GEMA & YouTube

Alles, was mit akustischer Gitarrenmusik zu tun hat und sonst nirgends hineinpaßt

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Gast

GEMA & YouTube

Beitrag von Gast »

Guten Morgen !
"Die Deutschland-Chefs von Sony Music und Universal Music attackieren die Gema. Die Verwertungsgesellschaft verhindert hartnäckig die Sendung zahlreicher Songs auf YouTube. Der Verdacht der Platten-Manager: Die Gema sei noch nicht im Digitalzeitalter angekommen,"
heißt bei SPIEGEL-online. Der ganze Artikel hier:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 16,00.html
Hi
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Soso, Deutschland ist also ein digitales Entwicklungsland. Schau einer an ... 8)
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JeSter
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Beitrag von JeSter »

Wenn ich mir das fernsehprogramm und die dazu gehörige HD "Vielfalt" im gegensatz zu allen anderen europäischen Nachbarn ansehe, dann kommt man nicht drumrum Deutschland als Entwicklungsland anzusehen.

mfg Hendrik
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Alhambra 4P Zeder
Stromgitarre Höfner Stratocaster Nachbau von 1968

Wer anderen eine Bratwurst brät, hat ein Bratwurstbratgerät!
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RB
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Beitrag von RB »

Mir fehlt der Vergleich in diesen Dingen. Bundes- und Landesrecht vielerlei Ortsrecht (gemeindliche Satzungen) sowie Gerichtsentscheidungen, Handelsregister, Vereinsregister und Grundbuch sind online verfügbar. An dieser Stelle und bei der Einbindung der EDV in das Verwaltungswesen - also die Möglichkeit und inzwischen Verpflichtung - bestimmte Steuererklärungen und Meldungen zur Sozialversicherung online abzugeben, ist die Entwicklung mit der einiger anderer Länder vergleichbar, Österreich beispielsweise, wogegen viele andere Europäer zurückhinken.

Aber Fernsehen und Youtube, das ist natürlich ganz besonders wichtig, ja nee is klar.
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Tenaci
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Beitrag von Tenaci »

Jetzt geht es erstmal richtig los!!
Hacker gegen die GEMA-Freiheit für YT
Ich persönlich ärger mich in der letzten Zeit des öfteren das man mir den Genuß von so manchen Videos verwehrt...
Wer alles glaubt, was er liest, sollte besser aufhören zu lesen.,"Konfuzius".
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Tenaci hat geschrieben: Ich persönlich ärger mich in der letzten Zeit des öfteren das man mir den Genuß von so manchen Videos verwehrt...
Benutz nen Proxy Server..
Saitensprung

Beitrag von Saitensprung »

Tenaci hat geschrieben:Jetzt geht es erstmal richtig los!!
Hacker gegen die GEMA-Freiheit für YT
Ich persönlich ärger mich in der letzten Zeit des öfteren das man mir den Genuß von so manchen Videos verwehrt...

Gema, GEZ...über diese Behörden braucht man sich wirklich nicht mehr aufzuregen. Sie sind ungerecht und ihr Nutzen für Film und Musik ist fragwürdig. Das ganze ist eben so ein Ding, das dazu erfunden wurde, die Behörde zu finanzieren. Hackerangriff - schön, aber ich glaube nicht, dass sie die Gema damit in irgendeiner Weise in die Knie zwingen.
Das Ergebnis einer Volksbefragung wäre zu 99% eindeutig und sie würden das Ding trotzdem nicht abschaffen.
Man sollte sich täglich im Fernsehen darüber lustig machen, wie über Westerwelle und Merkel - stundenlang. Vielleicht würde das was ändern.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

So überflüssig Gema und GEZ in der jetzigen Form auch sind... ich kann RB nur Recht geben.... die "Messlatte" für den "digitalen Entwicklungsstand" eines Landes oder einer Gesellschaft liegt (hoffentlich und Gottseidank) nicht bei der Frage, in welcher Form Massenmedien vernarktet und der entsprechende Markt reguliert wird. .....jedenfalls gibt es noch ein "paar zusätzliche" Kriterien, die auch eine Rolle spielen... nicht, dass es da in allen Fällen in Deutschland besser oder gar gut aussieht.. aber in vielen anderen Ländern auch noch schlimmer.. vor allem, wenn man mal die Kriterien Datenschutz, verantwortungsvoller und restriktiver Umgang mit persönlichen Daten usw. mit in die Kriterienliste aufnimmt...
so ist die GEMA und ihre Regelungswut einfach nur ärgerlich, weil überflüssig... und spätestens mittelfristig auch völlig sinnlos.. genauso sinnlos wie die großen Plattenfirmen, die einen "Markt" verteidigen (wollen), denn es in der ihnen bekannten Form nicht mehr oder nicht mehr lange gibt... von daher sitzen da 2 Dinosaurier in ihren Glashäusern und werfen beide mit Steinen nacheinander...
Lakewood M 32 Custom
Loef Tera
Voss Da Vinci
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Tenaci
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Beitrag von Tenaci »

