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Akkorde verstehen statt "Malen nach Zahlen"
Verfasst: Di Aug 17, 2010 1:14 pm
von troubadix
Hallo zusammen,
der Titel ist vielleicht etwas überzogen, aber im Grunde meine ich das.
Wenn ich mir heute eine Begleitung erarbeite, schaue ich mir die Akkorde an, suche sie mir aus einer Grifftabelle heraus und lerne sie. Das ist bei Jazz-Stücken recht aufwendig und dauert lange. Ich würde das gerne verstehen. Bislang schaue ich mir lediglich die Griffbilder an und mache das nach. Das bedeutet, dass ich gerne den Aufbau der Akkorde verstehen würde, damit ich sie nicht immer wie "Malen nach Zahlen" zusammensetzen muss.
Ich hoffe, dass ihr versteht, was ich meine. Ich brauche Kenntnisse in Harmonielehre, die man aber sofort auf die Gitarre anwenden kann. Und ich würde gerne damit so weit kommen, dass ich irgendwann verstehe, wenn über den Noten eine Akkordbezeichnung steht, was sie bedeutet und wie man sie spielen kann. Da gibt es ja auch immer mehrere Wege. Ich denke, dass ich dazu auch eine Weile brauchen werde, aber die will ich investieren.
Weiß jemand ein Buch, mit dem ich das lernen kann, oder eine andere Methode das zu lernen. Die Harmonielehre von Herrn Haunschild habe ich versucht und für zu trocken und nicht gut auf die Gitarre anwendbar empfunden.
Vielleicht kann mir jemand helfen. Das wäre klasse.
Verfasst: Di Aug 17, 2010 1:31 pm
von Manati
Verfasst: Di Aug 17, 2010 1:40 pm
von troubadix
Hallo Manati,
das liest sich sehr gut...danke.

Ich werde mir das Buch auch gleich bestellen.
Verfasst: Di Aug 17, 2010 1:46 pm
von ralphus
Hallo,
eine gute "OnlineQuelle" als Videotutorial gibt es bei Klaus Kauker
http://www.youtube.com/user/klauskauker
Er hat seine Videos in Playlisten organisiert:
Grundlagen
Tonleitern, Saklen, Modi
Intervalle
Akkorde
Was mir an seinen Videos gefällt ist:
- er ist ein sympatischer Typ
- er hat Ahnung (er studiert Musik, Schwerpunkt Komposition)
- er gibt Hinweise, wie man sich den Stoff weiter erarbeitet
Die o.a.Videos sind alle mit Hilfe des Klaviers entstanden. Dabei sind mir Aspekte aufgegangen, die mir auf der Gitarre entgangen wären.
Mit Sicherheit geht es mit dem bereits genannten Buch "gründlicher" und intensiver, aber die Videos sind vielleicht ein guter Einstieg mit Motivation mehr erfahren zu wollen.
Verfasst: Di Aug 17, 2010 2:58 pm
von Manati
Die Grifftabelle aus dem Voggenreiter Verlag (kostet knapp 9 Euro) enthält neben den vielen Griffbildern einen sehr gut verständlichen Theorieteil, in dem erklärt wird, wie Akkorde sich eigentlich zusammensetzen und was ihre Bezeichnungen bedeuten.
Und es kommt noch besser: Neben dem Griffbild jedes Akkords wird anhand von Zahlen dargestellt, welche Rolle der auf der jeweiligen Saite gegriffene Ton spielt (z. B. 1 = Grundton, 3 = Terz, 5 = Quint usw.).
Ich finde das sehr hilfreich, um die Zusammenhänge verstehen zu lernen.
http://www.thomann.de/de/voggenreiter_grifftabelle.htm
Verfasst: Di Aug 17, 2010 10:02 pm
von Holger Hendel
Die Harmonielehre von Herrn Haunschild habe ich versucht und für zu trocken und nicht gut auf die Gitarre anwendbar empfunden.
Vielleicht nicht gerade auf uns Gitarristen zugeschnitten, dafür aber ungeschlagen in Sachen Verbindlichkeit der Indizierung und didaktischem Aufbau - schaffe dir Zusatzmaterial an, vll. eine Überschau über die Lage der Töne auf dem Griffbrett, eine separate Intervalltabelle o.ä. Für mich war das DIE Lösung, endlich diese kryptischen "Jazzakkorde" spielen zu können.
Verfasst: Mi Aug 18, 2010 10:39 am
von arokh
Noch ein Buchtipp:
http://www.amazon.de/Harmonielehre-Song ... =pd_cp_b_2
Nicht von dem "Songwriting" Zusatz verwirren lassen. Das Thema wird kaum behandelt, 80-90% des Buches sind Harmonielehre von den Grundlagen bis Fortgeschritten. Zu jedem Thema werden auch bekannte Songs genannt, in denen die behandelte Technik/Theorie vorkommt.
Ich fand das Buch sehr verständlich und es hat mich unglaublich weitergebracht. Ich verstehe nun viel besser wie Musik "funktioniert".
Aber auch dieses Buch ist nicht speziell für Gitarristen geschrieben. Wobei ich auch ehrlich gesagt nicht ganz verstehe was du z.B. mit "nicht gut auf die Gitarre anwendbar" meinst. Musiktheorie ist doch unabhängig vom Instrument!? Falls dich die Notennotation abschreckt, kann ich dir nur raten: lass dich nicht abschrecken. Für Musiktheoretische Belange eignet sich die Tabulatorschreibweise eigentlich überhaupt nicht, da sind klassische Noten der richtige Weg. Ich kann z.B. auch nicht nach Noten spielen (ich kann einfach nicht schnell genug die Note(n) richtig erkennen und dann auf dem Griffbrett umsetzen) aber sie langsam lesen um theoretische Erklärungen zu verstehen geht gut genug und das hat man schnell drin

Verfasst: Mi Aug 18, 2010 1:18 pm
von troubadix
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Tipps. Da habe ich ja viel zu lesen. Ich werde mir den Haunschidl auch noch einmal vornehmen und mir vielleicht zwei Tabellen, wie Holger sie empfiehlt, dazulegen. Das ganze Thema braucht ziemlich viel Übung, um Routine aufzubauen.
@arokh
Ich kann schon Noten lesen, tue mich aber leider immer noch in der Praxis sehr schwer, die erkannte Note auch sofort zu finden, zumal sie ja mehrfach vorhanden ist und ich schauen muss, in welcher Lage ich gerade bin und wo die nächste erreichbare liegt. Und dann soll ich auch noch den Rest des Akkords in der Zeit finden? Da fehlt mir noch viel Routine.