Mit Tabs oder Noten besser auswendig spielen.
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Mit Tabs oder Noten besser auswendig spielen.
Hallo zusammen,
ich habe festgestellt, dass ein Stück, dass ich nach Tabs gelernt habe, schneller im Kopf ist als eines, das ich nach Noten spiele. Es wundert mich nicht, dass ich das Stück nach Tabs schneller spielen kann, da ich viel länger nach Tabulatur spiele als nach Noten. Was mich aber wundert, ist, dass das nach Noten gelernte Stück viel schwerer in den Kopf geht, ich es also nicht so schnell auswendig spielen kann.
Nun frage ich mich, woran das wohl liegen könnte. Habt ihr ähnlich Erfahrungen oder vielleicht eine Idee, woran das liegen könnte?
ich habe festgestellt, dass ein Stück, dass ich nach Tabs gelernt habe, schneller im Kopf ist als eines, das ich nach Noten spiele. Es wundert mich nicht, dass ich das Stück nach Tabs schneller spielen kann, da ich viel länger nach Tabulatur spiele als nach Noten. Was mich aber wundert, ist, dass das nach Noten gelernte Stück viel schwerer in den Kopf geht, ich es also nicht so schnell auswendig spielen kann.
Nun frage ich mich, woran das wohl liegen könnte. Habt ihr ähnlich Erfahrungen oder vielleicht eine Idee, woran das liegen könnte?
Gruß, Troubadix
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- Beiträge: 54
- Registriert: Sa Jul 24, 2010 10:17 pm
Moin
Ich habe die gleichen erfahrungen wie du gemacht. Und ich kann dir ganz genau sagen an was das liegt, ( wenigstens bei mir ist das so
).
Ich kann mir nur die Stücke nach Tabulatur merken, alldiweil ich nämlich gar keine Noten lesen kann, somit stellt sich mir deine Frage gar nicht. Ist also von grossem Vorteil keine Noten lesen zu können
.
Ich habe die gleichen erfahrungen wie du gemacht. Und ich kann dir ganz genau sagen an was das liegt, ( wenigstens bei mir ist das so

Ich kann mir nur die Stücke nach Tabulatur merken, alldiweil ich nämlich gar keine Noten lesen kann, somit stellt sich mir deine Frage gar nicht. Ist also von grossem Vorteil keine Noten lesen zu können

Hallo Troubadix
Vielleicht geht es dir da so wie mir: Ich merke mir, wenn ich auswendig spiele, die Abfolge und Muster der Finger der linken Hand am Griffbrett. In einer Tabulatur hast du das schon auf dem Blatt stehen und der Zwischenschritt des Umsetzens entfällt.
Trotzdem spiele ich inzwischen wesentlich lieber nach Noten, denn ein gut gesetzer Notensatz enthält wesentlich mehr Informationen über die Musik als bloß die Höhe und die Dauer der Töne, wie z.B. die Phrasierung usw.
Grüße
Sejuro
Vielleicht geht es dir da so wie mir: Ich merke mir, wenn ich auswendig spiele, die Abfolge und Muster der Finger der linken Hand am Griffbrett. In einer Tabulatur hast du das schon auf dem Blatt stehen und der Zwischenschritt des Umsetzens entfällt.
Trotzdem spiele ich inzwischen wesentlich lieber nach Noten, denn ein gut gesetzer Notensatz enthält wesentlich mehr Informationen über die Musik als bloß die Höhe und die Dauer der Töne, wie z.B. die Phrasierung usw.
Grüße
Sejuro
Re: Mit Tabs oder Noten besser auswendig spielen.
mich wundert 'eh, wie ich das überhaupt auswendig reinkriege...troubadix hat geschrieben:Nun frage ich mich, woran das wohl liegen könnte. Habt ihr ähnlich Erfahrungen oder vielleicht eine Idee, woran das liegen könnte?

