
Gig-Akquise
Moderatoren: jpick, RB, Gitarrenspieler
Aber auch den "E-Musikern" tut es sehr gut, wenn sie Ihre Stücke auswendig vortragen. Die Kommunikation mit dem Publikum ist dann oft viel direkter und das wird meiner Beobachtung nach auch von diesem honoriert. Ich kenne genug Profis aus dem E-Bereich, die den Vortrag ohne Noten immer versuchen, wenn es irgendwie möglich ist. Oft fehlt da aber die Zeit oder es lohnt sich schlichtweg nicht für 1-3 Aufführungen ein komplexes Stück auswendig zu lernen. Da trifft sich ein Ensemble zum Beispiel 3x zur Probe, dann ab auf die Bühne und hinterher sieht man sich ein halbes Jahr nicht mehr und spielt beim nächsten "Gig" ein Stück schon nicht mehr.Davanlo hat geschrieben:Anders gesagt, Pentatonik rauf und runter auf ein paar Power-chords, wer braucht dafür schon einen Notenständer ?))
Zuletzt geändert von scifi am Mo Okt 08, 2012 4:18 pm, insgesamt 1-mal geändert.
- StringKing
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Tja, das klappt aber nur, wenn man das im Repertoire hat.Bemalu hat geschrieben:... Ansonsten ist Flexibilität angesagt und man prostituiert sich in einem gewissen Mass. Wenn mein Veranstalter "Kreuzberger Nächte sind lang" hören will, dann spiele ich es halt.
...
Habe auch schon erlebt, dass das Puplikum Titel gewünscht hat, die man einfach nicht singen kann. Und das Verständnis geht dann gegen Null!
"Mann, den musst Du doch kennen. Wieso spielst Du den nicht!" Als Livemusiker ist man mit Repertoire auch keine MusicBox mit abertausenden Liedern.

Und wenn man sich auf z.B. Americana spezialisiert hat und 80 Titel im R~ sind, kann ich verstehen, dass er nicht "Anita" von Costa singen will bzw. kann.
#1 ein Grund warum DJ's bessere Gagen bekommen.
Gruß StringKing
Wer dem Publikum gegenüber darart in die Defensive gerät, macht etwas falsch. Der Umgang mit den Leuten gehört dazu und ist nach meiner Auffassung ein wesentlicher Bestandteil eines bühnenauftritts.
Wenn ich mir verschiedene Kapellen vorstelle, bei denen alle Protagonisten auf Stühlen sitzen, gewissermaßen verbarrikadiert hinter Notenständern und mikrophonstatven, so dass man von den Leuten kaum etwas sieht und sich im Gegensatz dazu Personen vorstellt, die stehen und nicht durch mehrere Quadratmeter papiermaterial verdeckt sind, ist mir doch sofort klar, welchen massiven Unterschied in der schieren Präsenz das ausmacht. Der hinter einem Notenständer sitzende verkörpert Passivität und Defensive, der man nimmt die Person weniger wahr, als jeman der in voller Länge zu sehen ist.
Wenn ich mir verschiedene Kapellen vorstelle, bei denen alle Protagonisten auf Stühlen sitzen, gewissermaßen verbarrikadiert hinter Notenständern und mikrophonstatven, so dass man von den Leuten kaum etwas sieht und sich im Gegensatz dazu Personen vorstellt, die stehen und nicht durch mehrere Quadratmeter papiermaterial verdeckt sind, ist mir doch sofort klar, welchen massiven Unterschied in der schieren Präsenz das ausmacht. Der hinter einem Notenständer sitzende verkörpert Passivität und Defensive, der man nimmt die Person weniger wahr, als jeman der in voller Länge zu sehen ist.
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Von Defensive war hier nicht die Rede ...RB hat geschrieben:Wer dem Publikum gegenüber darart in die Defensive gerät, macht etwas falsch. ...

