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Programm

Verfasst: Sa Mai 07, 2011 7:32 pm
von thust
Nabend,
ich bin gerade dabei mein Programm, ca 30 Titel für einen Solo-Gig zusammenzustellen. Es handelt sich dabei um größtenteils Singer/Songwriter Stücke. Es sollen zwei Blöcke a ca. 45 Minuten werden.
Nun meine Überlegung: Ein Block mit sehr ruhigen langsamen Titel und ein Block mit eher rhythmischen Titeln, oder doch lieber gemischt?
Was habt ihr so für Erfahrungen mit der Programmzusammenstellung?

Gruß Andreas

Verfasst: Sa Mai 07, 2011 8:03 pm
von clone
Hallo Andreas,

irre viel Erfahrung habe ich da nicht, aber doch etwas... .

Ich persönlich würde auf jeden Fall mischen. Als es noch Schallplatten gab, waren ja auch nicht die Balladen der Beatles auf der A-Seite und der Beat auf der B-Seite. Da würde ich mich ganz von deinen Gefühlen leiten lassen welche Reihenfolge den Stücken und dem Gesamtprogramm gut tut.

Auf jeden Fall aber ein Stück das allgemein gut ankommt an das Ende von dem ersten Block. Nicht alles tolle für den zweiten Block aufheben, aber auch nicht alles zu Anfang verballern. Schwächere Stücke so im 3/5 des jeweiligen Blocks parken... .

Verfasst: Sa Mai 07, 2011 8:27 pm
von troubadix
Hallo Andreas,
ich würde in jedem Fall mischen und vielleicht sogar so, dass die Zuhörer dem emotionalen Verlauf gut folgen können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Zuhörer schnell ermüden, wenn es nicht abwechslungsreich genug ist. Und ich würde mit einfachen Stücken anfangen, bis deine eigene Nervosität sich gelegt hat.

Programm-Dramaturgie ....

Verfasst: Sa Mai 07, 2011 8:57 pm
von tbrenner
Hallo Andreas,

eine Soloprogramm hatte ich noch nie zusammenzustellen, aber vielleicht folgende Ideen:
1. "Schwächere Stücke " hat man nicht ... 8) , wenn man zu einzelnen Titeln nicht steht, kann man sie gleich kicken .....
2. Jede Vorüberlegung zur Dramaturgie ist nur so viel wert, wie Du das jeweilige Publikum einschätzen kannst bzw. sogar schon kennst ..
3. Ich würde immer mit Stücken beginnen, die man zu 100 % locker "im Schlaf" spielen kann, um sich selber in eine gelöste Stimmung zu bringen.
Dann soviel Abwechslung wie möglich .
Nur oder überwiegend ruhige Stücke im ersten Set und die "Abgeh-Nummern" im zweiten Teil halte ich persönlich für nicht so eine dolle Idee.

Viel Erfolg -

tbrenner :wink:

Verfasst: So Mai 08, 2011 1:08 am
von RB
Ich würde mit den Leuten reden, vielleicht auch das eine oder andere zu dem folgenden Titel erzàhlen, ohne aber einen Vortrag zu halten. Und mischen, Abwechslung sollte das Credo sein.

Verfasst: So Mai 08, 2011 3:00 am
von Herigo
ich verstehe deine intension, du möchtest nicht nach einer abgehnummer die stimmung wieder mit einer ballade downen.

wenn mann zwei oder wie wir oft auch drei sets spielen muss, kann man die stil-art schon ein wenig zusammen fassen, war jedenfalls unsere taktik.

erstes set mehr der aktuellere pop rock, zweites set mehr blues rock, drittes set gemischt allerdings relativ ältere aber bestens bekannte gassenhauer.

ein set nur balledesk eins nur mit abgeh nummern finde ich auch nicht so gut. man muss/darf schon einen dynamischen bogen spannen, sollte man aber innerhalb eines sets machen, die gefahr besteht bei zu verschiedenen sets, dass die "laufkundschaft" einen falschen eindruck erhält und am ende den eindruck gewinnt "der macht nur das oder das".