Habe jetzt in relativ überschaubarer Zeit Bachs BWV 1007 und ein weiteres PeoKindgren-Stück auswendig drin. Der "Canon" ist auch bald soweit. Auswendig zwar ...aber vom flüssigen Spielen bin ich noch meilenweit entfernt

Nach Noten auswendig lernen probiere ich erst gar nicht...aber die Mischung ist mir wichtig...dieTabs, parallel dazu die Noten wegen Rhythmus, Betonung usw, Vergleich und in Frage stellen des angegebenen Fingersatz,...die unendlichen Wiederholungen...so scheint es sich bei mir einzubrennen...

Ich sag immer: Üben fängt an, wenn man es auswendig kann!
Mir ist eigentlich egal ob das Stück in Tabs oder Noten notiert ist.
Ich lerne, ähnlich wie sejuro, die Folge der Bewegung der Greiffinger auswendig in dem ich die Bewegung mit den entsprechenden Klangereignissen in Zusammenhang bringe.
Die Ohren müssen wissen, was sie jetzt hören wollen und die Finger müssen wissen was sie dazu tun müssen.
Mir ist eigentlich egal ob das Stück in Tabs oder Noten notiert ist.
Ich lerne, ähnlich wie sejuro, die Folge der Bewegung der Greiffinger auswendig in dem ich die Bewegung mit den entsprechenden Klangereignissen in Zusammenhang bringe.
Die Ohren müssen wissen, was sie jetzt hören wollen und die Finger müssen wissen was sie dazu tun müssen.
http://www.wolfgang-meffert.de" onclick="window.open(this.href);return false;
Ich finde es derzeit immer noch einfacher, Tabs umzusetzen als Noten, aber wenn die Umsetzung erstmal klappt und es in Richtung "jetzt will ich's auswendig können" geht, ist es bei mir egal, ob ich ursprünglich nach Tabs oder Noten gearbeitet habe.
Ich empfinde es übrigens als hervorragendes Gehirntraining, beim Erarbeiten sowohl die Tabs als auch die Noten zu verfolgen.
Andererseits habe ich auch nichts dagegen, wenn die Tabs so gut sind, dass aus ihnen Informationen wie Rhythmus, Phrasierung usw. ebensogut hervorgehen wie aus den Noten selbst, so dass ich die Noten getrost komplett "ausblenden" kann (faule Socke ...).
Das kommt nicht oft vor, dass die Tabs so gut sind, aber wenn, dann weiß ich es zu schätzen.
Ich empfinde es übrigens als hervorragendes Gehirntraining, beim Erarbeiten sowohl die Tabs als auch die Noten zu verfolgen.
Andererseits habe ich auch nichts dagegen, wenn die Tabs so gut sind, dass aus ihnen Informationen wie Rhythmus, Phrasierung usw. ebensogut hervorgehen wie aus den Noten selbst, so dass ich die Noten getrost komplett "ausblenden" kann (faule Socke ...).
Das kommt nicht oft vor, dass die Tabs so gut sind, aber wenn, dann weiß ich es zu schätzen.
Bingo! Sehr gut ausgedrückt.Die Ohren müssen wissen, was sie jetzt hören wollen und die Finger müssen wissen was sie dazu tun müssen
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
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- Holger Hendel
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- Registriert: Do Feb 17, 2005 7:18 am
- Wohnort: Soltau, Niedersachsen
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Ich spiele so gut wie nie nach Noten, der Transfer dauert bei mir auch unvertretbar lange. (Gute!) (Rhyhtmus-)Tabs sind für mich das Mittel der Wahl wenn es um schnelles Lernen geht. Alle notwendigen Informationen die ich brauche, um das Stück im Wesen spielen zu können sind dabei, Tonhöhe & -dauer; den Rest (z.B. Fingersatz, Dynamik usw.) kopiere ich idR eh nicht von irgendwem, kenne ich das Original nicht versuche ich eine Kombination aus Standartnot. und Tab zu ergattern.
Tabs haben (für mich) auch einen direkteren Bezug zum Ergebnis (Klang) da ich mich auf dem Griffbrett halbwegs auskenne und den Tonnamen kenne, der sich hinter z.B. "B-Saite im 7 Bund" verbirgt. Intervalle & co. lassen sich mit einger Übung auch hervorragend aus Tab lesen. Der "Umweg" über die Standartnotation fällt für mich weg - und aus dem Alter, dass ich aus dem Notenbild Tonmalerei usw. herauslesen musste (12./ 13. Klasse...
) bin ich zum Glück raus.
Tabs haben (für mich) auch einen direkteren Bezug zum Ergebnis (Klang) da ich mich auf dem Griffbrett halbwegs auskenne und den Tonnamen kenne, der sich hinter z.B. "B-Saite im 7 Bund" verbirgt. Intervalle & co. lassen sich mit einger Übung auch hervorragend aus Tab lesen. Der "Umweg" über die Standartnotation fällt für mich weg - und aus dem Alter, dass ich aus dem Notenbild Tonmalerei usw. herauslesen musste (12./ 13. Klasse...

