Martin Gitarren im Umbruch ?

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Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Salsakönig hat geschrieben:Das Maß der Dinge schließt ja nicht aus, dass es auch andere gute Gitarren bzw. gute eigenständige Gitarrenentwicklungen gibt.
Die Bezeichnung "Maß der Dinge" sollte zum Ausdruck bringen, dass kein anderer Hersteller einen ebenso bedeutenden Einfluss auf die Stahlsaitengitarre gehabt hat, immer noch saugute Gitarren baut und sozusagen wichtige Messlatte bei der Beurteilung der Qualität von Gitarren bietet.
Also irgendwer ist es doch immer, der die Latte hoch hängt oder den Stein des Anstoßes gegeben hat. Ohne Levi's keine Jeans, ohne Daimler kein Motorrad. Also wenn C.F. Martin nicht die Dreadnough erfunden hätten, dann hätte sich halt etwas anderes einer anderen Firma durchgesetzt. Also schön, dass es so gekommen ist, aber deshalb bete ich jetzt nicht allabendlich zu C.F. Martin.
Sie bauen gute Gitarren und mehr nicht. Und andere bauen auch gute Gitarren.
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Salsakönig hat geschrieben: Es ist sicher wichtig, ein solides, gut zu bespielendes Instrument zu haben, dessen Klang einem Freude macht. Aber ich bin ganz Deiner Meinung, dass die Arbeit an den eigenen spielerischen Fähigkeiten und vor allen die Freude am Spielen wichtiger ist als das Streben nach High-End-Gitarren. Letzteres wird einen kaum zum besseren Musiker machen und raubt einem - vom Geld mal ganz abgesehen - Zeit und Energie, die man besser ins eigentliche Gitarrenspiel stecken könnte.
das unterschreibe ich allerdings.
rwe
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Beitrag von rwe »

Rainer H hat geschrieben:Da hätte ich auch eine Frage, bei Yamaha gibt es ja die sogenannten Folk Jumbos (FG 375s) sind etwas größer als Dreadnought gab es die schon von Martin, oder ist das was eigenständiges?
Gruß Rainer
... von Martin nicht und AFAIK auch von keinem anderen Hersteller. Allerdings gab es früher ein größere Formenvielfalt und auch jetzt wieder; die Konzentration auf Martin-Dreads, OMs und Gibson-Jumbos ist in meinen Augen eher eine Folge der Marktentwicklung von den späten 60ern bis in die frühen 90er. Es gab aber immer andere Formen (Fylde, Larrivee, Gurian, Ovation, auch in Teilen Levin, Gibson Mk-Series u.a.)
Salsakönig
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Beitrag von Salsakönig »

Saitensprung hat geschrieben:Also schön, dass es so gekommen ist, aber deshalb bete ich jetzt nicht allabendlich zu C.F. Martin.
Das tue ich auch nicht . :) Aber ich würde halt auch nicht Martin-Gitarren wegen ein paar HPL-Klampfen kleinreden. Darum ging es mir eigentlich.
Meine Gitarren:
Martin OM 21
Martin D 18
Larrivee D 40
Gretsch Electromatic
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Orange
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Beitrag von Orange »

Und das Martin die Dreadnought erfunden hat - dafür bin ich ihnen sehr dankbar, ich als alter "Dread-Spieler".

Komme mit keiner anderen Bauform so gut zurecht wie mit dieser ! :D
mbern
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Beitrag von mbern »

Kaindee hat geschrieben:Und das Martin die Dreadnought erfunden hat - dafür bin ich ihnen sehr dankbar, ich als alter "Dread-Spieler".
Du solltest Mr. Ditson danken - der hatte die Idee des großen Korpus' und Martin hat anfangs für ihn, unter dem Namen Ditson die Dreadnoughts gebaut. Die erste Ditson Dread ist 1917 auf den Markt gekommen. Martin stand dem Konzept eher skeptisch gegenüber, übernahm die Bauform aber 1931.
Ditson kam aus Boston und war Großhändler.