Aber manchmal ist es nur erstaunlich wie fordernd der Mob sein kann,
besonders wenn manche Leute keine Grenze kennen, besonders bei Alkoholgenuss.
Da bleibt die Kommunikation auf der Strecke, egal was man selber sagt oder ausstrahlt!
Sicher, aber man braucht sich ja nicht alles gefallen zu lassen.RB hat geschrieben:... Der Umgang mit den Leuten gehört dazu und ist nach meiner Auffassung ein wesentlicher Bestandteil eines bühnenauftritts. ...
"Ich will nur mal kurz was auf Deiner BluesHarp spielen." fragt der sabbernde Besoffene

Zu dem Thema, dass Noten oder Texte beim Auftritt unprofessionell seien, denke ich eher das Gegenteil, wenn man es richtig macht!
Ich zum Beispiel habe ein seitlich stehendes Notenpult mit Texten, auf das ich "luxen" kann, wenn ich einen Hänger habe
(wie bei den Profis, die Textmonitore haben). Dafür gibt es dann eine flüssige LivePerformance.
Und wer kann schon hunderte von Liedtexten auswendig.
Aber das ist ja schon Offtopic
Zuletzt geändert von StringKing am Mo Okt 08, 2012 12:15 pm, insgesamt 6-mal geändert.
Gruß StringKing
- Holger Hendel
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Worauf ich mit dem Notenpultvergleich / Kirchenorganist hinaus wollte:

In Situation A ist es für alle Beteiligten absolut in Ordnung, dass ausschließlich vom Blatt gespielt wird. In Situation B ist vom Blatt zu spielen uncool, verpönt.
Wann immer wir uns begegnen und einen Kaffee zusammen trinken prallen in den Gesprächen Welten aufeinander, scheinbar. Wobei von Seiten der Orgelprofis große Bewunderung all den Musikern entgegenbebracht wird, die auswendig spielen.
Und wenn man meint etwas richtig gemacht zu haben kann dies in Situation C völlig unangebracht sein.Das sind immer diese Kleinigkeiten an denen ich merke, dass es in der Welt der (Live)Musik offenbar viele, viele Parallel-Welten gibt in denen gänzlich unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten herrschen.

In Situation A ist es für alle Beteiligten absolut in Ordnung, dass ausschließlich vom Blatt gespielt wird. In Situation B ist vom Blatt zu spielen uncool, verpönt.
Zumindest für die zwei mir bekannten Herren ("immerhin" jew. C-Schein / und sie scheinen wirklich zu wissen, wovon sie so reden) gibt es quasi keine Musik ohne Notenblatt.Ein versierter Kirchenorganist würde vor allem müde lächeln, wenn du ihm erzählst, dass du für einen x-mal geübten und im Vergleich zu eine Bach-Kantate doch sehr simpel aufgebauten Rocksong tatsächlich auch noch einen Notenständer auf der Bühne brauchst
Das war jetzt nicht so gaaaaz ernst gemeint von mir.