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Im Prinzip geht es mir wie Sejuro. Ich verstehe Tabs immer noch erheblich schneller, spiele aber inzwischen auch mehr nach Noten, da sie mehr Informationen enthalten ( und mein Lehrer sagt, dass ich das soll.
) Eine gute(!) Tabulatur mit Rhythmusangaben, Notenwerten usw. ist mir aber immer noch lieber. Aber die meisten Tabulaturen enthalten nur die Zahlen und so braucht man auf jeden Fall die Noten. Aber beides gleichzeitig zu verfolgen, finde ich noch schwerer.
Und wenn ich das Stück auswendig kann, fängt das Üben eigentlich erst an, weil ich mich dann auf die Musik, die Phrasierung und die Interpretation besser konzentrieren kann. Aber bis dahin komme ich mit Noten noch erheblich langsamer. Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird.
Vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, woran das liegen könnte.

Und wenn ich das Stück auswendig kann, fängt das Üben eigentlich erst an, weil ich mich dann auf die Musik, die Phrasierung und die Interpretation besser konzentrieren kann. Aber bis dahin komme ich mit Noten noch erheblich langsamer. Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird.
Vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, woran das liegen könnte.
Gruß, Troubadix
- Pappenheim
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Servus,
wer kann schon Gitarrespielen und Notenlesen gleichzeitig?
Ich halte mich da ganz an Rainhard Fendrich: "I kann kane Noten" - leider gibts das Lied nicht auf Youtube....
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Mein Youtube-Kanal: http://www.youtube.com/user/Pappenheim40
Ich weiß natürlich nicht, wie es bei dir ist, aber für mich kann ich eindeutig sagen: Es liegt daran, dass ich i. d. R. den weniger mühsamen Weg gehe, indem ich die Tabs benutze, weil es mir leichter fällt.troubadix hat geschrieben:Vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen, woran das liegen könnte.
Dabei weiß ich genau, dass ich mich nur überwinden müsste, mir grundsätzlich die Mühe zu machen, nach Noten zu spielen statt nach Tabs. Dann würde es mir garantiert nach ca. einem Jahr (geschätzt) nicht mehr schwerer fallen als mit den Tabs. Reine Übungssache.
Aber da ist halt der innere Schweinehund ... wenn es um eine reine Melodie geht, spiele ich durchaus auch mal nur nach Noten. Aber sobald es mehrstimmig wird, ist es mir zu aufwendig, wenn es nicht sein muss.
Ja, meiner auch. Dem ist mein "Problem" (wenn's wirklich eins ist) durchaus bewusst. Er schafft es auch oft, mich dazu zu motivieren, es wenigstens ansatzweise zu tun.und mein Lehrer sagt, dass ich das soll
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
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Ja, genau so geht es mir auch. Die Tabs gehen für mich leichter von der Hand und ich kann auch Strukturen so besser erkennen, aber das ist wahrscheinlich wirklich nur eine Übungssache.
Ich denke, dass es damit zu tun hat, dass man sich bei Tabs Postitionen merkt, während man bei Noten sich eben keine Positionen merkt, sondern Noten, die man dann erst wieder umsetzen muss. Aber wenn man die Noten versteht, kann man auch erkennen, dass viele Tabs nicht gut sind, weil man die Noten einfacher oder tonschöner spielen könnte.
Ich denke, dass ich noch sehr lange beides nehmen werde, weil ich damit besser auswendig spielen kann und erst dann das eigentlich Spielen für mich anfängt.