im grunde musst du die leute für das zweite oder dritte set neugierig machen, sonst gehen manche zu früh. ist schwierig. am besten du machst mal eine "playlist" von deinem programm und hörst dir die zusammenstellung mal nur unter dem gesichtspunkt "ich bin jetzt publikum an". ich mach das immer mit den playlists im media player da wir ja eine coverrockband sind/waren. ab und zu haben wir noch gigs.

ausschweifende soli mit woodstockflair mache ich immer im zweiten set. ich würde also schon das etwas anspruchsvollere nicht gleich im ersten set bringen, sondern darauf achten, dass die leute bleiben.

wenn sie dich "lieben" hören sie dir auch mal zu.

Verfasst: So Mai 08, 2011 8:01 am
von Pida
Es klingt, als ob du deine beiden Blöcke für längere Zeit festlegen möchtest. Das würde ich nicht tun:

Erstmal ist die Länge der Blöcke nicht immer frei wählbar; manchmal wird gefordert, zu einer bestimmten Zeit eine Pause einzulegen. Außerdem kommt Abwechslung bei den Zuhörern besser an. Wenn dich jemand Monate später ein zweites Mal hört, wird er (bewusst oder unbewusst) zu schätzen wissen, wenn ein paar neue Stücke dabei sind oder wenigstens die Abfolge der Stücke geändert wurde.

15 Songs für 45 Minuten finde ich recht viel. Da wäre ich als Zuhörer vielleicht einige Male über das vorschnelle Ende eines Stücks enttäuscht. Wenn du mal stimmst oder ein paar Worte zum Publikum sagst, reichen 10-12 Stücke pro Block.

Zu deiner Frage: Ich würde mit Spannungskurven (z.B. schnell-schnell-mittel-langsam,...; aber sicher nicht schnell-langsam-schnell-langsam,...) arbeiten, aber mehr innerhalb der Blöcke.

Verfasst: So Mai 08, 2011 10:17 am
von Rolli
Moin Andreas!
Kurz gesagt. Gemischt und wie RB es meint, schön flexibel und der Stimmung und Atmosphere angepasst. Halt auf sich und das Publikum eingehen.

Verfasst: So Mai 08, 2011 2:54 pm
von Gitarrenspieler
Balladen sind nicht automatisch downer! Gute Erfahrung hab ich mit 3-4 rhythmischen, schnelleren Sachen und dann ein, maximal zwei langsamere Stücke. Aber das auch nicht starr sondern immer in einem Spannungsbogen (achte auf dein Publikum). Die Leute dürfen nicht mal auf Toilette gehen aus Angst was zu verpassen.
Spiel populäre Stücke die dem Publikum gefallen, die sie kennen! Das wird viel zu oft missachtet. Seinen eigenen Musikgeschmack sollte man den Leuten nicht versuchen überzustülpen, nicht als Covermusiker.

Verfasst: So Mai 08, 2011 3:28 pm
von thust
Gitarrenspieler hat geschrieben:Seinen eigenen Musikgeschmack sollte man den Leuten nicht versuchen überzustülpen, nicht als Covermusiker.
Das ganze soll eher Konzertcharakter haben und ich möchte auch genau das spielen was mir gefällt. Ohne Rücksicht auf Verluste! :wink:

Verfasst: So Mai 08, 2011 3:47 pm
von Herigo
thust hat geschrieben:Das ganze soll eher Konzertcharakter haben und ich möchte auch genau das spielen was mir gefällt. Ohne Rücksicht auf Verluste! :wink:
verstehe ich, trotzdem etwas abwechslung bringen und versuchen eine spannungsbogen aufzubauen.

