nicht auf Gibson stehe. Vielleicht können wir uns ja auf "qualitativ hochwertig" oder so einigen.
Man muss immer auch das Preis-Leistungs-Verhältnis im Auge haben. Collings und Santa Cruz ist noch mal eine ganz andere Hausnummer. Ob die dann wirklich so viel besser sind, wie sie teurer sind?
Wie viel mehr man bereit ist, für etwas mehr an subjektivem, vielleicht auch etwas dem Wunsch nach Exklusivität geschuldetem Klang- oder Bespielbarkeitsvorteil zu zahlen, muss jeder für sich entscheiden.
RB hat ja gerade beschrieben, dass seine Martin D-16 RLSH im Vergleich zur wesentlich teureren Santa Cruz ganz gut abgeschnitten hat.
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

Salsakönig hat geschrieben: Okay, "saugut" ist natürlich immer Geschmacksache. So wie ich ja auch
- ganz subjektiv - nicht auf Gibson stehe. Vielleicht können wir uns ja auf "qualitativ hochwertig" oder so einigen.
Man muss immer auch das Preis-Leistungs-Verhältnis im Auge haben.
Wie weit runter geht so was, ich bekomme heute schon Gitarren von sehr namhaften Herstellern, für unter 500Euro die meiner bescheidenen Meinung
so mancher wirklich teuren neuen Gitarre ebenbürtig sind, wenn nicht sogar in so manchem Bereich überlegen, Gitarren sollen mit den Jahren ja auch besser werden!? , ich persönlich bin davon überzeugt .
Ich denke hier ist viel Sternenstaub! ich für mich bin mir noch nicht sicher ob ich meinem GAS frönen soll oder wirklich mal die Vernunft siegen lassen sollte und eher an meinen Fähigkeiten, und nicht an meiner Gitarre das heil suchen sollte , glücklicherweise schließt das Eine, das Andere nicht aus.
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Beitrag von Salsakönig »

Rainer H hat geschrieben: Ich denke hier ist viel Sternenstaub! ich für mich bin mir noch nicht sicher ob ich meinem GAS frönen soll oder wirklich mal die Vernunft siegen lassen sollte und eher an meinen Fähigkeiten, und nicht an meiner Gitarre das heil suchen sollte , glücklicherweise schließt das Eine, das Andere nicht aus.
Es ist sicher wichtig, ein solides, gut zu bespielendes Instrument zu haben, dessen Klang einem Freude macht. Aber ich bin ganz Deiner Meinung, dass die Arbeit an den eigenen spielerischen Fähigkeiten und vor allen die Freude am Spielen wichtiger ist als das Streben nach High-End-Gitarren. Letzteres wird einen kaum zum besseren Musiker machen und raubt einem - vom Geld mal ganz abgesehen - Zeit und Energie, die man besser ins eigentliche Gitarrenspiel stecken könnte.
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