Aber ich war nicht dabei, wer weiß, ob das alles stimmt :)
Gebaut wurde die erste Dread zumindest schon von Martin - aber die Idee war vielleicht doch nicht seine.
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Beitrag von Orange »

mbern hat geschrieben:
Kaindee hat geschrieben:Und das Martin die Dreadnought erfunden hat - dafür bin ich ihnen sehr dankbar, ich als alter "Dread-Spieler".
Du solltest Mr. Ditson danken - der hatte die Idee des großen Korpus' und Martin hat anfangs für ihn, unter dem Namen Ditson die Dreadnoughts gebaut. Die erste Ditson Dread ist 1917 auf den Markt gekommen. Martin stand dem Konzept eher skeptisch gegenüber, übernahm die Bauform aber 1931.
Ditson kam aus Boston und war Großhändler.

Aber ich war nicht dabei, wer weiß, ob das alles stimmt :)
Gebaut wurde die erste Dread zumindest schon von Martin - aber die Idee war vielleicht doch nicht seine.
Aha, interessant interessant ...
mbern
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Beitrag von mbern »

Hier noch was über die Martin Ditson Dread:

http://www.12fret.com/new/Martin_Ditson ... 11_pg.html

Da steht 1916, nicht 1917, wie ich geschrieben habe.
Interessant ist die Sattelbreite von 1 7/8 " - ungefähr 47,6 mm!

Und Martins Vorarbeiter Deichmann hat behauptet, den Ditson Prototyp gebaut zu haben:

http://www.gruhn.com/features/deichmanD/AA5532.html

Leider ist sie schon weg, ein wahres Schnäppchen für 50000 Dollies. Aber ist ja ein guter Koffer dabei, da kann man nicht meckern.
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RB
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Beitrag von RB »

Kann man inzwischen wieder neu bekommen. Das Modell 111 ist zwar inzwischen wieder ein "inactive Model", aber zwischendring, voriges Jahr glaube ich, haben sie eine Serie davon aufgelegt. War aber trotzdem überteuert, finde ich.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

ich gebe zu, wenn ich die >111< so sehe, würde ich sie sehr sehr gerne mal in die Hand nehmen.
Aber der Preis ist wirklich etwas ambitioniert
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RB
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Beitrag von RB »

Ich habe eine Ceo 5 für ca. 1600 bekommen. Warum nun dieses 111 so viel mehr kosten soll, wird man vermutlich mit dem Sammlerwahn und GAS beantworten können. Deswegen machen sie es vielleicht inactive, damit es den zum Sammelobjekt gehörenden Seltenheitswert nicht gänzlich verliert.
notenwart
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Beitrag von notenwart »

mag sein :-)
Taylor
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Martin-Gitarrenhälse werden bei Taylor gefertigt

Beitrag von Taylor »

Der Verkäufer bzw. Inhaber eines Gitarrenladens hatte mir schon vor einem Jahr gesagt, die Hälse der Martin-Gitarren werden bei Taylor gefertigt (Auftragsfertigung). Ob das stimmt weiß ich nicht. Hab neulich einen Prospekt (in guitar Ausgabe 8/2011) von Martin Gitarren (Performing Artist Series ) gesehen, was soll ich sagen, die Schallochrosette aus Perlmut, sieht aus wie bei Taylor.
Gruß
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Orange
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Beitrag von Orange »

Und das teilweise neue Pickguard ? Sehr verdächtig 8) :

Bild Bild
Saitensprung

Re: Martin-Gitarrenhälse werden bei Taylor gefertigt

Beitrag von Saitensprung »

Taylor hat geschrieben:Der Verkäufer bzw. Inhaber eines Gitarrenladens hatte mir schon vor einem Jahr gesagt, die Hälse der Martin-Gitarren werden bei Taylor gefertigt (Auftragsfertigung). Ob das stimmt weiß ich nicht. Hab neulich einen Prospekt (in guitar Ausgabe 8/2011) von Martin Gitarren (Performing Artist Series ) gesehen, was soll ich sagen, die Schallochrosette aus Perlmut, sieht aus wie bei Taylor.
Gruß
Nun ja, Rosetten sind keine Hälse und was die wiederum betrifft...ich meine, dass man im Martin-Factory-Tour-Video sieht, wie sie Hälse herstellen. Kann mir beim besten Willen auch nichts gegenteiliges vorstellen.

Ich schau mir jetzt die Vid. nochmal an und verlinke gegebenenfalls.

ab Minute 2 kann man schon die ganzen Hölzer sehen und dann sieht man eine Fräse, die einen Hals fertigstellt! Ab Minute 4 sägt ein Arbeiter aus einem Block einen Gitarrenhals!
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