Der Klang der Gitarre

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Frankytaylor
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Der Klang der Gitarre

Beitrag von Frankytaylor »

Hallo Leute,
seit ich Gitarre spiele mache ich mir Gedanken über deren Klang. Seit ich Gitarre spiele habe ich auch Kontakt zu anderen Gitarristen, die sich wohl auch Gedanken über deren Klang machen. Jedoch hapert es (immer noch) an einer präzisen Beschreibung von diesem Klang. Und wo doch soviele verschiedene Gitarren auch so unterschiedlich klingen, müsste es doch eine einvernehmliche Nomenklatur geben, die diesen Klang eindeutig klassifiziert. Jede Gitarrenmarke scheint ihren "Grundklang" zu haben, sei Gibson, Martin oder was weiß ich.
Nun gibt es sicherlich Leute mit geschulteren Ohren als es die meinen sind, die sagen: wo ist das Problem?
Ich behaupte, dass alle Aussagen die den Klang einer Gitarre betreffen unbrauchbar sind, weil sie durchweg emotional gefärbt und damit subjetiv beeinflusst sind. Im Gegensatz zur Verarbeitung, wo man handwerkliche Standards anlegen kann.
Was haltet Ihr davon?
Gruß
Frank
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clone
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Re: Der Klang der Gitarre

Beitrag von clone »

Frankytaylor hat geschrieben: Ich behaupte, dass alle Aussagen die den Klang einer Gitarre betreffen unbrauchbar sind, weil sie durchweg emotional gefärbt und damit subjetiv beeinflusst sind.

Was haltet Ihr davon?
Gruß
Frank
Nicht viel, davon halte ich nicht viel.
Natürlich kann man den Klang einer Gitarre beschreiben, ebenso wie den Geschmack von Wein oder verschiedene Sorten Cola.
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Pappenheim
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Re: Der Klang der Gitarre

Beitrag von Pappenheim »

clone hat geschrieben:Nicht viel, davon halte ich nicht viel. Natürlich kann man den Klang einer Gitarre beschreiben, ebenso wie den Geschmack von Wein oder verschiedene Sorten Cola.
D´accord. :)
Frankytaylor
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Beitrag von Frankytaylor »

Meine lieben Freunde,
nach einem Doppel-Blind-Test würdet ihr euch sicher verwundert die Augen reiben.
Ich wage mal zu behaupten, dass die wenigsten paar Ohren den Klang einer East Indian Rosewood oder einer Rio Rosewood zuordnen können, wenn sie die Wahl hätten. Das Spiel kann man mit verschidensten Holzkombinationen durchführen.
Ich denke beim Wein ist es so, dass jeder das trinkt, was ihm schmeckt bzw. was er sich leisten kann. Ich glaube die wenigsten neigen zu der Selbstkasteiung, dass zu trinken was andere gut finden.
Bei den Gitarren ist es anders. Hier steigt das Klangempfinden proportional zum Preis (was teuer ist, kann nicht schlecht sein).
Hier kommt natürlich auch ein gewisses Klangideal zum Tragen, das oft als Maßstab benutzt wird. Ich frage mich oft, wer dieses Klangideal festlegt und behauptet eine Dreadnought hat so und nicht anders zu klingen um einen gewissen Preis zu rechtfertigen. Was mich noch viel mehr wundert ist, warum sich soviele Leute daran orientieren.
Fragen über Fragen....
Gruß
Frank
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clone
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Beitrag von clone »

