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Interessant !
Verfasst: Do Jun 16, 2011 12:04 am
von H-bone
Verfasst: Do Jun 16, 2011 12:46 am
von stella
martin guitars haben sich "ihre" kopfplattenform patentieren lassen... geht das so einfach? ich mein: es gibt doch mittlerweile etliche gitarren-modelle, die eine sehr sehr ähnliche form haben. im zweifelsfall [bei ner klage von martin] könnt somit immer auf eines dieser modelle als vorbild verwiesen werden, oder?
etwas OT:ich finds [vor allem in hinsicht auf die archivfunktion von foren] hilfreich, ein bisschen was an infos zu nem geposteten link [bzw. in den thread-titel] zu packen... falls nicht im thread selbst drüber diskutiert wird bzw. der link irgendwann mal nichtmehr funktioniert, ist die info selbst auch nicht mehr auffindbar...
Verfasst: Do Jun 16, 2011 6:30 am
von mbern
Hier ist die Info auf der Martin Seite:
http://www.martinguitar.com/news/articles.php?id=170
Bisher schien es mir nicht so, als wären alle Martin Gitarren mit derselben Kopfplattenform ausgestattet. Sie schreiben "legendary headstock", aber ist nicht gerade die Kopfplatte auf der von mir verlinkten Seite keine legendäre, sondern eine relativ neue Form? Ich hatte gestern eine in der Hand, deren Kopfplatte weniger lang gezogen ist, mir auch ein wenig kantiger schien und die ein ganz anderes Logo trägt.
Naja, aber sie machen die "finest instruments in the world" und da wird so eine Kopfplatte innerhalb weniger Wochen zur Legende

Recht haben sie...
Nur die Chinesen werden weiterhin ihre wunderbaren Martin Kopien zusammen kleben - Trade hin und Mark her.
Gibt es die Chinesen-Martins eigentlich in Europa zu kaufen?
Verfasst: Do Jun 16, 2011 7:58 am
von chevere
Und was genau ist nun patentiert?
Die maßgenaue Breite und Länge der Kopfplatte, die Fackel, die Krümmung? Und was passiert mit den Gitarren konkurierender Mitbewerber, die bereits mit den gleichen oder ähnlichen Maßen in den Läden stehen und momentan noch gefertigt werden?
Verfasst: Do Jun 16, 2011 8:19 am
von ralphus
chevere hat geschrieben:Und was genau ist nun patentiert?
Es ist offensichtlich "nur" die Outline.
Hier der a.m. Sicht entscheidende Ausschnitt aus dem Trademarkdokument, welches man sich
hier runterladen kann.
Hier der
Ausschnitt aus dem Trademarkdokument
Verfasst: Do Jun 16, 2011 10:04 am
von kaiserschmarrn
Alle Martinkopien müssen jetzt zu einem Martinfachhändler gebracht werden. Dort werden sie dann eigenhändig von Martin zertifizierten Mitarbeitern geschrettert und dann ökologisch in Hackschnitzelheizungen CO² neutral entsorgt.
Außerdem wird von Martin eine Horde von Rechtsanwälten auf die Martinkopie spielenden Gitarrieros losgelassen. Es wird nur noch in dunklen, schalldichten Kellern möglich sein, sein Instrument zu spielen.
So viel zur Zukunft.
Was ich interessant an diesem Patent finde. Ausser einer unbemaßten Kopie des "Headstock" gibt es keine Zeichnung dazu. Sowas wäre wahrscheinlich in Deutschland nicht möglich.
Verfasst: Do Jun 16, 2011 10:30 am
von chevere
Dann lass ich mir jetzt patentieren, daß Akustikgitarren nur mir Stahlsaiten ausgeliefert werden dürfen, und noch besser das Schalloch in der Decke ebenfalls.

Verfasst: Do Jun 16, 2011 10:35 am
von Herr Grau
Ist keine Patentierung, sondern ein Markenschutz.
Die Kommentare sagen eigentlich alles:
“One of the things you have to show in order to protect a trademark is that you were the first to use that design and that you made a good faith effort to protect your work and stop others from using it from the day you originated the design. Clearly, Martin has not made an effort to stop others from using the headstock shape since it first used it. My guess is that the first time Martin tries to stop another builder or company from using the headstock, it will lose in court if the other builder decides to fight back. Martin has a 161 year history of not protecting the shape …. now they are going to try to trademark it?
And lets not forget that the Martin headstock shape has not remained constant over the years. The late 1960s and 1970s had a pronounced curve on the top. It’s harder to protect a trademark when the “owner” does not use it consistently.
It is similar to another fight a few years ago when Fender tried to stop others from using the Telecaster and Stratocaster body shapes. They did not do enough to protect the shapes over the years, so they lost their case on the body shapes.”
Zu deutsch etwa:
Einer der Dinge, die man nachweisen muss, wenn meine eine Marke schützen möchte, ist, dass man selbst der erste war, der diese benutzt hat und dass man alles getan hat, was man kann, um andere davon abzuhalten, dieses Design zu benutzen vom Tage der Erschaffung an. Offensichtlich hat Martin bisher keine Anstalten gemacht andere davon abzuhalten. Ich würde raten, dass, sollte Martin versuchen, eine Firma davon abzuhalten, das Headplatedesign zu nutzen, so vor Gericht verlieren werden, sollte jemand den Streit dahin tragen. Martin hat eine 161jährige Geschichte von Nichtschützen der Form - jetzt wollen sie sie trademarken?..
Und lasst uns nicht vergessen, dass Martin Kopfplatten nicht konstant geblieben sind. In den Spät-60ern und 70ern hatten sie eine betonte Kurve an der Oberseite. Es ist etwas schwieriger, eine Marke zu schützen, wenn der Besitzer selbst sie gerne mal ändert.
Es ist einem anderen Rechtsstreit ähnlich, nämlich als Fender vor einigen Jahren versucht hat, andere davon abzuhalten, Tele und Strat Formen zu nutzen. Sie hatten nicht genug getan, um diese Formen über die Jahre zu schützen und verloren so subsequent auch den Rechtsstreit.
Verfasst: Do Jun 16, 2011 11:02 am
von RB
Das ist im Grunde albern und zudem inhaltlich fragwürdig. Schon im 16ten Jahrhundert hatten die unmittelbaren Vorgänger der Gitarren, die Vihuelas, Kopfplatten, von denen C.F. Martin einigermaßen eindeutig die Seinen abeleitet hat:
Diese Kopfplatte weist zwar einen Rand auf, der an ein österreichisches Balkongeländer erinnert, ich würde aber meinen neuen Stetson darauf verwetten, daß sich ohne großen Aufwand auch solche mit glattem Rand werden finden lassen.