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Fluggesellschaften (z. B. Ryan Air) und Musikinstrumente

Verfasst: Do Mai 12, 2011 12:29 pm
von plugin
Möchte hiermit auf einen Umstand verweisen, der für den Einen oder Anderen hier von Interesse sein mag. Geht um die Beförderung von Musikinstrumenten bei Flügen, den damit verbundenen Aufpreis und die bange Frage: Ist das Instrument nach dem Flug noch spielbar? Und damit verbunden: wie gehen Musiker damit um, bzw. wer und wo ist ihre Interessenvertretung?
Hierzu ein Link zu fiddle.de,
http://fiddle.de/viewtopic.php?t=874
Sorry an alle Takamine und Yamaha Gitarristen (ihr versteht hoffentlich trotzdem was ich meine).

Verfasst: Do Mai 12, 2011 1:25 pm
von mbern
Wenigstens können Musiker sich wehren - auch wenn es dauert, dieser Mann hat Ersatz und Reparatur bekommen:

http://www.youtube.com/watch?v=5YGc4zOqozo

Verfasst: Do Mai 12, 2011 3:50 pm
von plugin
Habe ich in dem fiddle.de link schon verlinkt. Und wie Dave Carroll schon in dem Interview sagte, hat es sehr lange gedauert, bis United reagierte, die haben erstmal alles von sich gewiesen, erst als der Song veröffentlicht wurde gabs ne Reaktion, weil der öffentliche Druck denen zu groß wurde, verbunden mit einem Imageverlust. Ich wollte eigentlich hier nichts zu schreiben, weil ich (fast alles) unter fiddle.de schon geschrieben habe. Also nochmal: Ist der Hals oder Kopf gebrochen klingt die Gitarre nach der noch so tollen Reparatur nicht wie vorher, kann ich bei einer Gitarre und einem Tenorbanjo von mir ein Lied von singen, bzw. spielen. Der Punkt dabei ist, es gar nicht soweit kommen zu lassen.
Wie schafft man das bei einer Fluggesellschaft?
Meine Hoffnung ist, daß hier und anderswo eine Interessenvertretung von Musikern hergestellt wird, die nicht im Flieger wg. verdorbenem Catering Bauchkrämpfe bekommen, sondern darüber, ob ihr Instrument in einem Stück ankommt.
Ist durch eine Sensibilisierung der Druck im Vorfeld auf die Airlines hergestellt, dann ist schon mal was bewegt.
Manche Instrumente können nicht 1zu1 ersetzt werden. Wir reden hier nicht über Fotoapparate. Es geht mir auch nicht um Orchesterkörper, weil die eh Sonderkonditionen bekommen, alle Instrumente noch einmal in einen riesiges Flightcase kommen und die einzelnen Musiker auch nicht für ihr Instrument extra zur Kasse gebeten werden. Es geht um die Musiker, die entweder ihren Flug komplett selber bezahlen müssen oder vom Veranstalter nur einen Anteil übernommen bekommen und es sind alle Musiker, die ein Instrument spielen und fliegen (müssen) angesprochen.
Selbst wenn du bei Ryan Air z. B. für deine Geige (im Koffer) einen extra Sitzplatz bezahlst, kann es passieren, daß die sagen, (wie einer anderen Fiddlerin passiert) der Koffer kommt trotzdem nicht auf den Sitz, sondern in den Frachtraum, da er, auch wenn man ihn anschnallt, nicht sicher ist und herausrutschen kann und andere verletzen.
Anderes Beispiel:
Du hoffst, daß du die Gitarre im Softbag in die Handgepäckablage mitnehmen kannst (sie werden doch wohl nicht so grausam sein und den Softbag mit Gitarre in den Frachtraum packen), schaffst du es also und sie haben ein Erbarmen mit dir, dann gehen die Bauchkrämpfe weiter.
Du bist froh, nicht der letzte in der Kabine zu sein und siehst noch ein freies Fach, wo du dein Softbag hineinlegst und setzt dich fast beruhigt hin. Zu früh. Es gibt immer Passagiere, die mit ihrem "Handgepäck" von 65x 50x 30, 14kg schwer, es geschafft haben, den Koffer auch in die Kabine zu bugsieren und erspähen die freie Fläche vor dem Softbag in Höhe des Gitarrenhalses. Koffer oben hinein und... die Klappe geht nicht zu. Und jetzt wird gedrückt und geschoben, was das Zeug hält, damit der Koffer da oben noch hineinpasst. Alles schon erlebt.

Verfasst: Do Mai 12, 2011 5:01 pm
von TorstenW
Die Frage ist immer:
Muss man ein unersetzbares Instrument mit auf eine Flugreise nehmen?

Eigentlich sind auf soetwas ja nur Leute angewiesen, die beruflich Musik machen.
Die sollten dann aber auch in der Lage sein ihr Instrument dementsprechend als Gepäck zu verpacken, dass es nicht kaputt geht. Kostet halt Geld, ist aber in dem Fall gut angelegt.
Beispielsweise Calton Cases und ähnliches. Notfalls noch in Umverpackung gesichert.

Für alle anderen Instrumentalisten gilt eigentlich: Nehmt Instrumente mit, deren Verlust ihr emotional verkraften könnt und versichert die.
Generell sollte meiner Meinung nach eh jeder seine Instrumente versichern.
Das kostet nen Appel und nen Ei und man braucht sich deutlich weniger Gedanken machen.
Und wenn die 2000€ Martin draufgeht.. Im Laden gibt's die nächste.

Klingt jetzt doof, ich weiß, aber letztlich sind es nur Gitarren, und die meisten kann man prinzipiell schon durch sehr Ähnliche ersetzen.
Nur handgebaute sind halt nicht so leicht zu beschaffen, aber da muss man dann wirklich sehen ob man die mitnimmt, und bei ner 4000€ Gitarre kann man dann auch mal noch 800€ für nen sicheres Case ausgeben.

Verfasst: Fr Mai 13, 2011 9:37 am
von plugin
Da ist trotzdem die Frage, soll ich mir jetzt zu den Gitarren, die ich schon habe eine Tourgitarre zulegen, lohnt der zu erwartende Gewinn die Beschaffung? Da ich nicht bei den Rolling Stones spiele und Klampfe nicht mein Hauptinstrument ist, sondern Geige, sage ich erstmal, kann ich nicht auch noch stemmen. Klar Versicherung und Case sind A und O. Eine Gitarre ist vom Handling her auch einfacher zu ersetzen, als z. B. ein Streichinstrument, ich habe keine Geige (3), die ich als Tourgeige bezeichnen würde. Geige ist nur ein Beispiel unter vielen anderen Instrumenten und es spielt auch nicht jeder, der ein Streichinstrument spielt in einem Orchester.
Mein Anliegen war ursprünglich hier eine Problematik darzustellen und zu schauen, ob sich einige auch mit dem Problem des Transports ihrer Musikinstrumente, welcher Art auch immer, herumschlagen müssen, bzw. mussten.
Noch was. Es ist schon erstaunlich, wie Transportgesellschaften es geschafft haben sich aus dem Verursacherprinzip herauszustehlen. Heisst, wer einen Schaden verursacht, muß ihn normalerweise beheben, ersetzen. Aber allgemein gilt das Vermeidungsprinzip. Ich muß mit allen Mitteln dafür sorgen, daß es gar nicht zu einem Schaden, z. B. des Instruments kommt. Und kommt es zu einem Schaden, soll das möglichst nur ein "minderwertiges Instrument" betreffen.