Frankytaylor hat geschrieben:Meine lieben Freunde,
nach einem Doppel-Blind-Test würdet ihr euch sicher verwundert die Augen reiben.
Ich wage mal zu behaupten, dass die wenigsten paar Ohren den Klang einer East Indian Rosewood oder einer Rio Rosewood zuordnen können, wenn sie die Wahl hätten. Das Spiel kann man mit verschidensten Holzkombinationen durchführen.
Ich denke beim Wein ist es so, dass jeder das trinkt, was ihm schmeckt bzw. was er sich leisten kann. Ich glaube die wenigsten neigen zu der Selbstkasteiung, dass zu trinken was andere gut finden.
Bei den Gitarren ist es anders. Hier steigt das Klangempfinden proportional zum Preis (was teuer ist, kann nicht schlecht sein).
Hier kommt natürlich auch ein gewisses Klangideal zum Tragen, das oft als Maßstab benutzt wird. Ich frage mich oft, wer dieses Klangideal festlegt und behauptet eine Dreadnought hat so und nicht anders zu klingen um einen gewissen Preis zu rechtfertigen. Was mich noch viel mehr wundert ist, warum sich soviele Leute daran orientieren.
Fragen über Fragen....
Gruß
Frank
Na ja, du hast uns ja hier einen bunten Korb von Behauptungen angeboten. Aus diesen leitest du dann Fragen ab.

Was willst du denn überhaupt besprechen? Markenfetischismus? Dass du kaum Unterschiede bei Gitarren hörst? Du Dreadnoughts nicht magst?
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Frankytaylor hat geschrieben:Meine lieben Freunde,
nach einem Doppel-Blind-Test würdet ihr euch sicher verwundert die Augen reiben.
Ich wage mal zu behaupten, dass die wenigsten paar Ohren den Klang einer East Indian Rosewood oder einer Rio Rosewood zuordnen können, wenn sie die Wahl hätten. Das Spiel kann man mit verschidensten Holzkombinationen durchführen....
Ich hatte ja schon einmal in einem andern Thread angezweifelt, dass die meisten ihre eigene Gitarre unter anderen ähnlichen Klampfen heraushören könnten. Einfach mal die eigene Klampfe zum großen Fachhändler mitnehmen und mit anderen Gitarren dann von einem Kumpel/Kumpeline vorspielen lassen. Ich glaube nicht, dass so viele ihre eigenen Kinder am Geschrei erkennen können.
http://www.ThomasKuemper.de" onclick="window.open(this.href);return false;"
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TorstenW
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Re: Der Klang der Gitarre

Beitrag von TorstenW »

Frankytaylor hat geschrieben:Und wo doch soviele verschiedene Gitarren auch so unterschiedlich klingen, müsste es doch eine einvernehmliche Nomenklatur geben, die diesen Klang eindeutig klassifiziert.
Das Problem ist hier das Wort "einvernehmlich":
Natürlich kann man gewisse Termini vereinbahren, wie "hell, strahlend, dumpf, matt, crisp" und "Höhen, Mitten, Bässe".
Es gibt aber keine wissentschaftliche Festlegung.
Frag ein Dutzend Toningenieure wo Bässe aufhören und Mitten anfangen, und die wirst 10 verschiedene Antworten bekommen, auch wenn man quasi Grenzfrequenzen festlegen könnte.

Es ist wie beim Wein, da gibt es auch eine Nomenklatur, und wenn je erfahrener die Leute sind, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie ähnlich beurteilen. Trotzdem wird der Normalsterbliche Weintrinker nicht treffsicher Geschmacksteile benennen können, und auch bei den Profis wird es immer wieder Unterschiede geben.
Frankytaylor hat geschrieben: Ich behaupte, dass alle Aussagen die den Klang einer Gitarre betreffen unbrauchbar sind, weil sie durchweg emotional gefärbt und damit subjetiv beeinflusst sind.
Das glaube ich auch.
Und ich behaupte, dass es hier wesentliche Unterschiede zum Wein gibt.
Denn das Weintesten spielt sich in einer geschlossenen Umgebung ab (Mund), wohingegen der Klang einer Gitarre auch extrem vom Raum abhängt.
Das kann dazu führen, dass Person A eine Gitarre als dumpf empfindet, weil sein Raum die tieferen Frequenzen mehr betont, und Person B eine Gitarre als ausgeglichen empfindet, weil sein Raum eben so gestrickt ist.

Ich merke bei mir schon extreme Unterschiede, je nachdem zu welcher Wand/Fensterseite ich mich beim Spielen drehe, weil einfach die Reflektivität ganz anders ist.