Verfasst: So Mai 08, 2011 3:48 pm
von Gitarrenspieler
thust hat geschrieben:
Gitarrenspieler hat geschrieben:Seinen eigenen Musikgeschmack sollte man den Leuten nicht versuchen überzustülpen, nicht als Covermusiker.
Das ganze soll eher Konzertcharakter haben und ich möchte auch genau das spielen was mir gefällt. Ohne Rücksicht auf Verluste! :wink:
Gut das ist klare Ansage!
Selbstdarstellung ist was anderes.
Idealfall: Beides trifft sich, Publikumsgeschmack und eigener.
Hatte das anders verstanden…
Als Unterhalter sollte man sein Publikum unterhalten. Wer die Musik bezahlt sagt was gespielt wird. Dazu gehört ´ne menge Mut als Musiker. Viele scheitern gerade daran Auftrittsmöglichkeiten zu finden. Wir haben zu Tanzmuckerzeiten auch Maffay gespielt wenn die Leute das wollten. Schweinemusik hieß das intern, aber das ist ein Stück Professionalität wenn man auf einer Tanzveranstaltung spielt.
Stücke von „Tangerine Dream“ in eigener Interpretation kommen da nicht immer soooo gut =;O)

Verfasst: So Mai 08, 2011 3:51 pm
von thust
Herigo hat geschrieben:trotzdem etwas abwechslung bringen und versuchen eine spannungsbogen aufzubauen.
So werde ich es versuchen. Ist ja hoffentlich nicht die letzte Solo-Mugge, da wird sich das ganze dann schon einpendeln.

Vielen Dank an alle, für die vielen Tipps!

Andreas

Verfasst: So Mai 08, 2011 3:58 pm
von Herigo
ich weiß nicht ob man das so unbedingt als selbstdarstellung abtun sollte, wenn das überhaupt negativ gemeint war?

ich finde schon, dass wenn man zunächst kein finanzielles interesse hat, das tun sollte was einem am besten gefällt. ich möchte als zahlender zuhörer auch nicht verarscht werden und zum hundertsten male streets of london hören wenn der künstler es selbst nicht mag.

das ist bei tanzmusik und party cover sicher was anderes, da ist ja der zweck der veranstaltung nicht kunst sondern nur kommerz.

Verfasst: So Mai 08, 2011 3:59 pm
von thust
Gitarrenspieler hat geschrieben:
thust hat geschrieben:
Gitarrenspieler hat geschrieben:Seinen eigenen Musikgeschmack sollte man den Leuten nicht versuchen überzustülpen, nicht als Covermusiker.
Das ganze soll eher Konzertcharakter haben und ich möchte auch genau das spielen was mir gefällt. Ohne Rücksicht auf Verluste! :wink:
Gut das ist klare Ansage!
Selbstdarstellung ist was anderes.
Idealfall: Beides trifft sich, Publikumsgeschmack und eigener.
Hatte das anders verstanden…
Als Unterhalter sollte man sein Publikum unterhalten. Wer die Musik bezahlt sagt was gespielt wird. Dazu gehört ´ne menge Mut als Musiker. Viele scheitern gerade daran Auftrittsmöglichkeiten zu finden. Wir haben zu Tanzmuckerzeiten auch Maffay gespielt wenn die Leute das wollten. Schweinemusik hieß das intern, aber das ist ein Stück Professionalität wenn man auf einer Tanzveranstaltung spielt.
Stücke von „Tangerine Dream“ in eigener Interpretation kommen da nicht immer soooo gut =;O)
Das ist schon klar, Covermugge hab ich auch schon gespielt, da wird dann auch gespielt was verlangt wird, mit meiner Band (Prominent) gehe ich beim Repertoire in gewisser Weise auch Kompromisse ein, das bleibt bei 4 Mann nicht aus und ist auch OK so. Bei dem Solo Dingens möchte ich das aber nicht. Das hat nichts mit Selbstdarstellung zu tun, sondern damit, dass ich in diesem Programm nur Titel zum besten geben möcht zu den ich 100%ig stehe.