www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
Wobei die "wahren Wunder" hier auch ohne Notenblatt passieren (können):Holger Danske hat geschrieben: Zumindest für die zwei mir bekannten Herren ("immerhin" jew. C-Schein / und sie scheinen wirklich zu wissen, wovon sie so reden) gibt es quasi keine Musik ohne Notenblatt.Wann immer wir uns begegnen und einen Kaffee zusammen trinken prallen in den Gesprächen Welten aufeinander, scheinbar. Wobei von Seiten der Orgelprofis große Bewunderung all den Musikern entgegenbebracht wird, die auswendig spielen.
http://www.youtube.com/watch?v=8I42akKn ... re=related
http://www.youtube.com/watch?v=Mia9wois ... re=related
(Ich habe nicht die geringste Vorstellung wie Glenn Gould das macht, Null, überhaupt nicht. Für mich ist das überirdisch. Die Performance ist unglaublich intensiv - es kommt alles aus seinem Kopf.)
Zuletzt geändert von scifi am Mo Okt 08, 2012 4:17 pm, insgesamt 1-mal geändert.
- StringKing
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Hi Bemalu und alle anderen Interessierten,
das unten stehende ist wahr. Aber ich habe eben keine Lust, was anderes zu spielen. Damit nehme ich die Beschränkung der Spielorte auch in Kauf.
Ich spiele ein Programm mit 80% eigenen Sachen. Ich will das die Leute zuhören - lieber verzichte ich auf Gage. Auf den Hut erhält man oft mehr, als der jeweilige Veranstalter freiwillig herausrücken würde.
Aber Country roads, Wild Rover ....? auf unserer Website steht, das kostet als Schmerzensgeld extra. Steh ich zu. Brauch ich aber auch nicht von zu leben, sonst könnte ich mir das auch nicht leisten
Viele Grüße
landmesser
das unten stehende ist wahr. Aber ich habe eben keine Lust, was anderes zu spielen. Damit nehme ich die Beschränkung der Spielorte auch in Kauf.
Ich spiele ein Programm mit 80% eigenen Sachen. Ich will das die Leute zuhören - lieber verzichte ich auf Gage. Auf den Hut erhält man oft mehr, als der jeweilige Veranstalter freiwillig herausrücken würde.
Aber Country roads, Wild Rover ....? auf unserer Website steht, das kostet als Schmerzensgeld extra. Steh ich zu. Brauch ich aber auch nicht von zu leben, sonst könnte ich mir das auch nicht leisten

Viele Grüße
landmesser
Bemalu hat geschrieben: Viele Musiker sind auch unflexibel, so wollen nur ihre eigene Lieblingsmusik spielen. Dies ist nur in der Kleinkunstszene möglich und man muss richtig gut sein. Ansonsten ist Flexibilität angesagt und man prostituiert sich in einem gewissen Mass. Wenn mein Veranstalter "Kreuzberger Nächte sind lang" hören will, dann spiele ich es halt.
Frei Cörper Kultur auch für Dicke
Und nochmals ganz frisch aus meiner Mailbox:
merci de l'intérêt que vous portez à notre structure mais la saison est plus que complète. Le conte en musique est une belle idée.
Pour 2013-14 nous ne proposerons plus que des locations, faute d'aide et de temps, la salle n'est pas mon activité principale et je souhaite retrouver du temps pour la création.
Nous mettrons à disposition la salle avec un super équipement et un ingé son mais les artistes s'occuperont de leur communication et de leurs réservations.
Voici les tarifs à titre informatif.
ich danke Ihnen für Ihr Interesse an unserer Struktur, aber die Saison ist komplett. Storytelling in der Musik ist eine nette Idee.
Für 2013-14 schlagen wir vor, den Saal nur mehr zu vermieten, Mangels an Hilfe und Zeit.
Wir werden den Raum mit guter PA und ein Tontechniker bieten, Aber Künstler haben die Verantwortung für ihre Kommunikation und Reservationen zu nehmen.
Hier sind die Preise zur Informationen. (um die 100-150 € habe ich generell festgestellt)
Eine andere Variante ist mir Heute eingetroffen: ein Wettbewerb mit 5 Gruppen am Abend und eine Jury entscheidet wer an diesem Abend die Gage kriegt.
merci de l'intérêt que vous portez à notre structure mais la saison est plus que complète. Le conte en musique est une belle idée.
Pour 2013-14 nous ne proposerons plus que des locations, faute d'aide et de temps, la salle n'est pas mon activité principale et je souhaite retrouver du temps pour la création.
Nous mettrons à disposition la salle avec un super équipement et un ingé son mais les artistes s'occuperont de leur communication et de leurs réservations.
Voici les tarifs à titre informatif.
ich danke Ihnen für Ihr Interesse an unserer Struktur, aber die Saison ist komplett. Storytelling in der Musik ist eine nette Idee.
Für 2013-14 schlagen wir vor, den Saal nur mehr zu vermieten, Mangels an Hilfe und Zeit.
Wir werden den Raum mit guter PA und ein Tontechniker bieten, Aber Künstler haben die Verantwortung für ihre Kommunikation und Reservationen zu nehmen.
Hier sind die Preise zur Informationen. (um die 100-150 € habe ich generell festgestellt)
Eine andere Variante ist mir Heute eingetroffen: ein Wettbewerb mit 5 Gruppen am Abend und eine Jury entscheidet wer an diesem Abend die Gage kriegt.
Mann, das ist ja echt gruseligDavanlo hat geschrieben:Und nochmals ganz frisch aus meiner Mailbox:
Für 2013-14 schlagen wir vor, den Saal nur mehr zu vermieten, Mangels an Hilfe und Zeit.
Wir werden den Raum mit guter PA und ein Tontechniker bieten, Aber Künstler haben die Verantwortung für ihre Kommunikation und Reservationen zu nehmen.
Hier sind die Preise zur Informationen. (um die 100-150 € habe ich generell festgestellt)
Eine andere Variante ist mir Heute eingetroffen: ein Wettbewerb mit 5 Gruppen am Abend und eine Jury entscheidet wer an diesem Abend die Gage kriegt.