Ein weiterer Punkt ist die Spieltechnik: Vergleicht den Sound von jemandem der ohne Fingernägel zupft und jemand der mit dünnen Plektren spielt: Zwei Welten, selbst auf der gleichen Gitarre.

Dazu kommt dann, dass jeder Mensch eben auch anders hört. Grad im heutigen Zeitalter ist das durchaus ein Faktor, den man nicht vernachlässigen sollte.
Ich weiß von mir, dass ich noch über 17kHz höre, kenne aber viele Leute bei denen das nicht der Fall ist.
Ich weiß auch, dass mein linkes Ohr etwas besser hört als mein rechtes.
Und so hört eben jeder etwas anders.
Was der eine als "brilliant" klingend empfindet, kann für den nächsten schon "überspitzt" sein, einfach weil er die höheren Frequenzen deutlicher wahrnimmt.

Ich hab mir folgendes zu eigen gemacht:
Aussagen wie "klingt super", "klingt ausgewogen" etc, ignoriere ich mitlerweile sowohl online, als auch im Gespräch mit andern Musikern.
Das ist mir zu wischiwaschi.

Was ich gelten lasse sind vor allem Vergleiche: "klingt basslastiger als", bzw zurückhaltend formulierte Tendenzen "klingt in meinen Ohren nicht sonderlich ausgewogen". Letzteres zeigt, dass der Schreiber seine Meinung schonmal nicht als die einzig akzeptable empfindet. Und mit solchen Leuten trete ich viel lieber in Diskurs, als mit Leuten die meinen die Weisheit gepachtet zu haben.

Man kann viel beschreiben, aber man sollte sich bewusst sein, dass Beschreibungen eben keine absoluten Fakten sind, sondern der Versuch eines fehlermachenden Menschen ein Faktum mit seinen limitierenden sprachlichen Mitteln zu erfassen und anderen Menschen klarzumachen was er meint.
Wie gut das gelingt hängt von den Gesprächspartnern ab, deren Vorwissen und ihrer "Wellenlänge".
Je mehr gleiche Erfahrungen man gemacht hat, desto einfacher ist die Kommunikation.
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clone
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Beitrag von clone »

Kwalke hat geschrieben: Ich hatte ja schon einmal in einem andern Thread angezweifelt, dass die meisten ihre eigene Gitarre unter anderen ähnlichen Klampfen heraushören könnten. Einfach mal die eigene Klampfe zum großen Fachhändler mitnehmen und mit anderen Gitarren dann von einem Kumpel/Kumpeline vorspielen lassen. Ich glaube nicht, dass so viele ihre eigenen Kinder am Geschrei erkennen können.
Dann glaubst du es eben nicht. Und was andere hören oder nicht hören ist mir in diesem Kontext auch relativ wurscht.

Was soll denn schon wieder so ein Thread? Wieder etwas Schwung holen, weil man selber nicht gut hört? :?:
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

clone hat geschrieben: Was soll denn schon wieder so ein Thread?
Dann hör doch auf darauf zu antworten und lass die Leute diskutieren, die drüber diskutieren wollen.
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clone
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Beitrag von clone »

TorstenW hat geschrieben:
clone hat geschrieben: Was soll denn schon wieder so ein Thread?
Dann hör doch auf darauf zu antworten und lass die Leute diskutieren, die drüber diskutieren wollen.
Das mache ich doch gerne!

Aber dann schreibt bitte: Ich höre da keine Unterschiede. Und lasst mal die Unterstellungen gegenüber anderen Menschen einfach weg.
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Ähhhm Frank, irgendwie seh' ich deine Intention, bzw. dein Problem hier noch nicht so klar ?

Willst du uns jetzt vermitteln, eigentlich klängen alle Gitarren gleich, und wir sind alle vom Markenfetischismus verblendet ?

Bleiben wir doch mal beim Wein... den Klang rein über das Korpusholz zu definieren käme dem gleich, alle Weine nur nach der Traube zu klassifizieren... Riesling ist Riesling, Spätburgunder ist Spätburgunder, ob nun von Aldi, Süd-Afrika oder vom "Lump"...