Klar, Möglichkeiten die gesperrten Videos anzuschauen gibt es natürlich.
Von daher kann man sich natürlich auch über die GEMA und den verzweifelten Versuch Videos zu sperren lustig machen.
Gespannt werde ich allerdings beobachten welche Ausmaße das noch annehmen wird.
Natürlich wird man mit Hackerangriffen ( welche an sich natürlich auch eine fragwürdige Verhandlungsmethode darstellen) die GEMA nicht zum Einlenken bewegen können.Aber man erkennt...die Geschütze werden GRÖßER.
@LaFaro: ...vielleicht haben diese 2 Dinosaurier glatt vergessen...auszusterben... :D
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Brokenstring
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Beitrag von Brokenstring »

Weiß eigentlich jemand wie das praktisch funktioniert? Theoretisch müssten doch die Einnahmen den Künstlern zu Gute kommen. Es wäre mal interessant zu erfahren, wie hoch die Verwaltungskosten dieser Behörde, gemessen an den Einnahmen sind. Und was tatsächlich bei den Künstlern landet.
Würde man die Gema komplett abschaffen, müsste irgendwie geregelt werden, wie das Geld beim Künstler ankommt, der soll und muss schließlich auch von etwas leben.
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DiSt
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Beitrag von DiSt »

Die GEMA ist keine Behörde, sondern ein Verein. Der Verein macht keinen Gewinn, sondern schüttet die Einnahmen nach Abzug der Verwaltungskosten an die Künstler aus. Die Geschäftsberichte kann man sich auf gema.de runterladen. Für 2010 waren die Gesamteinnahmen ca. 862 M€, davon abgezogen Personalaufwand 67,8 M€, Betriebskosten 51.2 M€. Ausgeschüttet wurden 2010 ca. 740 M€.
Ein Verwaltungskostenanteil von ca. 14% ist eigentlich nicht so schlimm - dennoch ist auch mir dieser Laden zutiefst unsympathisch, insbesondere die Tatsache, dass (ähnlich wie bei der GEZ) annähernd hoheitliche Rechte in Anspruch genommen werden.
Du hast eine Veranstaltung nicht rechtzeitig angemeldet? Du zahlst einfach den doppelten Betrag, nach dem Motto "Strafe muss sein".
Dieter
tbrenner
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GEMA + ihr segensreiches Wirken ..

Beitrag von tbrenner »

@ brokenstring:

wir haben uns ja schon früher auf dieser Plattform über Sinn + Unsinn der GEMA und ihrem Geschäftsgebaren ausgelassen. Zu Deiner Frage: mir hat einer unserer konzertierenden Gitarristen glaubhaft versichert, daß nach einem bei uns stattgefundenen Konzert, in dem er zu 80 % Eigenkompositionen gespielt hat, ca. 13 € als GEMA-Ausschüttung an ihn gegangen seien. Kassiert wurden bei uns (als gemeinnützigem Kleinveranstalter) rund 90,-€. Wo das Geld sonst hinging, weiß ich nicht - so gering, wie der Geschäftsbericht es ausweist, können aber imho die eigenen "Verwaltungsaufwendungen" nicht sein..... :?

Ich hänge immer noch der These an, daß die GEMA - seit es mit dem stetigen+ fetten Zufluss aus dem Tonträgerverkauf nicht mehr so läuft - vehement auf das Feld der (Kleinkultur)Veranstalter, der yt-Veröffentlicher, der Vereinsfeste (kurz alles das, was man früher unter der Rubrik "Kleinvieh" eher vernachlässigt hat..) losgeht und über möglichst flächendeckendes Eintreiben auch kleinster Scherflein die Verluste aus der früheren Haupteinnahmequelle zu kompensieren trachtet.

Gerade die lokale, "kleine" Livemusik-Kultur hat mit dieser veränderten Gangart sehr zu kämpfen.

Grüssle,

tbrenner
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Pida
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Re: GEMA + ihr segensreiches Wirken ..