Ich hoffe , dass solche Beispiele nicht Schule machen. Wettbewerbe sind sowieso Kacke: Man kann doch Musik nicht "gegeneinander" machen

Die erste Variante ist im Grunde genommen gar nicht so verkehrt. Er hat einen fixen Betrag, verkauft dann noch einige Getränke (schätzungsweise wird da nicht sonderlich hart gebechert). Er braucht sich nicht um Werbung kümmern, sondern schiebt diesen Part komplett an den Musiker weiter.Davanlo hat geschrieben: Wir werden den Raum mit guter PA und ein Tontechniker bieten, Aber Künstler haben die Verantwortung für ihre Kommunikation und Reservationen zu nehmen.
Hier sind die Preise zur Informationen. (um die 100-150 € habe ich generell festgestellt)
Eine andere Variante ist mir Heute eingetroffen: ein Wettbewerb mit 5 Gruppen am Abend und eine Jury entscheidet wer an diesem Abend die Gage kriegt.
Die zweite Variante ist ein totaler Witz. Es sei denn, es handelt sich um einen einmalige Wettbewerb, wobei auch das schwierig ist. Gewinnt doch eigentlich immer die Band mit den meisten Mitreisenden, da die in der Regel am lautesten Applaudieren...
Grundproblem - und da bin ich sicher - sind nicht die Veranstalter, sondern die Besucher. Als Musiker steht man zwar in der Regel mit dem Veranstalter in einem Vertragsverhältnis, aber im Endeffekt machts der ja nicht aus Nächstenliebe, Jux und Tollerei. Dieses Verständnis fehlt vielen Nachwuchsmusikern, die ich kenne, (egal welcher Coleur) teils gänzlich.
- Holger Hendel
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Ich dachte, die traurige Spitze der Fahnenstange wäre mit DSDS & co. erreicht.ein Wettbewerb mit 5 Gruppen am Abend und eine Jury entscheidet wer an diesem Abend die Gage kriegt.
Wobei ich beobachte, dass es insbesondere bei "jüngeren" Bands der härteren Gangart einen regelrechten Hype für sowas gibt..."battle of the bands", "band slam", "band contest" etc. Kein Plan, vll. braucht man die Bestätigung von außen?
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Klar brauchen die Bestätigung von außen, wer braucht das nicht! Schneller, als durch das Siegen bei einem Wettbewerb, kommt man nicht an Aufmerksamkeit, siehe Emergenza.Holger Danske hat geschrieben: Wobei ich beobachte, dass es insbesondere bei "jüngeren" Bands der härteren Gangart einen regelrechten Hype für sowas gibt..."battle of the bands", "band slam", "band contest" etc. Kein Plan, vll. braucht man die Bestätigung von außen?
Da gehts dann aber weniger um "wer bekommt die Gage" sondern um Deals o.ä.