Ich denke, dass es damit zu tun hat, dass man sich bei Tabs Postitionen merkt, während man bei Noten sich eben keine Positionen merkt, sondern Noten, die man dann erst wieder umsetzen muss. Aber wenn man die Noten versteht, kann man auch erkennen, dass viele Tabs nicht gut sind, weil man die Noten einfacher oder tonschöner spielen könnte.
Ich denke, dass ich noch sehr lange beides nehmen werde, weil ich damit besser auswendig spielen kann und erst dann das eigentlich Spielen für mich anfängt.
Gruß, Troubadix
So geht's mir auch. Erst wenn ich ein neues Stück auswendig spielen kann, geht's sozusagen richtig los.troubadix hat geschrieben: Ich denke, dass ich noch sehr lange beides nehmen werde, weil ich damit besser auswendig spielen kann und erst dann das eigentlich Spielen für mich anfängt.
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Terry Pratchett, 1948 - 2015
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Nach Tabs habe ich nur am Anfang gespielt. Mit dem klassischen Gitarreunterricht habe ich mir das Spielen nach Noten angewohnt und mittlerweile spiele ich die einfacheren Sachen direkt vom Blatt und nur in höheren Lagen und bei schwierigeren Stelle muss ich meine Finger sortieren. Das heisst nicht, dass ich perfekt vom Blatt spielen kann, aber damit ich weiß, wie ein Stück weiter geht, muss ich die Noten daliegen haben. Ohne bleibe ich sofort hängen. Bei einfachen Stellen merke ich mir nicht einmal mehr den Fingersatz, weil ich beim Blick auf die Noten sofort wieder weiß, wie das zu spielen ist, ohne erst bewusst nachdenken zu müssen.
Um etwas auswendig zu können, muss ich es ganz bewusst richtiggehend auswendig lernen, Takt für Takt. Das mache ich auch und zwar deshalb weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass ich, wenn der optische Sinnesreiz der Noten weg ist, besser auf das hören kann, was ich spiele. Von selbst, nur durch oft durchspielen lerne ich aber ein Stück nicht auswendig, leider. Das war ganz an Anfang anders, mit den Tabs, aber da war ich auch noch viel jünger. Zum Ausgleich dafür öffnet einem das Spielen nach Noten aber eine ganze neue Welt aus Musik, die einem nur nach Tabs nicht zugänglich ist.
Grüße
Sejuro
Um etwas auswendig zu können, muss ich es ganz bewusst richtiggehend auswendig lernen, Takt für Takt. Das mache ich auch und zwar deshalb weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass ich, wenn der optische Sinnesreiz der Noten weg ist, besser auf das hören kann, was ich spiele. Von selbst, nur durch oft durchspielen lerne ich aber ein Stück nicht auswendig, leider. Das war ganz an Anfang anders, mit den Tabs, aber da war ich auch noch viel jünger. Zum Ausgleich dafür öffnet einem das Spielen nach Noten aber eine ganze neue Welt aus Musik, die einem nur nach Tabs nicht zugänglich ist.
Grüße
Sejuro
Teile die Einschätzung, Tabs beziehen sich auf die Motorik, Noten auf die musikalische Struktur.troubadix hat geschrieben:Ich denke, dass es damit zu tun hat, dass man sich bei Tabs Postitionen merkt, während man bei Noten sich eben keine Positionen merkt, sondern Noten, die man dann erst wieder umsetzen muss. Aber wenn man die Noten versteht, kann man auch erkennen, dass viele Tabs nicht gut sind, weil man die Noten einfacher oder tonschöner spielen könnte.