Beitrag von Pida »

tbrenner hat geschrieben:mir hat einer unserer konzertierenden Gitarristen glaubhaft versichert, daß nach einem bei uns stattgefundenen Konzert, in dem er zu 80 % Eigenkompositionen gespielt hat, ca. 13 € als GEMA-Ausschüttung an ihn gegangen seien. Kassiert wurden bei uns (als gemeinnützigem Kleinveranstalter) rund 90,-€. Wo das Geld sonst hinging, weiß ich nicht
Das hängt m.W. damit zusammen, dass die GEMA die gemeldeten Veranstaltungen und gespielten Stücke quasi als Stichprobe betrachtet.

So weit ich weiß, gibt es sowas wie GEMA-Bezirke. Wenn ein Stück über ganz Deutschland verteilt gespielt wird, sind die Ausschüttungen höher, als wenn sich die Aufführungen auf einen Bezirk beschränken. Vor einigen Jahren ging die Geschichte eines Musikers durch die Presse, der angeblich ein solches Prinzip durchschaut und ausgenutzt hat, indem er seine eigenen Sachen auf sorgfältig in Deutschland verteilten Gigs gespielt hat und so gut mit GEMA-Ausschüttungen über die Runden kam.
Juan
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Beitrag von Juan »

Ich habe der GEMA bis vor einigen Jahren Kritsich und ablehnend gegenüber gestanden, wurde ich doch mal von einem "wohlmeinenden Zeitgenossen" als Veranstalter einer nicht gemeldeten öffentlichen Darbietung bei der GEMA gemeldet. Es handelte sich um einen Musikerstammtisch, der sich mehr oder weniger regelmäßug traf, Der Wirt des Lokals hatte uns versichert, dass mit der GEMA alles klar sei und dass wir uns um nichts zu kümmern hätten - tja, denkste. Ich bin damals der angemeldeten Forderung von ca. 6000,- DM nur dadurch entgangen, weil es mir gelungen ist die GEMA-Vermutung zu entkräften.

Dann wurden vor ca. 2 Jahren Songs von mir und Songs an denen ich mitgeschrieben habe auf einer CD veröffentlicht. Und so habe ich mich eher nolens als volens bei der GEMA angemeldet. Reich bin ich dadurch nicht geworden, aber ich habe nicht nur die Aufnahmegebühren und den Jahresbeitrag wieder bekommen, sonderne es bleibt auch was übrig für Saiten, neuen Kapodaster etc.

Auf Veranlassung des Wirtes bei dem wir nun unsere Veranstaltung abhalten (siehe: www.isemuc.de) werden die Veranstaltungen der GEMA gemeldet und über den Wirt abgerechnet. Dazu lassen wir an jedem Abend den Hut rumgehen. Das hat bislang gut funktioniert und wir haben unsere Ruhe.

Die Rolle der GEMA sehe ich nach wie vor kritisch, aber ich lehne sie nicht mehr grundsätzlich ab.

Kritikpunkte sind bei mir:

- die absolute Intransparenz des Abrechnunbgssystems, auch nach nunmehr 3 jahren Mitgliedschaft habe ich keinen Dunst davon wie sich mein Lizenzaufkommen errechnet,

- der zeitliche Verzug mit dem die Abrechnungen erstellt werden ist gerade bei längerfristigen Projekten, wie einer CD-Veröffentlichung erheblich. Auf der anderen Seite´, wenn Du als GEMA-MItgleid selbst eine CD veröffentlichen möchtest, wirst Du sofort zur Kasse gebeten, auch wenn Du noch nicht eine einzige davon verkauft hast. Das kann ganz schön ins Geld gehen, vor allem wenn das on Top zu den bereits angefallenen Produktionskosten noch zu zahlen ist.

- die Ungleichgewichtung von sogenannter "Ernster " und sogenannter "Unterhaltungsmusik" bei der Verteilung der Gebühren, Gefühlt dürfte das Lizenzaufkommen hauptsächlich in der Unterhaltungsmusik anfallen, die Ernste Musik partizipiert aber überproportional an diesem. Kann mir mal jemand sagen, warum meine Songs als Unterhaltungsmusik eingestuft werden? Sie sind meine Art mich künstlerisch auszudrücken und für mich mindestens ebenso ernst, wie die Kantante eines beliebigen Neutöners für diesen. (Möglicherweise verlassen bei mir aber weniger Leute den Saal).

- die Tatsache, dass ich als Autor mit einem nur geringen Linzenaufkommen nur angechlossenes Mitglied sein kann und mich insofern gegenüber den "Vollmitgliedern" diskriminiert sehe, (Z.B. haben m.E. in der Mitgliederversammlung die Erben von Vollmitgliedern mehr zu sagen, als ich als angeschlossenes Mitglied, obwohl diese Leute in keiner Weise künstlerisch tätig sind und wahrscheinlich auch keinerlei Bezug zu den geschützten Werken haben).