Wenn du natürlich zwischen Aldi und "Lump" keinen Unterschied schmeckst, dann hast du Glück... du sparst viel Geld !

Tatsache ist aber, dass unzählige weitere Faktoren die Güte und Geschmack eines Weines ausmachen... Ursprungsland, Region, Hanglage, der Boden, die Sonnenstunden, Reifegrad bei der Lese, Jahrgang, die Art der Lese selbst, Verarbeitung der Trauben, die Gärung, die Klärung, die Farbe, die Konsistenz und - last but not least - in der Summe der Winzer selbst.

Und ein Weinliebhaber fährt womöglich viele Kilometer durchs Land - von Weinprobe zu Weinprobe, besucht Messen und Weinhandlungen, solange bis er "seinen" Winzer, "seinen" Hang und "seine" Traube gefunden hat...

Wenn er das bei Aldi findet, dann hat auch er Glück... wieder viel Geld gespart...

Such dir doch einfach die Gitarre, die für dich am besten klingt, und wenn du die bei A..... nee Väterchen Franz, nu is Schluss !!

Gruss, Martin
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

clone hat geschrieben:
TorstenW hat geschrieben:
clone hat geschrieben: Was soll denn schon wieder so ein Thread?
Dann hör doch auf darauf zu antworten und lass die Leute diskutieren, die drüber diskutieren wollen.
Das mache ich doch gerne!

Aber dann schreibt bitte: Ich höre da keine Unterschiede. Und lasst mal die Unterstellungen gegenüber anderen Menschen einfach weg.
och nö 8)
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clone
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Beitrag von clone »

Kwalke hat geschrieben:
clone hat geschrieben:
TorstenW hat geschrieben: Dann hör doch auf darauf zu antworten und lass die Leute diskutieren, die drüber diskutieren wollen.
Das mache ich doch gerne!

Aber dann schreibt bitte: Ich höre da keine Unterschiede. Und lasst mal die Unterstellungen gegenüber anderen Menschen einfach weg.
och nö 8)
"och nö "

Ja, ist klar. Darum soll es nämlich nicht gehen, nee?

Und darum nervt es auch.
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

clone hat geschrieben: Aber dann schreibt bitte: Ich höre da keine Unterschiede. Und lasst mal die Unterstellungen gegenüber anderen Menschen einfach weg.
Frankytaylor hat geschrieben: Ich wage mal zu behaupten, dass ...
Ich denke beim Wein ist es so, dass ...
Ich glaube ...
Ich frage mich oft, ...
Was mich noch viel mehr wundert ist, ...
Wie oft soll er es denn noch schreiben?
ICH frage mich oft, wieso sich immer Leute angegriffen fühlen, nur weil jemand eine Vermutung äußert, die eine ganze Gruppe betrifft.

Die Aussage "Ich glaube, dass viele Leute ihre Gitarre nicht heraushören würden, wenn sie im Gitarrenladen mit 10 anderen Gitarren vorgespielt wird", ist doch erstmal nur eine These.
Die kann man unterstützen oder nicht.
Man kann sie überprüfen indem man den Versuch macht.
Zu sagen "schreib dass du es nicht kannst" ist vollkommen an einer Diskussion vorbei.
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

H-bone hat geschrieben:Ähhhm Frank, irgendwie seh' ich deine Intention, bzw. dein Problem hier noch nicht so klar ?

Willst du uns jetzt vermitteln, eigentlich klängen alle Gitarren gleich, und wir sind alle vom Markenfetischismus verblendet ?
Hmm, einfach nochmal den Eingangspost lesen?
Es geht um Klangbeschreibungen und darum, ob diese subjektiv abweichen:

Also zwei Leute hören dieselbe Gitarre und beschreiben ihren Klang.
Die Frage ist jetzt: Kommt bei der Beschreibung immer das gleiche raus? --> objektiv.
Oder nehmen verschiedene Menschen den Klang unterschiedlich wahr? --> subjektiv.
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