Die Liste könnte man noch erheblich verlängern, aber darum geht es ja in dem Threat nicht. Nach meiner Auffassung, befindet sich die GEMA in einer strukturellen Krise, weil die früheren Haupteinnahmequellen aus den Tonträge-Lizenzen stetig abnehmen und nicht durch die an ihre Stellen tretenden neuen Lizenzgebühren (z.B Downloads) substituiert werden können. Die GEMA hat es bislang nocht nicht verstanden ein Konzept für die Zukunft zu finden und klammert sich deshalb an die altbekannte Strategien, nämlich durch ihren Alleinvertretungsanspruch für Autoren eine Veröffentlichung - etwa über Youtube - zu blockieren, wenn der jeweilige Interessent nicht bereit ist entsprechende Gebühren zu bezahlen. Gerade wenn diese Interessenten die Autoren/Verlage/Labels sind,die ihre Musik selbst veröffentlichen wollen ( aus welchen Gründen auch immer), ist das höchst ärgerlich und führt zu den geschilderten Auseinandersetzungen.

Die GEMA wird hierdurch zum Selbstzweck - und das kann nicht sein!

Als wirtschaftlicher Verein unterliegt die GEMA der staatliche Aufsicht, da diese aber nur beschränkt wirksam ist - wie die letzten Diskussionen gezeigt haben - sehe ich nur zwei Alternativen:

- Mitglied werden und sich am Vereinsleben aktiv beteiligen oder
- Gründung einer Konkurrenzveranstaltung.

Beide Alternativen sind uthopisch, aber wie sagte schon Che Guevara:
"Seamos realistas, hacemos lo imposible"

In diesem Sinne, danke für Eure Gedlud beim Durchlesen dieses Sermons.

Gruss

Jens
http://www.myspace.com/jensitos
http://www.youtube.com/user/jewe321?feature=mhee
Martin J-40 (2008)
Ovation Legend Electric (1981)
LeVoi Oval Hole Selmer-Type (2005)
und noch einiges mehr
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RB
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Beitrag von RB »

Die Gema wird immer gerne von denen kritisiert, die etwas bezahlen sollen. Das ärgste Pamphlet stammt oben aus der Feder von jemand, der nicht einmal einen Begriff von den zugrundeliegenden Zusammenhängen hat, beispielsweise erkennt, daß die Gema ein privatwirtschaftlicher Verein ist, der angesichts der modernen Medien und der Vielzahl möglicher Aufführungen für eine effektive Wahrnehmung von Urheber- und Verwertungsrechten geradezu unvermeidlich ist.

Das Interesse des aufführenden Künstlers - nehmen wir mal an, es handele sich um eine Top-40-Coverband - besteht darin, die Top 40 spielen zu dürfen, weil sie damit ihre Brötchen verdient.
Das Interesse der Urheber besteht darin, an der Nutzung ihrer Werke mit zu verdienen, weil sie damit ihre Brötchen verdienen.
Das Interesse des Gema-Mitarbeiters besteht darin, für seine Arbeit sein Arbeitsentgelt auf sein Konto überwiesen zu bekommen, weil er damit seine Brötchen verdient. Daran ist nichts Illegitimes zu erkennen, daher halte ich die immer wieder zu beobachtende Empörungs- und Revolutions-Lyrik in diesem Zusammenhang für reichlich daneben.

Im Zusammenhang mit Youtube indes hat die Gema sich meines Erachtens verkalkuliert und bei den Verhandlungen überzogen. Die Gema will weder Künstlern und Urhebern die Werbemöglichkeit, noch dem Konsumenten die Konsum-Möglichkeit Youtube entziehen, sie scheint im Gegenteil an einer Beibehaltung dieser Nutzungsmöglichkeit interessiert zu sein. Andererseits verlangt sie - getreu den überlieferten Strukturen - Geld dafür. Youtube ist es dagegen weitgehend gleichgültig, ob die Nutzer aus Deutschland bestimmte Videos zu sehen bekommen oder nicht. Diese Interessenlage würde - überspitzt ausgedrückt - eher eine umgekehrte Zahlungsrichtung nahelegen. Jedenfalls sollte der Gema klar sein, daß sie keine übermäßig starke Verhandlungsposition hat. Eine Einigung auf einer etwas realistischeren Grundlage, vielleicht an dem orientiert, was andere Verwertungsgesellschaften mit Youtube ausgemacht haben, wäre im Interesse an der Rechtssicherheit jedenfalls unbedingt wünschenswert.

Mit dem gegenwärtigen, unklaren Schwebezustand ist jedenfalls niemand gedient, er ist eher ein Ärgernis für alle Beteiligten.
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